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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.09.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-09-12
- Erscheinungsdatum
- 12.09.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. ^ 212, 12. September 1913. Bahnhofsbuchhandlungcn in diesem Bezirk besitzt, so erkläre ich, daß meine Firma im Bezirk Erfurt ungefähr zweimal soviel Bahnhofs- buchhaudlungen wie Herr Ncumann betreibt. Ich erwähne diese Neben sache lediglich, um den Lesern zu beweisen, wie das Börsenblatt infor miert wird. Verwunderlich ist deshalb auch gar nicht, wenn die Re daktion es glaubt mir unterstellen zu können, daß die von mir einge sandte Berichtigung die »Ausdruckskultur« des Herrn Or. Avenarius erkennen lasse. Ich erkläre der Wahrheit gemäß, daß Herr Or. Ave narius von meiner Berichtigung erst dann Kenntnis erhielt, als diese längst im Besitz des Börsenblattes war. Eine Unterstellung ist es ferner, wenn das Börsenblatt behauptet, ich würde später den Verlegern gegenüber als Fordernder auftreten. Die Bezugsbedingungen aller Verleger, die Volksschriften für 10, 20 und 30 Pfg. herausgeben, sind mir für größere Partien genau bekannt, und mit diesen wurde auch gerechnet. Dabei war die Überzeugung vor handen, daß für die Verleger eine neue, große Absatzquelle geschaffen wurde. I. B e t t e n h a u s e n. Diesen Ausführungen gegenüber stellen wir fest, daß von Herrn Bettenhausen weder ein Antrag zur Tagesordnung der Vorstands sitzung noch zur Hauptversammlung des Vereins der Bahnhofsbuch händler eingebracht worden ist, obwohl vorher brieflich die Aufforde rung an ihn ergangen war, etwaige Verhandlungspunkte bei dem Vor sitzenden anzumelden. Erst als dieser den Artikel im 2. Aprilheft des Kunstwarts: Mittelstelle für Volksschriften zur Verlesung gebracht und Herr Neumann-Erfurt dazu gesprochen hatte, meldete sich Herr Betten hausen zum Wort. Aber nicht etwa, um die Versammlung mit dem von ihm »zum Vortrag ausgearbeiteten Plan« bekannt zu machen, son dern um die gegen ihn gerichteten teilweise sehr heftigen Angriffe sei ner Vorstandskollegen abzuwehren. Erst am andern Tage auf der Hauptversammlung, nachdem er offenbar cingesehen, daß die Sache, so wie sie geplant, nicht von ihm durchgeführt werden könne, hat er in längerer beschönigender Rede versucht, die Angelegenheit in ein für ihn günstigeres Licht zu rücken. Da auch diese Aufmachung der Kritik der Kollegen nicht standhalten konnte, ging er schrittweise zurück, indem er allerlei Zugeständnisse machte, die indes von der Versammlung strikte abgelehnt wurden. Wenn Herr Bettenhausen diese Stellung nahme einen Vortrag »aus freiem Ermesse n« nennt, so möchten wir wissen, wie er sich anstellt, wenn er »g e z w u n g e n e r m a ß e n« Farbe bekennt. Nichtig ist, daß er natürlich ebensogut auf alle An griffe hätte schweigen können, ja manche der Anwesenden, die ihn sich krampfhaft um seine Rechtfertigung bemühen sahen, sind sogar der Mei nung, daß er besser daran getan hätte, sich nicht in eine Diskussion einzulassen. Davon, daß der Betrieb der Dürerbundstaffeleien, genau wie der der Neclam-Automaten, auf Stationen ohne Bahnhofsbuchhandlungen denjenigen Bahnhofsbuchhändlern des betr. Bezirks, die sich dazu bereit erklärten, übertragen werden sollte, ist ursprünglich nicht die Rede ge wesen, vielmehr geht sowohl aus der Eingabe des Arbeitsausschusses des Dürerbundes an den preußischen