221, 23. September 1913. Künftig erscheinende Bücher. VSr>-E»U I. d. mich», vuchhand-l. 9821 Die Geschichte der Anna Waser Ein Roman aus der Wende des 17. Jahrhunderts Von Maria Waser Geh. M. 5.— ord., M. 3.50 ne.; M. 3.25 bar; geb. M 6.— ord; M. 4.25 no; M. 4 — bar u. 11/10. Einbände, auch der Freiexemplare, 75 Pfg. netto. /*^-n Bern, seiner Vaterstadt, lebt der von seinen Mitbürgern viel weniger als vom Ausland geschätzte Maler SophuS Werner mit seiner Frau und seiner Tochter Sibylla. In dieses Haus bringt der Züricher Amtmann Waser seine Tochter Anna, deren ungewöhnliches Talent für die Malerei eins große Künstlerin verspricht. Herrlich ent faltet sich ihre Individualität, eS paart sich in ihrem Wesen tiefernstes Erkennen mit froher Künstlerschaft. Farbenreich und liebenswürdig schildert die Verfasserin diese Entwicklungsperiode der jungen Waserin, verwirkt mit den Stimmungen der reizvollen Gegend die der jungen Seele, die jetzt zum erstenmal auch die Liebe empfinden lernt. And wie über dieser ersten Liebe der Anna Waser, so steht auch über den ferneren Herzens schicksalen des schönen, vielumworbenen Mädchens ein Anglllck bringender Stern. Aber alle Prüfungen stählen und verklären nur diesen edeln Frauencharakter, dessen Selbstlosigkeit nicht Schwäche, sondern Ausfluß einer starken, liebevollen Seele ist. Auch von ihrer Kunst opfert sie vieles den Pflichten des Tages, ohne doch ihrem inneren Beruf wirklich untreu zu werden. Ernst und doch versöhnend schließt das Buch, das nicht nur das Lebensbild einer seltenen Frau, sondern auch das färben- und figuren reiche Bild einer ganzen Zeit ist. Das Künstlerleben der Schweiz zu Anfang des 18. Jahrhunderts, halb handwerklich gebunden, halb in boheme hafte Freiheit hinausstrebend, wird uns außerordentlich anschaulich. Da neben aber gewährt der Roman auch fesselnde Einblicke in das patri archalische Familienleben des Alt-Züricher Patriziats; das Leben der Anna Waser, die Schicksale ihrer Familie erweitern sich uns trotz dem äußerlich engen Rahmen zu einem Zeit- und Weltbild von tiefer Bedeutung. Wir bitten um Ihre tätigste Verwendung. Bestellzettel liegen bei.