Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.06.1880
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.06.1880
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18800616
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188006165
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18800616
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1880
- Monat1880-06
- Tag1880-06-16
- Monat1880-06
- Jahr1880
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
gedruckt — ernste Betrachtungen anzustellen. Was nicht vollends von der literarischen Arbeit für Journale und Zeitschriften in Anspruch genommen wird, wendet sich — allerdings mit unter schiedlichem Erfolg — dem Theater zu, denn die Chancen sind verlockend und wie gesagt, der Cassenerfolg eines Stückes ist in der Regel absolut bedeutender, als der pecnniäre Gewinn, den der Autor von seinem Buche zieht. Nach und nach ist es auch den Autoren klar geworden, daß es mit der traditionellen Bereicherungssucht der Verleger nicht so ganz richtig sei, denn es würde sich nicht erklären lassen, warum sie weniger von der praktischen Richtigkeit der sanguinischen Devise „Das Gold ist nur Chimäre" überzeugt sein sollten, als die Theaterdirectoren und Zeitschriftenverleger, die in Geschäftssachen auch nicht in dem Rufe selbstlosester Opferfreudigkeit stehen sollen. Der Groll der Autoren muß also einzig und allein an das Publicum adressirt werden, welches dadurch vielleicht heftig erschreckt, aber schwerlich in den Buchladen gelockt werden würde. Wichtiger und zweckmäßiger wäre die Auffindung eines Modus, um den Horror des Publicums vor der Baaransgabe für ein Buch zu beseitigen. Geradezu im Widerspruch damit scheint mir aber der neuerdings auch an ziemlich unbedeutende Bücher verschwendete Luxus in Bezug auf äußere Ausstattung. Gekauft, — vom großen Publicum gekauft wird nur das Billige, und so muß das Gros des Lesepublicums darauf verzichten, die neuen literarischen Erschei nungen, welche durch die Leihbibliothek nicht zu beziehen sind, kennen zu lernen. Sie müßten denn in der literarischen Volksküche, der so verbreiteten Reclam'schen Universalbibliothek, erschienen sein, die in neuerer Zeit auch Originalarbeiten moderner Schriftsteller ver öffentlicht, und haben diese Veröffentlichungen, wie Johannes Proelß in der letzten Nummer der „Literarischen Korrespondenz" versichert, „das beneidenswertste und in Deutschland jedenfalls seltene Schick sal, daß sie weniger erhoben und fleißiger gelesen werden, als wenn sie in anderer Gestalt vor das Publicum treten würden". Wäre es darum nicht angezeigt, diese höchst zeitgemäßen „Volksküchen" zu vermehren? Würden nicht die Autoren die Sicherheit, gelesen, bekannt und populär zu werden, genugsam schätzen, um sich bezüglich des Honorars zu bescheiden, wie es die zahlreichen lebenden Köche der Reclam'schen Volksküche gethan haben? — Wird ihnen denn jetzt Angesichts der kleinen und trotz dem schwer verkäuflichen Auflagen diese Genugthuung auch nur an nähernd verbürgt? Man sehe doch Bücher als geistige Nahrungs und Genußmittel an, welche möglichst billig hergestellt, dem großen Publicum zugänglich gemacht werden müssen, wenn Production und Consum in ein leidliches Verhältniß treten sollen. Also billige Bücher, Vereinfachung des Anzeigewesens und keine Recensions- exemplare, die ja dann von selbst wegfallen würden. Für die in geistiger sowenig wie in leiblicher Beziehung auf Volksküchen ange wiesenen „Bücher-Gourmands" bleiben nach wie vor die kost spieligeren Ausgaben, Prachtwerke u. dergl. Ich zweifle nicht, daß sich die Autoren mit der einfachen Aus stattung der 20 Pfennig-Bände auch zufrieden geben werden; das Publicum wird gewiß damit einverstanden sein, lesen und — kaufen. Rudolstadt. P. v. S. Miseellen. In R. v. Decker's Verlag, Marquardt LSchenck in Berlin ist soeben das „Verzeichniß der Verkehrsanstalten im DeutschenReiche von Ernst Lange" in zweiter verbesserter Auslage (Lex.