Eisenbahnminister vom 18. März als auch aus dessen Antwort und dem ersten Kunstwartartikel klar hervor, daß auf allen Stationen ohne Bahnhofsbuchhandlungcn die Wirte die Verwaltung übernehmen sollten, direkt bedient von der »sach verständigen« Mittelstelle. Das Geschäft auf diesen Stationen wollte also unzweifelhaft Herr Bettenhausen zunächst allein machen. Auf den Unterschied zwischen den Dürerbundstaffeleien und den Neclam-Auto maten sind wir schon so oft eingegangen, daß man sich bloß wundern muß, zwei Dinge immer wieder nebeneinander genannt zu sehen, die ihrem inneren Wesen nach mindestens so verschieden sind wie in ihrer äußeren Form. Wenn Herr Bettenhausen sagt, daß die Vorstandssitzung die erste Gelegenheit gewesen sei, um die Sache »persönlich« zur Sprache zu bringen, so ist das ein Spiel mit Worten, und zwar insofern nicht einmal ein korrektes, als wir gar nicht von ihm verlangt haben, daß er »persönlich« seine Kollegen hätte informieren sollen. Es gibt schließ lich auch noch andere Wege, jemanden von einer Sache in Kenntnis zu setzen, und auch Herr Dettenhausen hat sich gelegentlich schon der Reichspost auch bei »weniger wichtigen Sachen« bedient. Zugegeben aber, daß diese ruhig bis zur nächsten Sitzung zurückgestellt werden können — rechnete er die Mittclstelle, über deren Bedeutung sich jeder Bahnhofsbuchhändler sofort im klaren war, wirklich zu den »weniger wichtigen Sachen«? Ein Spiel mit Worten ist es auch, wenn er einen Unterschied zwi schen Bettenhausen, dem Bahnhofsbuchhündler, und Bettenhausen, dem Unternehmer der Mittelstelle, konstruiert. Die Eingabe an die Eisen bahndirektion in Erfurt bezweckte doch lediglich, sich die Bahnhöfe die ses Bezirks zu sichern: ob dem Bahnhofsbuchhändler Bettenhausen oder der Bettenhausenschen Mittelstelle, ist so belanglos, wie die Frage, ob Verankoortli^er Redaktcu^: Emil T m a — Verlag: Der^ B d^r s^e n er es für zweckmäßiger erachtet, sein Geld in die linke oder in die rechte Hosentasche zu stecken. Der von ihm geltend gemachte Grund, daß ihm nicht zugemutet werden könne, der Konkurrenz seine neuen geschäft lichen Unternehmungen bekanntzugcben, spricht deutlicher als jeder andere für seine »Uneigennützigkeit« und verdient um so mehr hervor gehoben zu werden, als, von solchen Anschauungen ausgehend, jeder Bahnhofsbuchhändler, ja jeder Buchhändler Konkurrent des Herrn Bettenhausen ist. Recht hat Herr Bettenhausen nur in einem Punkt: er besitzt im Bezirk Erfurt tatsächlich ungefähr doppelt soviel Bahnhofsbuchhand lungen wie sein Kollege Neumann-Erfurt. Da er aber selbst diesen Irrtum als eine Nebensache bezeichnet, so verstehen wir nicht recht, wie er ihn in eine Verbindung mit der Unterstellung bringen kann, wir hätten eine Mitwirkung von vr. Avenarius an seiner in Nr. 192 abgedruckten »Berichtigung« behauptet. Gewiß handelt es sich auch hier nur um eine Nebensache. Wer aber auch nur einen Funken von Stil gefühl besitzt, wird sowohl aus den früheren, als auch aus den vor stehenden Ausführungen des Herrn Bettenhausen nicht einen Hauch avenarianischcn Stiles verspüren, und es wird uns auch jetzt nicht im Traume einfallen etwas anderes zu behaupten, als daß er in einem ähnlichen Verhältnisse zu vr. Avenarius stehe, wie der brave Sancho Pansa zu dem vieledlen Don Quijote de la Mancha. Was aber den letzten Punkt seiner Berichtigung betrifft, so zeigt er, wie so mancher andere, daß der treue Schildknappe doch mancherlei aus