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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.12.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-12-30
- Erscheinungsdatum
- 30.12.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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LMNAMWMMMMdel »jährlich frei GefchäftssteNe oder 3S Mark ^i^rostü^errveifung für '^ 6. statt 18 M. 6t«^/en^ejuche werden mit IS Pf. pro ^ :36^Ma'r!? j?hrUch?^Nach ^dern^Uus^and ^e^okgt ^iefernngN Äaum^5Pf^/^S.13^SM.^^6.26 '^S.^SM^siir Nicht- N 5über Leipzig oder durch Krsuzdand. an Nichtmitglieder in S ini^lieder 40 Pf.. 32 M.. 6S^M.. ISS^N. — Beilagen werden !! MAMllM^MrIMLrUiMerA5ÄlWnB'WUMWü'MMtz Nr. 301. Leipzig, Dienstag den 30. Dezember I9l3. 80. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Llrheberrechtseintragsrolle. Leipzig. In der hier geführten Eintragsrolle ist heute folgender Eintrag bewirkt worden: Nr. 483. Herr Friedrich Alfred Baß in Leipzig-Reudnitz, geboren am 7. Juni 1878 in Leipzig, meldet an, daß er Urheber des im Jahre 1913 unter dem Titel Mitteilungen des Bundes der Sprachinselfreunde (abgekürzt: Mitteilungen der Sprachinselfreunde) im Verlage der Nationalen Kanzlei in Leipzig-Reudnitz ano nym erschienenen Werkes sei. Tag der Anmeldung: 9. Dezember 1913. Eintr.-Rolle Nr. 4». Leipzig, am 18. Dezember 1913. Der Rat der Stadt Leipzig als Kurator der Eintragsrolle, vr. Dittrich. (Deutscher Reichsallzeiger Nr. 3V4 vom 27. Dezember IglZ.j Deutsche Verleger. Von Lermann Bahr. Der nachstehende Aufsatz erschien zuerst in dem 1. Mor- gcnblatt der »Frankfurter Zeitung« vom 22. Dezember d. I. und wirb hier mit Erlaubnis des Verfassers wieder- gcgeben. Er mag als ein erfreuliches Zeichen dafür gelten, daß sich jetzt eine den: Verlag wesentlich günstigere Auf fassung im Publikum und in der Schriftstellerwelt vor bereitet, eine notwendige Folge fleißiger, steter Arbeit im Dienste der Kultur, der wie jedem ehrlichen Streben aus die Dauer der Erfolg nicht versagt werden kann. Umso mehr Ursache hat der Verleger, auch wenn er mehr Wert darauf legt, in den Mund des künstlerisch interessierten Publikums als in die Literaturgeschichte zu kommen, sein Verlagssignet als den Ausdruck seines persönlichen literarischen Glaubensbekenntnisses nicht durch die Ab stempelung einer fragwürdigen Mittelstelle verdrängen zu lassen, sondern indiesem Zeichen zu siegen. Red. Für unsere deutschen Verleger will ich einmal sprechen: denn mich hat oft verdrossen, wie ungerecht man gegen sie noch immer ist. Ich weiß nicht, wann ihr böser Leumund eigentlich entstand. Ich weiß nicht, ob er je einen Grund hatte. Nichts aber ist beständiger als eine dumme Lüge, jeder spricht sie dem anderen unbesehen nach, und so kann man auch heute noch immer wieder hören, der Verleger sei des Dichters ärgster Feind, ein Ausbeuter, ein Blutsauger, ein Wucherer, gierig, Geschäfte zu machen, gleichgültig gegen den Literalen und gar gegen die Lite ratur. Ich weiß nicht, ob das Scheusal, als welches man den Verleger malt, je gelebt hat. Aber ich weiß manchen Dichter, der es nur dem standhaften Vertrauen feines Verlegers verdankt, daß er ausharren und den dumpfen Widerstand des Publikums überwinden konnte. Dann hat es sich ja dem Verleger gelohnt, wird man mir einwenden. Aber man vergißt, daß auf einen, der die Treue des Verlegers verzinst, zehn kommen, die ihn immer lvieder auf das nächste Buch vertrösten müssen. Auch will ich gar nicht behaupten, daß es stets Edelmut