-8. 282 S. Geb. 7 M.) erschienen. Auf die be sonderen Vorzüge dieses Werkes vor anderen gleichartigen Ver zeichnissen haben wir schon beim Erscheinen der ersten Auflage auf merksam gemacht. Es enthält die Zahl sämmtlicher Post-, Telegraphen- und Eisenbahnstationen im Deutschen Reiche nach amtlicher Schreibweise in alphabetischer Reihenfolge mit den be treffenden Verwaltungsbezirken, die Angabe der Provinzen, ferner der Eisenbahnverwaltungen und der Eisenbahnstrecken, an denen die Stationen liegen, sowie für Orte ohne Eisenbahn die nächsten Eisen bahnstationen mit Angabe der Entfernungen und der Beförderungs- Gelegenheiten zwischen diesen Stationen und den betreffenden Orten. Ein namentlicher Vortheil der zweiten Ausgabe besteht darin, daß die bisher in einer besonderen Abtheilung ausgenommen Orte mit Verkehrsanstalten in Bayern und Württemberg nunmehr unter die übrigen in alpabetischer Folge eingereiht worden find, wodurch lästiges Hin- und Herblättern vermieden wird. Das dem Werke beigefügte Verzeichniß der Eisenbahnen im Deutschen Reiche berücksichtigt die in letzter Zeit vorgekommenen Verände rungen in den Eigenthumsverhältnissen der Bahnen und der Ab grenzung der Bahnbezirke. Die übersichtliche Anordnung, sowie die Zuverlässigkeit und Vollständigkeit des Werks, welches durch die Aufnahme von nahezu 4000 seit dem Erscheinen der ersten Auf lage neu eröffnetenVerkehrsanstaltenbereichertwordenist, machtdas- selbe für den Geschäftsverkehr zu einem unentbehrlichen Rathgeber. In Augsburg constituirte sich am 2. Juni auf Veranlassung von Hrn. Theod. Lampart ein Localverein der Augsburger Buchhändler, dem folgende Mitglieder angehören: M. Geißen- dörffer (Wolffische Buchst.), Adolph Himmer (Rieger'sche Buchh.), Herm. Kranzfelder (Kranzfelder'sche Buchh.), Theod. Lampart (Lampart L Co.), A. Manz (Schmid'sche Buchh.), Rich. Preyß, Ludw. Schulze (Schlosser's Buchh.). Als Vorsitzender wurde ge wählt: Theod. Lampart, als Schriftführer: M. Geißen- dörffer. Den zahlreichen Abnehmerkreis von Haendel's Jnseraten- Versendungs-Liste, nach den Wissenschaften geordnetes Ver zeichniß der im Deutschen Reich, in Oesterreich und in der Schweiz erscheinenden deutschen Zeitschriften wissenschaftlichen und unter haltenden Inhalts, welche Inserate aufnehmen (Preis 2 M.), wollen wir nicht unterlassen auch an dieser Stelle darauf aufmerk sam zu machen, daß davon soeben der 22. Jahrgang, 1880/81, in gewohnter sorgfältiger und fleißiger Bearbeitung erschienen ist. Anachronismen. — Von dem königl. Amtsgericht zu Magde burg, Abtheilung IV. g., wird uns in einem laut Poststempel am „29. Mai" dort aufgegebenen Schreiben angezeigt, daß über das Vermögen des Buchhändlers Carl Graefe (Firma M. Graefe) heute am „1. April" das Konkursverfahren eröffnet worden sei, man Forderungen bis zum „30. April" anzumelden habe, und zu deren Prüfung auf den „12. Mai" Termin anberaumt sei. — Und was kein Verstand der Verständigen sieht, das U. Eine billige Bezugsquelle. — Die Firma Carl No ah's Buchhandlung in Sondershausen macht in der dortigen Zeitung „Der Deutsche" die willkommene Anzeige, daß sie „alle in den Buch handel einschlagenden Artikel 20 billiger als überall liefere" und sie, „um jeder Concurrenz die Spitze bieten zu können, keine Mühe und Opfer scheuen werde, ihre Committenten prompt und solid zu bedienen". — Berichtigung. Wir werden darauf aufmerksam gemacht, daß das aus Se. 2377 erwähnte Menzel'sche Werk „Deutsche Dichtung" in seinem Aus lagerest nicht an Hrn. C. Zieger, sondern an Hrn. L. Zander hier übergegangen ist.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder