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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1878
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.03.1878
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- Deutsch
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1024 Nichtamtlicher Theil. 61, 13. März. Aus dem französischen Buchhandel. In Anwesenheit von 83 Mitgliedern hielt am 22. Februar d. I. der Pariser „Osrols <ls Is librsiris" unter dem Vorsitze seines ver dienten Präsidenten, Hrn. Basset, seine diesjährige Generalversamm lung ab. Aus dem regelmäßigen Jahresbericht, welchen der Prä sident zur Verlesung brachte, wäre Folgendes als auch für weitere Kreise von Interesse hervorzuheben. Zunächst eine Klage, die überall ein Echo finden wird. „Wir haben," sagt der Bericht, „eine Periode der Gcschäftsstockung durch gemacht, während welcher unsere Industrien (Buchhandel und Buch druckerei) wie alle übrigen Geschäftszweige schwer zu leiden hatten; es mag daran erinnert werden, nur um der Hoffnung, daß eine ge schäftlich regere und bessere Zeit uns nicht ferne sein möge, Ausdruck zu geben. Unsere Regierung ist damit beschäftigt, eine große Anzahl neuer Schulen zu gründen, um den Unterricht im Lande zu fördern, und sie ist auch sonst bestrebt, das Ihrige zur Besserung der geschäft lichen Lage zu thun, wovon die Gesetzentwürfe über das Colportage-, Post-, Telegraphen-, Zoll- und Transportwesen Zeugniß ablegen." Insbesondere habe auch der Cultusminister durch Empfehlung pho tographischer Druckwerke in den höheren Unterrichtsanstalten einigen Branchen speciell gute Aussichten für die Zukunft eröffnet. Das neue .Annusirs" (Buchhändler- und Drucker-Adreßbuch) wird diesmal nach besonders gründlicher Revision im April d. I. und alsdann jährlich regelmäßig im Juli ausgegeben werden. In Bezug auf den besseren Schutz des geistigen Eigenthums an Schrift- und Kunstwerken u. dergl. dauern die Bemühungen des Vereins fort. Demnächst laufen einige literarische Verträge mit dem Auslande ab, welche unter vortheilhaften Modificationen, zu denen das Vereinscomitd an maßgebender Stelle seine Vorschläge unter breitet hat, erneuert werden sollen. Doch nicht genug damit; der Verein hat es sich auch angelegen sein lassen, auf wenig kostspieligem Wege Verletzungen jener Verträge zu ermitteln, Nachdrncksver- suche zu verfolgen und entsprechende Entschädigungen zu verlangen. Da er aber selbst aus Mangel an Mitteln jeden einzelnen Fall dieser Art nicht erledigen kann, so empfiehlt der Verein seinen Mitgliedern, sich der vom Staate kürzlich als „stsbliossiusnt ä'utilitb publigus" anerkannten „LociötL cks l'Unicm ckss lsbricsnts pour 1s, protection intsrnstionsls cks 1s xroprists inäustrisils st srtikitigus" anzu- schließen, welche alle nöthige Auskunft gibt, überall im Auslande Agenten hat, Prozesse einleitet rc. re. Zum Vorsitzenden für das neue Vereinsjahr wurde Hr. Georg Hachette, Mitglied der bekannten Firma und Sohn des Gründers derselben, gewählt, namentlich aus dem Grunde, weil das Haus Hachette mit allen Ländern in Geschäftsverbindung steht und ein Mitglied desselben am geeignetsten erscheint, während der Ausstellung, zu welcher die angesehensten Buchhändler aller Länder erwartet werden, den Verein zu repräsentiren. Daß die fremden Buchhändler bei den Mitgliedern des Vereins auf die freundlichste Ausnahme und auf jede Auskunft rechnen dürften, wurde bei dieser Gelegenheit noch besonders hervorgehoben. Der bisherige Präsident des Vereins, Hr. Basset, hatte eine Wiederwahl abgelehnt; er war einer der angesehensten Mitglieder des Vereins, dessen Verwaltungsrath er fünfzehn Jahre hindurch angehörte; jetzt hat er sich vom Geschäft zurückgezogen. Mibcellen. Oesterreichs Ein-und Ausfuhr 1877. — An Büchern wurden im vorigen Jahre nach Oesterreich-Ungarn eingeführt 24,973 metr. Ctr., gegen