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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.12.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-12-06
- Erscheinungsdatum
- 06.12.1913
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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rveiters Exempl^e^zuM eigenei^G^rau^ k^stenMark^ ! Mitgl^der^ür die^^le^p^.. für ^, 6. 32 2N. sUrtt 36 M.. N ^ M^rv" j^hrl^ch.^^E rn^ «u^angt^i^fer^ing! ^ aum^"pf.^^ Nich^ ^ öerAMi^^MÄHMMlLr^u'ÄWA Leipzig, Sonnabend den 6. Dezember I9IZ 8V. Jahrgang. 283. Redaktioneller Teil Aus dem französischen Buchhandel. x. «IX siehe Nr. 2LS,j Bibliophilen-Ausgaben. — Geschenkliteratur und Ramschbuchhandel. — Durchführung des neuen Verkaufstariss. — Pierre Loti und der Bul gare. — Rundfragen. — Von der Schutzfrist. — Das französische Buch in Kanada und Amerika. — Neuerscheinungen. — Neuzeitliche Verleger- Reklame. — »Wie ei» Buch entsteht«. Während der Oktober im französischen Buchhandel infolge der Wiederbeginns der Schulen hauptsächlich im Zeichen des Schulbüchergeschäftes steht, ist der November der Monat der Bi- bliophilenliteratur und seltenen Werke. Die Antiquare bieten jetzt die während der Sommermonate aufgekauften Schätze an, und das Wetter sorgt ja meistens dafür, daß die Kataloge um diese Zeit ein aufmerksames Publikum finden. Die Verleger von Luxusausgaben versenden ihre Musterblätter, und Käufer wie Verkäufer finden noch Muße, um Auskünfte einzuholen und zu geben und sich gütlich über die Preise zu einigen. Der Dezem ber bringt dann stets eine bemerkenswerte Steigerung der Bllcher- preise mit sich und veranlaßt, daß etwaigen Anfragen infolge des belebten Verkehrs nicht mehr die gleiche Beachtung ge schenkt wird. Man kann häufig feststellen, wie der Geschmack an hübschen numerierten Ausgaben hauptsächlich moderner Auto ren immer weitere Kreise zieht, und daß besonders Sammlungen zu niedrigen Preisen glatt verkauft werden. Die Firma Crss hat Wohl mit der Kollektioni »I-ss >laitrss cku I-ivrs« den Anstoß zu dieser Bewegung gegeben; neuerdings läßt die Firma Ollen- dorff von ihren bedeutenden Romanveröffentlichungen zu 3.50 krs. jeweils das erste Tausend als Sonderausgabe auf besse rem Papier zum Preise von 6 krs. erscheinen. Die Firma C. Flammarion bringt als ersten Band der »käitions äs luxs st äskiuitivss äs nos grauäs Romanciers mo- äernss«, in-8" zu je 5 krs. den Band, I-'automus ä'uns komme von Marcel Prsvost heraus; weitere Bände, wie Rodenbach, LruZss la Uorte, Daudet, 8axko usw., sollen folgen. Ein junger Pariser Verleger, H. Ferreyrol, veranstaltet unter dem Titel: »Gollsvtiou äes odeks-ä'osuvre« ebenfalls eine Samm lung von Werken auf gutem Papier zum Preise von je 5—10 krs., darunter Voltaire, AaäiZ; Thomas, Vristau st Issut, und Mirbeau, I,e Galvaire. Auch die Verleger in der Provinz, die sonst nie ernstlich mit ihren Kollegen in der Metropole in Wettbewerb treten, fangen an, Sammlungen von Ausgaben auf gutem Papier zu veranstal ten. Da ist vor allem zu erwähnen: »Libliotbequs äu Liblioxbile; kss clists-ä'osuvrs äs lauZus trauqaiss äaus ebaeuus äs nos granäes exognes iittvraires« (H.Lardanchet, Lyon). Die erste Serie von 10 Bänden, je nach der Art des Papiers 10, 25 oder 30 krs. pro Band kostend, umfaßt die Romantiker Vigny, Murger, Ra dier usw. In der Novembernummer des »äourual äss kibraires« sucht ein bekannter Pariser Sortimenter nach den Gründen, die die ständige Verminderung der Umsatzziffer in Geschenklite- ratur während der letzten Jahre herbeigeführt