Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-10-22
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19131022
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191310225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19131022
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1913
- Monat1913-10
- Tag1913-10-22
- Monat1913-10
- Jahr1913
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
WM Nr. 246. i Erscheint werktäglich. Für Mitglieder des DSrsenvereins 'ist der Dezugsprei» Im Mitgli-dsb-ltrag -ing-schlossen. « weitere Exemplare zllm eigenen Gebrauch kosten le 30 Mark I!jährlich freiSejchäftsstelle oder 3SMark belDostllberweisung I »innerhalb des Deutjchen Äekche». Nichtmitglieder im k »Deutschen Deiche zahlen sür sede» Exemplar 3S Mark bez. e»3ö Mark jährlich. Nach dem Nusland erfolgt Lieferung ksüber Leipzig oder durch Kreuzband, an Nichtmitalieder in t»diesem Talle gegen S Mark Sulchlag sllr jedes Exemplar. Di- ganz« Seite umsah« 3S0 vtergospal«. -petl^zeilen. die Seil, - — " " — " 'Dei eige' oder deren Daum kostet 30 Pf. Seil, eigenen Nnzeiqen zahlen s ' " M. statt 5' " WäMMöLDM Mitglieder für die Keile IS Ds., sllr 0, S. 32 M. statt 3ö M-. j sür >/, 6- N M. statt ISM. Stellengesuche werden mit ISPs. pro Seile berechnet. — In dem illustrierten Teil: sllr Mitglieder, ^des Dörssnvereins die viergespaltene Detitzeile oder deren l rrRaUmIS Vs^ >/.S. 13.50 M.. '/js. 2SM.. >/. s. 50 2N.; sllr Nicht- l Mitglieder 40 Ds., 32 M., öS M-, ISS M- — Beilagen werden »L j;nicht angenommen. —DeiderseitigerErsllllungsort ist Leipzig j« Leipzig, Mittwoch den 22. Oktober 1913. 80. Jahrgang. Redaktioneller Teil. ^Die Grundsteinlegung zur Deutschen Bücherei. Mit den Kümpfen in jenen denkwürdigen Oktobertagen vor > 100 Jahren wurden die deutschen Lande nicht nur von der Fremd herrschaft befreit, sondern auch dieVoraussetzungen für ihre geistige und wirtschaftliche Entwicklung geschaffen. Denn wenn auch noch zwei Menschenalter dahingingen, ehe der Verheißung die Er füllung ward und die deutschen Stämme sich zu einer Einheit zu- sammenschlossen, so hat man doch die Wurzeln dieser Entwicklung in den Freiheitskämpfen von 1813 zu suchen. Von ihnen nahm der nationale Gedanke seinen Ausgangspunkt, und was an frei heitlichen Ideen damals nach Ausdruck raug, ist jahrzehntelang das Ideal aller wahrhaft deutschen Männer gewesen, bis weit über die Hoffnung hinaus sich erfüllte, was die damalige Zeit ersehnte. Deutsches Land, deutsche Kultur und deutsche Sprache galt es damals zu verfechten und wieder frei zu machen von den Banden, in die sie ein fremder Eroberer geschlagen. Erst als Deutsch die Losung wurde, als man sich wieder auf der Väter Erbe besann und fremdes Wesen, fremde Art als drückend und erniedrigend empfand, war auch das Zauberwort gefunden, das unseren Waffen den Sieg gab. Und als dann in nie geahnter Herrlichkeit das Deutsche Reich erstand, da hoffte man, daß auch die Zeit gekommen, um mit Werken des Friedens die Errungen schaften des Krieges zu krönen. Ein solches Werk des Friedens, das dem deutschen Gedanken, der 1813 den Sieg über alle Un einigkeit und Unentschlossenheit der deutschen Stämme und ihrer Fürsten errang, lebendigen und sichtbaren Ausdruck geben soll, >ist auch die Deutsche Bücherei. Freilich liegen Wunsch und Erfüllung auch hier Generationen lauseinander. Aber es hätte wohl keinen geeigneteren Zeitpunkt für die Verwirklichung dieser Schöpfung geben können, als das Jahr, an dem das deutsche Volk sich zur Begehung der Jahrhundert feier der Völkerschlacht bei Leipzig anschickte. Denn an dem Tage, !da unsere Vorfahren das Joch der Fremdherrschaft abschüttelte», Ischlug auch der deutschen Literatur die Stunde der Befreiung. Wie könnte es auch bei der Stellung, die das deutsche Schrifttum im Leben unseres Volkes einnimmt, anders sein? Hat es doch von jeher Auf- und Niedergang des deutschen Volkes mit seinen Äußerungen begleitet, ein wahrheitsgetreuer Spiegel seiner Leiden und Freuden, seiner Hoffnungen und Befürchtungen! Wie Istark diese Übereinstimmung zwischen dem Leben des deutschen iVolkes und seiner Literatur ist, geht schon daraus hervor, daß am lAnfange seines