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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.06.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-06-29
- Erscheinungsdatum
- 29.06.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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7122 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel Nichtamtlicher Teil. ^ 148. 29. Juni 1803. konkurrenz zu schätzen weiß, als einer der Hauptauftraggeber unseres Gewerbes der erstrebten Gesundung der Druckpreise im allgemeinen nicht hinderlich war». Raubanfälle auf Gel-briefträger. — In den letzten Jahren sind bekanntlich mehrmals Raubanfälle auf Geldbriefträger verübt worden, die zu Besprechungen in der Presse Anlaß gegeben haben, wobei gewöhnlich angeregt worden ist, die Geldbriefträger zum besseren Schutze amtlich mit einer Waffe auszurüsten. Als ge eignet wurden Revolver vorgeschlagen, dann auch Dolchmesser, Gummiknüppel und Schlagringe. Auch die Reichspostverwaltung hat sich mit der Frage einer Bewaffnung der Geldbriesträger eingehend beschäftigt, da sie selbstverständlich ein sehr wesentliches Interesse hat, nicht nur ihre Unterbeamten vor Beschädigungen, sondern auch die diesen übergebenen Werte vor Raub zu be wahren. Bon einer Bewaffnung der Geldbriesträger ist aber aus triftigen Gründen abgesehen worden. Zunächst kommen Raub anfälle glücklicherweise nur selten vor, namentlich wenn in Be tracht gezogen wird, wie groß die Zahl der Postunterbcamten ist, die sich mit der Bestellung und Beförderung von Wertsendungen zu befassen hat; ferner würde sich durch die Bewaffnung der Gcld- briefträger ein wirksamer Schutz zweifellos nicht erreichen lassen. Die Raubanfälle werden stets sorgsam vorbereitet und hinterrücks verübt, sodaßdemAngegriffenenZeit undMöglichkeit fehlt, mitEifolg von der Waffe Gebrauch zu machen. Dagegen ist zu besorgen, daß durch unvorsichtige Handhabung und mißbräuchliche Verwendung der Waffen häufiger Unglücksfälle würden heroorgerufen werden. Auch bei keiner ausländischen Postverwaltung sind die Geldbrief träger mit einer Waffe versehen, obwohl dort Raubanfälle eben falls vorgekommen sind. Auf Grund der Erfahrungen, die aus den bisherigen Raubanfällen gewonnen worden sind, haben die Geldbriesträger genaue Vorschriften darüber erhalten, wie sie sich bei ihren Bestellverrichtungen zu verhalten haben, um die Gefahr eines Überfalls nach Möglichkeit zu vermeiden. (Deutscher Reichsanzeiger.) Gemäl-e>Berst«i«erung bei Christi« it» London. — Den höchsten Preis, der in den letzten 14 Jahren für einen Gainsborough bezahlt wurde, erzielte ein Porträt der jüngsten Tochter des Künstlers »Mary-, das Ende vorigen Monats durch Christie in London zum Verkauf kam. Es war unzweifelhaft eins der besten Stücke, die in letzter Zeit versteigert wurden, und man sah dem Verkauf mit Interesse entgegen. Das Bieten begann mit 10 500 und stieg schnell auf 95 510 zu welchem Preise es von Mr. Wertheimer erstanden wurde. Derselbe zahlte auch 55 650 für einen andern Gainsborough, ein Porträt der Frau des Künstlers. Im Jahre 1893 brachte das Porträt der Mrs. Dummond 140 700 im Jahre 1876 wurden für das bekannte Gemälde »Ouobsss ok Osvonsbirs- sogar 212 100 ^ bezahlt. Gute Preise wurden auch bei der Versteigerung der Gemälde sammlung des Mr. H. Roberts bezahlt. Besonderes Interesse er regten aus dieser Sammlung vier Mtllais, hauptsächlich »3?bs dawblsrs ^Viks-, eins seiner besten Gemälde, das für 44100 abging; bei dem Farmwood-Verkauf im Jahre 1874 brachte es nur 18480 »Ibs IVdits Ooelracks-, das 1889 für 8400 ^ ver kauft wurde, ging dieses Jahr für 22050 weg, während »Stella- im Jahre 1884 7350 ^ mehr brachte als diesmal, nämlich nur 21050 Constables »Opsniog; ok ^Vatsrloo Lricixs bz? 6eorg;s IV.» erzielte 23100 dreizehn kleinere Gemälde desselben Künstlers brachten zusammen 26840 F. B. Neumaier. Personalnachrichten. * Bildhauer Gustav Kietz P. — Der geachtete Bildhauer Professor Gustav Kietz ist