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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.06.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 24.06.1907
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- Deutsch
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6396 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 144, 24. Juni 1907. Charlottenburg, Steinzeichnungen -Auf dem Heimweg«, -Alter Hof in Hamburg» und »Am Bollwerk- verdienen Beachtung, — desgleichen Hans Schmidt, Charlottenburg, mit seinen seinen Tier studien in Lithographie, — sowie Carl Krafft, Charlottenburg, mit seinem -Berliner Dom«. In Saal 9o bietet Oskar Graf, München, fein empfundene Radierungen, u. a. -über allen Gipfeln ist Ruh-, -Das Haus des Dorfschulzen«, -Pieta-, -Burg Nürnberg«. — Arthur Bendrat schildert in farbigen Zeichnungen die eigenartigen bescheidenen Reize von Städten und Architekturen aus Ostelbiern — Karl Hanusch, Niederheßlich bei Dresden, gibt in Kreidezeichnung ein aufziehendes Gewitter in großartig packender Darstellung. Im Saal 9 6 stehen wir vorwiegend unter dem Einflüsse Rudolf Jettmars (Wien), der zahlreiche phantastische Darstellungen von großer Leidenschaftlichkeit in Radierungen bietet und damit ungewöhnliche Eindrücke beim Beschauer hervorruft, bisweilen aber unverständlich bleibt. — Ferdinand Schmutzer, Wien, der große Radierer, ist in der Wahl der Motive nicht durchweg so glücklich gewesen wie in den vor zwei Jahren hier von ihm vorgesührten großen Blättern, von denen das Joachim-Quartett wohl am meisten Aufsehen erregte. Diesmal zeigt der Künstler fast ausschließlich Einzelporträts in mittleren Formaten, darunter -Kainz als Mephisto-, das herrliche Bildnis seiner Mutter, eine -Dame am Klavier- rc., die sämtlich seine geniale Technik von neuem bezeugen. In Koje 9s begegnen wir wieder einmal Waldemar Friedrich, Berlin, der wie Kallmorgen seine Skizzenmappen öffnete und den ausgestellten Werken aus der diesjährigen Schwarz-Weiß-Aus- stellung in etwas die Einseitigkeit nimmt, die das Fernbleiben der Illustratoren verursacht. Es sind zumeist Bleistiftzeichnungen, Studien aus Holland von der Woldemar Friedrich eigenen son nigen Auffassung. — Im gleichen Raume finden wir acht schablo- nierte farbige Zeichnungen von L. N. Jungnickel, Berlin, deren Technik für Plakatoriginale vorbildlich sein dürfte und die den vom Künstler gewählten Motiven in überraschendem Maße gerecht werden. — Richard Lux, Wien, stellt hier zwei ebenfalls beachtens werte farbige Radierungen aus, — Paul Hermann, Berlin, eine prächtige farbige Lithographie -Aus Benedig-, — Bernard Schumacher, Bremen, eine Radierung -Idyll-, deren Wirkung man als Schlußakkord der Schwarz-Weitz-Ausstellung hinnehmen kann, um befriedigt von dannen zu gehen. Die Gesamtanordnung und Ausschmückung der ganzen Aus stellung, die den Herren Architekt Professor Bruno Möhring und Maler Hans Looschen oblag, hat gegen frühere Jahre den be sonderen Vorzug, daß man den Charakter des Hallenbaus dies mal mehr verwischt und eine Anzahl mäßig hohe, mittelgroße und kleinere Räume von einer gewissen Behaglichkeit geschaffen hat. Man könnte darin noch weiter gehen. Sammlung der Ge danken des Besuchers, Konzentrierung auf die einzelnen Kunst werke mit ihrer nächsten Umgebung scheint bei weitem wichtiger als der Ausblick auf eine Flucht großer Säle mit imposanter Architektur. Lieber ein Labyrinth wohliger, mäßig großer Räume, bei deren Betreten man das Weggehen vergißt, als ein Prospekt auf zahlreiche große Räume, die dem Besucher eine Riesenarbeit im Umherwandern, Stehen und Schauen in Aussicht