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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1878
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1878
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- Deutsch
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43, 20. Februar. Nichtamtlicher Theil. 695 zuschließen und werden dieselben von hier aus umgehend,eventuell durch Auslieferung des Verlangten erledigt. 3) Alle auf gegen baar (mit oder ohne erhöhten Rabatt) lautende Bestellungen von Firmen, die in meinem Exemplar der Leipziger Liste stehen, sind von meinem Commissionär zu erledigen, die Bestellzettel aber bei Abgabe des Packeis nur vorzuzeigen und darnach der Auslieferungs-Wochenliste an mich beizulegen. Wird die Einlösung des Packetes wegen Nichtaushändigung des Verlangzettels verweigert, so ist mein Commissionär beauftragt, das Packet alsbald aufzulösen. 4) Firmen, die mir als Rabattschleuder er nachweislich be kannt geworden sind, erhalten meinen Verlag nur noch von hier aus, nur gegen Vorausbezahlung und nur per Güter fracht und ich behalte mir hiermit solchen Firmen gegen über das Recht vor, den Extrarabatt (in Freiexemplaren) auszuschließen, eventuell ihnenihreEinzahlungenzurVerfügung zu stellen. 5) Wenn Firmen, denen ich meinen Verlag nur unter Ein schränkung (vergl.Nr.2 u.4) liefere, Verlangzettel-Blanquets eines ihrer auswärtigen Committenten benutzen, ummeinen Verlag ohne Einschränkung zu erlangen, wie mir dies schon vorge kommen ist und ich eventuell beweisen kann, so erhalten sie von jetzt ab nichts mehr, auch nicht gegen baar. 6) Bei directer Bestellung auf meinen Verlag cxpedire ich mit obigen Ausnahmen auch direct; bei Postpacketen L 4—5 Kilo und bei Bahnfrachtsendungen von mindestens 20 Kilo trage ich 2/z der Francatur (im Sortiment als Empfänger trage ich ^). Von Firmen, welche aus der Auslieferungsliste fehlen, erwarte ich mit der Bestellung die (ungefähre) Deckung per Postanweisung. Wenn ich ohne Deckung expedire, erwarte ich diese bald nach Empfang meiner Sendung, da sonst fernere Bestellung unerledigt bleibt, bis auch Deckung süb diese neue erfolgt. 7) Besteller, welche nicht im Schulischen Buchhändler- Adreßbuche stehen, erhalten von meinem Verlagsgeschäfte nichts. Solche Bestellungen überweise ich, wenn die Deckung mit- fvlgt, meinem Sortiment zur Erledigung und erhalten Wieder verkäufer nur den üblichen Rabatt. Breslau, im Februar 1878. Carl Dülfer. Von einer Sammlung Autographcn. „Briefe gehören unter die wichtigsten Denkmäler, die der ein zelne Mensch hinterlassen kann." — Mit diesem Ausspruch hat Goethe, der wie bekannt selbst zu den eifrigsten Autographensamm lern seiner Zeit gehörte, am besten Diejenigen widerlegt, welche mit Achselzucken ans den Sammler blicken, der leidenschaftlich bestrebt ist, solche Denkmäler in seinen Besitz zu bringen. Jene Spötter be denken oder wissen nicht, daß der Sammler, wenn er zunächst auch nur sich selbst genugthun will, doch, bewußt oder unbewußt, für Mit- und Nachwelt thätig ist, indem er ein für die verschiedensten Zweige der Geschichte unentbehrliches Material dem, ohne sein Dazwischentreten sicheren, Untergänge entzieht. Jeder Geschichts freund muß daher wünschen, daß es niemals an „Liebhabern" fehlen möge, die ihren Sammeltrieb auf diesem Gebiete zu befrie digen trachten. Einem solchen Liebhaber, und zwar einem von echtem Schrot und Korn, verdankt eine Sammlung ihr Entstehen, welche am 26. Februar und an den folgenden Tagen dieses Jahres in Berlin im Kunst-Auctionshause (Kochstraße 29) durch den Auctionator Hrn. Rudolph Lepke versteigert werden soll. Es ist die berühmte Sammlung des im Jahre 1861 verstorbenen Banquiers und schwe disch-norwegischen Consuls Wagener, deren Katalog uns vorliegt. Mehr als dreißig Jahre hindurch hat Wagener Geld und Mühe aufgeweudet, um sie