ist, wenn sich der Ver leger der Autoren annimmt. Aber er nimmt sich ihrer an, damit können sie zufrieden sein. Wenn er dabei auf seine Rechnung kommt, desto besser für sie, denn das wird ihn ermutigen, es ein nächstes Mal wieder zu tun. Aber daß er, aus welchen Motiven immer, heute meistens der Helfer, der Tröster, der geduldige Freund der jungen Schriftsteller ist, nicht dies allein macht ihn mir wert. Ich finde, daß man auch die Bedeutung der deutschen Verleger für unsere ganze geistige Entwicklung unterschätzt. Sie sind längst nicht mehr bloß Händler mit Literatur. Sie sind auch schon mehr als Vermittler der Literatur. Sie nehmen heute nicht bloß auf, was ihnen der Schriftsteller anbietet, um es, mit größerem oder geringerem Geschick, mit größerem oder gerin gerem Glück, an den Mann zu bringen. Nein, sie wirken heute selbst aus Eigenem auf die Literatur ein, sie bestimmen sie mit, sie drücken ihr allmählich ihr eigenes Wesen auf. Wenn einst eine wahrhafte Geistesgeschichte unserer Zeit geschrieben werden wird, wird darin ein Kapitel über die Verleger nicht fehlen dürfen, die selbst mit eigenem Sinn tätig an der Ent wicklung teilgenommen haben. Geistige Summen nachher wieder aufzulösen und herauszurechnen, wieviel davon auf jeden kommt, wieviel auf irgend ein gemeinsames Erlebnis der ganzen Gene ration, wieviel auf das große Beispiel eines einzelnen, durch gei stige oder sittliche Kraft vorherrschenden Mannes, wieviel aus die mitreißende Bewegung eines ungemeinen Talents, wieviel auf den Wellenschlag einer allgemeinen, sich an sich selbst immer noch steigernden Erregtheit, wieviel vielleicht sogar auf den bloßen Zufall, der oft auch müßigen Menschen zu mächtigen Wirkungen verhilft, wird ja kaum je rein gelingen. Wer immer aber es au unserer Zeit versucht, er kommt um die deutschen Verleger nicht herum. Ihre Bedeutung ist es, daß sie nun nicht mehr ab- warten, was ihnen die Entwicklung ins Haus bringt. Sie gehen ihr entgegen, sie kommen ihr zuvor, sie setzen ihren eigenen Wil len ein. Das ist es, wodurch sich der Verleger unserer Zeit von allen Vergangenheiten unterscheidet. In unserer Zeit ist der Ver leger selbst produktiv geworden. Er stand sonst der geistige» Entwicklung passiv gegenüber, sie bloß empfangend und ins Publikum durchlassend: er war ein guter oder ein schlechter Wärmeleiter. Heute will er selbst die Zeit ausspllren, er beeilt sich, ihren Geschmack zu wittern, auch bevor ihn noch ein Dichter bringt; er gräbt dazu verschollene Bücher aus und weckt die Toten wieder auf, wenn ihm die Lebenden nicht zu Willen sind, oder auch, damit sie so seines Willens werden. In aller Bescheiden heit, mit aller Behutsamkeit, um ja nicht der Übertreibung beschul digt zu werden, kann man jedenfalls sagen: der deutsche Verleger schasst jetzt an der geistigen Entwicklung mit. So kommt es auch, daß der Verleger heute viel persön licher auftritt. Von unseren großen Verlegern hat heute jeder sein eigenes Gesicht. Wenn wir seinen Namen hören, verbinden wir unwillkürlich gleich eine ganz bestimmte Vorstellung damit. Wir erinnern uns zunächst gar nicht so sehr irgend eines be rühmten Dichters, den er verlegt hat. Sein Name bringt uns eine geistige Person vor Augen, oft eine, die uns gerade durch ihre Widersprüche reizt, in denen sie sich gefällt. Sie tritt uns höchst lebendig entgegen, mit der ganzen Macht alles Lebendigen. Wir ärgern uns über sie, nicht bloß wir Autoren, nein auch wir 1828
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