am 24 Juni 1908 in Laubegast bei Dresden gestorben. Er hat das hohe Alter von zweiundachtzig Jahren überschritten. Geboren war er am 26. März 1826 in Leipzig. Auf der Dresdener Akademie ausgebildet, war er dort neben Donndorf Ernst Rietschels begabtester Schüler und hat an der Ausführung vieler von dessen Schöpfungen seinen ehrlichen Anteil. Von seinen selbständigen Werken seien hier genannt: das Denkmal Friedrich Lifts in Reutlingen, das Uhland-Denkmal in Tübingen, Teile des Lutherdenkmals in Worms (mit Donn- dors), Reliefs für die Sophienkirche in Dresden, Madonna, Büsten von Richard Wagner, Ludwig Richter, Beethoven, Bismarck, die Sandsteinftguren Faust und Mephistopheles für das Hoftheater in Dresden, das Gustav Nieritz.Denkmal in Dresden, das Franz Schubert-Denkmal in Stuttgart. Sprechsaal. (Ohre Verantwortung der Redaltion; jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung deS Börsenblatts.) Zur Verkehrsordnung. (Vgl. den Sprechsaalartikel in Nr. 141 d. Bl.) Auch mir ist es bei der Lieferung von Eberlein, Hufbeschlag so gegangen wie den Herren John L Rosenbsrg. Nach dem Titelblatt wird dieser Leitfaden mit (finanzieller?) Unterstützung des preußischen Landwirtschaftsministeriums herausgegeben. Ich habe mich unter Darlegung des Sachverhaltes an das königliche Ministerium gewendet und gebeten, die Unterstützung des Ver legers davon abhängig zu machen, daß derselbe sich an die Handelsgebräuche im Buchhandel hält. Auch dem Vorstand des Börse: Vereins habe ich die Sache unterbreitet, der mir zusagte, die Angelegenheit zu verfolgen. Quedlinburg. H. Schwanecke i. Fa. Chr. Friedr. Vieweg's Buchhandlung. Volksbildung. Das Börsenblatt brachte in Nr. 136 einen sehr lobenden Artikel über die Erfolge des Rheinisch-Mainischen Verbandes für Volksvorlcsungen in Frankfurt a/M. So wurde damit für einen Verband von Vereinen Reklame gemacht,*) der genau nach dem Muster der Gesellschaft für Ver breitung von Volksbildung bestrebt ist, bei Lieferungen für Biblio theken den Sortimentsbuchhandel zu verdrängen. Auf meine an einen sehr guten Kunden gerichtete Anfrage, weshalb ich in diesem Jahre keinen Auftrag für die ihm unter stellte größere Bibliothek erhalten habe, antwortete mir dieser das Folgende: , den 26. Februar 1908. »Mit dem Erwidern ergebenst zurückgesandt, daß die Lieferung der Bücher für dieses Jahr dem Rheinisch- Mainischen Verband für Volksvorlesungen und verwandte Bestrebungen übertragen worden ist. Für Ihre Bemühungen sage ich Ihnen meinen besten Dank. Ich habe zunächst aus besonderen Gründen eine andere Offerte berücksichtigen müssen. (gez.) or. N. N. Die Abschrift dieses Briefes habe ich seinerzeit dem Börsen verein eingesandt. Der Z 4 in den Verkaufsbestimmungen der Berliner Ver einigung lautet: »Konsumvereine und andere nichtbuchhändlerische Genossen schaften sind nicht als Wiederverkäufer anzusehen, sondern unterliegen den Bestimmungen über das ortsübliche Skonto für Privatversonen.- Also Sortimenter, die dem Rheinisch-Mainischen Verbände Bücher mit einem Rabatt von 10 Prozent lieferten, würden be straft werden, denn die starke Hand des Börsenvereins wird, so hieß es ja Kantate 1908, für Aufrcchterhaltung der Verkaufs bestimmungen sorgen. Hingegen dürfen die Verleger derselben Gesellschaft ihre Werke ruhig zu Nettopreisen abgeben, ohne daß sich der Börsenverein darum kümmert. Berlin, den 26. Juni 1908. KarlCludius in Fa.: Cludius L Gaus. *) Das Börsenblatt hat lediglich in objektiver Weise über die Volksbildungsbestrebungcn des Ausschusses für Volksvor lesungen in Frankfurt a. M., dessen Erfolge doch sicherlich auch dem Sortimentsbuchhandel zugute kommen, berichtet. Daß darin eine Reklame für den Rheinisch-Mainischen Verband für Volksbildung, der nach obigem Brief auch Bücher zu vertreiben scheint, gesehen werden kann, ist der Redaktion nicht bewußt ge worden, läßt sich wohl auch schwerlich aus der kleinen Notiz herauslesen. Red.
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