Schriftwesens wie seiner Erneuerung eine Bibel übersetzung steht, daß die Schriften Ernst Moritz Arndts, die Reden leichtes und die Lieder Schenkendorfs, Körners, Rückerts u. a. lucht minder großen Anteil an dem Befreiungswerk von 1813 paben wie die Taten eines Blücher, Uork, Gneisenau, Scharn- Iwrst und Stein. Und auch heute steht unsere politische und wirt schaftliche Entwicklung in so enger Wechselwirkung mit unserem I^iteraturleben, daß es von dieser nicht nur die stärkste Anregung luhält, sondern auch in seinem Gedeihen unmittelbar von ihr Isbhängig ist. War es daher nicht natürlich, daß, als das deutsche Volk Iseine Dankesschuld an eine große Vergangenheit durch die Er lrichtung des Völkerschlachtdenkmals abzutragen suchte, auch der «deutsche Buchhandel nicht hinter diesen vaterländischen Empfin dungen zurllckstehen, sondern dem Danke an jene Zeit Ausdruck ge ben wollte, die, wenn auch nicht die Grundlagen seiner heutigen Größe und Bedeutung, doch ihre Voraussetzungen geschaffen hat? Was lag aber näher, als durch die Gründung einer Deutschen Bücherei die Hoffnungen und Wünsche der Erfüllung nahe zu bringen, die seit Generationen dem deutschen Schrifttum eine ähnliche Heimstätte zu bereiten suchten, wie sie längst Frankreich in seiner Uikliotllögus l^ationnlo, England in seinem kritisi, IKussum besitzt? Soll doch auch die Deutsche Bücherei Zeugnis von der Einigkeit des deutschen Volkes geben, davon, daß wir heute nicht mehr fragen, was des Deutschen Vaterland ist, sondern im deutschen Schrifttum und in dem jetzt zu seiner Aufnahme bestimmten Bau Raum für alles haben, was seiner Sprache nach deutsch ist, mag es unu in Deutschland, Österreich und der Schweiz entstanden sein oder die Heimat in ihrer Sprache vom fernen Aus land grüßen. Selten wohl sind von den Beteiligten die Intentionen der Förderer einer großen Idee so rasch erfaßt und so energisch unter stützt worden wie bei dem Zustandekommen der Deutschen Bücherei, als erst einmal der Rahmen für sie im Zeitalter der Jahrhundertfeier der Völkerschlacht gefunden war und die Bilder einer großen Vergangenheit zu ueuem Leben erstanden. »Mit einem aus Landesmitteln bereitzustellenden Betrage von drei Millionen Mark errichtet die Königlich Sächsische Staatsregierung auf dem von der Stadtgemeinde Leipzig un entgeltlich zur Verfügung gestellten Bauplatz im Werte von ungefähr 500 000 die nötigen Bibliotheks- und Verwal tungsbaulichkeiten nebst den im Laufe der Jahre notwendig werdenden Erweiterungsbauten. Das Grundstück, die Biblio theks- und Verwaltungsgebäude mit der Bibliothekseinrichtung gehen kosten- und lastenfrei in das Eigentum des Börsenvereins über und bilden mit den Sammlungen einen unveräußerlichen Besitz des Börsenvereins. Zn den Mitteln für Erwerbung, Unterhaltung, Verwaltung und Ausbau der Sammlungen der Deutschen Bücherei trägt die Königlich Sächsische Staatsregie rung alljährlich 85 000 die Stadtgemeinde Leipzig alljährlich 115 000 -kk bei. Nachdem der Sächsische Landtag im Früh jahr d. I. bereits die erste Baurate bewilligt und damit grund sätzlich seine Zustimmung zu dem Unternehmen erteilt hat, darf mit Sicherheit erwartet werden, daß er ebenso den übrigen inzwischen mit der Königlich Sächsischen Staatsregierung ge troffenen Abmachungen zustimmen wird.« So lautete die Bekanntmachung des Vorstandes des Börsen vereins der Deutschen Buchhändler vom 25. September 1912, und was damals erwartet und ersehnt wurde, hat sich in vollem Maße erfüllt. Wie sich im Besreiungsjahre die staatliche Autori tät, der König an der Spitze, mit dem Willen des Volkes verband und damit erst ein volles Gelingen des Werkes ermög lichte, so haben auch bei der Gründung der Deutschen Bücherei das Oberhaupt des Staates mit seinen Organen dem Buchhandel in voller Hingabe an die Idee und in aufopfernder Weise ihre Unterstützung geliehen und so den Weg bereiten helfen, an dessen Ende die neue Schöpfung des Börsenvereins steht. Freilich ist dieser Weg noch weit, aber der erste Stein ist gelegt, und Stein an Stein wird sich fügen, bis das Gebäude voll- »lürsenhlatl sür den Deutschen Buchhandel. so. Jahrgang. 1441
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder