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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.09.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-09-10
- Erscheinungsdatum
- 10.09.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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210, 10. September 1913. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Ltschn. Buchhandel. 904? (Fortsetzung zu Seite 8888.) die Gemüter der Musikaliensortimenter in nicht geringe Aufre gung versetzt. Dadurch wird der freie Musikverlag immer mehr in die Geleise der Warenhausartikel gelenkt. Ich glaube nicht, daß es der Edition Schott gelingen wird, diese 20 -Z-Ausgaben, deren es ja bereits zur Genüge gibt, zu »veredeln«. Auf die Totenliste müssen wir drei bekannte Musiker setzen l Arno Kleffel, Henning von Kotz und David Pop- P e r. Die beiden elfteren teilen das gleiche Schicksal, datz sie beide als Komponisten eine weite Verbreitung gefunden haben, aber nur durch musikalische Kleinigkeiten, während ihre größe ren Werke unbeachtet und erfolglos geblieben sind. Sie haben auch darin etwas Gemeinsames, daß, wie es so vielen Komponisten geht, die kleinen Kompositionen, die sie berühmt gemacht haben, als Anfangswerkc ihnen nur geringe Honorare eingebracht haben, während alle späteren Werke infolge des ersten Erfolges leicht bei den Verlegern angebracht und stets gut honoriert wurden, aber fast erfolglos blieben und die Verleger enttäuscht haben. So war es mit dem »Winter lied« von Koß, dessen wohlbegründete Popularität doch nicht erreichen konnte, datz andere Lieder dessel ben Autors Erfolg hatte», — so ist es mit Kleffels reizendem Kinderstllck »Marsch der W i ch t e l m ä nn c r« und seinen kleinen Liedern (»krimulu veris, Vale ourissimn«), denen ganze Reihen erfolgloser späterer Kompositionen gegenüber stehen. übrigens bestätigte sich auch hier die häufige Beobachtung, daß in den Nachrufen für Komponisten fast immer nur die unbekannten große» Werke aufgezählt, fast nie aber die Pop» lärm kleinen genannt werden. Man wird sich erinnern, daß ich in meiner letzten Bespre chung einiges über den verstorbenen Josef Bayer berichtete. Der Komponist des Balletts »Die Puppenfee« hat nun der Kin - derwel! noch eine kleine musikalische Erbschaft hinterlassen: Kurz vor seinem Tode vollendete Bayer zusammen mit Emil Hoffmann ein musikalisches Bilderbuch, dessen Erscheinen er selbst leider nicht mehr erlebt hat. Die »Lieder, die ich meiner Puppe singe« (Loewss Verlag, Stuttgart), sind allerliebste, ganz einfache Kinderliedchen, die sowohl musikalisch wie text lich dem Empfinden und dem Verständnis der Kinder angepaßt sind, obendrein durch entzückende und gleichfalls leicht verständ liche Bilder das Kinderherz erfreuen müssen. Der deutsche Buch- und Musikalienhandel sollte sich dieses letzten frohen Werkes eines alten Wieners annehmen. Es gehört überall in die Häuser, wo musikalische Kinder sind. Aus dem Gebiete der populären »Schlager« behauptet nach wie vor Jean Gilbert das Feld. Es ist wirklich erstaunlich, wie dieser Autor mit einer naiven Sicherheit das zu treffen ver steht, was heutzutage die große Masse hören, singen und tanzen will, und wie er von Erfolg zu Erfolg schreitet. Millionen und Millionen seiner Lieder werden gesungen! Datz aber auch der Schlager seine eigenen Wege geht, beweist der Erfolg seines neue stcn Tanzliedes »In der Nacht«, ein Stück, das von seiten des Verlegers, der Sortimenter und des Publikums zunächst gar nicht beachtet und gegenüber anderen Nummern derselben Operette zu rückgestellt wurde, erst nachträglich erschien und jetzt die »Laupt- nummer« geworden ist. Die glotzen ernsten Komponisten künden in Zeitungsnotizen bereits ihre Neuigkeiten an: Richard Strautz, ein »Fest liches Präludium für Orchester«, eine vielchörige »Deutsche Messe« und ein Ballett (welche Gegensätze!). Max Reger liefert eine neue Ballettsuite, und auch der alte große Meister Anton Bruckner steigt von dem Olymp herab mit einer Novität, näm lich mit einer bereits vor seiner 1. Sinfonie komponierten Sin fonie, die man jetzt gefunden hat und die in Wien zur Ur aufführung gelangen soll. Zum Schluß noch ein paar