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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.08.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.08.1907
- Sprache
- Deutsch
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öffentlichen Bibliotheken, 12 Millionen in den Bibliotheken der höheren Schulen und Universitäten und 8 Millionen im Besitz von Studierenden. Was die übrigen Länder anbetrifft, so glaubte der Amerikaner für das westliche Europa 1 Milliarde 800 Millionen, für das östliche 460 Millionen und für den übrigen Teil der Welt 240 Millionen Bände annehmen zu dürfen. Bei diesen Schätzungen ergeben sich für die Gegenwart und den ganzen Erdkreis 3 Milliarden 200 Millionen. (Oesterreich.-ungar. Buchh.-Correspdz.) -Insel-, Buchhändler-Bereir», Tübingen. — Am 4. August feierte der Verein -Insel- in Tübingen sein 34. Stiftungsfest durch einen vom besten Wetter begünstigten Ausflug in den Schwarzwald. Um 5 Uhr morgens trafen sich die Miiglieder ziemlich vollzählig, sowie einige Gäste, darunter mehrere Damen, auf dem Bahnhof, um nach Station Teinach zu fahren. Dort traf man nach schöner Fahrt ^/,8 Uhr vormittags ein. Nachdem eine halbe Stunde später aus Stuttgart noch 7 Kollegen ange kommen waren, trat man den Marsch nach Bad Teinach an, das um 9 Uhr erreicht wurde. Nach kurzer Besichtigung des Bades und einem kräftigen Schluck aus der Mineral-Quelle begann man den Aufstieg nach Zavelstein, dem kleinsten württembergischen Städtchen. Wenn auch der Aufstieg bei der herrschenden Hitze manchen Tropfen Schweiß kostete, so war doch niemand un gehalten — wurde man doch durch die wunderschöne Lage des Städtchens und den Besuch der Ruine Zavelstein reichlich entschädigt. Nach einer halbstündigen Pause wurde der Weiter marsch nach Calw durch das prachtvolle Röthenbachtal angetreten und ohne Aufenthalt weitermarschiert nach Hirsau, wo das Mittagessen bereitstand. Punkt 2 Uhr traf man in Hirsau ein und hatte die Freude, hier einen Mitbegründer der -Insel-, Herrn Hofkunsthändler Hoffmeister aus Stuttgart, begrüßen zu dürfen. Während des Mittagessens, das nach dem anstrengenden Marsche ausgezeichnet schmeckte, verlas zunächst Kollege Sahl- mann ein selbstverfaßtes Begrüßungsgedicht; daran anschließend begrüßte der Vorsitzende, Kollege Sautter, die Anwesenden und sprach im Namen der -Insel« seinen Dank für das zahlreiche Er scheinen aus. Kollege Maier aus Stuttgart überbrachte vom Stuttgarter Buchhandlungsgehilfen-Verein die besten Glückwünsche zum Stiftungsfest und sprach den Wunsch aus, daß die Freundschaft, die die beiden Vereine seit Gründung der -Insel- verbindet, auch fernerhin bestehen möge. Auch Herr Hoffmeister, Kollege Zündel und Hermes hielten kurze Ansprachen. Letzterer ver teilte als Festgabe den schon lange sehnlichst erwarteten neuen Katalog der Insel-Bibliothek. Mittlerweile war es, leider nur zu bald, */,6 Uhr geworden, und man mußte sich, nachdem noch eine Anzahl der Teilnehmer die hochinteressanten Ruinen des Klosters Hirsau besichtigt hatte, auf die Bahn begeben, um wieder rechtzeitig heim zu kommen. An den wirklich sehr schönen Verlauf des Stiftungsfestes wird sich sicher jeder Teilnehmer gern erinnern. Kilpper. *Gttstav Adolf-Bereit». — Die 59. Hauptversammlung des Gustav Adolf-Vereins wird vom 16. bis 20. September d. I. in Jena tagen. *Neue Bücher, Kataloge re. für »uchhändlerr Dis rsebtliobs LteliuvA äss Urbedsrs, clsr sinsn VsriaAsvsrtraA absoblissst. Dsiprigsr InavAural -Dissertation von Dr. iur. ^UAvst LlasinZ. 8". 89 8. DsipriA 1907, Otto IVixanä VsrlaKsbueöbanälunA unä Duoöäruoksrsi m. ö. 8. Personalnachrichten. * Gestorben r am 11. August Herr Albert Röthing in Leipzig, lang jähriger früherer Prokurist und Leiter, späterer Mitinhaber des großen alten Musikalien-Verlags-, Sortiments- und Kommissionsgeschäfts Friedrich Hofmeister in Leipzig. Der Verstorbene hat dem großen Hause, das am 19. März 1907 auf ein hundertjähriges ehrenvolles Bestehen zurückblicken durfte, lange Jahrzehnte angehört. Am 1. Juli 1863 nach langjähriger Mitarbeiterschaft mit der Prokura betraut, war er den Söhnen Friedrich Hofmeisters, Adolf und Professor Dr. Wilhelm Hofmeister, eine treue Stütze in der Leitung des umfangreichen Betriebes und insbesondre nach deren