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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.06.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.06.1907
- Sprache
- Deutsch
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6196 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. pU 139, 18. Juni 1907. dem Gebiete der Phonetik, wie Dissertationen, Programme rc., finden Aufnahme. Allen verzeichneten Titeln werden genaue Inhaltsangaben und kritische Bemerkungen angefllgt. (Red.) Post. ZollinhattSerklltruugcn «ach und über Österreich. — Den Post-Paketsendungen nach Österreich-Ungarn sind künftig statt 3 nur noch 2 Zollinhaltserklärungen beizufügen. Auch ist für die über Österreich-Ungarn zu leitenden Pakete und Wert kästchen nach andern Ländern die Zahl der Zollinhaltserklärungen um eine weniger festgesetzt worden. — Nähere Auskunft erteilen die Paket-Annahmestellen. (Red.) Post. — Nächste Postverbindungen nach Swakopmund und Lüderitzbucht: 1. Für Briefsendungen und Pakete mit Reichspostdampfer .Prin zessin», ab Hamburg am 19. Juni vormittags, in Swakop mund am 14. Juli, in Lüderitzbucht am 15. Juli. Schluß in Hamburg am 19. Juni für Briefe 4?, früh, für Pakete 2?, früh. Letzte Beförderung ab Berlin, Lehrter Bahnhof, für Pakete am 18. Juni iss nachmittags. 2. Für Briefsendungen mit Reichspostdampfer »Prinzessin» (vgl. Nr. 1) a) mit erstem Nachversand über Antwerpen, letzte Beförderung am 23. Juni ab Cöln 6), nachmittags, ab Berlin Schlesischer Bahnhof 8s» vormittags; d) mit zweitem Nachversand über Boulogne sur mer, letzte Beförderung am 24. Juni ab Cöln 10^ abends, ab Berlin Potsdamer Bahnhof 1° nachmittags. 3. Für Briefsendungen und Paket« mit Woermann-Dampfer »Erna Woermann-, ab Hamburg am 27. Juni, in Swakop mund etwa am 18. Juli, in Lüderitzbucht etwa am 20. Juli. Schlußzeiten werden später veröffentlicht. Die nächsten Posten aus Swakopmund, Abgang am 22. Mai und 2. Juni, sind zu erwarten am 16. und 23. Juni. (Red.) Personalnachrtchten. Ordensverleihung. — Der 1. Vorsitzende des Bayerischen Buchhändler-Vereins Herr Kommerzienrat Eduard Pohl in München wurde von Seiner Königlichen Hoheit dem Prinz regenten von Bayern durch Verleihung des Michaelordens IV. Klaffe ausgezeichnet. (Red.) (Sprechsaal.) Zur Frage des Verlegerrabatts. Nachdem sich nunmehr die Vorstände des Börsenvereins und des Verlegervereins offiziell mit der Frage der Erhöhung des Verlegerrabatts befassen, erscheint cs angezeigt, einmal auf eine Seite der Angelegenheit hinzuweisen, die meines Wissens bisher nicht erörtert wurde und die auch in dem Rundschreiben der ge nannten Organe vom 1. Juni nicht zur Diskussion gestellt wird; ich meine die Forderung: -wohlfeile Bücher sind höher zu rabattieren als teure». Als Beleg für die Richtigkeit diese« Verlangens möge ein einfaches Beispiel dienen: Ein Buch, das wir nennen wollen, kostet ^ 100.— ord., wiegt 4 Kilo und wird vom Verleger mit 20^ geliefert; ein andres Buch,-8-, wiegt 400 Gramm und kostet 2.— ord. Wie muß nun 8 rabattiert werden, damit der Sortimenter verhältnismäßig ebensoviel daran verdient wie an L? Um diese Frage richtig zu beantworten, dürfen wir nicht außer acht lassen, wie sich das Spesenkonto des Sortimenters beim Bezug des einen und des andern Werks gestaltet. Beim Verkauf von einem Exemplar des Werks L entstehen an be sonderen Spesen: einmalige Bestellung, einmaliger Bezug über Leipzig oder direkt im Fünfkilopaket, einmalige Zusendung ins Haus des Kunden. Dagegen beträgt der Bruttoverdienst 20 Wenn nun der Sortimenter an dem Buch 8 bei Bezug von 4 Kilo Gewicht (10 Exemplare) ebenfalls 20 brutto verdienen wollte, so müßte dieses Buch genau mit 100 Prozent Rabatt geliefert werden, wobei aber die besonderen Spesen immer noch größer wären; denn statt eines einzigen Verkaufs hätte er deren zehn abzuwickeln. Cs kann also der Sortimenter an einem 400 Gramm schweren Buch zu 2 X, wie es deren viele gibt, verhältnismäßig nicht so viel verdienen wie an einem 4 Kilo schweren Buch zu 100 -F, das nur