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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.12.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-12-06
- Erscheinungsdatum
- 06.12.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 283, 6. Dezember 1913. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 13471 lFortleßunp zu Seite Illlin.s der bedeutendsten lebenden Schriftsteller oft ein größeres Inter esse entgegenbringt, als deren Landsleute, und es wäre bedauer lich gewesen, wenn Zollvorschriften dieser Begeisterung gewisse Schranken gesetzt hätten. Eine neue Wochenschrift, betitelt »I-n kennisssnse golitigus, littsrnirs et artistique«, ist als neuester Sproß am Baume des französischen Blätterwaldes erschienen; sie will »verteidigen, was eint und bekämpfen, was trennt«. Der Preis jeder Nummer von 32 Seiten ist 50 o. Aus der Reihe der Mit arbeiter wären zu erwähnen: Daniel Lesueur, Pierre Mille, Georges Lecomte und Henry Lapauze. — Von als in Vorbereitung befindlich angezeigtcn oder bereits erschienenen neuen Bänden zu 3.50 krs. bekannter Schriftsteller wären zu er wähnen: A. Hermant, »I-e joz-enx Miyon« (Lemerre); P. Coule- vain, »1.8 üoman mervsillenx« (Calmann-Lövy); H. de Rögnier, »1.8 i'inUnu cle I-nqus« (Usreurs äs l?ranee), Marcel Boulangcr, »Ooui'8 äe VW karisienne ä l'usagse cles OtranKsrs«, Guy de Cas- sagnac, »tzuancl In miit tut vsnne« (letztere beiden bei der Firma Ollendorff); M. Provins, »lln roman äs tkeLtre« und Löon Werth, »I-n Llnison blanoire« (Fasquelle). Deutsche Verlagsfirmen Pflegen bereits seit langer Zeit durch hübsch ausgestattete Jahreskalaloge oder Almanache mit Illustra tionen die Gunst des Publikums für ihre Veröffentlichungen zu erwecken. Zwar sind auch im französischen Buchhandel Kataloge in sorgsamer Aufmachung über die »I-Ivrss cl'Ltrsunss« nichts Seltenes, jedoch stellt der soeben erschienene »älmnnnek Orss« (Crss L Co., Paris, 1 kr.), eine Neuerung auf diesem Gebiete dar, die von den Bücherkäusern mit Beifall ausgenommen wor den ist. Im Foyer des neuen »DksLtrs äu Vieux Ooloinbisr« kann mau eine Verlegerreklame bemerken, die als recht gelungen be zeichnet werden darf. Das Verlagshaus »I-n dlvuvelle lievue 1','nntzniss« hat dort einen Ausstellungsschrank von zirka 3 m Breite anbringen lassen, worin man die Bände der Revue, sowie bro schierte und gebundene Exemplare der Buchausgaben dieser Firma sehen kann. Der Schrank befindet sich etwa 1 m über der Erde und hat zirka ly? m Höhe, mehrere Personen können also, ohne sich zu drängen, gleichzeitig die Werke in Augenschein nehmen. Dann befindet sich neben dem Schrank ein Schreibpult mit Tinte und Feder, Subskriptions- und Bestellzetteln, so daß Interessenten etwaige Bestellungen sogleich ausfertigen können. Zu deren Aufnahme ist ein verschlossener Briefkasten angebracht, wodurch dem Publikum die gleiche Gewähr für die Übermittlung der Korrespondenz gegeben wird, als wenn sie einem Staatsbrtef- kasten anvertrant würde. Bei dem vielseitigen Ringen um das Interesse des Publikums dürfte eine solche Vereinfachung des Verkehrs sicher von Nutzen für ein Verlagshaus sein. In der letzten Nummer des »Zwiebelfischs« konnte man eine sehr geistvolle Einführung in das Wesen des Buchhandels für ge bildete Kreise lesen. Es herrscht aber oft nicht nur im Publi kum große Unklarheit über die Rolle des Verlegers, sondern verschiedentlich auch dort, wo man es nicht vermuten sollte. Die nachstehende kleine Geschichte wird diese Behauptung beweisen. Der Administrator eines der größten Pariser Warenhäuser stellte gelegentlich fest, daß ein Roman von Anatole France ständigen Ab satz in der Buchabteilung seiner Firma fand, und fragte dann eines Tages den Vorsteher dieses »Rayons«, zu welchem Preise man das Buch einkause. Als man dem Herrn Administrator daun den regulären Buchhändler-Nettopreis angab, fand er ihn viel zu hoch und gab Ordre, daß das Warenhaus das Buch selbst drucken lassen solle, wodurch cs natürlich billiger hergestellt würde, als beini Originalvcrlegcr. Böse Buchhändlerzungen be haupten, daß der Rayonches alle Mühe gehabt habe, seinem Vor gesetzten die Grundzügc vom Wesen des Verlagsbuchhandcls klar zumachen ! Paris, Ende November. Johannes Greßmann. Der Glaube ans Leben. Roman von El - Correl. Verlag von Max Seyfert, Dresden, 1913. Preis drosch. 3.—, gebdn. 5.