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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.09.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-09-23
- Erscheinungsdatum
- 23.09.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1913
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9636 oSrsknilatt d, lychn. vuchh-nd-U RedEionellcr Teil. ^ 221, 23. September 1913. Sigmund Herzberg-Fränkei f. — Der ordentliche Professor der mittleren und neuere» Geschichte an der Universität Czcrnowitz, 1>r. Sigmund Hcrzberg-Fränkel ist in Wien, wo er an den Sitzungen des Deutschen Historikertages teilnahm, plötzlich im Alter von 56 Jahren gestorben. Der Verstorbene hat eine Anzahl von Schriften zur älteren deutschen und englischen Geschichte verfasst, unter denen eine »Geschichte der deutschen Reichskanzlei von 1L4V bis IMS- hervorzuhebe» ist. Er war auch Mitherausgeber der von v. Sichel und Th. v. Sickel heraus gegebenen »Kaiserurkunden« und Mitarbeiter an den dlonumanta Llermaniao kistorica, für die er einen Teil der Nckrologie bearbeitet hat. F. W. Gustav Krüger f. — In Dessau ist der Geh. Schulrat Prof. vr. Friedrich Wilhelm Gustav Krilger, ein angesehener Philologe und Pädagoge, im Alter von 76 Jahren gestorben. Als Sohn des ObcrschulratL vr. G. L. A. Artiger, des Versassers einer einst sehr geschätzten griechischen Grammatik und Thnkrchidcs-Forschers, 1837 in Braunschweig geboren, widmete er sich in Güttingen und Bon» philologischen Stndicn und war dann seit 1866 an verschiedenen Gymnasien in Berlin, Halle, Leipzig und Görlitz als bewährte Lehrkraft tätig. Im Jahre 1882 folgte er einem Nuse als Ge heimer Schulrat und Leiter des höheren Schulwesens i»i Herzog tum Anhalt nach Dessau, wo er sich „m die Organisation des Gym nasial- und Ncalschulunterrichts mannigsache Verdienste erworben hat. Seine Schulausgabe» lateinischer Klassiker, namentlich von Horaz' Satiren und Episteln, von Outntllians Buch X, sowie seine kritische Ausgabe von tlpuiesi äpoiogia u. a. wurden in Philologcnkreisc» geschätzt. Er war auch Mitherausgeber des in mehreren Auflagen verbreiteten »Vademecums ans Luthers Schriften«. SpreWal. (Ohne Verantwort»»!, der Redaktion,' jedoch unterliege» alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Leihbibliothek. (Vgl. Nr. 216.) Der Herr Kollege moniert in seinem alten System, daß er die Bände nicht leicht finden kann. Bevor er zu einem neuen System über geht, möchte ich ihm mein erprobtes Lcihbibliothekssystem kurz be schreiben. Zunächst gehört zu jeder Leihbibliothek ein Buch — was meist fehlt —, in dem jeder aufgenommene Band mit Titel, Preis (Einkauf und Einband) sowie Nr. aufgeführt wird: dahinter noch ein oder zwei Rubriken, in denen man den Ertrag innerhalb eines gewissen Zeitabschnitts einträgt. Wie gewinne ich diesen?, wird jeder fragen. Ich schreibe bei Eintrag des Leihbibliotheksbuches in den Hinteren Deckel mit Bleistift das Folio der Ausleihbücher ein. Ein Blick in den Deckel sagt, wievielmal das Buch ausgeliehen wurde; schlägt man die verschiedenen Blätter des Ausleihbuches auf, so kann man genau die Beträge feststellen: auch hat man durch diese Statistik die Möglichkeit, bei Erscheinen eines neuen Bnches desselben Autors ungefähr wenig stens festzustellen, ob ein Bedürfnis zur Aufnahme vorliegt. H. Große. Noch bevor das Wort »Kartothek« geprägt