haben, und kommt zu dem Ergebnis, daß eine marktschreierische Reklame aus dem Buche in vielen Fällen einen Gelegenheitskauf (artiols avantsAsux) gemacht habe, und ein literarisches Werk darum oft nicht mehr, wie vordem, als diskretes Geschenk (oaäsau äissrst) angesehen werde. Die wirklichen Freunde des Buches stoßen sich daran, daß es zu einem Bazarartikel geworden ist, bei dem nicht mehr der literarische Wert ausschlaggebend ist, und der nun nach Matz und Gewicht verkauft wird, was zur Folge hat, daß gerade dies Publikum andere Gegenstände für Geschenk zwecke wählt. Eine Besserung der Verhältnisse kann nach der Meinung des Artikelschreibers nur dadurch erzielt werden, daß die Verleger ihre Verlagswerke davor schützen, wie beliebige andere »Waren« angepriesen und verkauft zu werden oder dem Ramschhandel anheimzufallen. »Billige Ausgaben mögen für die breite Masse des Volkes hergestellt werden, aber das wirkliche Buch, der Träger des menschlichen Gedankens, muß respektiert werden, und dann wird es auch im modernen Leben für den Verleger und den Sortimenter wieder die Erträgnisse bringen, die beiden nötig sind.« — Man kann diesem Gedanken eine gewisse Berechtigung nicht absprechen, denn in vielen Fäl len ist aus dem Geschenkwerke ein Spekulqjionsobjekt geworden, dessen man sich im schlimmsten Falle dadurch entledigt, daß man es verramscht. Demgegenüber bewahrt aber der französische Sortimentsbuchhandel allen denjenigen Verlegern seine Er kenntlichkeit, die aus prinzipiellen Gründen niemals ein Werk »abstotzen« und es vorziehen, ihre »Krebse« einstampfen zu las sen, anstatt sie in den Kästen der Bouquinisten auf den Kaimauern der Seine für 10—25 s. angeboten zu sehen. Bekanntlich ist mit dem 1. September d. I. im französischen Buchhandel ein neuer Verkaufstarif in Kraft getreten, und man kann aus den Angaben des obenerwähnten Fachblattes mit Be friedigung ersehen, daß die nun gültigen Bestimmungen in der Hauptsache eingehalten werden. In denjenigen Fällen, wo etwaige Zuwiderhandelnde Sortimenter noch den Beweis erbrin gen konnten, aus Unwissenheit gefehlt zu haben, begnügte man sich mit einer schriftlichen Verpflichtung, für die Folge die Preise der »Obambrs sxaäioals äes lübrairss äs krause« als Norm anzu nehmen. Infolge der tatkräftigen Unterstützung seitens des Ver legersyndikats ist es außerdem möglich gewesen, gewissen Schleu- derern das Handwerk dadurch zu legen, daß man ihnen das Konto sperrte, wie z. B. einem Sortimenter, der neue Bücher aufschnitt, um sie als gelesene Werke antiquarisch zu verkaufen. Von einem Kommissionär, dem man Nachweisen konnte, der Lieferant ver schiedener Firmen zu sein, die den neuen Verkaufstarif nicht be achteten, hat man eine schriftliche Verpflichtung gefordert und er halten, daß er in Zukunft von seinen Kunden vor der Aus führung der Bestellungen die Einhaltung der festgesetzten Preise verlangen müsse. Außerdem hat die betreffende Kommissions, firma für den Fall der Nichtbeachtung dieser Abmachungen eine Konventionalstrafe von 3—5000 krs. zu zahlen. In »I-s kibraire« kann man lesen, daß die französische Sor timenterkammer im Verein mit der belgischen dahin gelangt ist, auch von einem großen belgischen Warenhaus', das bisher die Preise der Buchhändlersyndikate als nicht bindend anerkennen wollte, deren Respektierung nach einigen Verhandlungen durch zufetzen. Während des letzten Krieges in den Balkanländern war die französische Presse anfangs fast ausschließlich auf seiten der 1744
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