— ord. Ten literarischen Wert dieses Buches zu beurteilen, ist Sache der Tageskritik. Sie mag cs als anspruchslas hinstcllcn oder nicht, — hier im Börsenblatt interessiert das Milien. Ich will nicht sagen, daß El-Correr es besonders gut verstanden hätte, mit ihrer spitzen Fcuille- tonseder die Delikatessen (es gibt auch bittere) unseres Berufslebens anfzupicken, oder daß sie bas Hohelied des Buchgewerbes gesungen hätte aber immerhin, inan sreut sich einmal auch außerhalb mehr oder minder geistloser Bernssratgeber etwas ans seiner Mühle zu hören. Allerdings sind ja Buchhändlerromane keine Rarität mehr; wir könne» mit allem auswarten: vom humoristischen bis zum sentimentalen, und mancher hat sich vielleicht an ihnen wieder ausgerichtet, hat Berufs- beseeltheit und Berussmnt durch sie wiedergesunden. Nun hat dieser Roman von El-Corre't noch seine Besonderheit. Man möchte nämlich aus bestimmten Andeutungen schließen, daß ver sucht wurde, in dem Verleger Fleith den Lilicncron-Verleger Wilhelm Friedrich zu zeichnen. Ich kann mich täuschen, aber die Identität ge wisser Züge spricht dafür. Sollte hier wirklich versucht sein, das Lebensbild dieses Kulturverlegers zu verwerten, so muß das als miß lungen hingestellt werden, denn es kommt weder das Original zu sei nem Rechte, noch gelingt es, die Romanfigur zu beleben. Sind beide unabhängig voneinander, so ist der Verleger Fleith eine Romansignr, die mit grober Technik in die Handlung hineingedrängt wird, trifft aber meine Vermutung zu, so ist durch allzngroßc Vorsicht eine Kitfchsigur herausgebildet. Es ist eine schwere Kunst, Persönlichkeiten als Romanfiguren zu verwerten, wenn man nicht ihr getreues Abbild geben will. Man muh sie sehen, wie in einem blinden Spiegel, nicht aber als Photographie, die irgendein Vorstadtatelier mit grellen Kar ben entstellend übermalt hat. — Ich kan» mich irren, aber das bleibt bestehen: der Verleger Fleith ist verfehlt, wo er auch herkommt. Der Schauplatz des Romans ist Berlin und Leipzig. Er liegt zwischen der lärmenden Arbeit des Leipziger Druckereiviertels und einer stillen Villa draußen im Berliner Grunewald. Er wird von Figuren belebt, wie sie die heutige Zeit hervorzubringen vermag: sensible Bo hemiens, rücksichtslose Rechner, mal eine halbe Geradheit dazwischen, dafür aber dann wieder sinnliche Krauen und ziellose Männer. Es finden sich die Paare, die am Anfang des Buches dazu privilegiert sind, lind das bernhigt. Es beruhigt aber auch, über den Irrtum der Berliner Verhältnisse hinweg, baß El-Correi tresslich in Leipzig zu beobachten wußte und die Gabe hat, ans dem Lärm der Maschinen heraus schöne Klänge pulsieren den Lebens zu schassen. Berlin-Wilmersdorf. OttoRiebicke. Kleine Mitteilungen. Nochmals zu dem Artikel: »Anonyme und pseudonyme Werke«. Herr I)r. Marwitz-Berlin schreibt uns: »In meinem in Nr. 279 abgedruckten Artikel habe ich daraus hingewiesen, das; die Entscheidung des Landgerichts I Berlin über den Nachdruck der Raabeschen Schriften unmittelbar bevorstehe: die Entscheidung ist inzwischen ergangen. Das Landgericht I Berlin hat die ohne Zustimmung der Erben und des Verlegers von Wilhelm Raabe veranstaltete Ausgabe von Naabe schen Schriften, soweit sie bereits vor dem 1. Januar 1871 orthonym erschienen waren — in dem Prozesse handelte es sich lediglich um der artige Schriften —, für einen widerrechtlichen Nachdruck erklärt. Das Urteil gründet sich im wesentlichen darauf, daß das Gesetz vom 11. Juni 1870 Werke, die bereits vor seinem Inkrafttreten nicht mehr anonym oder pseudonym waren, auch von diesem Zeitpunkt an nicht mehr als solche behandelt.« Für den Sortimenter ergibt sich daraus, daß er die von dem Land gericht I Berlin als unrechtmäßig bezeichneten Ausgaben nicht ver treiben darf, wenn er sich nicht einer Klage auf Unterlassung und Schadensersatz aussetzen will (8 88, 1 URG). Daran wird vorläufig auch durch die Anschauung der Ja. R. Jacobsthal L Co., Berlin, nichts geändert, die, wie ans der Anzeige in dieser Nummer hervorgeht, die Unrechtmäßigkeit ihrer Ausgaben bestreitet und das Urteil durch Be rufung anfcchten will. »Jubilate«, Verein jüng e rer B n ch Händler in W ii r z - bürg. Am Sonnabend, den 22. November begingen wir im Restau rant »Franziskaner« die Feier unseres 25. Stiftungsfestes in Form eines Familicnabends. Unserer Einladung hatten verschiedene Herren Chefs (Mitglieder des Lokalvereins der Würzburger Buchhändler) und ein früheres Mitglied, Herr Faulhaber ans Eberbach, Folge geleistet, sowie eine Anzahl Damen und Gäste. Viele auswärtige Mitglieder
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