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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-09-11
- Erscheinungsdatum
- 11.09.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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9050 Börsenblatt I, d Ltschn Buchbandel. Redaktioneller Teil. Pik 211, II. September 1013. den Kollegen Herrn Earl Fr. Scriba, Frtedberg in Hessen Gäste sind willkommen. Mit kollegialem Gruß! Der Vorstand des Mitteldeutschen Buchhändler-Verbandes E. V. K. Scheller, 1. Vorsitzender. E. Behrend, 2. Vorsitzender. E. v. Mayer, I. Schriftführer. R. Scholz, 2. Schriftführer. W. Kleinschmidt, Schatzmeister. Lt. Beschluß der 32. Herbst-Hautitversammlung wird den erschienenen Mitgliedern eine Hin- und Rück-Fahrkarte III. Klaffe vergütet. Kollegen, die am Samstag Nachmittag schon in Friedberg eintrefsen, werden dort bereits eine gemütliche Tafelrunde vorfinden. Hamburger Briefe. v. <IV vgl. Nr. 179.1 Der Dllrerbund auf dem Handelspfade. Ich hatte bisher geglaubt, daß der Dürerbund seine kommer zielle Betätigung auf Bücher, Bilder und dergleichen beschränken wollte. Bücher und Bilder stehen in enger Beziehung zu dem Dürerbllnd, sind vielleicht die Hauptgegenstände seiner Tätig keit, und es ist hierbei wenigstens begreiflich, wenn er, über Kritik und Empfehlung hinausgehend, sich auch in den Vertrieb von Büchern und Bildern einmischt. Wie erstaunte ich jedoch, als ich in der vergangenen Woche gelegentlich eines Referats im hiesigen Verein gegen Unwesen in Handel und Gewerbe über Schwindelanzeigen und sonstige gemeinschädltche Erscheinungen im Geschäftslcben durch einen der Diskussionsredner erfuhr, daß der Dürerbund eine Gemeinnützige Vertriebs st eile deutscher Qualitätsarbeit G. m. b. H. Dresden-Hellerau eingerichtet hat. Ich konnte das Material, das dem Redner als Unterlage diente, erst gestern erhalten und beeile mich nun, dem Buchhandel Kenntnis von des Dürerbundes »gemeinnützi- g e r« neuer Tätigkeit zu geben. Vor mir liegt also ein 160 Seiten starker Katalog in Folio- Format mit zahlreichen Abbildungen, der die Bezeichnung Gediegenes Gerät fürs Haus trägt und so ziemlich alles enthält, was zum Hausgerät gerechnet werden kann, mit Küchengerät aller Art beginnend und mit Geigen und sonstigen Musikinstrumenten endend. Dem langen Vorwort entnahm ich folgende Sätze: »Die Gründung der Gemcinniibigen Vcrtriebsstcile deutscher Qualitätsarbeit bedeutet einen Versuch des Dürcrbundes »ach drei Seiten hi». Sie sott dem Käufer gute Waren preiswert verschossen, soll die Hersteller anregeu, solche darznbicte», und soll eine» etwaigen Gewinn des vermittelnden Unternehmens restlos gemeinnützigen Zwecken zur Verfügung stellen Wer seiner »Käuserpslicht« be wußt ist, eine gesunde nationale Produktion zu fördern, die die beste Grundlage sür ein Staatswesen mit industrieller Entwicklung ist, der wird in unserer Einrichtung ein Mittel zum Zweck finden. Wir wollen uns als sein Anwalt siihlen, da wir nicht auf privaten Gewinn hinarbeiten, sonder» satzungsgcmäß allen Geschaftsgewinn dem Dllrerbund zur Verwendung für seine Bestrebungen auf kul turellem Gebiet überweisen werden.« Kür den Arbeitsausschuß des Dllrerbundes Der Vorsitzende gez. vr. Ir. o. Ferdinand Avenarius. Für die gemeinnützige Vertriebsstclle deutscher Qualitätsarbeit G. in. b. H. Der Geschäftsführer, gez. Gustav Lehmann. D. W. 8. Wie aus obigen Sätzen hervorgeht, handelt es sich also um ein rein geschäftliches Unternehmen des Dllrerbundes, bei dem aus einen ansehnlichen Gewinn gerechnet wird, der für kulturelle Be strebungen des Dürerbundes verwandt werden soll. Vielleicht sind dabei noch andere Handelsunternehmungen ins Auge zu fassen, z. B. Kontorbedarf, Hüte, Handschuhe, Seifen usw. Unter »kulturell« läßt sich nach Auffassung des Dürerbundes viel zu- sammcnsassen. Bemerkenswert ist auch, daß die Empfänger des Katalogs an ihre »Käuferpflicht« erinnert werden, und daß der Dürerbund sich als ihr uneigennütziger Anwalt empfiehlt. Die »Lieferungsbedingungen und Bemerkungen« lassen auf eine geschäftserfahrene Leitung schließen und geben zugleich eine Anschauung über den geplanten Umfang des Unternehmens. Sie lauten: Lieferungsbedingungen und Bemerkungen. 