Künftig erscheinende Bücher. 273, 25. November 1913. Weimar Hobbing in Serlin vorläufige /Anzeige. Heute bin ich in der angenehmen Lage, dem Buchhandel das nachstehende Werk anzeigen zu können. Der erste Band erscheint in Z Wochen, die anderen ein bis zwei Monate später. Deutschland unter Raffer Wilhelm H. Herausgegebe» von Staatsminifter Freiherr von Rheinbabcn, Oberprüsidcnt der Nhein- provinz; v. Lorbell, Wirklicher Geheimer Rat, Oberpräsident a. D.; Professor vr. Philipp Zorn, Geheimer Justizrat, Mitglied des Herrenhauses und Kronsnndikus, und Herbert von Berger u. a. In drei Bänden. Lex. 8". Subskriptionspreis: In Leinwand gebunden Mk. 40.—; in Halbleder Mk. 50.—. Die Subskription wird bei Ausgabe des dritten Bandes geschlossen. ^^ach jahrelanger Bearbeitung und Vorbereitung wird dem deutschen Volke hier ein Werk vorgclegt, wie es in gleicher Weise weder die deutsche noch irgend eine andere Nation besitzt oder je besessen hat. Eine Geschichte der eigenen Zeit, * ihrer tragenden Kräfte und großen Ereignisse. Ein Bild der eigenen Gegenwart, ausgeführt bis in die letzten Einzel heiten. Zweiundachtzig deutsche Männer, die fast alle a» erster Stelle deö praktischen oder geistigen Lebens stehen, an ihrer Spitze der erfolgreichste und bedeutendste der Erben deö BiSmarckschen Amtes, Fürst von Bülow, sind zusammengesührt worden, um auf Grund ihres Wissens und ihrer Erfahrungen ein Urteil abzugeben über Wert und Wesen der neudeutschen Entwickelung während der RegicrungSzeit Kaiser Wilhelms >1. Und dem großen nationalen Unter nehmen stehen führend voran: einer der ersten und bekanntesten modernen Staatsmänner, der frühere preußische Minister des Innern und langjährige Finanzminister Freiherr v. Rheinbaben und der erste Mitarbeiter deS vierten Kanzlers v. Loebell. Den Herausgebern von falscher Geltung ist cs zu verdanken, wenn sich eine Reihe von Persönlichkeiten wie der frühere Kolonialstaatösekretär v. Lindequist, der königl. bayer. Minister v. Frauendorfer, der Präsident des Preußischen Abgeordneten hauses Graf v. Schwerin-Löwitz u. a., die publizistischer Beteiligung sonst fernstehen, zur Verfügung gestellt, und die ersten Männer des wissenschaftlichen Lebens die Mitarbeit gern übernommen haben. Das dreibändige Werk mit seinem ausführlichen Register vereinigt in sich die Vorzüge und Schönheiten geschloffener, lebendig geschriebener, dabei wissenschaftlicher Darstellung mit der Brauchbarkeit und detaillierten Genauigkeit eines Konver sationslexikons. Ein erzählende« Geschichtöwerk und zugleich ein Handbuch des allgemeinen geistigen und praktischen Wissens ist es, was hier den gebildeten und den um ihre Bildung bemühten Deutschen gegeben wird. Nur erst wenigen der Mit lebenden ist bewußt geworden, welche gewaltigen, tiefgreifenden Erneuerungen und Veränderungen in aller Stille vor sich gegangen sind während der letzten Jahrzehnte deS äußeren Friedens. Kaum eines der Gebiete des nationalen Lebens, des öffentlichen wie deS privaten, deö praktischen wie des geistigen ist unberührt geblieben von der jüngsten Entwickelung und nicht wenige der den schaffenden Deutschen gestellten Aufgaben haben Charakter und Ziele vollkommen gewandelt i» den Dezennien des Überganges vom alten neunzehnten zum neuen zwanzigsten Jahrhundert. Sich über die vollzogenen Ver änderungen und die durch sie bedingten neuen Aufgaben und Pflichten klar zu werden: das ist recht eigentlich die erste und notwendigste Forderung, die an die jetzt lebenden und wirkenden Generationen gestellt wird. Und zwar an einen jeden, sei er Beamter, Offizier, Gelehrter, Landwirt, Kaufmann oder sonst Arbeiter in einem der großen gegenwärtigen privaten und öffentlichen Betriebe. Die Erkenntnis unserer Gegenwart und ihrer in der nahen Vergangenheit liegenden Voraussetzungen ist notwendig einem jeden, der aus den: Kampf und der Arbeit in der Gegenwart für sich und die Seinen eine Zukunft gewinnen will. ES ist gewiß vieles und auch zum Teil Großes erreicht worden in den letzten Jahrzehnten. Aber keineswegs alle die Veränderungen sind Verbesserungen, noch weniger sind die begonnenen Arbeiten zum größten Teil schon vollendet und am wenigsten ist alles erreicht worden, was zu erreichen war und erreicht werden muß. DaS Bild unserer Gegenwart und naben Vergangenheit ist nur wahrhaftig, wen» die Schatten nicht neben dem Licht fehlen, wenn neben Anerkennung und