war, habe ich für eine Leihbibliothek bereits Einzelkonten geführt, aber nicht ein Blatt für jedes Buch, sondern für jeden Kunden. Jeden 1. und 15. eines Mo nats werden diese Blätter revidiert und die säumigen Leser gemahnt. Dies Verfahren hat sich gut bewährt. Auch bei einer Bibliothek, die ich an ein Ferienheim lieferte, habe ich ein ähnliches Verfahren eingc- führt, und die Dame, die die Bibliothek zu verwalten hat, hat leichte Arbeit damit. B r a u n s ch w e i g. N u d. Stolle, i. Fa. E. Appelhans K Comp. Die von Ihnen geplante Kartothek wird sich jedenfalls besser be währen, als Ihr bisheriges Buch. Ein Verlieren und Durcheinander- kommen der Karten vermeiden Sie, wenn Sie Kartothekkästen mit Haltcschienen beziehen, wie sie F. Socnneken, Glogowski u. a. liefern. Die Karten müssen dann unten in der Mitte einen schlüsselförmigen Ausschnitt haben. Die Schiene steht beim Einsetzen der Karten senkrecht. Eine Vierteldrehung der Schiene hält die Karte fest. Um fcstzustellen, wie lange ein Buch ausgeliehen ist, können Sie die Karten am oberen Rande mit den Zahlen 1—31 (für die Tage) und I—XII (für die Monate) versehen. Bei der Ausgabe setzen Sie je einen Reiter auf Tag und Monat, und Sie können sich dann mit einem Blick orientieren, welche Bücher schon seit längerer Zeit ausgeliehen sind. Bei Rückgabe des Bnches werden die Reiter, die Sie ebenfalls von Socnneken beziehen können, einfach entfernt. Wenn Sie bei den genann ten Firmen fertige Karten nach Wunsch nicht bekommen, so wird Ihnen jeder Buchdrucker solche liefern können. Wählen Sie einen festen Karton für die Karten. Znr Lage des katholischen Buchhandels. Der Herr Kollege hat mit seinen Ausführungen in Nr. 214 des Bbl. ganz recht. Gerade un katholischen Buchhandel steht es meistens noch schlimmer als im übrigen. Denn die höheren Verdienst bringen den, gut rabattierten »liberalen« Bücher darf er im allgemeinen mit Rücksicht ans seine Kundschaft nicht verkaufen, geschweige denn ans- stellen. Das Publikum meint aber, der Buchhändler verdiene an den katholischen Werten so viel, daß er gar kein bares Geld brauche. Gelten doch in einer Diözese Bedingungen, wonach den Theologiestudierenden Zinsen (4"/o) erst nach der Anstellung berechnet werden; eher brauchen sie überhaupt nichts zu bezahlen und eventuell auch dann nur in »taten. Im günstigsten Falle kann der Buchhändler also erst in 6 bis 8 Jahren zu seinem Gelde kommen. Wo ist da wohl der Verdienst'? Welcher Verleger wartet wohl so lange auf die Bezahlung des Sorti menters, bis dieser sein Geld auch erhalten hat? Dabei gibt es auch noch den schönen Namen »Seminarpreis«, wo rauf der Buchhandel natürlich nur 15 bis 20 Prozent erhält, während die Herren Seminaristen (des Priesterseminars) aber 25 Prozent er halten. Warum müssen sie denn ein Werk billiger erhalten als andere, obwohl sie es doch am wenigsten bar bezahlen? Den Schaden hat doch nur der Sortimenter! Dafür sollte der Verleger lieber höheren Rabatt geben, damit das Werk kreditiert werden kann. Es ist mir auch noch nicht zu Ohren gekommen, daß ein Schuhmacher Seminarpreise von 25 Prozent auf Schuhe gewährt. Mit demselben Recht kann der Buch händler ja auch einen Buchhändlerpreis verlangen. Da würde er aber wohl überall schön ankommen. Daß es auch ohne Scminarpreis geht, zeigt der Verlag Herder, dessen Werke auch ohne diese