Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.09.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-09-10
- Erscheinungsdatum
- 10.09.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19130910
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191309105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19130910
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1913
- Monat1913-09
- Tag1913-09-10
- Monat1913-09
- Jahr1913
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Z Mitglieder für die ^eile 3S M." »5 für'/, 6.17 M. statt 18 M. StellengefuLhe werden mit 10 Pf. pro ^ j)2eil^borechnet. — In dem illustrierten Teil: für Mitglieder?» rrRaum 15 -pf^^S.b^o M.^'^S.ÄM^. '^6.^50 M.: für Mcht". !! Mitglieder 40 -Pf.. 32 M.. 60 M.. 100 M. — Deilagen werden »2, 2;ni<Ht angenommen. —DeiderseitigerErfüllungsort ist Leipzig A Nr. 210. Leipzig, Mittwoch den 10, September I9IZ. 80. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Musik und Musikalienhandel. m. <11 vgl. Nr. 82.) Musikfeste. — Deutsche Musik im Auslande und daheim. — Zum Frei werden Wagners. — Potpourris als »Rcmtnlszeuzeu - Stücke«. — Dies und das. Gänzliche Enthaltsamkeit von jeglicher Musik während der Sommerzeit ermöglicht es, die Ereignisse, die sich in den letzten Monaten im Reiche der Frau Musika abgespielt haben, mit strenge- rer Kritik und in engerer Auswahl zu betrachten. Schon scheidet sich die Spreu von dem Weizen, und mancherlei, was im Musik leben seit den Frühlingstagen mit Lärm und Geschrei der Welt verkündet wurde, ist bereits wieder in der Versenkung verschwun den und braucht nicht mehr für die Leser registriert zu werden. Frühjahr und Sommer waren wieder reich, überreich an Musiksesten. Aus ihrer großen Reihe verdienen nur zwei hervorgehoben zu werden: Erstens das »Deutsche Musikfest 1813«, das der Allgemeine Deutsche Musikerverband Ende Juni in Berlin veranstaltete. Dieses Fest offenbarte sich trotz seiner vielfach aus gezeichneten und machtvollen Leistungen in 7 Konzerten (es waren aus ganz Deutschland fast alle großen Orchester herbei gekommen und musizierten nun in Besetzungen von über 200 Mann!) für das Berliner Musikleben als eine gänzlich über flüssige Erscheinung und ist auch weder von dem großen musikali schen Publikum noch von den Fremden viel besucht worden. Die aufgewandte Mühe hat sich aber doch gelohnt, denn die deutschen Musikerverbände, die dieses Fest veranstalteten, haben eine Kraft probe abgelegt und die gewaltige Macht ihrer Organisation zum ersten Male öffentlich gezeigt! Das zweite Mnsikfest, von dem ich sprechen will, war das des Allgemeinen Deutschen Musikvereins in Jena. Es zeichnete sich dieses Mal in negativer Beziehung aus, denn den armen Zu hörern wurde eine Flut von minderwertigen und schwachen neuen Kompositionen vorgesetzt, ohne daß »Perlen« dabei zutage ge fördert wurden. Allenfalls verdiente die »Musik für Orchester« von Rudi Stefan genannt zu werden, wie überhaupt dieser Kom ponist ganz seine eigenen Wege geht und voraussichtlich noch mehr von sich reden machen wird. Er ist ein stilles, aber tapferes Genie. Ein Streichquartett von F. Klose wirkte mehr, als es verdiente, infolge seiner geradezu glänzenden Wiedergabe. Außerdem zeich nete sich das Fest durch die gänzliche Abwesenheit der großen deutschen Musikverleger aus, die es bei dem bekannten Gegensatz zur Genossenschaft Deutscher Tansetzer vorziehen, dem Zusammen strom der »Genossen« fernzubleiben. Die Zahl der deutschen Musikfeste wächst von Jahr zu Jahr. Einst waren die Rheinischen Musikfeste die allein ton angebenden; sie erklangen im regelmäßigen Turnus in Köln, Düsseldorf und Aachen. Die Bedeutung ihrer künstlerischen Aus beute drang zunächst nach Süden vor, allmählich aber folgte der Norden, der Osten — und heute finden wir in allen Teilen des Reiches größere oder kleinere Musikfeste. Lange Zeit beschränkte sich das Programm dieser Feste auf die Werke unserer Großen und Größten, wie Bach und Beethoven. Dann traten spezielle Feste einzelner neuer Meister, etwa Brahms- Feste, Richard Strauß-Feste hinzu. Die lebende Mn-. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 8V. Jahrgang. sikerzunft hatte ihre besonderen Feste, die Aufführungen der Ton- künstler-Versammlung. Mit der Erweiterung des politischen Horizonts wuchs auch der Kreis der künstlerischen Betätigung. Man griff über die Reichsgrenzen hinaus, holte Kunst und Künst ler der Nachbarländer zu Hilfe und bereicherte so das Programm in außerordentlichem Matze. Und gerade die Musik der Lebenden fand aus diese Weise Eingang in unsere Musikfeste. Wir haben in diesem Jahre ein französisches Musiksest in Schwerin, ein schwedisches Musiksest in Stuttgart gehabt. In Berlin gab es etwas Ähnliches in der Wintersaison: eine Serie von Konzerten moderner französischer Kammermusik. Auch ein russisches Musik fest kleineren Stils fand statt. Hat Deutschland in dieser Weise die Aufgabe übernommen, die lebende Musik der Ausländer in maßgebender Form allen denen vorzuführen, die ihr Interesse entgegcnbringen, so ist die Frage berechtigt: ob denn das Ausland auch in ähnlicher Weise der Kunst unserer lebenden deutschen Komponisten Geltung zu ver schaffen sucht? Deutschland als die Heimat der sinfonischen Musik und der modernen Opernkunst allgemein bewundert, hat eben Anspruch, auch in seinen modernen Schöpfungen respektiert zu werden. Gewiß, die Werke unserer klassischen Meister beherrschen auch im Ausland die Programme; in Frankreich, England, Ruß land figurieren Haydn, Mozart, Beethoven, Bach und Händel, auch Schumann, Schubert, Mendelssohn tauchen in regelmäßiger Wiederkehr auf. Brahms erobert sich langsam einen Platz an ihrer Seite. Italien stellt sich unserer sinfonischen Musik schon spröder gegenüber. Und doch dürften wir als Entgelt für die liebenswürdige Aufnahme, die wir den Italienern bereiten, ein besonders lebhaftes Interesse beanspruchen. Die Nordländer und die amerikanischen Länder bilden ein von Jahr zu Jahr wachsendes Absatzgebiet der deutschen Hauptwerke. Ist also den Werken unserer anerkannten, d. h. toten Meister in allen Kulturstaaten die Beachtung und Wertschätzung erkämpft, so werden die Lebenden im Auslande noch so gut wie gar nicht berücksichtigt. Mit Ausnahme von Richard Strauß finden wir nur äußerst selten moderne deutsche Namen auf ausländischen Pro grammen. Gibt es kein Mittel, diesem Ziele etwas näherzukom men? — Gerade die Verleger haben ein brennendes Interesse daran, daß ihre Verlagswerke allen denen zugänglich werden, die dafür ein geneigtes Ohr mitbringen. Da wäre ein Rat vielleicht besonderer Beachtung wert. Wie eben erwähnt, fanden französische, russische, schwedische Musik feste bei uns statt, bei denen Künstler der betreffenden Länder in großer Zahl herangezogen waren. Wäre es nun für die deut sche Kunst nicht viel zweckentsprechender, wenn wir »gemischte« Musikfeste dieser Art einrichteten: ein deutsch-französisches, ein deutsch-russisches, ein deutsch-schwedisches Fest? Bei einem Vier- tage-Fest müßten zwei Tage einer ausländischen Nation, zwei Tage unseren deutschen Komponisten der Gegenwart gewidmet werden. Die Verbrüderung (natürlich ist nur von der künstle rischen Verbrüderung die Rede) käme Deutschland in mehrfacher Hinsicht zustatten. Einmal fände sich die schönste Gelegenheit für die deutschen Musiker, freundschaftliche Beziehungen mit den aus ländischen Kollegen anzuknüpfen, ihre Meinungen über Werke zu tauschen, in der Aussprache sich zu verständigen und so einen Weg wechselseitiger Unterstützung zu finden. Dann aber wäre es 1175
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder