8458 Börsenblatt s. d. Tlschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. ^ 197, 26. August 1913. Verlag von Egon Fleischel K Co., Berlin W 9 Z) Wir versandten Rundschreiben über: S> Die Krafft vonJllzach Roman von Hermann Stegemann Mit Llmschlagzeichnung von Heinrich Jäger geh. M. 4.—; geb. M. 5.50 Prachtexemplar auf Bütten in Leder (numeriert 1 — 20 und von dem Verfasser gezeichnet) M. 12.— „DieKrafft vonJllzach" beginnen am 16.Juli 1870, aber sie sind kein Kriegs- roman, keine durch den roten Faden einer romanhaften Handlung zusammen gehaltene Geschichte und Darstellung des Deutsch-Französischen Krieges Stege manns Ziel war: darzustellen, welche inneren Kämpfe und äußeren Lebensschicksale der Krieg von 1870/71 über eine Familie von starker Kultur und Eigenart brachte, eine Familie, die, im Elsaß angesessen, nach Frankreich und Deutschland verwandt schaftliche Beziehungen gesponnen hatte und nun durch den Krieg und seine Folgen bis in die Wurzeln ihres Daseins erschüttert wurde. Aber der Roman durfte sich nicht darin erschöpfen, von den Opfern an Gut und Blut zu erzählen, die von den Krafft von Illzach gebracht wurden, sondern der Geist der Zeit sollte aus ihm sprechen. So entstand eine Dichtung, die zeigt, wie eine gewaltige Zeit, wie ein Krieg die Menschen reifen und adeln und in Seelenkämpfen, in Enthusiasmus, in geistiger und leiblicher Not und Lleberwin- dung über sich selbst hinausheben. Es galt endlich auch, das Milieu zu zeichnen, in dem die Elsässer ausgewachsen sind; ohne Eifer und Zorn, aber mit verständnisvoller Liebe. Wir haben in den „Krafft von Illzach" keine politische oder nationale Tendenzschrift, sondern ein ernstes, Licht und Schalten mit unerbittlicher Gerechtigkeit verteilendes Zeitgemälde voll zuckender Handlung, packender Seelenkunde und niemals nachlassender Span nung. Dem Eroberer wird nicht geschmeichelt, der Äberwundene kommt reichlich zu seinem Recht, und in mehr als einer Gestalt sehen wir bereits den Elsässer hervortreten, wie er sich im Lauf der nächsten Jahrzehnte entwickelt hat. So ist ein Buch des Verständnisses entstanden, das allen Reichsdeutschen und Reichs ländern willkommen sein muß. Man darf den Roman ohne Aebertreibung als das reifste Werk eines echten und großen Dichters bezeichnen. Der Nachhall von 1813 und 1870, die waffenklirrende Gegenwart und die Opferbereitschaft für eine unbe kannte Zukunst schwingen darin. — Bestellzettel in der Beilage —