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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.08.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-08-02
- Erscheinungsdatum
- 02.08.1913
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- Deutsch
- Sammlungen
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Redaktioneller Teil. 177, 2. August 1913. Gegen die Benachteiligung der Eltern und Sortimenter durch die fortwährend herausgegebenen, vielfach auch nur vor gespiegelten, aber von den Herren Lehrern zur ausschließlichen Anschaffung vorgeschriebenen »neuen Auflagen« wurde ein neues Verfahren vom Vorstände vorgeschlagen und be schlossen. Zum Schluß sprach die Versammlung dem Vorstande und dem Geschäftsführer Herrn vr. Lehmann ihren Dank für die tatkräftige Arbeit aus. Die Gesellschaft für ^Verbreitung von Volks bildung bringt in ihrem Jahresbericht über das Jahr 1912 eingehende Mitteilungen über das freiwillige Volksbildungs wesen in Deutschland, aus dem wir folgendes hervorheben: Das Jahr 1912 war für die Gesellschaft wiederum ein Ge denkjahr. Am 3. November waren zehn Jahre seit Heinrich Rickerts Tode verflossen. Rickert hat die Gesellschaft 19 Jahre, von 1883 bis 1902, mit voller Hingebung und großem Erfolg geleitet. Unter der Leitung seines Nachfolgers, des Prinzen Heinrich zu Schoenaich-Carolath hat sich die Arbeit der Gesell schaft dann in noch stärkerem Maße ausgebreitet und ist inner lich und äußerlich ausgebaut worden. Die Milgliederzahl ist von 6938 auf 14 367, also aus mehr als das Doppelte gestiegen, die Zahl der Körperschaften von 3163 aus 8273. Wie sich die Arbeiten der Gesellschaft in diesem Zeitraum entwickelt haben, zeigt die folgende Gegenüberstellung: Bibliotheken wurden unter stützt Wanderbibliotheken abge geben Bändezahl der abgegebenen Bibliotheken Bändezahl der abgegebenen Wanderbüchereien . . . Lichtbilderverleihungen (Serien) Öffentliche Vorträge . . . Einnahmen 140 000,--« 548 609,54.«. Ausgaben 133 580,59 „ 519 898,19 „ Der Kaiser wandte der Gesellschaft im Berichtsjahre aus seinem Dispositionsfonds wiederum 3000 zu. Die Gründung und Erweiterung von Volks« und Schulbllchercien nahm wie seit Jahren die Arbeitskräfte und Mittel der Gesellschaft in erster Linie und in überwiegendem Umfange in Anspruch. Insgesamt wur den im Berichtsjahre für 100 289,05 neue und für 160 864,40 gebrauchte Bücher unentgeltlich abgegeben, zusammen im Werte von 261 153,45 Die von der Gesellschaft verwaltete Abegg - Stiftung verbreitete in den letzten Jahren drei kleine Bro schüren, die wichtige praktische Bildungsfragen behandeln. (»Wie erhält man sich gesund und erwerbsfähig?« »Wegweiser ins wirtschaftliche Leben.« »Das Büchlein der Eltern.«) Das im Jahre 1907 von der Schiller-Theatergesellschaft und der Gesell schaft für Verbreitung von Volksbildung ins Leben gerufene 1902 1912 1 198 8 835 308 2 267 26 236 206 181 15 306 100 014 125 3 348 248 265 glicdschaft der Parteien zum Börscnverein hergeleitet werden kann. Es Ist also im Gegensatz zu der in dem Referat zum Ausdruck kommenden Anschauung gerade Zweck dieser Bestimmung, die allgemeinen Rechts normen an die Stelle vertraglicher Bindungen durch das Vcreinsrccht zu setzen und Mitglieder und Nichtmitgliedcr in diesem Punkte glcich- zustellen. Welche Bewandtnis es mit dem »Trustgesetz« hat, auf Grund dessen der Verein bei den Behörden vorstellig wer den will <!), wissen wir nicht, da der Börscnverein erstens kein »Trust« ist und uns zweitens weder ein »Trustgesetz«, noch aus der Gewerbeordnung, dem Handelsgesetzbuch oder dem Bürgerlichen Gesetzbuch Bestimmungen gegen »Trusts« bekannt sind. Auch hat es bisher noch nicht als ein Verstoß gegen die guten Sitten gegolten, wenn ein Bcrufsverein es ablehnt, seinen Mitgliedern über das Gesetz hinausgchende Pflichten durch Statut auszuerlegen, die sie nicht zn übernehmen gewillt sind, wie cs auch nicht als eine Beschrän kung der persönlichen Freiheit angesehen werden kann, wenn er nicht in der Lage ist, ihnen weitergchcndc Rechte einzuräumen als sie im Gesetz begründet sind. Red. Märkische Wandertheater, das seit dem 25. April 1908 als gemein nützige Aktiengesellschaft selbständig weitergeführt wird, hat im Spieljahr 1912/13 423 Vorstellungen veranstaltet. Der Mitglie derbestand der Gesellschaft erhöhte sich vom l. Januar bis 31. De zember 1912 von 13 677 aus 14 367, also um 690. über die Volksbildungsarbeit der Sozial demokratie veröffentlicht Walter Atzmus in der »Hilfe« einige Zahlen, denen ich folgendes entnehme: Wenn auch ein großer Teil der Bildungsbestrebungen nur für die politische Partei dienstbar gemacht wird, so wird man doch nicht verkennen können, daß der Bildungsausschutz recht be achtenswerte Arbeit geleistet hat. Neuerdings ist die Organisation dadurch stärker geworden, daß sich zwischen dem Zentralbildungs- ausschutz und den örtlichen Bildungsausschüssen Zwischen glieder in Form von Wahlkreis- und Bezirksbildungsausschllssen eingeschoben haben. Wissenschaftliche Kurse hielt der Bildungs- ausfchuß seit seinem Bestehen: 1911/12 128 Kurse mit 654 Vor trägen und 19 844 Teilnehmern, darunter 2247 Frauen. Daneben hat der Bildungsausschutz ein Wandschmuckverzeichnis heraus gegeben, eine sehr verdienstvolle Arbeit, wenn man bedenkt, mit welch kitschigen Öldrucken der Proletarier das, was er sein Heim nennt, früher schmückte; ferner ein Jugendschriftenverzeichnis, das 705 Nummern umfaßt, außerdem Musterkataloge sür Arbeiter bibliotheken usw. Dem Kino steht man im großen ganzen noch ziemlich ablehnend gegenüber. Über die gesamte Verbreitung der sozialdemokratischen Bil dungsorganisation mögen die folgenden Zahlen Auskunft geben: In 127 Orten wurden 1912 243 Vortragskurse mit 1857 Vor trägen abgehalten. 154 Orte berichteten über 343 wissenschaftliche Einzelvorträge, unter denen sich 225 Lichtbildervorträge befin- den. Künstlerische Veranstaltungen wurden 451 von 192 Orten gemeldet. Hierunter befanden sich unter anderm auch die Auf führung von Beethovens 9. Symphonie (Hamburg) und Bachs Matthäus-Passion (Köln). Über Volksvorstellungen und Theater abende berichteten 133 Orte mit insgesamt 781 Vorstellungen, an denen 98 671 Besucher beteiligt waren. Kinematographische Auf führungen Verzeichnelen 17 Orte, und zwar über 40Vorführungen. Ferner wurden 72 Jugendfchriften- und Wandschmuckausstcllun- gen veranstaltet. Zentralbibliotheken befinden sich in 239 Orten, außerdem berichteten noch 53 Orte über Einzelbibliotheken. Die städtischen Lesehallen in Berlin wurden im letzten Rechnungsjahr von 132 547 Männern und 12 347 Frauen, zusammen von rund 145 000 Personen besucht, gegen rund 138 000 im Jahre 1911/12. Der Lesesaal der Stadtbibliothek in der Zimmerstratze wurde 1912/13 von 108 500 Personen besucht. Die Zunahme betrug fast 14 000 Personen. Der Heimgegangene Berliner Meister der Literaturgeschichte Prof. vr. Erich Schmidt besaß eine Bibliothek, die im Kreise der Fachgenossen hohen Ruf genoß. Es ist Wohl die umfang reichste bestehende Privatbibliothek, soweit die neuere Literatur geschichte in Frage kommt. Gemäß der letztwilligcu Verfügung Erich Schmidts ist sie dem Berliner Antiquar MartinBres - lauer zur Verwertung übergeben worden. Die Bibliothek, deren Katalog im Manuskript schon fast vollständig vorliegt, soll im November dieses Jahres versteigert werden, falls sie nicht im ganzen in den Besitz eines Instituts oder eines Privatsammlers übergeht. Die Bestrebungen des Direktors des Stuttgarter Landes- gewerbemuseums vr. P a z a u r e k um die Hebung der studen tischen Kunst sind m. W. schon von dem dortigen Herm Refe renten gewürdigt worden. So darf ich mich auf de» kurzen Hin weis beschränken, daß die Resultate des damaligen Wettbewerbes auch im hiesigen Kunstgewerbemuseum Aufstellung fanden und uns Berlinern Gelegenheit gaben, zu erkennen, daß der Kampf gegen akademische Geschmacklosigkeit immerhin schon einige Er folge gezeitigt hat. Dem Direktor des hiesigen Kunstgewerbe museums, dem auf dem Gebiete derBuchausstellung wohlbewährtcn vr. Loubier, gebührt für die Inszenierung der Ausstellung alles Lob. l Fortsetzung auf Seite 778S.)
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