stellen. Wir haben noch nicht vernommen, daß das Publikum nach Photo graphien gefragt hätte, die ganze Saalreihen umfassen, nicht der Katalog, ja nicht einmal die illustrierten Zeitungen bringen solche Panoramen. Dagegen werden Photographien einzelner Bilder und Skulpturen begehrt und gekauft. Nachdem der Ausstellungs park seine Behaglichkeit und Romantik eingebüßt hat, würde das Publikum sich vielleicht um so dankbarer zeigen, wenn man die Ausstellungsräume recht intim ausgestaltete. Die Kauflust der Begüterten würde dadurch keineswegs verringert werden, vielleicht sogar eine überraschende Belebung erfahren. Der Katalog ist in diesem Jahre, wie eingangs erwähnt, ein schneller Auskunfterteiler geworden; das lästige viele Blättern ist nun nicht mehr erforderlich. Ein weiterer Vorzug besteht in dem angehängten alphabetisch geordneten Verzeichnis der Namen und Adressen sämtlicher Aussteller. Kleine Mitteilungen. Erleichterun« des Wechselverkehrs. — In der am 20. d. M. unter dem Vorsitz des Staatsministers Staatssekretärs des Innern vr. Grafen von Posadowsky-Wehner abgehaltenen Plenarsitzung des Vundesrats wurde dem Ausschußbericht über die Vorlage betreffend den Entwurf eines Gesetzes über die Er leichterung des Wechselverkehrs die Zustimmung erteilt. Annahme fand ferner die Vorlage, betreffend den Wegfall der Veröffent lichung der monatlichen Übersichten der Einnahmen an Wechsel stempelsteuer. (Nach: Deutscher Reichsanzgr.) Zehnter deutscher Handlnngsgehtlfentag Dresden 1907. (Vgl. Nr. 140 d. Bl.) — Zur Frage der -Pensions- und Hinter- bliebenen-Versicherung der Privatangestellten- wurden den Teil nehmern folgende Materialien unterbreitet: (Red.) Leistungen des österreichischen Pensionsversicherungs- Gesetzes. Der Z 6 des österreichischen Gesetzes lautet: Die Jnvaliditätsrente besteht aus einem Grundbetrage und einem Steigerungsbetrage. Der Grundbetrag wird nach der Gehaltsklasse bestimmt, in der sich die versicherte Person im Zeitpunkte des Ablaufes der Wartezeit, beziehungsweise eines erlittenen Unfalls befand. Derselbe beträgt für die 1. Gehaltsklasse 180 L jährlich, 2. .. 270 3. 4. 5. 6. 360 540 720 900 Die Steigerung beginnt nach Ablauf der Wartezeit und deren Betrag richtet sich nach jenen Gehaltsklassen, in welcher sich die versicherte Person nach Ablauf der Wartezeit bis zum Verlust der Erwerbsfähigkeit befindet. Sie beträgt für je 12 Beitrags monate in der 1. Gehaltsklaffe 9.— 13.50 18 — 27.— 36.— 45.— L Für Beitragszeiten unter einem Jahre wird die Steigerung verhältnismäßig nach der Zahl der abgelaufenen Monate dieses Jahres bemessen. Die Jahrcsprämien in den 6 Gehaltsklasscn sind wie folgt abgestuft: 1. Gehaltsklaffe 2. Beispiele dafür: Welche wunderbaren Ergebnisse durch diese Bestimmungen gezeitigt werden können, zeigen folgende Beispiele: Ein Versicherter zahlt in den ersten 10 Jahren in Klasse 1 720 L und in weiteren 10 Jahren in Klasse 4 2160 L, insgesamt also 2880 L Beitrag. Ein andrer zahlt nur in Klasse 4 10 Jahre insgesamt 2160 L. Beitrag. Der Erste erhält für 2880 L Gesamtbeitrag 180 L Grund rente und 270 L Steigerungsrente, zusammen also 450 L Gesamtrente. Der Zweite erhält für nur 2160 L Gesamtbeitrag 540 L Grundrente und — L Steigerungsrente, zusammen also 540 L Gesamtrente. Der Zweite hat also 10 Jahre und 270 L weniger Beitrag gezahlt als der Erste, bekommt aber 90 L mehr Rente. Dabei ist noch zu beachten, daß der Zweite jedenfalls aus einem andern Berufe übergetreten, also bedeutend älter ist als der Erste, in folgedessen auch ein größeres Jnvaliditätsrisiko hat.
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