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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.12.1913
- Strukturtyp
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- 1913-12-17
- Erscheinungsdatum
- 17.12.1913
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- Deutsch
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^ 292, 17. Dezember 1913. Redaktioneller Teil. «S-Icn«a>I >. d. Doch». Buchhandel. 13835 (Forlirftu»», zu senk 13KI.6.) Recht nicht absprechen, denn es ist doch ein gut Stück Snobismus unter die konservativen Biicherliebhaber gefahren, seit man es liebt, Tageser- svlge in Pergament und Schweinsledcr zu kleiden und sie als Luxus- ticrchen in die Salons zu schmuggeln. Aber mau kann nicht zugeben, daß mit neronischem Daumenzeichen abgeurteilt wird, daß es kurzweg heißt: alles, was der moderne Verlagsbuchhandel an Luxusmerten schafft, ist Kitsch und nur kostbares Spielzeug des Blichersnobismus. Da führt man z. B. an, daß die Hundertdrucke und ähnliche Editionen »überflüssig« seien. »Überflüssig«, mit diesem Hanswurst in allen Gassen und Gelegenheiten will man gegen ein junges Kunstgewerbe zu Felde ziehen, das so überraschend ästhetische Erfolge gezeitigt hat, das so individuell in Satz und Ausdruck das Schöne, Zierliche und Er habene heraushebt und das das heutige Auge mehr erfreuen muß, als manche Inkunabel mittelalterlicher Mönchskunst. Freilich heißt dieses Druckgewerbe nur »Druck t e ch n i k«, und es ist nicht jedermanns Sache, edlen Formen die Kunst abzulesen, geschweige denn zu erken nen, welche Aesthetik den Gesichtspunkten ihrer Entstehung zugrunde lag. — Urteilt man denn sonst so in der Kunst'?, beispielsweise in der Malerei: nennt man alles, was sie im letzten Jahrzehnt an Neu werten hervorgebracht hat, »überflüssig«? Ich meine, die Harmonie von Inhalt und Ausstattung der Monumentalwerke unserer biblio philen Verleger ist viel seltener verfehlt, als die Harmonie zwischen Sinn und Wiedergabe bei Gemälden mancher Maler, deren Originale in schwindelnder Preishöhe stehen, die aber selten jemand anzutasten wagt, eben um ihrer Kunst willen. Man nennt cs eine »originelle« Idee, wenn — nun, um bei dem Beispiel zu bleibcu — Hans von Weber bestimmte Verlagsartikel nur in einer Auflage von 100 Exemplaren erscheinen läßt — als wenn man nicht wüßte, daß das gar nicht so originell ist, sondern einfach sach lich kunstgemäß, weil mit der Höhe der Auflage die technische Qualität des Druckwerkes sinkt. Als ein Verleger begann, die Luxusausgabe eines Verlagswerkes fortlaufend zu numerieren, wollte er den Biblio philen die Möglichkeit gebe», das, theoretisch, technisch mehr gelungene Exemplar der Auflage sofort an der niedrigen Signierung zu er kennen. Heutzutage freilich verkennen leider manche Verleger den Sinn der Numerierung, und gewisse Büchersnobs (hier kann man das Wort anwenden 1 kommen zu der lächerlichen Überzeugung, daß die Signierung einzig und allein ihnen die Möglichkeit bieten soll, die Luxusdrucke eines Verlages in einunddcrselben »Nummer« zu besitzen. Manchmal soll auch der Aberglaube dabei im Spiel sein Nach dieser Abrechnung will ich nun den Deutschen Bibliophileu- kalender besprechen, wie er vor mir liegt. Er ist diesmal von Poeschel L Trepte, Leipzig, (denen seltsamerweise gelegentlich in den Inseraten Spieße hochkommen, sonst aber) trefflich gesetzt und gedruckt. Das Kalendarium enthält Sprüche und Aussprüche über Buch und Literatur von Geistesgrößen aller Zeiten. Dann beginnt Fcdor von Zobeltitz über seine prächtige Bibliothek zu plaudern, die er mit großem Samm lereifer und Sammlerglück zusammengetragen hat: aus Antwerpen brachte er sich u. a. für ganze 10 Franken wunderbar erhaltene Ablaß briefe mit, die ihm bei einem Tausch 1500 in Büchern brachte». Sonst holte er sich seine Schätze schon als kleiner Junge von Berliner Bouquinisten, die sie als »Schmöker« vertrödelten. Im Jahre 1806 konnte er bei Velhagen L Klasing die erste bibliophile Monatsschrift hcrausgeben, die bekannte führende »Zeitschrift für Bücherfreunde«, und 1800 die Gesellschaft der Bibliophilen gründen, deren Mitgliederzahl ein- für allemal auf 900 beschränkt ist. 1008 legte Fedor von Zobeltitz die Redaktion seiner bibliophilen Zeitschrift nieder, die seither, von Witkowski und Schüddekopf redigiert, bei Drugulin in Leipzig erscheint Stephan Zweig behandelt »Die Autographensammlung als Kunstwerk« und analysiert den alleinigen Sinn und Wert einer solchen Sammlung so: »Wie der Philologe sich durch Nachweise analytisch das Entstehen einer künstlerischen Idee und die Form ihrer Durchbildung faßlich zu machen sucht, so