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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.02.1878
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1878-02-11
- Erscheinungsdatum
- 11.02.1878
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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556 Nichtamtlicher Theist HL 35, 11. Februar. leger also, wenn sie dafür, daß sie ihre Lieferungen von Januar —Juni ein halb Jahr früher wie bisher bezahlt erhalten, 6 U bonificiren, daß sie dann x>sr sunum 12 A opfern würden. Jeder Kaufmann, jeder Fabrikant, der so etwas hört, würde mit Recht sagen: „die Verleger müssen doch mit kolossalem Nutzen arbeiten, daß sie so hohen Discont bewilligen können". Daß durch hohen Rabatt aber dem Sortimentsbuchhandel im Allgemeinen nicht aufgeholfen wird, das ist eine Wahrheit, die sich von Jahr zu Jahr mehr Anerkennung erwirbt; der höhere Rabatt hat nur die Folge, daß unsere Ladenpreise immer mehr illusorisch werden, dem Sortimenter kommt er nur in einzelnen Fällen zu gute. Ließe es sich ermöglichen, den Rabatt für die Sortimentshandlungen in Berlin, Leipzig und dessen Nachbarstädten auf 10 A zu beschrän ken, so würde dies eine Wohlthat für den deutschen Gesammt- Buchhandel sein, denn speciell von Berlin und Leipzig aus wird derselbe untergraben. — Zum Schluß spreche ich den Wunsch und die Hoffnung aus, daß es Ihnen gelingen möge, zur näch sten Ostermesse in Leipzig eine, wenn auch nicht so große Zahl von Verlegern zu weiterer Discutirung Ihrer Vorschläge zu vereinigen. R. Das Grundübel des Buchhandels und ein Mittel zu dessen Beseitigung. Von so manchem alten, erfahrenen Collegen ist schon über Reform des Buchhandels geschrieben worden, daß der Unterzeichnete, ein junger Anfänger, sich nur nach langem Zögern, und erst infolge des unten angeführten Specialfalles dazu entschließen konnte, die nachstehenden Zeilen zu veröffentlichen. Das Grundübel des Buchhandels ist durch die Gewerbefreiheit hervorgerufen worden und besteht lediglich darin, daß sich eine sehr große Anzahl fremder Elemente eingedrängt hat. Fast in jedem einigermaßen bedeutenden Flecken und Dorfe befindet sich jetzt ein Vermittler der literarischen Bedürfnisse. Meistens sind dies ehe malige Colporteure, Buchbinder, Krämer u. s. w. Manche derselben sind unverfroren genug, sich Buchhändler zu nennen, viele betreiben auch den Bücherhandel nur so nebenbei. Die wenigsten besitzen jedoch genügende Kenntnisse, um eine Buchhandlung ordnungsmäßig be treiben zu können; die meisten begnügen sich auch mit dem Vertriebe von Lieferungswerken, Zeitschriften und populären Werken. Alle diese Bücherhändler schädigen nun nicht allein den gelernten Buch händler in pecuniärer Hinsicht, sondern drohen auch das ganze An sehen unseres Standes zu untergraben. Das Mittel, diesem Uebel entgegenzusteuern, liegt einzig und allein in Händen der größeren Verleger. Wenn sich dieselben ver- einigenund an Niemanden weder inRechnung noch gegen baar liefern, derinseinerEtablissementsanzeige nicht genügende Belege über seinen Bildungsgang geliefert hat, so werden alle fremden Elemente bald ausgemerzt sein. Daß die Verleger hierin ganz recht handeln wür den, und ihnen Niemand den Vorwurf machen könnte, dieselben stemmten sich der Zeitströmung entgegen, bedarf keines Beweises. Liefern dieselben einmal, wenn auch nur gegen baar, an alle die jenigen Firmen, welche in Leipzig vertreten sind, so können sie mit demselben Rechte auch an andere Wiederverkäufer (Buchbinder, Lehrer, Vereine rc.) liefern. Wohin dies jedoch führen wird, zeigt folgender Fall: Im „Wittgensteiner Kreisblatt" vom 19. Januar d. I. be findet sich folgendes Inserat: ^ An die Herren Lehrer und Schulvorstände der Schulinspection Witt genstein. Der Herr Verleger der Dietlein'schen Lesebücher, welche zu Ostern im hiesigen Kreise zur Einführung kommen, hat die Preise bei Einführung dieser