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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-10-22
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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11064 Börsenblatt f. d, Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 246, 22. Oktober 1913. Güter unseres Volkes, echter Gottesfurcht, deutscher Kultur und Gesittung! Unseren Bau leite die Weisheit, schmücke die Schön heit, erhalte die Stärke, Gott der Allmächtige aber, der große Baumeister aller Welten, schütze und segne ihn!« Oberbürger meister vr. Dittrich begleitete seine Hammerschläge mit den Worten: »Dem deutschen Buchhandel zu Nutz und Frommen — Seiner Zentrale, der Stadt Leipzig, zur Freude und Ehre — Den Deutschen in allen Landen zu Heil und Segen.« Der Präsident der Ersten Ständekammer Oberstmarschall Graf Vitzthum von Eckstädt: »Möge der stolze Bau, der hier erstehen soll, durch Jahrhunderte beitragen zur Förderung des deutschen Buchhandels, zur Pflege der Wissenschaften und der Kultur, zum Ruhme dieser Stadt und unseres teuren Sachsenlandes!« Der Präsident der Zweiten Ständekammer vr. Vogel: »Dem deut schen Buchhandel zum Ruhme, dem sächsischen Staate zur Ehre, dem deutschen Volk, soweit die deutsche Zunge klingt, zum Segen!« Hofrat Arthur Meiner: »Dem deutschen Schrifttum zur Lehr'! Dem deutschen Buchhandel zur Wehr! Dem deutschen Volke zur Ehr'!« Der Direktor der Deutschen Bücherei vr. Wahl: »Für das deutsche Bibliothekswesen und für alle, die berufen sind, in diesen Räumen ernste Arbeit zu leisten, fest begründet in deutscher Ehre sei dieser Bau ein Hort alles Großen und Schö nen, alles Edlen und Echten, das in deutscher Sprache erscheint! Weithin strahle das Feuer, welches hier im Dienste deutscher Bildung und Gesittung entzündet wird. Hoch rage dieses Haus als ein Wahrzeichen der Gemeinschaft und der Vereinigung aller deutschen Stämme, soweit die deutschen Herzen schlagen!« Der Baumeister des Gebäudes, Geh. Rat vr. Waldow-Dresden: »Sammle Schätze der Weisheit! Werde ein Hort deutscher Stärke! Möge es mir gelingen, dein Äußeres durch Schönheit zu verklären!« Der König und die übrigen Herren verließen darauf die Bau grube und begaben sich wieder in denPavillon, während die Tho maner Bachs Schlußsänge aus der achtstimmigen Motette »Singet dem Herrn ein neues Lied« zum Vortrag brachten. Der Marsch der Schweizergarde aus dem 18. Jahrhundert, von dem Musikkorps der 107er unter Leitung des Musikmeisters Giltsch intoniert, bil dete den Abschluß der Feier am Grundstein. Der König unterhielt sich längere Zeit sehr eifrig mit dem Ersten Vorsteher des Börsenvereins und bestieg sodann, nachdem er sich von allen Herren im Pavillon verabschiedet hatte, mit dem Kronprinzen und dem Prinzen Friedrich Christian den Wagen, um einer Einladung des Börsenvereins zu einem Frühstück im Deutschen Buchhändlerhause zu folgen. Auch Prinz Johann Georg von Sachsen, Johann Albrecht von Mecklenburg, Herzogregent von Braunschweig, die Bürgermeister von Bremen und Lübeck, vr. Barkhausen und vr. Eschenburg, sowie die Herren des König lichen Gefolges mit den Vertretern der staatlichen und städtischen Behörden und viele im Bericht bereits genannten Personen wa ren der Einladung des Vorstandes gefolgt, so daß ca. 130 Per sonen an den 15 kleinen, in dem festlich geschmückten Saal de? Buchhändlerhauses aufgestellten Tafeln Platz nahmen. Geheimer Hofrat Siegismund brachte während des Mahles folgenden Trinkspruch, den die Versammlung stehend anhörte, auf den König aus: Vor gerade 25 Jahren sind wir in dieses Haus eingezogen, und unser Einzug erhielt eine besondere Weihe durch die An wesenheit S. M. erlauchten Herrn Oheims, des hochseligen Königs Albert. Seitdem sind in diesem Hause an festlicher Tafel die Mit glieder des Börsenvereins noch niemals vereint gewesen, ohne daß sie freudigen Herzens Sachsens Königen gedacht hätten. Der von württembergcr Buchhändlern bei der Einweihung dieses Hauses dem Börsenverein mit der Bestimmung »es solle aus ihm bei festlicher Gelegenheit stets ans das Wohlergehen des Königs getrunken werden« gestiftete Becher war bei jedem Festmahle in der Hand des Vorstehers. Heute haben wir durch die Gnade Sr. Majestät das Glück, Aller höchst in unserer Mitte zu sehen. Erfüllt sind unsere Herzen mit dem Gefühle der Liebe, Verehrung und Dankbarkeit für Seine Majestät, und in dieser Gesinnung trinken wir auf das Wohler gehen Sr. Majestät und des Königlichen Hauses. Seine Majestät der König Hoch! Hoch! Hoch! Um 2 Uhr, nachdem im Nebensaal der Kaffee eingenommen worden war, verabschiedete sich der König mit den Herren seines Gefolges, in sichtlich guter Laune, um die Rückfahrt nach Dresden anzutreten. Möge er die Überzeugung mit hinweggenommen haben, daß der deutsche Buchhandel, der sich in Leipzig seinen Haupt- und Stapelplatz erkoren hat, allezeit die ihm durch Sach sens Könige zuteil gewordene Förderung dankbar zu würdigen weiß! Dem gegenwärtigen Träger der Krone aber wird es im besonderen unvergessen bleiben, daß er durch sein unbedingtes Eintreten für die Deutsche Bücherei die Interessen des Deut schen Buchhandels in einer Weise gefördert hat, die seinen Namen für immer mit dieser Gründung verbindet. * Um 3 Uhr desselben Tages, eines Ehrentages für den deut schen Buchhandel, wie der Börsenverein bisher noch keinen zu verzeichnen gehabt hat, stattete Se. König!. Hoheit der Prinz regent Ludwig von Bayern dem Deutschen Buchhändlerhause einen Besuch ab. Vom Vorsteher des Börsenvereins empfangen, besichtigte der Prinzregent eine Auswahl der Sammlungen der Bibliothek und des Archis des Börsenvereins. Aus den Samm lungen der Bibliothek waren ca. 90 graphische Blätter ausgelegt, die eine Geschichte des Buchschmucks im 15. und 16. Jahrhundert veranschaulichten, aus denen des Archivs Urkunden, Privilegien, Verträge, Verordnungen, Geschäftspapiere,Geschäftsbücher, Briefe, Siegel usw., namentlich älterer und ältester Zeit. Der Prinz regent besichtigte beide Ausstellungen mit eingehendem Interesse und nahm mit sichtlicher Freude ein Prächtig gebundenes Exem plar der soeben vollendeten Geschichte des Deutschen Buchhandels von vr. Goldfriedrich entgegen, wobei er namentlich Herrn vr. Eduard Brockhaus durch eine längere Ansprache auszeich nete. Se. Kgl. Hoheit nahm sodann die provisorischen Räume der Deutschen Bücherei in Augenschein und bekundete durch wiederholte Fragen sein Interesse an dieser Gründung. Der Baumeister der Deutschen Bücherei, Geheimer Rat Dr.-Jng. Waldow gab an der Hand der Baupläne Erläuterungen über'die künftige Heimstätte, während Geheimer Hofrat Siegis mund Mitteilungen über die Aufgaben der Deutschen Bücherei, ihr Sammelgebiet, den Umfang der jährlichen Bücherproduktion usw. machte. Zum Schluß trug Se. Kgl. Hoheit seinen Namen in das Goldene Buch der Deutschen Bücherei*) ein und verab schiedete sich von den Herren mit herzlichen Dankesworten und den besten Wünschen für eine gedeihliche Weiterentwicklung des Börsenvereins. * * Der Abend dieses ereignisvollen Tages vereinigte in den Räumen des Deutschen Buchhändlerhauses eine Anzahl Freunde der Deutschen Bücherei zu einem zwanglosen gemeinschaftlichen Abendessen. Von seiten der Bibliothekare waren Geheimrat vr. Bohsen-Leipzig, Prof. vr. Längin-Stuttgart, Geheimrat Prof, vr. Milkau-Breslau, Prof. vr. Paalzow, Abteilungsdirektor der Königl. Bibliothek in Berlin, und deren Erster Direktor Geheimrat Professor vr. Schwenke erschienen. Geheimer Hofrat Siegis mund begrüßte die Versammlung, indem er der Entwicklung der Deutschen Bücherei gedachte und besonders den erschienenen Bibliothekaren für ihr Interesse an dieser neuesten Schöpfung des Börsenvereins dankte, daran den Wunsch knüpfend, daß der Buch handel sich auch weiter der Mitarbeit so sachverständiger Fördc- *) Dieses Goldene Buch des Börsenvereins, von dem hier zum erstenmal die Rede ist, soll, wie es in den, kunstvoll ausgeführten Wid- muugsblatt heißt, »ein bauerndes Zeichen der Erinnerung an die weihe volle Stunde sein, da Se. Mai. König Friedrich August von Sachsen znm erstenmal den Fuß auf den Grund und Boden der Deutschen Bücherei setzte, da Fürst und Volk, Regierung, Parlament und Buch handel in eine m Gefühl tiefsten vaterländischen Empfindens ver bunden, auf deutscher Erde der deutschen Geistesarbeit einen Tempel errichten« »dankbar und werbend zugleich soll es eine über Jahrhunderte hinaus vernehmliche Sprache reden von fürstlicher Huld, nationaler Einigkeit, deutschem Idealismus.« Auf der ersten Seite hat der König seinen Namen eingetragen, dem sich ans den weiteren Seiten die Unterschriften von Fürstlichkeiten, Vertretern der staatlichen und städtischen Behörden sowie des Buchhandels und anderer Gäste anreihen. iFortsetzung auf Seite 11133 l
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