mit 20 Prozent rabattiert wird, und zwar selbst dann nicht, wenn ihm das 2 ^-Buch mit 100 Prozent, d. h. um sonst vom Verleger geliefert wird. Doch halt, wird hier mancher sagen, die Sache stimmt nicht. Die allgemeinen Spesen, Ladenmiete, Gehälter rc., die viel größer sind als die besonderen, müssen einfach prozentual nach dem Preise, ohne Rücksicht auf Gewicht und Beschaffenheit der ver kauften Ware, verrechnet werden; dann gewinnt der Fall ein ganz andres Aussehen. Gut — die Richtigkeit des Verfahrens, die allgemeinen Geschäftsspesen in dieser allerdings äußerst einfachen und bequemen Weise zu verrechnen, brauche ich garnicht zu unter suchen; ich stelle Sie, wenn Sie Sortimenter sind, einfach vor die Praxis und lasse Ihnen die Wahl zwischen folgenden zwei Ge schäften, an deren jedem Sie 20 brutto verdienen: 1. Einmaliger Verkauf des Werks ^ zu 100 ^ ord., 80 ^ netto. Spesen: Bestellkarte 3 H, Postpaketporto 50 H. Ein einziges glattes Geschäft. 2. Zehnmaliger Verkauf des Werkes 8 zu 2 ord., 0,00 ^ netto. Spesen: Zehnmaliger Bezug im Laufe von, sagen wir sechs Monaten, darunter einigemal direkt unter Kreuzband, also angenommen 5 Bestellkarten L 3 -Z, 4x20 -Z Kceuzbandporto ^ 95 H; die übrigen 6 Exemplare werden über Leipzig be zogen und verursachen auf diesem Wege 60 H Spesen. Zehn einzelne Geschäfte. Einmal offen und ehrlich, ohne Sentimentalität: Welches der beiden Geschäfte ziehen Sie vor? Selbstverständlich hat der gute Verleger, der sein Buch mit 100 Prozent liefert, mehr Anrecht auf das Wohlwollen des Sortimenters, als der böse Verleger, der nur 20 Prozent gibt; im vorliegenden Fall aber scheint eS mir, als ob sich der Sortimenter bei den 20 Prozent nicht gar so viel schlechter stehe. Und solche Fälle gibt es viele. Es lag mir daran, an einem etwas übertriebenen Beispiel — niemand gibt in Wirklichkeit 100 Prozent, und Werke zu 100 ^ werden meistens mit 25 Prozent oder höherm Rabatt geliefert — zu zeigen, daß die oft gehörte Behauptung, mit weniger als 25 Prozent Verlegerrabatt könne der Sortimenter nicht existieren, in dieser allgemeinen Fassung unrichtig ist. Ein teures Werk mit geringem Rabatt bringt dem Sortimenter tatsächlich größern Nutzen, als ein wohlfeiles Buch, das hoch rabattiert wird. Deshalb dürfen, wenn die Frage eines Mindestrabatts aufgerollt wird, nicht alle Werke gleich behandelt werden. München, am 16. Juni 1907. A. Vanselow. Sortiment und Verlag. (Vgl. Nr. 132 d. Bl.) Herrn Otto Büsing, Osnabrück, möchte ich erwidern, daß nicht nur schwer unterzubringende, sondern gerade besonders gangbare Artikel heute mit weit höherem Rabatt, als früher (schon in kleinern Partien mit 40—50A) geliefert werden; der Sortimenter braucht sie nur aus der Fülle des Erschienenen herauszusuchen und sich in erhöhtem Maße dafür zu verwen den. Nur die heillose Zersplitterung der Verwendung macht es häufig unmöglich, einen höhern Rabatt zu erzielen. Daß der Verlag und besonders die Aktienunternehmen be sonders prosperierten, ist nicht so ganz richtig; die Bilanzen der Aktien-Gcsellschaften beweisen sogar das Gegenteil. Wird ein halbwegs normaler Gewinn erzielt, so findet man bei näherer Betrachtung, daß dieser meist aus der Zeitschriften-Abteilung oder noch häufiger aus Tageszeitungen herrührt. Daß Zeitschriften im voraus berechnet werden, ist auf der ganzen Welt üblich; der Sortimenter sollte eben sein Publikum ebenfalls ans Vorausbezahlen gewöhnen. Die Post und die direkt liefernden Verleger verlangen ebenfalls stets den Abonnements betrag im voraus; das Sortiment muß in dieser Beziehung den Warenhäusern und Konsumvereinen folgen, die ihre Kundschaft so erfolgreich zur Barbezahlung angeleitet haben. Daß es leider auch eine ganze Reihe kapitalschwacher Verleger gibt, die nur auf Kosten der Papierfabriken und Druckereien exi stieren, ist leider wahr; daß diese zur Überproduktion, dem Haupt übel des deutschen Buchhandels, sehr viel mit beitragen, ist nur zu gut bekannt. Stuttgart. W. Keller.
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