Schulbücher nachstehend herabgesetzt rc. rc. Diese herabgesetzten Preise haben jedoch nur bis zum 1. März d. I. Gültig keit. Ich erlaube mir deshalb an alle Herren Lehrer oder Schulvor stände, welche mich mit Lieferung dieser Bücher betrauen wollen, die ergebene Bitte zu richten, vor Ablauf dieser Zeit ihren Bedarf an nähernd festzustellen und mir gefälligst znzuscnden, bemerke zugleich, daß allen Bestellungen, welche bis znm 20. Februar cingchen, noch außerdem ein Rabatt von 10 U zu gute kommt. Laasphe. W. Jung, Buchbinder. Hiermit noch nicht genug, finden wir in der darauf folgenden Nummer nachstehende Anzeige: An die Herren Lehrer und Schulvorstände des Kreises Wittgen stein! Aus die in Nr. 3 d. Bl. annoncirten Dietlein'schen Lesebücher gewähren wir außer den herabgesetzten Preisen noch 12 ^ htz Rabatt. Laasphe. C. I. Jmgardt. H. Schuchardt. Es ist meine volle Ueberzeugung, daß der Buchhandel immer mehr seinem Verfalle entgegengeht, wenn sich nicht alle besseren Ver leger dahin vereinigen, an Niemanden auch nur ein Werk zu liefern, der sich nicht bei seiner Etablirung über seinen Bildungsgang ge nügend ausgewiesen hat. Erst wenn auf diese Weise die Schranken des Buchhandels enger gezogen sind, kann an weitere Reform gedacht werden. Erst dann wird es dem Sortimenter möglich, sich für seine Arbeiten bezahlt zu machen, wenn ihm nicht von Jedermann das Geschäft verpfuscht werden kann. Dann hängt es nur von einem Beschlüsse der Verleger ab, ob Festbezogenes halbjährig verrechnet werden soll, in welchem Punkte ich vollständig den Ansichten des Hrn. X. X. 2. in Nr. 19 d. Bl. beipflichte. Ob aber die Herren Verleger sich entschließen werden, zu Gunsten unseres gesammten Standes in besagter Weise vorzugehen? Ich bezweifle es fast, da sehr viele, und selbst größere Verleger immer mehr mit dem Publicum liebäugeln. Mehren sich doch die Inserate und Prospecte immer mehr, welche anstatt der früher üb lichen Notiz: „Zu beziehen durch alle Buchhandlungen" die Bemer kungen tragen: „Zu beziehen von der Verlagshandlung oder jeder anderen Buchhandlung", oder: „In Orten, in denen sich keine Buchhandlung befindet, wolle man sich an die Verlagshandlung wenden." Glücklicherweise gibt es aber noch eine ganze Anzahl Ver leger, denen das Wohl des ganzen Standes näher liegt, als ein paar Pfennige, die sie durch directe Lieferung an das Publicum mehr verdienen können. Jeder Sortimenter wird sich für den Verlag solcher Hand lungen gewiß immer mit Vorliebe verwenden. Siegen, 30. Januar 1878. H. Montanus. storsi12, Olio, OataloKus Könsral cks lg. lidruiris krantzsäss äspuis 1840. Poms V. VI. 1866—1875. Kr. 8. Law« 1876. 77. Gleich seinem Vorgänger ein Muster von gewissenhafter Ar beit wie von zweckmäßiger und geschmackvoller Ausstattung — eine bibliographische Leistung, für welche der Buchhandel aller Länder unserem Landsmann zum höchsten Danke verpflichtet ist. Mit richtigem Tact hat der Herausgeber die realen Bedürf nisse des Buchhandels (für welchen doch in erster Linie das Werk bestimmt ist) herausgefühlt und ein bequemes und zuverlässiges Nachschlagebuch geliefert. Die Lorenz'schen Kataloge sind nicht auf so breiter Basis aufgebaut, wie die k'ranas littörairs Husrarck's, des unvergleichlichen Altmeisters der Bibliographie, befriedigen aber vollständig das praktische Bedürfniß des Sortimenters oder Anti quars. Für die ungemeine Sorgfalt, die der Herausgeber seiner Arbeit gewidmet hat, zeugt die Thatsache, daß er an nicht weniger als 4500 Autoren directe briefliche Anfragen behufs Constatirung ihrer Schriften und der ihren Namen beigefügten biographischen Notizen hat ergehen lassen — eine Mühe, welche durch fast 3500 eingegan gene Antworten und Berichtigungen reichlich belohnt wurde. ES bedarf keines Hinweises, in welchem Maße die Authenticität deS Lorenz'schen Katalogs durch dieses Verfahren verbürgt wird.
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