das Vorjahr 54 weniger. Aus Oester reich-Ungarn wurden dagegen 8906 Ctr. Bücher ausgeführt, 202 Ctr. mehr als 1876. (Ungarn nahm an jener Ziffer mit 1011, an dieser mit 485Ctr. Antheil!) — Wissenschaftliche Karten wurden zu 129 ein-, zu 39 Ctr. ausgeführt, dort 30 Ctr. mehr, hier 1 Ctr. mehr. — Musikalien gingen ein zu 544 Ctr., aus zu 166 Ctr. (dort 5, hier 20 Ctr. mehr). — Bilder auf Papier wur den 1217 Ctr. ein- und 914Ctr. aus geführt (dort 103 mehr,hier 124 Ctr. weniger). — Photographien passirten die Grenze hinein zu 81, heraus zu 32 Ctr. (19 und 6 Ctr. mehr als 1876). — Ge mälde wurden importirt 1447 Ctr., ausgeführt 3187 Ctr. (130 Ctr. mehr Import, 324 Ctr. weniger Export). — Tue Gesammt- einfuhr betrug 28,391, die Gesammtausfuhr nur 13,241 Ctr. Die Ausfuhr machte also nur 31,8 Proc. aus, während die Einfuhr sich auf 68,2 Proc. belief. Der Deutsche Reichs-Anzeiger theilt mit: „Wie bereits be kannt, hat Se. Maj. der Kaiser auf den von der französischen Regie rung zu erkennen gegebenen Wunsch genehmigt, daß die Abtheilung für Kunst auf der diesjährigen Pariser Weltausstellung durch Werke deutscher Künstler beschickt werde. Mit der gesammten geschäftlichen Leitung dieser Betheiligung ist mit allerhöchster Ge nehmigung vom Reichskanzler derDirector der königlichenAkademie der bildenden Künste, v. Werner, betraut worden." Zur Frage der neuen Didot-Währung. — Die Nr. 55 d. Bl. bringt mir eine Aufklärung über die auch mir ausgefallenen Preisdifferenzen bei verschiedenen Artikeln des Didot'schen Ver lages, die etwa seit drei oder vier Monaten zu bemerken sind. Wenn die im erwähnten Börsenblatt-Artikel gegebene Lösung, was „Bni." auf Didot's Facturen zu bedeuten habe, eine authentische sein sollte, so kann ich sie doch nicht als für mich bindend betrachten. Das Haus Didot rechnet notorisch mit den deutschen Sortimentern in Reichswäh rung, es hat nie bekannt gemacht, daß darin eine Aenderung ein- treten solle, folglich kann das „Bin." auf den Facturen lediglich als ein Druckfehler statt „Rm." gelten, und ich habe alle mit ersterer Be zeichnung erhaltenen Facturen als in Reichswährung lautend gebucht. Wie mir mein Rechtsfreund bestätigt, ist diese meine Anschauung correct, und schulde ich dem Hause Didot nur Beträge in Reichs währung, wo mir solche in Didot-Währung angesetzt sind. Daß die betreffenden Preise niedriger sind als die mir sonst für die einschlä gigen Werke bekannten, ändert an der Sache nichts, umsoweniger als es ohnehin bei manchem Verleger Praxis ist, zeitweilig Preis ermäßigungen auch für noch gangbare Werke eintreten zu lassen, wie ja z. B. die Cotta'sche Buchhandlung um Weihnachten meist eine Anzahl ihrer Prachtwerke zu wohlfeilern Nettopreisen liefert als sonst. Die neuesten mir von Didot's zugegangenen Facturen sind zuerst in „Bm." ausgeworfen und dann in „alte Währung" umgerechnet, diese also habe ich auch in „alter Währung" gebucht. Was dies ehrenwerthe Haus Didot mit seiner Einrichtung beab sichtigt, weiß es wohl nur ganz allein, — was es damit erreicht, ist jedenfalls keine Geschäftserleichterung. Unter dem Titel „Johann, König von Sachsen. Ein Charakterbild von vr. Joh. Paul v. Falkenstein" wird zum 50. Geburtstage des Königs Albert von Sachsen (23. April) im Verlage von Wilhelm Baensch inDresden eine Charakterschilderung des verewigten Monarchen als Regent und Staatsmann, als Mensch, Gelehrter und Dichter erscheinen. Die künstlerische Ausstattung des Buches haben Männer wie Professor Grass, Professor Bürkner rc. übernommen. Der Subscriptionspreis beträgt für Exemplare in Cabinetseinband 10 M., für broschirte Exemplare 814 M. Briefwechsel. Herrn W. R. in St. — Die Feier des Wittcr'schcn Doppeljubiläums wird, wie Sic richtig annchnicii, nicht am 15. März, sondern erst zu Ostern stattfindcn.
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