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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.10.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-10-28
- Erscheinungsdatum
- 28.10.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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11452 Lirscxblatt s. d, Dtschn. Luchhandel. Redaktioneller Teil. 251, 28. Oktober 1913. müssen die Kreis- und Ortsvereine ihre Beihilfe leisten, da der Börsenverein allein dazu außerstande sei. Die Reinigung des Adreßbuches ist außerordentlich schwierig, wie es sich bei der Anmeldung neuer Firmen immer wieder erweist, da die Beant wortung des Fragebogens vom Vereinsvorsitzenden wegen der großen räumlichen Ausdehnung des Kreises selten ganz klipp und klar erfolgen kann. Auch hierüber soll am 17. Oktober verhan delt werden. Auch der Börsenvereinsvorstand stehe auf dem Standpunkt, daß es so mit dem Leipziger Zwischenhandel nicht weitergehe; falls eine friedliche Einigung nicht möglich sei, müsse energischer vorgegangen werden, und er glaube, daßeinetwai- ger Kampf zum Schaden der Leipziger Grossisten verlaufen werde. Sehr viele Verleger haben gar kein Interesse am Zwischenhandel, wenn nur 50 bedeutende Verleger dem Börsenverein zur Seite stehen, so dürfte die Sache zu ungunsten des Zwischenhandels ge löst werden. Herr R. L. Prager: Leider haben wir es nicht mit den Grossisten allein mehr zu tun, sondern auch mit den Kommissionä ren, die heutzutage aus Konkurrenzrücksichten es ebenso treiben wie die Grossisten. Herrn Schöningh empfehle er, gegen Zettelfälscher usw. strafrechtlich vorzugehen. Neu und höchst bedenklich sei es ihm, daß die Grossisten auch an das Publikum liefern, und es sei die höchste Zeit, dieser Entwicklung Halt zu gebieten, wenn das Sortiment nicht ganz zugrunde gehen solle. Der in Bayreuth gezeigte Weg müsse bis zum Ziele verfolgt werden. Herr Artur Seemann bittet Herrn Schöningh, die Do kumente in den von ihm angeführten Fällen dem Verlegerverein zu überweisen. Man werde mit solchem Material auch die Ver leger überzeugen können, daß es so nicht weitergehe. Herr Heinrich Schöningh sagt die Übersendung seines Materials zu. Herr OttoMeißner: Im Kreise Norden sei es gelungen, die Wiederverkäufer zur Einhaltung der Preise zu zwingen. Lei der seien allerdings zwei große Aufträge von Magistraten nach Leipzig gegangen. Kreis Norden werde eine Wiederverkäuser- liste aufstellen und dann von den Leipziger Grossisten und Bar sortimentern, eventuell unter Androhung der Lieferungssperre, ver langen, an diese Firmen nur mit beschränktem Rabatt zu liefern. Die Verleger sollen um Unterstützung dieses Vorhabens gebeten werden. (Schluß folgt.) Meine Mitteilungen. Der Schutzvcrband für die Poftkarteu-Judnstric (Landesverband Bayern), Geschäftsstelle München, Lindwurmstraße 24 richtete an seine Mitglieder folgendes temperamentvolle Schreiben: Der Hansabund sammelt mit uns Material über die in letzter Zeit wieder so häufig vorkommcnden, oft recht rigorosen Postkartenbeschlagnahmcn. Diese werden vielfach im sogenannten »objektiven« Verfahren veranlaßt, sind aber meist die Folge einer manchmal sehr subjektiven Rechtsprechung, die infolge ihrer außerordentlichen Ungleichmäßigkeit vielfach den Anschein der Willkür erweckt und eine große Beunruhigung auch des soliden Postkartenhandcls hervorrnft. Wir ersuchen Sie um Bekannt gabe des Ihne» zur Verfügung stehenden Materials, falls in letzter Zeit auch bei Ihnen solche Belästigungen vorgckommcu sein sollten. Gleichzeitig teilen wir Ihnen mit, daß wir uns mit dem Berliner Schutzverband in Verbindung gesetzt haben, um gemeinsame Schritte zu unternehmen gegen das projektierte absolute Verbot des sonntäg lichen Postkartenverknufs auch an Ausflugsorten, bei öffentlichen Ver anstaltungen usw. Hier kann nur geschlossenes Vorgehen aller betroffenen Kreise helfen. Verleger, Papier-, Farben- und Druckmaschiucnfabrikanten, Chemigraphische Anstalten und Druckereien, der ganze Postkartenhandel mit allen Arbeitern und Angestellten müssen mobil gemacht werde» wie seinerzeit beim Austauchen des Postkarteusteuerprojckts. Denn hier wird das Motto »Gleiches Recht für Alle« ein Unrecht gegen viele. Tausende von Existenzen würden vernichtet, die ganze Branche wäre ge schädigt und niemandem genützt, bloß aus gedankenloser Gleichmacherei. »Keine Regel ohne Ausnahme!