Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.09.1913
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- 1913-09-23
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221, 23. September 1913. Redaktioneller Teil. (Fortsetzung zu Leite 9590.) Buchhändlerfamilie stammt, dessen Herz schlägt doppelt hoch bei einer solchen Feier wie der gegenwärtigen. Haben doch unsere Urgroßväter und Väter schon zusammen in Leipzig gearbeitet, wie auch wir gegen wärtig immer noch Zusammenkommen. Im kaufmännischen Leben ist es selten, daß eine Firma sich durch mehrere Generationen fort pflanzt. Auch der Buchhändler ist Kaufmann, doch es muß wohl mit seiner Ware Zusammenhängen, daß die Geschäfte durch mehrere Ge nerationen hindurchgehen. Ernten wir doch tatsächlich und buch stäblich von dem, was unsere Vorväter gesät haben. Wer den gei stigen und wirtschaftlichen Wert einer solchen Firma vor Augen haben will, der braucht nur einen Blick in den wundervollen neuen Ver lagskatalog zu werfen; er braucht nur an die Worte zu denken, die Herr Geh. Kommerzienrat Beck voll Stolz gesprochen hat, daß mährend der ganzen 150 Jahre kein schlechtes, kein anstößiges Buch aus der Beck'schen Buchhandlung hervorgcgangen ist. Auf den Seiten dieser Schrift steht noch heute für jeden zu lesen, was Beck, was seine beiden Söhne, was die Enkel und einst Nohmer geschaffen haben. Diese Blätter werden uns allen aber auch vor Augen führen, was uns Kol legen der Herren Jubilare wohlvcrtraut ist: die gegenwärtige Ent wicklung der Firma. Wer das sieht, wird sich nicht wundern, daß es dem gegenwärtigen Besitzer innerhalb der Mauern dieser schönen Reichsstadt zu eng wurde. Aber wir freuen uns, daß er, der »Wurzeln seiner Kraft« sich stets bewußt, seiner engeren Heimat treu geblieben ist. Wir alle begrlißen es, wenn die verschiedenen Kulturzentren im deutschen Vaterlande wachsen und gedeihen, und wir Norddeutsche freuen uns, wenn der Münchener Buchhandel in letzter Zeit so mächtig emporstrebte, und wir wissen, daß Herr Geheimer Kommerzienrat Beck an dieser Entwicklung einen hervorragenden Anteil hat. — Es ist naturgemäß, daß der Vertreter des Deutschen Verlegervereins sich in erster Linie an den Verleger wendet. Aber, verehrter Herr Magistratsrat, wir denken nicht weniger des Zweiges in Nördlingen. Ist mir doch seit über 30 Jahren der Name der Nördlinger Buchhandlung wohlbekannt als einer der angesehensten im ganzen deutschen, mindestens aber im süddeutschen Buchhandel. Daß beide Firmen sich stetig weiter entwickeln und noch weitere Gene rationen überdauern, das ist herzlicher Wunsch des Deutschen Ver legervereins.« Am Ende seiner Ansprache übergab auch vr. Ruprecht eine von Künstlerhand gefertigte Adresse. Der Bayerische Buchhändlerverein und der Münchener Buchhändler- vercin hatten die Herren Kommerzienrat Karl Schöpping und Hofbuch händler Ernst Stahl als Vertreter entsandt; Kommerzienrat Karl Schöpping übermittelte die Glückwünsche beider Vereine unter Über reichung einer prachtvoll ansgcstatteten Glückwunschadresse mit folgen den Worten: »Verehrte Herren! Ich bin abgesandt vom Bayerischen und vom Münchner Buchhändlerverein, um von diesen die Glückwünsche zu überbringen, die Glückwünsche unserem verehrten ersten Vorsteher, unserem lieben