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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.08.1907
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- Erscheinungsdatum
- 24.08.1907
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- Deutsch
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197, 24. August 1907. Nichtamtlicher Teil. vvrsrnblatt f. d. DUchn. Buchhandel. 8283 kommen, wobei er dieser Methode in erster Linie den Mangel an Tiefenwirkung vorwirft. Es wäre sehr merkwürdig gewesen, wenn man nicht vor der Anwendung der Trockenhitze an den strömenden Wasserdampf gedacht hätte, und in der Tat ist diese Methode schon wiederholt empfohlen und praktisch durch geführt worden. Namentlich hat man Akten, die mit Tuberkel bazillen infiziert waren, damit behandelt, und zwar mit großem Erfolg. Das Papier der Akten war anfangs nach der Entfernung aus dem Apparat ganz weich und feucht, trocknete aber sehr schnell an der Luft. Die Schrift war nirgends verlöscht, sondern nur an einzelnen Stellen etwas ausgelaufen und sonst durchaus leserlich. Bei eingebundenen Büchern allerdings würde diese Wasserdampfdesinfeknon eine zu starke Beschädigung herbeiführen, denn die Lederteile schrumpfen, die Deckel aus Pappe werden verbogen, und die aufgeklebten Einbandstoffe lösen sich stellenweise ganz ab. Durch das Kvndenswasser ist es auch weiter sehr leicht mög lich, daß die Schrift eine Beeinflussung erfährt. Das ist also der Stand, wie weit heute eine wirksame Bücherdesinfektion vorgeschritten ist. Kleine Mitteilungen. * Die Geldnöte der preußischen UniverfitätSbibliotheken. — Der Vossischen Zeitung entnehmen wir folgende Betrach tung über die unzureichenden Geldmittel der preußischen Uni versitätsbibliotheken: Die Geldnöte unsrer Universitätsbibliotheken werden grell beleuchtet durch den Bericht der Marburger Bibliothek für 1906, aus dem das Zentralblatt für Bibliothekswesen einen Abschnitt mitteilt. Danach hatte sich am Ende des Jahres 1904 allmählich ein Fehlbetrag angesammelt, zu dessen Deckung eine Etatsforde rung vom Kultusminister in Aussicht gestellt war. Indessen brachte weder der Etat von 1906, noch der von 1907 die erhofften Mittel; vielmehr wurde neuerdings bestimmt, daß die Deckung durch Verwendung eines zur Ausfüllung von Lücken bewilligten Extra- sonds von 5000 soweit er noch nicht ausgegeben war, und durch Ersparnisse im Jahre 1907 erfolgen müsse. Danach sind im laufenden Jahre aus dem regelmäßigen Anschaffungsfonds von 25000 4212 also etwa ein Sechstel der gesamten Summe, zur Deckung des Fehlbetrags abzuzweigen. Da nun für Zeit schriften und Fortsetzungen rund 15 000 für Bucheinband rund 5000 festgelegt sind, so bleiben hiernach kaum 1000 für Neu anschaffungen übrig. In dieser Notlage hat die Bibliothek einen erheblichen Teil der gehaltenen Zeitschriften abbestellen müssen. Der Fehlbetrag war entstanden nicht nur infolge des stetigen Anwachsens der Bücherproduktion, sondern hauptsächlich auch in folge der ganz außerordentlichen Steigerung der Bücherpreise, die in den zehn Jahren von 1894 -1904 für 139 Zeitschriften 91 vom Hundert ausmachten. Mit dem Sinken der Kaufkraft der Biblio theken haben aber die von Zeit zu Zeit erfolgten Erhöhungen des Etats keineswegs gleichen Schritt gehalten, abgesehen davon, daß sie von jeher zu gering bemessen waren. Auch anderwärts sind Defizite nicht immer zu vermeiden gewesen, und wo man ohne solche auskommt, da spart man notgedrungen auf Kosten des Bücherbestands, also aus Kosten der Wissenschaft, der man nicht so dienen kann, wie es die Aufgabe und der Zweck der Biblio theken ist. Namentlich die ausländische Literatur — das ist eine alte Klage — ist überall unzureichend vertreten. Durchschnittlich 15 vom Hundert aller bei den preußischen Universitätsbibliotheken bestellten Bücher fehlen! Und dabei ist zu berücksichtigen, daß daneben eine große Anzahl von Wünschen unterbleiben, weil die vorher befragten Kataloge sie bereits als vergeblich erkennen lassen. Im Etat von 1907 ist die Universitätsbibliothek von Berlin, die lange hinter allen andern zurückstand, um 6000 aufgebessert, die von Breslau und Königsberg um je 1000 Die Fonds bewegen sich jetzt zwischen 20000 >6 bei der Bibliothek der jüngsten Universität Münster und 52 310 ^ bei der in einsamer Höhe thronenden Göttinger, die mit reichlich einer halben Million Bände ihre