«, das gilt auch bei der Frage der Sonn tagsruhe. An Orten, die nur an Sonn- und Feiertage» besucht werden, den sonntäglichen Verkauf von Postkarten zu untersagen, — das ist ein fach Unsinn —, mehr als Unsinn, es ist ein Verbrechen. Dagegen muß energisch angekämpft werden. Wir werden die Mit glieder des Schutzvcrbandes demnächst zu einer Versammlung einbc- rufen, welche zu dieser Frage Stellung nimmt. Internationale Ausstellung sür Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914. — Die Gehilfenschaft im Münchener Buchgewerbe sei daraus aufmerksam gemacht, daß am Donnerstag, den 30. Oktober abends 8*/« Uhr Herr Karl Wagner -Leipzig in der Aula der Gewerbe- s ch u l e, M ü n ch e n, Pranckhstr., einen Lichtbildervortrag über die Weltausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914 halten wird. Die ganze Organisation der Ausstellung, die große Beteiligung der Industrie und des Auslandes lassen schon jetzt erkennen, daß die Internationale Buchgewerbe-Ausstellung Leipzig 1914 eine Weltschau von höchster Bedeutung werden wird. Der Besuch, der übrigens kosten los ist, kann daher nur empfohlen werden. sk. Unzüchtige Neujahrskarten. Urteil des Reichsgerichts vom 21. Oktober 1913. (Nachdruck verboten.) — Aus einer »Prosit-Neujahr«- Postkartenseric des Verlags Selma Beyer in Berlin hatte die Kriminal polizei zu Neujahr 1913 acht verschiedene Dessins wegen Unzüchtigkeit beschlagnahmt. Im objektiven Verfahren erkannte darauf das Land gericht Berlin I am 5. April 1913 auf Einziehung von 4 Stück der be schlagnahmten Karten (Nr. 2, 3, 0 und 7 der Serie) und Unbrauchbar machung der zu ihrer Herstellung benutzten Platten und Formen. Die Unzüchtigkeit der Karten wurde darin erblickt, daß die Karten in Wort und Bild auf außereheliche Geschlcchtsvorgänge hindeuteten. Sie stellten ausnahmslos verfängliche Situationen dar, die von zweideutigen Versen begleitet wurden. So fand die freundliche Aufforderung: »Lieber Knabe, komm, geh mit mir, gar schöne Spiele spiel ich mit dir!« und die schwermütige Sentenz »Man kommt schneller runter als hinauf!« eine Illustration, die an lüsterner Deutlichkeit nichts vermissen ließ. Somit war die objektive Seite des § 184 Abs. 1 des StrGB., der Charakter der Unzüchtigkeit, voll erfüllt. Gegen den Einziehungs beschluß legten als Einziehungsinteressenten die Hersteller der Karten, die Inhaber der Firma Beyer, Revision beim Reichsgericht ein. Sie rügten, daß nur dem einen, nicht aber sämtlichen Teilhabern der Firma Ladungen zur Hauptverhandlung zugestcllt worden seien. Ferner aber hätte auch nur auf Unbrauchbarmachung derjenigen Platten erkannt werden dürfen, die Wort und Bild zugleich enthielten. Das Reichs gericht hat indessen, da der eine geladene Inhaber auch zur Vertretung der anderen berechtigt war und der Einwand betreffs der Platten eine neue, in der Revisionsinstanz unbeachtliche Behauptung darstcllte, auf Verwerfung der Revision im Anschluß an den Antrag des Reichsanwalts erkannt. (Aktenzeichen 2 O. 479/13.) Neue Bücher, Kataloge etc. XeitunAS-kistaloA clsr ^ruioneen-blxptzckitioir Orskl k'üssli- ^ n - noirosn in Aürioii, Habnbokstrsss« 61. Or.-8°. XXXII, 192 u. 112 8.) Osb. Kataloge von Bernhard Tauchnitz in Leipzig: 1. Oomplste eatakvAUs ok tko Darielinitr Lckition ok Lritisk anck -Vmaiiean autliors, 8oiiss kor tbs VounZ Oollootion ok Osrman autliors, 8tuäsnts' 8sris8, Oiotionarios sie. Oktober 1913. Iik.-8°. 324 8. 2. Führer durch die lAueknitr blckition. November 1913. Kl.-8". 272 S. Beide Verzeichnisse tragen den Vermerk, daß direkte Bestel lungen vom Verleger nicht ausgefiihrt werden. Ncsormatiousscst in Sachsen. — Für den Verkehr mit Leipzig machen wir darauf aufmerksam, daß das Ncformationsfest (31. Oktober) im Königreich Sachsen als hoher kirchlicher Festtag gefeiert wird, an dem die Geschäfte geschlossen bleiben. PersöMnachrichteii. Auszeichnung Der Kaiser hat dem Chefredakteur der Leipziger Illustrierten Zeitung, Herrn Otto Sonne in Leipzig, den Roten Adlerordcn 4. Klasse verliehen. Carlos Grethe -s. — Professor Carlos Grethe, eines der bekann testen Mitglieder des Stuttgarter Malerkreises, ist vor einigen Tagen plötzlich in dem belgischen Secbade Nicuport, wo er Vorstudien für seine Secbilder machte, im Alter von 49 Jahren gestorben. Am be kanntesten ist Grethe durch jene belgischen Fischcrbilder geworden, die das Leben der Crevettenfischcr schildern. Auch als Graphiker erfreute sich der viel zu früh Verstorbene weitgehender Schätzung. Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Bcrlag: Der BIrseuvercin der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Bnchhändlcrhaus Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich i» Leipzig. — Adresse der Redaktion lind Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 28 sBuchhändlcrhauss.
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