Kuriosa: Nach Zei tungsnotizen hat sich in Leipzig ein Verband deut scher Musikkritiker gebildet, der »die Vereini gung aller Musikkritiker des deutsche» Sprachgebietes, die »ach ihrem Bildungsgang und der einwandfreien Art ihres Wirkens als vollwertige Vertreter ihres Berufes angesehen werden können, bezweckt«. Die Tätigkeit des Verban des erstreckt sich auf die künstlerische und moralische Hebung des Standes, auf die Stärkung des Einflusses der musikalischen Kritik durch einheitliches Vorgehen in wichtigen Fragen, auf die Kon trolle der Besserung der wirtschaftlichen und literarischen Ar beitsbedingungen der Musikreferenten. Wenn sich bei diesen Vercinszielen die Herren nur nicht in die Haare geraten! Dann sollen angeblich die deutschen Musikvereine eine »W a r< n u n g vor dem Musikerberuf« erlassen haben: Seit Jahrhunder ten wird vor diesem entsetzlichen Beruf »gewarnt«, aber welcher schwärmerische, langhaarige Jüngling ließe sich warnen? Ver gebliche Liebesmüh! Heiter ist auch eine I n f e r a t e n b l ü t e, die sich kürzlich im Monatsblatt des Verbandes der Deutschen Musiklehrerinne» be fand, in der Art einer Todesanzeige mit schwarzem Rande: »Nach dem wir ein ganzes Jahr hindurch vergeblich versuchten, die ver- ehrlichen Mitgliedern des V. d. D. M. auch nur so weit für unser Unternehmen zu interessieren, daß sie sich zur Bestellung unver bindlicher Ansichtssendungen entschlossen, nehmen wir hiermit resigniert Abschied von dem Inseratenteil des Monatsblattes.« Unterzeichnet ist die Anzeige von einem jungen Westdeutschen Musikverlage, der, wie man sieht, noch keine Erfahrungen gesam melt hat und sich noch »wundert«. RobertLienau. Wöchentliche Ueverftcht über geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. 1.—6. September 1813. Vorhergehende Liste siehe 1813, Nr. 284, S. 8774. -Un das Adreßbuch neu ausgenommen«: Firma. — B. — Börsenblatt. H. — Handelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungs- tags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. *Bade»ia Verlag, Otto Halbleiter, München, Pro- menaüenplatz 1k. Inhaber: Ernst Bissinger. Leipziger Komm.: R. Forberg. sDir.j Berliner Lehrmittel-Verlag H. SzieIasko G. m. b. H., Berlin, wurde ausgelöst. Liquidator: H. Szielasko. (H. K./IX. 1813.1 Breitkops L Härtel, Leipzig, übertrug das Auslieserungs depot ihres Verlags für Süddentschland der Firma Ness L Koch- lcr, Stuttgart. (B. 284.) * B u ch h a n d I u n g d er V o l ksst i m m e, e. G. m. b. H., Lüden scheid. Gcschästssührcr: Beruh. Schuster. Leipziger Komin.: Grosso- u. Kommissionshaus. (B. 285.) B ü h l er, H., kg l. b a y e r. H o s b n ch h a n d l» u g, Inh.: Georg Schmidt, Bad R e i ch e n h a l l. Stuttgarter Komm.: Ress L Koehler. sB. 284.) D c n t s ch e s D r u ck - u » d B e r l a g s h a u s, G. m. b. H., B e r l i n, errichtete in Stuttgart eine Zweigniederlassung. sH. 5./IX. 18)3.) D o h r n, H a n s, B e r l i n, veränderte sich in Hans Dohrn G. m. b. H. Geschäftsführer: Hans Tohrn u. Oscar Böhm. j.H. 1./IX. 1813.) Druckerei und B e r l a g s a n st a l t »Deutsche Alpen Zei tung« G. m. b. H., München, vr. Hans Bürck ist alleiniger Geschästsführer. sH. 2./IX. 1813.) Einhorn-Verlag Walter Blum tritt, Dachau. llr. Albert Munbt trat als Gesellschafter ein. (H. 2./IX. 1813.) Klei scher's Sortiment, Friedrich, (Walther Schu lt, a n n>, Leipzig, veränderte sich nach Übergang an Frau Mil dred Liebisch in Friedrich Flclscher'S Sortiment und Antiquariat. (H. 4./IX. 1813.) Forstreuter, Ernst, Berlin, siedelte nach Augnststr. 78 über. (B. 285.) Gesellschaft zur Verbreitung klassischer Kunst, G. m. b. H., Berlln, siedelte nach 84V. 48, Wilhelmstr. 8, über. lTir.) Hildesheimer, S., L Co., Limited, Chromo Houfe, London u. Manchester, wurde im Adreßbuch gestrichen. (Dir.) H i n st o r f f' s ch e H v s - B u ch h. iE. Kober), Ludwigslnsl. Der Inhaber Hosbuchhändler Carl Kober ist verstorben. (B. 284.) Kern's Verlag, I. »., (Max Müller), Breslau, siedelte nach Teichstr. 27 über. (Dir.) K e s s e l r i n g ' s ch e Hosbh., H l l d b ur g h a u s e n. Der Inhaber Hofbuchhändler Max Achilles ist verstorben. IB. 282.)
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