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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.08.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-08-12
- Erscheinungsdatum
- 12.08.1913
- Sprache
- Deutsch
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8044 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 185, 12. August 1913. Deutsche Kunsthändler-Gilde. — Eine Vorstandssitzung der Deut schen Kunsthändler-Gilde hat am 2. August in Kassel stattgefundcn. Cs galt vor allem die Anregungen und Beschlüsse der letzten Haupt versammlung zu verarbeiten und der Durchführung näher zu bringen. Von dem reichen Arbeitsprogramm, das man mit nach Kassel ge bracht hatte, sind folgende Punkte erwähnenswert: Die zwecks Ein tragung in das Vereinsregister notwendige Statutenänderung — Die einheitliche Bezeichnung der Gildemitglieder als solche auf ihren Ge schäftspapieren — Vereinfachte Durchführung der Aufnahme von neuen Mitgliedern durch Umfrage und Rundschreiben — Grundsätz liche Stellungnahme über die Ausnahme bon Waren- und Kauf häusern als Mitglieder der Gilde und endlich: Die Bevorzugung der Angehörigen der Deutschen Kunsthändler-Gilde durch die Kunst verleger den Nichtangehörigen gegenüber. Erfreulicherweise waren auch wieder drei neue Mitglieder, darunter die Firma Amsler L Nuthardt in Berlin, aufzunchmen. Auch sonst wurden brennende den Gesamtkunsthandel berührende Fragen erörtert. Außerdem aber wurde zur Durchführung einiger der vorerwähnten wichtigen Punkte eine außer ordentliche Hauptversammlung für Anfang Oktober nach Frankfurt a. M. festgesetzt. Soweit sich jetzt schon übersehen läßt, dürfte diese Tagung eine der wichtigsten werden, die der deutsche Kunsthaudel in den letzten Jahren abgehalten hat, und im Interesse aller, die ihren Beruf lieben und denen die Wahrung ihrer Standesinter essen am Herzen liegt, ist zu wünschen, daß dem Rufe nach der alten Kaiserstadt recht viele folgen mögen. Das neue sinologische Seminar der Berliner Universität. — Ge heimrat Pros. Vr. I. I. M. de Groot, der ausgezeichnete Sinologe der Berliner Universität, hat gleich nach seiner Übersiedelung nach Berlin ein Seminar für die Chinawissenschaft einzurichten be gonnen. über die Frage, wie die Bibliothek einzurichten sei, damit aus ihrer Benutzung möglichste Förderung der allgemeinen Wissen schaft erwachse, hat Prof, de Groot jüngst in der Berliner Akademie der Wissenschaften seine Ansichten mitgeteilt. Da das Ministerium die nötigen Mittel bewilligte, konnten die unentbehrlichen Hauptwerke auf dem Gebiete der Sinologie nebst einer Landkarten sammlung angcschafft und der Bibliothek auch chinesische Bücher so wohl aus China als aus Japan zugeführt werden. Professor de Groot arbeitet am Katalog der chinesischen Bücher. In den Seminar übungen veranstaltete er bisher Übersetzungen chinesischer Texte. Die nächste Diplomprüfung für den mittleren Bibliothcksdienst findet am Montag, den 6. Oktober, und den folgenden Tagen in der Königlichen Bibliothek zu Berlin statt. Gesuche um Zulassung sind bis spätestens 8. September an den Vorsitzenden der Prüfungs kommission Geheimen Negierungsrat l)r. Jppel einzureichen. Die Generalversammlung des Evangelischen Bundes. — Vom 25. bis 29. September findet in Görlitz die 26. Generalversammlung des Evangelischen Bundes zur Wahrung der deutsch-protestantischen Interessen statt. Für Donnerstag, den 25. September (abends 8'/« Uhr) ist ein Kirchenkonzert in der Peterskirche vorgesehen. Gesamtvorstand, Diasporaanstalten-Verband, Wartbnrgbund tagen am Freitag, den 26. ds., vormittags. Geschlossene Abgeordneten-Versammlungen sind für den 26. und 27. September anberaumt. Sprechen werden über »Evangelische Krankenpflege zur Förderung des konfessionellen Friedens« Archidiakonus vr. Crämer und Fran vr. Crämer aus Saatfeld, über das Thema »Konfessioneller Frieden und zunehmende konfessionelle Mischung« Pfarrer vr. Frey-Wolteritz, über »Fürsorge für die evangelischen Deutschen in unseren Ost- markcn« Professor vr. Burchard-Posen. Die Mitgliederversamm lung am Sonnabend, den 27. September, bringt die Rede des ge- schäftsführcnden Vorsitzenden Direktor Liz. Everling: »Zur Zeitlage und Jahresarbeit« Weitere Referate haben Superintendent v. Bußmann- Ahlden (»Fürsorge für die evangelischen Deutschen im Ausland«) und Oberlehrer Liz. Moldaenke-Berlin (»Die evangelische Mission in den Kolonien und die Wahrung des konfessionellen Friedens«) übernommen. Es folgt am Sonnabend, abends 8 Uhr, die erste Evangelische Volksversammlung mit dem Thema: »Was hemmt den konfessionellen Frieden?