Schwestern weit hinter sich läßt. Kiel, Greifswald, Halle und Marburg verfügen über 23 000, 24 000, 24 800 und 25 000 ^. Dem folgt Berlin mit jetzt 29 000 Königsberg, Breslau und Bonn mit rund je 30 000 Die Verschiedenheit der Mittel entspricht aber keineswegs der Bändezahl oder der Frequenz der betreffenden Hochschulen. Zufällige Anfangssummen sind mehr oder minder zufällig ver mehrt worden; aber — wie Milkau zuerst klar ausgesprochen hat — eine gründliche Besserung ist nicht eher zu erwarten, als bis die Bibliotheken die schwierige Aufgabe gelöst haben werden, ein wandfrei festzustellen, welche Summen nötig sind, um die für sie unentbehrlichen Erzeugnisse des Büchermarkts im Inland und Ausland zu erwerben. Dazu sollten sich Bibliothekare und Fach gelehrte vereinigen, und es wäre eine der nützlichsten Aufgaben für den neu eingerichteten »Beirat für Bibliotheksangelegenheiten», die Unterrichtsverwaltung zur Organisation dieser Arbeit zu be wegen. Die in Obigem angezogene Stelle aus dem Bericht der Marburger Universitätsbibliothek sei nach dem »Zentralblatt für Bibliothekswesen« (August-Scptemberheft 1907) hier im Wortlaut angeschlossen: »Der Bericht für das Verwaltungsjahr 1905 konnte Mit teilen, daß Se. Exzellenz der Herr Minister die Mittel zur Deckung des Fehlbetrags aus dem Jahre 1904 zum nächstjährigen Etat (1906) anzumelden sich bereit erklärt hatte und daß die Einsparung im Jahre 1905 bei den unzureichenden Mitteln nur geringen Erfolg hatte. Leider hat weder der Etat für 1906 noch für 1907 die in Aussicht gestellten Mittel gebracht, und wider Erwarten ist neuerdings von dem Herrn Minister bestimmt worden, daß nicht nur der der Bibliothek zur Ausfüllung überwiesene Betrag von 5000 soweit er noch nicht Verwendung gefunden hat, zur Deckung des Fehlbetrags verwandt werden soll, sondern daß auch der noch verbleibende Rest des Fehlbetrags im Jahre 1907 im Ordinarium eingespart werden soll. Da aus dem Extrafonds zur Ausfüllung von Lücken zur Deckung des Fehlbetrags noch rund 2361 Verwendung finden konnten, sind im Jahre 190? 4212 aus den laufenden Mitteln zu deck-n. Die Bibliothek wird dadurch in die bedauerliche Notwendigkeit versetzt, für 1907 auf jede Neuanschaffung zu verzichten und außerdem einen erheblichen Teil der gehaltenen Zeitschriften für das laufende Jahr aufzugeben, und zwar zunächst ohne Aussicht, diese Lücken in den Zeitschriftenreihen wieder aussüllen zu können. — Der Fehlbetrag war entstanden nicht nur infolge des stetigen An wachsens der Bücherproduktion, sondern hauptsächlich auch infolge der ganz außerordentlichen Steigerung der Bücherpreise, die für eine Anzahl seit 1894 von der hiesigen Bibliothek gehaltener Zeitschriften <139) für 1904 auf 2780 festgestellt wurde, also 91 Prozent in 10 Jahren betrug. Die in dieser Zeit erfolgte Erhöhung der Etatsmittel erreicht nicht einmal den dafür und für die nötigen Bindekosten ver ausgabten Mehrbetrag. Da die hier für 1894 errechnet« Summe nur etwa ein Sechstel des Bücheretats beträgt, so läßt sich er kennen, auch wenn man nicht überall eine gleich hohe Steigerung der Bücherpreise annchmen kann, wie tief die Kaufkraft der Bibliotheken seit 1894 gesunken ist und bei der fortschreitenden Verteuerung weiter sinken muß, wenn der Bücheranschaffungs fonds nicht eine sehr erhebliche Vermehrung erfährt.- Die Redaktion des Zentralblatts für Bibliothekswesen fügt hinzu, daß es auch außerhalb Marburgs vielfach wenig gut mit den Geldmitteln der Universitätsbibliotheken stehe. Es sei die höchste Zeit, diesen ausreichende Mittel zuzuführen. * Kunstfalon der Mährischen Buchhandlung in Salzburg. — Das Salzburger Volksblait teilt folgendes mit: Einem sehr glücklichen Gedanken hat Herr Max Sivatschek, der Inhaber der Mayrischen Buchhandlung auf dem Ludwig Viktor-Platze, Form gegeben. Er hat im ersten Stockwerke des Hauses einen kleinen Kunstsalon eingerichtet und damit für Salzburg eine Neuheit geschaffen, die der allgemeinen Be achtung und Förderung wert erscheint. Besonders die Künstler Salzburgs werden Herrn Swatschek zu Dank verpflichtet sein; ihre Werke fanden bisher nur in den Schaufenstern der Buch handlungen schlecht und recht Unterkunft und büßten dort oft ein gut Teil ihrer Wirkung ein. Anders in dem neuen Kunst salon. Hier vereinigt sich Beleuchtung, Arrangement und 1081*
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