Kollegen Beck! Ter Auftrag, der mir geworden ist, war mir eine persönliche Freude. Denn es verbindet mich nahezu ein Menschenalter mit ihm eine persönliche Freundschaft. Es sind nahezu 30 Jahre, daß er in den Vorstand unseres Vereins gewählt wurde. Später legte er dann allerdings sein Amt nieder, indem er die Fülle der Geschäfte vorschützte. Eine Zeitlang ist das gegangen. Um so größer war die Freude, als es mir vor einigen Jahren glückte, ihn zur Wiederannahme der Vorstandschaft zu gewinnen. — Noch länger reicht meine Freundschaft mit Herrn Magistratsrat Beck zu rück. Mit Freuden denke ich noch an die Zeit unserer Jugend und bin hocherfreut, daß ich an diesem Tage die Glückwünsche zum Ausdruck bringen darf.« Für den Kreis Bayern des Deutschen Bnchdruckervereins über brachte Bnchdruckcreibesitzer Graßl-München Diplom und Glückwunsch, für die Angestellten des Verlags in München sprach Prokurist Trü- dingcr und im Namen der Angestellten der Druckerei in Nördlingen Direktor Wirth die Glückwünsche aus, für den Gau Bayern des Ver bandes Deutscher Buchdrucker Schriftsetzer Schurrer; für die Firma H. Haessel, die seit vielen Jahren die Kommission beider Firmen besorgt, überbrachte deren Inhaber, Herr Sorgenfrey, persönlich herzlichste Glückwünsche. Geheimer Kommerzienrat Dr. Oskar Beck dankte für alle Be glückwünschungen aufs herzlichste, ebenso der Inhaber der Nördlinger Firma, Magistratsrat Julius Beck. Mit vortrefflich zu Gehör gebrach ten Männcrchören des Nördlinger Personals wurde die eindrucksvolle Feier eingeleitet und geschlossen. Im Anschluß an den Festakt fand in dem prächtig dekorierten Saal des Hotels zum Deutschen Hans ein Mittagsessen statt, an dem außer den Vertretern der buchhändlcrischcn Korporationen eine Abordnung des Magistrats und Gemeindckollegiums der Stadt Nördlingen und das gesamte Personal der Nördlinger und Münchener Firma teil- nahmen. Den Neigen der Tischreden eröffnete Kommerzienrat vr. Oskar Beck mit einem begeistert aufgenommenen Toast auf Se. K. Hoheit den Prinzregenten Ludwig von Bayern und Se. Majestät Kaiser Wil helm II.; auf ein an Se. K. Hoheit den Prinzregenten gerichtetes .Huldigungstelegramm, in dem für die verliehenen Auszeichnungen Dank und Huldigung abgestattet wurde, traf folgende Antwort ein: »Hohen schwangau, 10. Septbr. Den zur Feier des 150jährigen Bestehens der C. H. Beck'schen Verlagsbuchhandlung versammelten Festteilnehmern danke ich bestens für ihre Huldigung. Ich gratuliere Ihnen, mein lieber Herr Geheimer Kommerzienrat, und allen Angestellten Ihrer Firma auf richtig zu dieser seltenen Jubelfeier und wünsche von Herzen, daß die C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung sich auch fernerhin einer fortschrei tenden blühenden Entwicklung erfreuen möge. Ludwig, Prinzrcgent.