« Erster Redner: Professor v. Scholz- Berlin über »Falsche Friedensbegriffe«, zweiter Redner: Land gerichtsdirektor v. Loefen-Elbing über »Unduldsame Ansprüche«. Am Sonntag, den 28. September, finden zunächst Festgottes dienste in den Görlitzer Kirchen statt, dann folgt vormittags 11 Uhr die Hauptversammlung. Thema: »Tie theologischen Fakultäten in ihrer Bedeutung für die nationale Kultur und den konfessionellen Frieden«. Leider hat Geheimrat Lamprecht-Leipzig aus Gesundheitsrücksichten die Zusage, den Vortrag zu halten, zurück ziehen müssen. Für Nachmittag ist eine Feier an der Gedenkhalle vorgesehen, wobei Superintendent Kröber-Pirna über »Völker frühling vor hundert Jahren und nationale Gcmeinbürgschaft des deutschen Volkes« sprechen wird. Daran schließen sich drei evangelische Volksversammlungen, in denen das Thema behandelt wird: »Was fördert den konfessionellen Frieden? 1. Einigung, nicht Zersplitterung, 2. Stärkung, nicht Abrüstung des Protestantismus«. Redner sind: Professor v. Schian-Gießen, vr. Behringcr-Nürnberg, Konsistorialrat Josephson-Halle a. S., Rektor Schoefke-Hildesheim, Pastor Lehmann-Braunschweig, Fabrikbesitzer Wilisch-Oberschlema in Sachsen. Die Tagung beschließt am Sonntag ein Festessen und am Mon tag ein gemeinsamer Ausflug nach dem Oybin. Der Verband Deutscher Krankenpflegeanstalten vom Noten Kreuz und der Verband der Deutschen Frauen-Hilfs- und Pflcgcvereine unter dem Noten Kreuz halten ihre diesjährige Jahresversammlung in der Zeit vom 14. bis 16. Oktober in D a r m st a d t ab. Der Deutsche Esperanto-Bund E. V. hält seine 8. Jahres-Haupt- versammlung in den Tagen vom 19.—22. August in Stuttgart ab und verbindet damit eine Tagung der Deutschen Espcrantistenschaft. Das Kongreßprogramm weist neben den offiziellen Sitzungen gesell schaftliche Veranstaltungen vornehmster Art auf, die Kongreßvorberei- tuug liegt in der Hand von Prof. P. Christaller-Stuttgart, der bereitwillig über alle Kongreßangelegenheiten Auskunft erteilt. Personalnachrichtcn. Wilhelm Muthmann -s-. — In München ist Professor vr. Wilhelm Muthmann, der das Fach der anorganischen Chemie an der dortigen Technischen Hochschule vertrat, nach längerer Krankheit im Alter von 52 Jahren gestorben. Die Ergebnisse seiner Untersuchungen über das Thoriumnitrat, über die Darstellung der Cermetalle und anderer sel tenen Erden und Erdsäuren legte M. teils in den »Berichten der Deutschen Chemischen Gesellschaft«, teils in »Liebigs Annalen der Chemie« nieder. Im Jahre 1908 veröffentlichte er mit Prof. Hofer, der bis zuletzt sein Assistent war, eine umfangreiche Experimental arbeit über »Die Verbrennung des Stickstoffs zu Stickoxyd in der elektrischen Flamme«, die in Fachkreisen mit besonderem Interesse ausgenommen wurde. Josef Szinuyei f. — Am 9. August ist in Budapest der ungarische Schriftsteller Josef Szinuyei im 84. Lebensjahre gestorben. Szinuyei hat ein groß angelegtes Werk verfaßt, das die Biographien sämtlicher ungarischen Schriftsteller enthält. Das Werk erscheint seit 25 Jahren in Fortsetzungen, von denen nur noch zwei Lieferungen ausstehen. John Milue f. — Nach einer Meldung der »Voss. Ztg.« ist dieser Tage auf der Insel Wight der englische Seismologe Prof. John Milne im Alter von 62 Jahren gestorben. Als geologischer Mitarbeiter begleitete er vr. Beke auf dessen Expedition nach Nordmcst-Arabien und nahm 1875 einen Nus au die Universität Tokio an, wo er 20 Jahre lang den Lehrstuhl für Geologie und Bergbau innehatte. 1880 grün dete M. die Leismologieal 8oeiet^ ok ckapan, deren sorgsame und ge naue Arbeiten mit in erster Reihe dazu beigctragen haben, die Seis mologie zum Range einer Wissenschaft zu erheben, und der es haupt sächlich zu danken ist, daß Japan heute gegen tausend Bcobachtungs- stationen zur Registrierung von Erdstößen aufzuweiscn hat. Von den 32 Bände füllenden Veröffentlichungen dieser Gesellschaft über die Be obachtungen und Erfahrungen bei Erdbeben sind gut zwei Drittel allein von Milne verfaßt, ebenso vier Bände des »8ei8mo1oAiea1 ckournal«; er schrieb auch über Wirkungen des Erdbebens auf Menschen in moralischer und sonstiger Hinsicht und ihren Eindruck auf Tiere. Nach England zurückgekehrt, gründete er in Shidc ein Observatorium. Das von ihm erfundene »Horizontal penckulum«, nach ihm »Milne- Seismograph« benannt, wurde als vorzüglich anerkannt und ein Netz von 50 Erdbebenstationcn, deren Einrichtung ihm übertragen wurde, in Großbritannien und seinen Kolonien damit ausgerüstet. Mit Hilfe dieser Instrumente konnte er jährlich den Ursprung von mehr als fünf zig Erdbeben ermitteln und^zngleich feststellen, welche Bauart für Häuser am praktischsten, das heißt widerstandsfähigsten gegen solche Naturereignisse ist. Seine Schriften »vartkquakeg« und »SoiZmolo^« sind als grundlegend für die seismologische Forschung zu betrachten.
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