1. Tic Waren sind nach Bezugsguellen geordnet. Das Zeichen .... bedeutet den Abschluß einer Bezugsquelle. 2. Soweit die bestellten Waren nicht vorrätig sind, gilt die für die Anfertigung erforderliche Lieferfrist. 3. Porto-, Fracht- und Verpackungskosten hat der Empfänger zu tragen. 4. Werden gleichzeitig Gegenstände bestellt, die aus mehreren Be zugsquellen stammen, so berechnen wir, wenn der Wert der be stellten Waren 30 Mark übersteigt, nur einmal Porto oder Kracht, und zwar den höchsten Betrag. Die übrigen Sendungen gehen postfrei oder frei letzte Bahnstation. 8. Verpackungsmaterial wird zum reinen Selbstkostenpreis be rechnet und kann nicht zurückgenommen werden. 0. Alle Baren werden gegen Nachnahme des Rechnungsbetrages versandt. 7. Die im Katalog verzeichnet«»! Maße sind unverbindlich. Irrtum Vorbehalten. 8. Wir haben im Katalog die üblichen Beiworte echt, elegant, sein, fsein, prima, Hochprima usw. weggelassen, weil wir eine sorg fältige Auswahl getrosten und alles Minderwertige und Un echte vermieden haben. 9. Wir liesern Tapeten und Stoffe, die von dem Sachverständigen für Echtsärberei, Chemiker Or. Paul Krais, aus Ltchtechtheit geprüft sind. Musterbücher frei gegen freie Rückgabe. 10. über Kleinhausmöbel von Kurt Frick und Architekt Heinrich Tessenow versenden wir besondere Angebote. 11. Wir vermitteln den Ankaus von Möbeln in jeder Preislage. 12. Ausstellungen müssen innerhalb acht Tagen nach dem Empfang der Ware an uns abgesandt werden. 13. Ein großer Teil der abgebildeten Muster ist gesetzlich geschützt. Also auch Tapeten, Stoffe, Kleinhausmöbel und Möbel jeder Art will der Dürerbund geschäftlich vertreiben. Die Mitteilungen des Redners riefen in der Versammlung des Vereins gegen Unwesen i. H. u. G. berechtigtes Aufsehen hervor; niemand hatte bisher von dem Unternehmen des Dürer bundes etwas erfahren. Mutmaßlich setzt die Vertriebstätigkeit jetzt erst ein, ist aber jedenfalls von langer Hand her vorbereitet worden. Es geht das aus folgenden beiden Schriftstücken her vor, die zur Verlesung kamen: 14. August 1913. »Was Sie mir wegen des Vorgehens des Diirerbundes schreiben, ist mir unbekannt, wie verhält sich dies? Die sogenannte Vertrtebs- stelle deutscher Qualitätsarbeit wandte sich vor Jahresfrist au mich, ich sollte Waren liefern. Dies wäre an sich ganz angenehm gewesen, doch der Pscrdesuß kam nach. Ich sollte nämlich einen Vertrag unter schreiben, nach welchem ich in Orte, wo eben der Dürerbund hin ver kauft, nicht liesern dürfte. Ich habe mich für diesen Selbstmord schönstens bedankt und den Vertrag ohne Unterschrift zurllckgesandt. Natürlich kauft man mir nichts ab, ein Umstand, der mich durchaus kalt läßt.« lEhamotte- und Tonwarcnfabrik.) 14. August 1913. »Für Ihre freunbl. Zeilen besten Dank. Von mir hat der Dürerbnnd Dresden auch Muster verlangt, aber Herr M. von dort hat mir auch schon im März in L. die dieser Gesellschaft be schrieben und habe ich Finger davon gelassen. Selbstverständlich würde diesen auch keine Etwapreise etngcräumt haben.« lTonwaren- und Majolikafabrtk.) Hierbei ist besonders beachtenswert, daß die betr. Fabrik vertraglich verpflichtet werden sollte, nach Orten, in die der Dürerbund liefert, nicht zu liefern. Es ist ja erfreulich, daß diese beiden Fabrikanten und gewiß noch andere, abgelehnt haben; viele müssen aber mit dem Dürerbund Abschlüsse gemacht haben. lFortsehung aus Seite 9099,s
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