« Auf die Firma brachte Bürgermeister Hofrat von Neiger einen allseitig beifällig angenommenen Toast aus. Verlagsredakteur Walther Eggert-Winbegg überreichte ein Geschenk des gesamten Personals des Nördlinger und Münchener Betriebs an Herrn Geheimen Kommerzien rat Or. Oskar Beck, ein von Professor Ernst Ltebermann gemaltes, Bild des Neimlinger Tors mit Mauerpartie aus Nördlingen. Außerdem ergriffen bei der Festtafel noch das Wort vr. Johannes Müller ans Mainberg im Namen der Autoren, Ministerialrat vr. G. Nohmer-München, Or. Nuprccht-Göttingen, Oberstleutnant Bruckmann- Stuttgart, Stadtpfarrer vr. Schmidt-Nördlingen, Professor vr. Sar torius-Tübingen und Heinrich Beck-München. Von den sehr zahlreich eingegangenen Begrüßungs-Schreiben und -Telegrammen seien vor allem erwähnt Telegramme Sr. K. Hoheit des Prinzen Rupprecht von Bayern, des K. Ministeriums des Äußern und des Kgl. Hauses, des Staatsministers von Soden, des Staatsministers von Breun ig, der Regierungspräsidenten von Schwaben und Neuburg, von Praun, von Mittelfranken, von Blaul, des Staatsrats Or. von Henle, des Präsidenten des Ver- waltnngsgerichtshofs von Krazeiscn, des Oberbürgermeisters von München Or. von Borscht u. v. a. Der Abend war, unter Beteiligung der Ehrengäste, den Familien der Angestellten gewidmet und nahm einen äußerst angeregten Verlauf; aus dem reichhaltigen Programm sei als Glanzpunkt des Abends her vorgehoben ein von Schriftsetzer Erdlen verfaßtes Festspiel »Hnldt- gungsakt der vier Genien Theologin, Justitia, Philosophia und Poesie«, die hauptsächlichsten Verlagszweige der Firma Beck darstellend. Behördliche Empfehlung und Ausschaltung des Sortimentsbuchhan dels. — Der Preußische Handelsminister beabsichtigt eine Neuherausgabe der Wandkarte der preußischen Handelskammerbezirke, die im Verlage der Firma Gea Verlag G. m. b. H. in Berlin erscheinen soll. Wie der Minister in einem ausführlichen Rundschreiben an die Hanbelskorpora- tioncn mitteilt, soll der Ladenpreis der Karte unaufgezogen 12 Mark, in fester Mappe 22.50 Mark betragen. »Indessen« — so heißt es in dem ministeriellen Schreiben wörtlich — »würde sie — die Verlags firma — für die seitens der deutschen Handelskammern und kauf männischen Korporationen und deren Mitglieder abgenommenen Exem plare 10 Mark für das unanfgezogene und 18 Mark für das aufgezogene Exemplar in Rechnung stellen, wenn diese Bestellungen im Wege der Subskription bis 1. Oktober d. I. eingehen. Indem ich den Handelsvertretungen hiervon Kenntnis gebe, stelle ich anheim, sich wegen einer Beteiligung an dem Bezüge der Karten unmittelbar mit der gedachten Firma ins Benehmen zu setzen.« Personalnlnhrichten. Gestorben: am 20. September Herr Verlagsbuchhändler Emil Zehl in Leipzig. Der Verstorbene trat in Gemeinschaft mit Hugo Hoffman» am 1. April 1876 der Frau Maria Josephine Hoffman» als Teilhaber in der Leitung der Arnoldischcu Buchhandlung in Leipzig zur Seite, die seit de», an, 18. Januar 1874 erfolgten Tode Gust. Ad. Hoffmanns, der sic seit 1846 besessen hatte, von seiner Witwe geführt worben war. Im Jahre 1878 übernahmen Zehl und Hugo Hoffman» den alten 1825 gegründeten Arnoldischen Verlag als Allein- tnhaber, trennten sich aber am 1. August 188, wieder, indem Hugo Hoffman» den wissenschaftlichen Teil des Verlages erhielt, Emil Zehl die Verlagsgruppen: Geschenkliteratur, Prachtwerke, Aguarellmappen w. und Vorlagenwerke übernahm Am 7. Februar 1886 verkaufte Zehl diesen Teil seines Verlages an Herrn E. Haberland, der ihn jetzt unter der Firma seines Namens führt, während Zehl sich auf seinen Stenographie-Verlag zurllckzog, in dem unter anderen stenographischen Werken auch die Allgemeine Stenographenzettung erschien.
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