spürt der Handschriften-Liebhaber intuitiv aus dem Manuskript den Widerstand des Schaffenden, sieht hier den feurigen Fluß der Produktion und auf der nächsten Seite ihn erlahmen und an den Klippen zahlloser Korrekturen zerschellen«. Er schließt diesem Essay eine interessante Liste hervorragender Manuskripte seiner Samm lung an und vermerkt, daß die Autographcu im'Verhältnis zu den Erstausgaben immer noch ziemlich billig zu erstehen sind. Arthur Trebitsch setzt sich für den vergessenen Philosophen O. F. Gruppe eiu, dessen Werke jetzt von Fritz Mauthner bei Georg Müller-München neu herausgegeben werden. Richard Schaukal erzählt von seiner Bibliothek, die heute 4000 Bände umfaßt und die er »nur vorlesend wirklich ge nießen« kann: im übrigen ermähnt er, daß er seit Jahren unüberwind liche Scheu habe, in Buchhandlungen einzutrcten, weil man es nur selten verstände, die Bücher appetitreizend aufzustcllen. Eugen Diede- richs legt die Gcwissensfrage vor »Gibt^es Bibliophilen?« und prägt bei ihrer Beantwortung das Wort »Pseudo-Marquis-Bibliophilen« für jene Sammler, die den modernen Monumentalwerken prinzipiell ga lante Histörchen mit Kupfern vorziehen. Haus Feigl, der Herausgeber des Almanachs, setzt sich mit dem Wörtchen »bibliophil« auseinander und gibt dann eine mit großem Fleiß und anerkennenswerter Objektivität zusammengestellte »Bücherliste für Bibliophilen«. Uber Max Burckhard, den Freilustmenschen und Bibliophilen, plaudert Hermann Bahr; Friedrich Schiller (i. Fa. Moritz Perles) gibt die Biographie der einst weitbekannten Wiener Buchhändler Grösser und Trattnern. Auch in der Rubrik »Bibliophiles aus aller Welt« findet der Buchhändler man cherlei Interessantes zusammengestellt. Berlin-Wilmersdorf. Otto Riebicke. Wöchentliche Uebersicht über geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. 8.—13. Dezember 1913. Vorhergehende Liste 1013, Nr. 286, S. 13578. * — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungs tags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. *A c z 6 l, G e b r ü d e r, B u d a p e st IV, Muzeum körut 11. Antiqua riat, Buch- u. Musikalienh. Inhaber: Bertalan Acz6l u. Josef Aczel. Leipziger Komm.: Koehler. jB. 287.) Bath, Georg, Berlin. Paul Spenke trat 1./X. 1013 als Mit inhaber ein. s.H. 11./XII. 1913.) Berlinische Verlags-Aktien-Gesellschaft, Berlin, ist nach Übergang an die Firma N. Effner, Berlin, erloschen. (Dir.) Blattmer, A. L P., W. Anderwert's Nachfolger, Zug (Schweiz), veränderte sich in C. Strübin-Blattmer, vorm. A. K, P. Blattmer. (Dir.) Bloch Erben, Felix, Berlin, siedelte nach Berlin-Wilmers dorf I, Nikolsburger Platz 3, über. Fernsprecher: Amt Pfalzburg 1308. (Dir.) Diehl, Lorenz, M a i u z - K a st e l, ist erloschen. (Dir.) Donath, A., lüdreria internaLionale, Genna. Die Prokura des H. Nijhuis ist erloschen. (Dir.) Eckardt, Fritz, Verlag, G. m. b. H., Leipzig. Die Berlags- auslieferung übernahm M. Scholtz, Leipzig, Kurzestr. 8. sDir.) Enke, Otto, Kottbus. Albin Enke wurde Einzelprokura erteilt. sH. 10./XII. 1013.) Felber, Emil, Berlin, siedelte nach 57, Alvenslebenstr. 5, über. sDir.) Freyhoff, Ed., Oranienburg, hat den Verkehr mit dem Buch handel aufgegeben. sDir.) Fussingers Buchhandlung, Berlin, ging an Frau Amalte verw. Fussinger über. sB. 289.) * Galainbos K Fenyö, Temcsvür, Innere Stadt. Buch- u. Musikalienh. Inhaber: Bt'-la Galambos u. Jstvän Fenyö. Leip ziger Komm.: Koehler. sB. 287.) Göllner, Ludwig, Halle, gibt 1./7. 1014 das Sortiments geschäft auf. sB. 285.) Graphta G. m.b. H., K u n st a n st a l t u. Druckereien u. Verlag, München, veränderte sich in Graphia Knnstanstalt und Druckereien Wilhelm Marx L Co., München 10, Nymphcnburgerstr. 125—127. Inhaber: Wilhelm Marx, Sigmund Marx u. Siegfried Lauch- heimcr. sH. 9./XII. 1013.) * Hanschke, Paul, Berlin ^V. 30, Münchenerstr. 53. Verlags- buchh. Leipziger Komm.: Hermann. sDir.) Hertz, Georg, Dresden, ist erloschen. sDir.) *Mayerhofer, Adolf, Köln, Nothqerberbach 56. Buchh. u. Antiquariat. Leipziger Komm.: Maier. sDir.) *M emminger, Gebrüder, G. m. b. H., Würzburg, Hofstr. Ecke Domerpfarrgasse. Graphische Anstalt, Verlagsanstalt n. Buchh. Leipz. Komm.: Maier. sDir.) * M e r h a u t, I., A g r a m, Frankopanska ul. 6. Buch-, Kunst-, Musi kalien- u. Papicrh. Leipziger Komm.: F. E. Fischer. sB. 280.) M o n t a n u s, H e r m a n n, S i e g e n, ging an Hermann Montauus, Sohn des bisherigen Inhabers, über. s.H. 10./X77. 1013.) Neue Photographische Gesellschaft, Aktiengesell schaft, Berlin. Weiteres Vorstandsmitglied: Direktor Arthur Marschner. s.H. 10./XI7. 1013.)
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