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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.09.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-09-29
- Erscheinungsdatum
- 29.09.1913
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- Deutsch
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Nr. 226. ^ ^?cr"^/ugspÄis' l ^ltgIicdor ^Di^rssnosrH^ Z? k 5 weitere (kxc-mplci^o zrMi eigenen GebrauchOkosten'^e 30 Nr^"ö » Z jährlich frei Geschäftsstelle oder 3S Mark bei -poftüberweilunq IZ ^ Deutschen (Reiches. Nicytmitglieder im 2? Neiche^ zahlen für jedes Exemplar 30 Mark bez. «» Aj3S Mar» jährlich. Nach dem Ausland erfolgt Lieferung Z? V^uber Leipzig oder durch Kreuzband, an Nichtmitglieder in LZ "-diesem Falle gegen 5 Mark Anschlag fiir jedes Exemplar.^ WWKLWWU' MMMaM 2SM^U,°S^ö M,° Mchu ^ ^ ^ ^ ^ ^--- Leipzig, Monkag den 29, September 19IZ, 80. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Aus dem französischen Buchhandel. VIII, lVII siehe Nr, 185.) Der Krieg gegen die Verleger, — Kontrolle des Absatzes durch die Autoren. — Das »llllaLtre du Vieux Ootombier.« — Verschärfte Zoll vorschriften, — Französische und deutsche Ausfuhr nach Kanada, — Eine deutsche Tageszeitung in Frankreich, — Interessante Werke für Buchhändler, Unter dem Titel »Nächtliche Entgleisung« antwortete ein Verleger vor einigen Wochen im Börsenblatt einem Autor, der das Publikum aufgefordert hatte, die Schriftsteller in ihrem Kumpfe gegen die Verleger zu unterstützen (vgl, Nr. 154), Es scheint, daß unsere Zeit an verschiedenen Orten gleichartige Be strebungen herdorbringt, denn auch in Paris wird in gewissen Autorenkreisen ein Krieg gegen die Verleger geführt, und es hat den Anschein, als geschähe dies, dem Temperament der hiesi gen Rasse entsprechend, mit noch mehr Feuer, als anderswo. Seit dem 1, Juli erscheint hier eine Monatsschrift, betitelt »I-a (lekease de llbicrivain kranials« die in beson derem Matze den Kampf gegen die Verleger führen will. Der Eingangsartikel der ersten Nummer gibt die nötigen Aufschlüsse über die Art, wie der Verleger ausgeschaltet werden kann, als praktisches Mittel wird aus das neugegründctc »Haus der Auto ren« hingewiesen, das in einer Verlagsanstalt, verbunden mit Buchdruckerei, besteht und den Autoren die Möglichkeit geben will, ihre »wertvollen Werke, die anderweitig unbeachtet bleiben« zum Herstellungspreis zu drucken und dann zu vertreiben. Die Bewegung richtet sich in der Hauptsache gegen eine Reihe kleiner und mittlerer Verlagsfirmcn, die speziell den Kom missionsverlag von Werken Pflegen, deren Druckkosten vom Antor bezahlt werden. Da in vielen Fällen die Erfolge dieser Aus gaben weit hinter den Erwartungen der Schriftsteller Zurückblei ben, so muß natürlich der böse Verleger daran schuld sein. Auch bei dem Haus der Autoren (»ilaison des äuteurs«) hat der Autor die Druckkosten zu tragen, und es bleibt abzuwarten, inwieweit sich die Herstellung billiger, und der Vertrieb rationeller gestaltet als bei einem Verleger. Es ist nicht abzuleugnen, daß es ein lohnendes Geschäft be deutet, wenn eine Firma dahin gelangt, die Mehrzahl der zahlen den Autoren an sich zu ziehen, so daß den Begründern des »Hauses der Autoren«, die die Devise: »Gerechtigkeit für jeden und Frei heit für alle« auf ihr Panier schreiben, möglicherweise gute Er folge beschicken sein können. Es bleibt jedoch fraglich, ob die Verlagsmarke viel zum Absatz der Bücher beitragen wird, da das Publikum nicht ohne Grund den Publikationen aller Firmen, die auf Kosten der Autoren drucken, ein gewisses Mißtrauen ent gegenbringt, Eine Gründung wie die genannte wird nichts an der Tatsache ändern, daß die großen Pariser Verlagsfirmen, die jedes zur Veröffentlichung angenommene Manuskript ankaufen, nach wie vor mit Angeboten und Manuskripten überhäuft