Einrichtung ge rade so gut gekauft werden. Die ganze Frage verdient, auch einmal energisch angepackt zu werden. Auch die vielen religiösen Vereine, Gesellschaften und die kleinen katholischen Buchbinder erschweren das Geschäft außerordentlich. Wie solche sich zu »Buchhändlern« auswachsen, zeigt nachstehendes Inserat, das jetzt in einer katholischen größeren Zeitung stand. Meiner Ver mutung nach handelt cs sich da um eine durchweg protestantische Stadt, in der sich schon eine katholische Buchhandlung befand, aber in Konkurs geraten ist, jedenfalls wegen Mangels an Unterstützung. Wie sollte da wohl ein kleiner Buchbinder existieren und katholische Literatur ver breiten? Ich habe dem Inserenten den nachstehend abgedruckten Brief zugesandt. Er wird aber wohl leider nicht viel helfen, und wir werden daher jedenfalls demnächst einen neuen Herrn Kollegen haben, bis auch ihn vielleicht das Schicksal des ersten erreicht. Für einen geschickten Buchbinder bietet sich Gelegen heit, für eine katholische Gemeinde eine Buchhandlung zu eröffnen. Meldungen erbeten unter Nr an die Geschäfts stelle d. Bl. Antwort: Im finde ich heute Ihr Inserat, worin Sie einen Buch- »binder« als Buchhändler suchen. Ich möchte mir erlauben, Ihnen folgendes dazu zu bemerken. Wenn in einem kleinen Orte (denn wohl nur um einen solchen kann es sich hier handeln, da in jeder größeren Stadt wohl ein gutes buch händlerisches Geschäft ist) kein richtiger Buchhändler sich befindet, so können Sie sicher sein, daß ein solches Geschäft dort nicht bestehen kann. Der Beruf eines wirklichen Buchhändlers erfordert heutzutage so viel Arbeit und Kenntnisse, daß der materielle Lohn meistens nicht im Verhältnisse zur Arbeit steht. Man verlangt von ihm auch mehr, als nur 10 Pfennig-Hefte, Bildchen, Papier usw. zu verkaufen; diese Kleinigkeiten machen noch keinen Buchhändler. Der Hauptwert liegt mit in seiner Kenntnis der so vielseitigen Literatur, um jedem ein guter Berater sein zu können. Diese Kenntnis kann er aber nur durch jahrelange Übung und tüchtige Ausbildung erlangen, wobei ihm die inneren Einrichtungen des Buchhandels zur Seite stehen. Diese sind aber den Buchbindern meistens verschlossen. Aus diesem Grunde lehnt auch der reguläre Buchhandel das Eindringen nicht geeigneter Ele mente ab. Hierzu muß auch Ihr Inserat gerechnet werden. Ein Buch binder kann, da es ihm an richtiger Ausbildung fehlt, nie ein wirk licher Buchhändler werden. Hierzu kommen der für ihn meist uner schwingliche Preis der Kataloge, das Halten eines Lagers, Kreditge währung usw. usw. Die kleinen Hefte usw. verkaufen, kann er auch so, ohne sich den Titel »Buchhändler« beizulegcn, den er doch nicht mit Be rechtigung tragen kann. Denn wenn er nicht in der Lage ist, jedes erschienene Buch sofort nachschlagen und in 3 Tagen liefern zu können, kann er als Buchhändler nicht bezeichnet werden. Wenn Sie in Ihrem Orte keine Gelegenheit haben, Bücher zu kaufen, so gibt es so viele große katholische Firmen, die sie Ihnen besser besorgen können als ein kleiner § Buchbinder. Verantwortlicher Redakteur: Lmtl Thoma». — Verlag: Der Börseoverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Deutsches Buchhändlerhaue. Druck: Ramm L Teemann. Sämtlich tn Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2« sBuchhänblerbaiwi.
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