dem ritterlichen Umgänge gelernt hat. Warum beschränkt er sich auf die Erwähnung von Volksschriften für 10, 20 und 30 Pfg., statt die Grenze bis zu 1 Mk. zu ziehen, wie es doch von der Mittelstelle in Aussicht genommen ist? Wovon will denn Herr Bettenhausen die Kosten der Mittelstelle bestreiten, wenn nicht von dem Rabatt der Verleger, da er doch an das Sortiment zu denselben Preisen liefern will wie der Ver lag? Zudem: »Schon was in 100 Jahren sein wird, weiß nur Gott«, sagte sein Prinzipal gelegentlich eines seiner Abrechnungsversuche, und wir glauben nicht, daß Herr Bettenhausen heute schon so bestimmt weiß, was er morgen tun wird, wenn sein Traum in Erfüllung gegangen ist, zumal doch der Zweck die Mittelstelle heiligt. Red. Kleine Mitteilungen. Der Plan der Gründung eines Deutsch-Lstcrrcichisch-Ungarischen Wirtschaftsvcrbandcs. — Zur Pflege und Förderung der gegenseitigen Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn ist von maßgebenden Vertretern des Handels und der Industrie Deutschlands und Österreich-Ungarns die Gründung eines Deutsch-Osterreichisch- Ungarischen Wirtschaftsverbandes geplant, der in erster Linie die praktische Annäherung der wirtschaftlichen Kreise beider Länder be zweckt, in der Erkenntnis, daß ein solcher Wirtschaftsverband eine außerordentlich große volkswirtschaftliche Bedeutung hat und besser noch als jede Waffenbrüderschaft das stärkste friedliche Bindemittel zwischen den engverbttndeten beiden Reichen ist. Die Zentralstellen Deutschlands und Österreich-Ungarns wenden deshalb der Aktivierung des Wirtschaftsverbandes ihre vollste Aufmerksamkeit zu. Von einem Komitee, an dessen Spitze der erste Vizepräsident des Deutschen Reichs tages Herr Geheimrat Paasche steht und dem hervorragende Vertreter von Deutschlands Handel und Industrie angehören, unter anderen auch die Präsidenten und Vizepräsidenten einer Reihe deutscher Han delskammern und Vertreter der Großbanken, erging zum 12. September eine Einladung zu einer Tagung deutscher und österreichischer In dustrieller, die im kleinen Kongreßsaal der Internationalen Baufach- Ausstellung in Leipzig stattfinden soll. Die Verhandlungen dieser Tagung, zu der die Einladung außer von dem vorgenannten Komitee auch von dem österreichischen Export-Verein in Wien, von dem Bunde der Industriellen in Berlin, von dem Handelsvertragsverein in Berlin und dem Zentralverbande österreichischer Kaufleute in Wien erfolgt ist und zu der auch der Bund österreichischer Industrieller und eine Reihe österreichischer Handels- und Gewerbekammern ihr Erscheinen zugcsagt haben, sollen sich auf deutsch-österreichische Wirtschaftsfragcn erstrecken, während für die nächste Zeit eine Tagung deutscher und ungarischer Industrieller geplant ist. Ein neues Dante-Museum. — In Florenz wird die Gründung eines neuen großen Museums zu Ehren Dantes vorbereitet. Die Dante-Gesellschaft, die mit außerordentlicher Regsamkeit die Dantefor- schung und die Erhaltung des Andenkens an den größten Sohn der Stadt Florenz betreibt, will mit der Schaffung des Museums ihre Be strebungen krönen und ihnen einen Mittelpunkt geben. Als Ort für das Dante-Museum wurde der bekannte Palast der Tuchmachergilde von Florenz, der »?alarro äell'arte ckella I^ana« gewählt. verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlerhauS. Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 sBuchhänblerhauS).
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