vor- Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. zeitigem Ableben (26. Mai 1870 und 12. Januar 1877) die Seele des Geschäfts. Noch vor dem Tode Professor vr. Wilhelm Hof meisters war er am 15. September 1875 als Teilhaber der Firma ausgenommen worden und hat in Gemeinschaft mit den Erben Pro fessor Wilhelm Hofmeisters das Geschäft bis vor kurzem geleitet. Erst vor wenigen Jahren, im April 1905, als zunehmende Kränklich keit ihn zu dauernder Ruhe nötigte, ist er aus der Firma aus getreten. Die wohlverdiente Ruhe des Privatlebens war ihm nur wenige Jahre gegönnt und leider auch viel durch trübe Krank heitstage gestört. — In Albert Röthing ist ein Mann von un gewöhnlicher Arbeitskraft und ernster Berufsauffassung dahin geschieden, dessen Leben sich in gewissenhaftester Pflichterfüllung erschöpfte. Zahlreiche aufrichtige Freunde trauern um den Verlust des ehrenwerten Mannes. Der Verstorbene war Ritter des König lich Sächsischen Albrechtsordens I. Klasse. Sprechsaal. (Ohne Verantwortung der Redaltton; jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung d-s Börsenblatts.) Achtung! Am 2. d. M. meldete dem Unterzeichneten ein hiesiger Kollege, daß bei ihm ein Graf von Droste (rsots: Reichsfreiherr Droste zu Vischering) in Dedensen bei Seelze (Provinz Hannover) ein größeres Werk bestellt habe; die Sache wäre ihm verdächtig vorgekommen, und eingezogene Erkundigungen bei befreundeter Seite am Ort hätten seinen Verdacht bestätigt. Betreffender Kollege bat darum, daß sofort alle Mitglieder des Ortsvereins von dem erwähnten Fall benachrichtigt werden sollten. Trotz des arbeitsreichen Freitags wurde der Wunsch mit Hilfe des Fernsprechers sofort erfüllt, und am Spätnachmittag zeigte sich bereits dem Unterzeichneten das wenig erfreuliche Bild, daß fünf Firmen schon dem Herrn Grafen die mündlichen und schriftlichen Bestellungen zu recht namhaften Beträgen in Rechnung ausgeführt hatten. Vier Firmen konnten in folge der Meldung die Absendung der eben im Eilballen an gekommenen bestellten Sachen einhalten. Die übrigen Hand lungen hatte der Graf noch nicht heimgesucht. Der Herr Graf hat durch sein höchst aristokratisches Auftreten und gediegene Literaturkenntnis auf geschichtlichem, philosophischem und be sonders auf nationalökonomischem Gebiete imponiert. Man erfuhr tags darauf, daß bei bekannten und unbekannten Antiquar- Kollegen der Stadt der größte Teil der Werke lagere, soweit sie in Hannover entnommen worden waren. Die Manöver des Herrn Grafen wurden nun sofort der Kriminalpolizei gemeldet, nachdem ein Angestellter einer hiesigen Firma, der den Grafen von Hildesheim her kannte, dem Unter zeichneten ein arges Sündenregister eingereicht hatte. Der Herr Graf hatte auch die Handlung aufgesucht, in der der Meldende jetzt angestellt ist, hatte den Betreffenden vielleicht von Hildesheim her sofort wtedererkannt — und eine Kleinigkeit -bar- eingekauft. Die Kriminalpolizei nahm die Sache in die Hand, wurde aber leider durch einen rätselhaften Mord in Stadt Hannover, der die gesamte Kriminalpolizei zu beschäftigen scheint, abgehalten, die Angelegenheit sofort weiter zu verfolgen. Vergangenen Sonnabend erschien der Herr Graf wieder auf der Bildfläche. Diesmal beehrte er einen Antiquar zunächst mit seinem Besuch — und bot wiederum Werke an, die nicht aus Hannoverschen Bezugsquellen stammen konnten. Mit großer Freude wurden beide Teile schnell handelseinig, ein Dienstmann sollte (wie seinerzeit) die Werke überbringen, das Geld sollte bei überbringen diesem etngehändigt werden. Der Dienstmann er schien pünktlich — ein äußerst geschicktes Manöver des Antiquars bewirkte, daß der Herr Graf, statt den Erlös in Empfang zu nehmen, von einem Kriminalbeamten in einer Kneipe ver haftet werden konnte. (-Der Antiquar hätte in seiner Ladenkaffe leider nur einen Tausendmark-Schein, dessen Umwechslung am Sonnabend nachmittag, wo die meisten Bankhäuser geschlossen seien, große Schwierigkeiten habe, und der Herr Graf solle sich nur bis bald nach 7 Uhr gedulden-.) Die Kollegen des Buch händlerverbandes Hannover-Braunschweig werden sofort erkennen, wer der humorvolle Antiquar gewesen ist. Der Unterzeichnete benutzte den Sonntag Nachmittag, eine Spritzfahrt nach Dedensen zu machen, teils aus Neugierde, teils 1036
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