zusammenzubringen, und an ihm ist ein zweiter Ausspruch Goethe's zur Wahrheit geworden: „Jeder Mensch treibt seine Liebhabereien sehr ernsthaft." Durch das großartige Ver- mächtniß, dem die Berliner National-Gallerie ihr Entstehen ver dankt, ist der Name Wagener's in den weitesten Kreisen bekannt, ja'berühmt geworden, sie legt von seinem Sammlerernst das schönste Zeugniß ab; daß er es aber auch mit den Autographen „ernsthaft" meinte, wird jeder Kenner dem längst erwarteten, nun veröffent lichten Kataloge auf den ersten Blick ansehen, denn man findet in ihm nicht nur die großen Namen aller Länder und Zeiten in selte ner Vollständigkeit vertreten, auch der bedeutende, oft wichtige Inhalt der Stücke kennzeichnet fast durchgehends den feinen Ge schmack, den sicheren Blick und den Eifer des Sammlers. Autographen-Kataloge bieten gewöhnlich wenig mehr als trockene Aufzählungen von Namen. Noch kürzlich wurde von be rufener Seite darüber öffentlich Klage geführt. Jeder, dem die Katalogisirung solcher Schätze obliegt, sollte es sich zur Pflicht machen, seine Arbeit, außer den zunächst liegenden commerciellen, auch wissen schaftlichen Zwecken dadurch dienstbar zu machen, daß er dem unter seinen Händen befindlichen Material, welches im Begriff ist, nach allen Richtungen hin zerstreut zu werden, eine gewisse Bearbeitung statt bloßer Aufzählung zutheil werden läßt. Im vorliegenden Falle ist dieser Pflicht von sachkundiger Hand genügt worden. Der Katalog, von Hrn. Albert Cohn verfaßt, darf ein über den nächsten Zweck hinausgehendes Interesse beanspruchen. Gute Anordnung sowohl, wie die ausführlichen Mittheilungen über den Zweck der Stücke lassen das Bestreben erkennen, nicht nur den glücklichen Er werbern, sondern auch den Männern von Fach, welche nicht als Käufer austreten können oder mögen, durch sachkundige Fingerzeige die Sammlung nutzbar zu machen. Wie oft Forschern dadurch allein unschätzbare Dienste geleistet werden, weiß Jeder, der einmal in der Lage war, zerstreuten Schriftstücken entschwundener Zeiten nach forschen zu müssen. Die Fülle des Interessanten ist zu groß, um an dieser Stelle ein vollständiges Bild der Sammlung entwerfen zu können. Wir kennen umfangreichere Sammlungen, aber kaum eine, die sich dem inneren Werthe nach mit dieser messen könnte. Sie umfaßt circa 1300 Nummern, doch ist die Zahl der Stücke bedeutend größer, denn es sind oft viele unter einer Nummer zusammengefaßt. Die Ord nung des Kataloges ist die folgende: Reformatoren; Fürstenhäuser; Staatsmänner; Kriegsmänner; Mathematiker,Astronomen, Physiker, Naturforscher re.; Dichter, Schriftsteller, Gelehrte; dramatische Künstler; Tonküustler; bildende Künstler; Varia. Jede dieser Ab theilungen ist in sich geographisch und alphabetisch geordnet. . . . MiSccklcn. Dem in Nr. 35 d. Bl. abgedrncktcn Artikel des Hrn. Mon- tanns, betreffend das Grundübel des Buchhandels und ein Mittel zu dessen Beseitigung, möchte ich — was den zweiten Theil, das Mittel, anbelangt — eine andere Ansicht entgegensetzen. Rich tig ist, daß, wenn auch nicht das, so doch ein Grundübel in unserer unsreiwilligen Genossenschaft mit Buchbindern re. zu suchen ist; wer aber diesen ihre Existenz als Buchhändler ermöglicht und unter stützt, sind nur in den seltensten Fällen Verleger, und auch dann nur ganz unbedeutende, deren Verlag hauptsächlich aus Colportage an gewiesen ist. Die sich für die Entstehung und Ausbreitung dieser Pseudo-Buchhandlungen zu verantworten haben, sind einzelne kleine Commissionäre und sogen. Engros-Sortimenter, denen sehr wenig daran liegt, ob sie das Ansehen unseres Standes in den Staub ziehen, sehr viel aber daran, Geld zu verdienen; die ihren „Commit tenten" keine Bücherkenntnisse zumuthen, denn sie expediren das Gewünschte von ihrem „Engros-Sortiment", resp. nach ihren Kata- 97*
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