wer- den. Die Kapitalskraft, Organisation und Erfahrungen des nach modernen Grundsätzen arbeitenden Verlagsbuchhandels werden sicher noch auf lange Zeit hinaus den geschäftlichen Unter nehmungen der »Selbstverleger« überlegen sein. Die Frage der Kontrolle des Absatzes seiner Werke hat natur gemäß stets ein Interesse für den Schriftsteller, Die Abendzei tung »I-'IntransiZeaut« hat die Enquete des »Eil Lias«, wovon vor 1)4 Jahren bereits an dieser Stelle berichtet wurde, wieder ausgenommen und an Autoren und Verleger die Frage gerichtet, durch welche Mittel ein Schriftsteller sich über den Ver kauf seiner Bücher informieren könne, Marcel Prebost stellt in seiner Antwort seinen Verleger als Beispiel hin, der ihm gestattet, in den Auslieferungsbüchern Stichproben zu machen, andere Schriftsteller jedoch fordern ein Gesetz, das eine Kontrolle vorschreibt, oder verlangen die Numerierung der Exem plare in der Druckerei resp. Aufdruck eines Kontrollstempels durch den Staat usw. Wirklich Praktische Vorschläge sind kaum gemacht worden, aber es ist doch immerhin mit Genugtuung zu begrüßen, daß eine nicht geringe Anzahl von Antworten ausdrücklich das Vertrauen in die Ehrenhaftigkeit des Verlegers kundgab. Durch aus beachtenswert erscheint auch die Antwort des Verlagsbuch händlers E, de Boccard, Inhabers der Firma Fontemoing L Cie,: »Wenn der Autor seinen Verleger für unehrlich hält, so möge er ihn verlassen und einen ehrlichen nehmen. Findet er einen sol chen nicht, so tut er gut, seinen Beruf zu wechseln«. Es vergeht kein Jahr, in dem man in Paris nicht die Neu gründung von einem oder mehreren Theatern zu verzeichnen hätte. Die herannahende Saison wird sich in nichts von den bor- aufgegangenen unterscheiden, denn eine neue Schaubühne, die den Namen »illlvLtre du Vieux 6vlombisr« führen wird, bemüht sich bereits jetzt, die Aufmerksamkeit des Publikums aus sich zu lenken. Der Direktor des genannten Theaters, I, Copeau, hat in der Septembernummer der »dlouvelte lievue kranpsise« sein Unter nehmen zu rechtfertigen gesucht und dabei interessante Angaben über seine Bestrebungen gemacht. Er will vor allem dem kauf männischen Geist, der sich im modernen Theater immer mehr be merkbar macht, klassische Stücke gegcnüberstellen und, um auch der Jetztzeit gerecht zu werden, neben Wiederaufnahmen wert voller Stücke moderner Autoren auch Schöpfungen der jungen Ge neration zur Darstellung bringen. Des weiteren hofft Copeau dadurch den Kinos erfolgreiche Konkurrenz zu machen, daß er die Preise der Plätze äußerst niedrig ansetzt und, um das Interesse des Publikums wach zu erhalten, mindestens drei ver schiedene Stücke pro Woche zur Aufführung gelangen läßt. Wenn man die Qualität mancher in den letzten Jahren auf Pariser Bühnen zur Darstellung gekommenen Stücke berücksichtigt, kann man sehr Wohl verstehen, daß sich in idealistisch gesinnten Kreisen eine Reaktion bemerkbar macht. I. Copeau proklamiert darum Shakespeare, Moliere und Ibsen als Vorbilder und möchte sich mit seiner Gründung besonders an diejenigen Kreise wenden, die durch die Auswüchse des modernen Theaters ange widert sind. Das DlleLtrs du Vieux Oolombier, das 500 Plätze fassen soll, befindet sich in der Rus du Vieux Oolombier, auf der linken Seile der Seine, in unmittelbarer Nähe des tzuartier latin, resp. des Buchhändlerviertels, während alle großen Theater, mit Ausnahme des »DkdLtrs national de I'Odeou«, auf der rechten Seite gelegen sind. Um der heimischen Industrie nachhaltigen Schutz zu ge währen, hat der französische Staat den Zollbehörden die Weisung zugehen lassen, von Anfang September d, I, ab dem Artikel 15 des Zollgesetzes vom II. Januar 1892 erneute und verschärfte Be achtung zuzuwenden. Darnach wird allen denjenigen ausländi- >285
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