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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-10-22
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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246, 22. Oktober 1913. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 11063 Wenn es uns ermöglicht wird, das Ehrendenkmal deutscher Geistesarbeit zu errichten, so verdanken wir dies in erster Linie der Tradition, die innerhalb der grün-weißen Grenzpfähle und besonders in Leipzig gegenüber Kunst, Wissenschaft und Buchhandel besteht. Weitblickenden Auges haben die sächsischen Landesfllrsten seit Jahrhunderten Wissenschaft und Buchhandel gehütet und deren Pflegstätten sorgsam bereitet. Ganz beson derer Schutz ist immer dem Buchhandel gewährt worden. Auch Se. Majestät König Friedrich August hat für das Ge deihen der Deutschen Bücherei ein unbegrenztes Interesse betätigt. Noch in den letzten Tagen hat Se. Majestät die Gnade gehabt, das Protektorat zu übernehmen für die heute mit etwa 5000 Mitgliedern begrün dete Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei, die das geistige Band bilden soll um alle, die am Auf- und Ausbau der Deutschen Bücherei mitzuhelfen bereit sind. Wissenschaft und Buchhandel werden mit aufrichtiger Dank barkeit stets zu S. M. König Friedrich August emporblicken. Unsere jetzigen Gefühle fassen wir zusammen in den Ruf: Unser Erlauchter König Friedrich August lebe hoch! — hoch! — hoch! Darauf verlas der 1. Schriftführer des Börsenvereins Georg Krehenberg auszugsweise die Urkunde über die Begründung der Deutschen Bücherei, die folgenden Wortlaut hat: Heute, am 22. Sonntag nach Trinitatis, den 19. Oktober, im 1913. Jahre nach der Geburt unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi, im Jubeljahre der 25jährigen Regierung Sr. Maje stät des Deutschen Kaisers und Königs von Preußen Wilhelm II., im 49. Lebensjahre und im 10. Regierungsjahre Sr. Majestät des Königs Friedrich August III. von Sachsen, im 43. Jahre des wiederaufgerichteten Deutschen Reiches, im 89. Jahre des Be stehens des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, am Tage nach der feierlichen Weihe des Völkerschlachtdenkmals zu Leipzig, gründete dieses Haus in Gegenwart Sr. Majestät des Königs Friedrich August III. von Sachsen, des erhabenen Schirmherrn aller Werke der Wissenschaft, der Kunst und der ganzen geistigen und materiellen Wohlfahrt des Sachsenlandes wie des gesamten deutschen Vaterlandes, in Anwesenheit Ihrer Exzellenzen der Herren König!. Sächsischen Staatsminister: Graf Vitzthum von Eckstädt, vvr. Beck, von Seydewitz, vr. Nagel, Frhrn. von Hausen, Sr. Exzellenz des Herrn Staatssekretärs im Reichsamt des In nern vr. Delbrück, des Herrn Oberbürgermeisters der Stadt Leipzig vr. Dittrich, Ehrenmitglieds des Börsenvereins, und der Vertreter hoher Reichs- und Staatsbehörden, der Stadtgemeinde Leipzig, der Wissenschaft, des deutschen Schrifttums und des Bibliothekswesens, auf Grund des am 3. 10. 1912 zwischen dem Königlich Sächsischen Staatsfiskus, der Stadtgemeinde Leipzig und dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler über die Er richtung der Deutschen Bücherei in Leipzig abgeschlossenen Ver trages, nach welchem erstens der Staatsfiskus im Königreich Sachsen in weitblickender Förderung der deutschen Wissenschaft, des nationalen Schrifttums und des deutschen Buchhandels die für die Errichtung und Ausstattung der notwendigen Bibliotheks und Verwaltungsbaulichkeiten erforderlichen Mittel, sowie einen jährlichen Beitrag zu den Verwaltungskosten zusagt, zweitens die Stadtgcmeinde Leipzig in hochherziger und opferwilliger Unterstützung der durch die Deutsche Bücherei zu leistenden kultu rellen Aufgaben einen Bauplatz für das Sammlungsgebäude dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler unentgeltlich, kosten- und lastenfrei übereignet und einen jährlichen Beitrag zu den Ver waltungskosten zusagt, der Börsenverein der Deutschen Buch händler zu Leipzig als die Heimstätte der Deutschen Bücherei des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, eines Mittel- und Sammelpunktes des gesamten deutschen literarischen Schaffens, der begründet durch das einmütige Zusammenwirken der Königlich Sächsischen Staatsregierung der Sächsischen Ständeversammlung, der Stadtgemeinde Leipzig und der deut schen Buchhändler aus allen Gauen des deutschen Sprachgebietes, das deutsche Schrifttum der Gegenwart und Zukunft in bisher nicht erreichter Vollständigkeit den spätesten Geschlechtern als ein kostbares Vermächtnis von unversieglicher Lebenskraft überliefern wird, der als ein mächtiger Ausdruck eines hochgestimmten Vater landsgefühls das deutsche Herz jenseits des Weltmeeres mit neuer Liebe und Treue zum angestammten Volkstum entzündet und mit immer festeren Banden kettet an die alte .Heimat, der, im Ge denkjahr der von den deutschen Stämmen errungenen Befreiung von fremder Herrschaft Joch errichtet, in die Jahrhunderte ragen wird als ein stolzes Denkmal des machtvoll geeinten und zu segenspcndender Kulturarbeit für alle Zeit unzertrennlich ver bundenen deutschen Volkes. Zum ewigen Gedächtnis der denkwürdigen Weihestunde bergen wir in dem festgefügten Grundstein dieses Hauses, in tief ster Dankbarkeit der Stifter und Förderer des großen Werkes ge denkend und mit dem Gelöbnis nie rastender Arbeit zum Heile seines Gelingens, die folgenden Schriftstücke: l. Die Satzungen und Ordnungen des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. 2. Ein Verzeichnis der Mitglieder des Börsenvereins. 3. Die auf Veranlassung von Friedrich Althoff im Jahre 1906 verfaßte Denkschrift, betreffend die Be gründung einer Sammlung von allen Erscheinungen des deut schen Buchhandels. 4. Die von Herrn vr. Ehlermann in Dresden 1910 verfaßte Denkschrift: »Eine Reichsbibliothek in Leipzig«. 5. Die Protokolle über die die Gründung der Deut schen Bücherei vorbereitenden Verhandlungen vom 2. 8. 1912 in Dresden und vom 19. 9. 1912 in Leipzig. 6. Die Protokolle über die Verhandlungen der Hauptversammlung des Börsen vereins, der Delegiertenversammlung und des Verlegerver eins zur Ostermesse 1913. 7. Die Denkschrift über die Deutsche Bücherei in einem Exemplar der 6. Ausgabe. 8. Ein Verzeich nis der Stifter der Bücherschätze der Deutschen Bücherei. 9. Die Photographie des ersten Umzugs der Deutschen Bü cherei. 10. Die von Herrn Geheimen Rat Dr.-Jng. Waldow entworfenen Baupläne. 11. Das Festprogramm der Feier der Grundsteinlegung vom 19. 10. 1913. 12. Diese Urkunde. Den Schriftstücken und Druckwerken fügen wir als Erinne rungszeichen hinzu: Das neueste Münzbild des erhabenenSchirm- herrn des Deutschen Buchhandels Sr. Majestät König Friedrich Augusts III. von Sachsen, der die Gnade hatte, die denkwürdige Feier der Grundsteinlegung mit Allerhöchst Seiner Gegenwart zu beehren. Das neueste Münzbild Sr. Majestät des Kaisers und Königs Wilhelm II., der in 25jähriger gesegneter Regierung dem deutschen Volk den Frieden sicherte und aller werktätigen Arbeit seinen mächtigen Schutz lieh. Die Denkmünze zur Er innerung an die Einweihung des Völkerschlachtdenkmals zu Leipzig, dieses Sinnbilds deutscher Kraft und Einigkeit. Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Gez. Karl Siegismund, Georg Krehenberg. Curt Fernau, Artur Seemann, Max Kretschmann, Oscar Schmarl. Nach der Verlesung der Urkunde erfolgten die Hammer schläge. Als erster trat der König an den Grundstein. Er vollzog seine Hammerschläge mit den Worten: »Dem Reiche zur Ehre!, dem Lande zum Wohl!, den Arbeitenden und Werktätigen zum Nutzen!« Der Weihespruch Sr. Exzellenz des Staatsministers Grafen Vitz thum von Eckstädt lautete: »Freie Statt für freies Wort! Freier Forschung sicherer Port! Reiner Wahrheit Schutz und Hort!«; der Sr. Exzellenz des Staatssekretärs Vr. Delbrück: »Drei Tu genden haben den deutschen Buchhandel auf die Höhe geführt: Umsicht, Tatkraft, offener Sinn für die nationale Bedeutung geistiger Güter. Möge dieses Gefüge der Deutschen Bücherei festeste Grundlage sein!«; der des Geheimen Hofrats Siegis mund: »Im Namen des Börsenvereins der Deutschen Buch händler zu Leipzig: Unvergänglich wie unser erlauchtes Königs haus erhebe sich über diesem Grundstein der Bau der Deutschen Bücherei, beschirmt von der Königlichen Regierung, gefördert von dem Wohlwollen der Stadt Leipzig. Immerdar sei die Deutsche Bücherei eine Pflegstätte deutscher Wissenschaft, wahrer Kunst und reiner Literatur. Stets sei der deutsche Verlagsbuch handel eingedenk, daß die Deutsche Bücherei ein Archiv des deutschen Schrifttums ist, das Rechenschaft geben wird über des deutschen Buchhandels Anteil an der Mitarbeit für die idealen 1441»
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