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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.07.1913
- Strukturtyp
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- 1913-07-26
- Erscheinungsdatum
- 26.07.1913
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- Deutsch
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Stuttgarter Briefe. v. <IV siehe Nr. 124.) Stuttgarts buchhändlerische Bedeutung. — Ausstellungen. — Kunst und Künstler. — Schenkung. — Freilichttheater. — Hotelbibliotheken. — Ratgeber für schwäbische Volksbüchereien. — Stuttgart in der Lust voran I Wir können beruhigt sein in Stuttgart. Entgegen den man cherlei Unkenrufen, die hier und da von einem Rückgang des Stutt garter Buchhandels sprechen, hat der Bericht, den Herr Kommer zienrat Bonz in der Kg. Generalversammlung des Süddeutschen Buchhändlerbereins erstattete, mit dem stärksten Beweismittel, dem der Zahlen, nachgewiesen, daß Stuttgart als Buchhändler stadt noch immer in einem recht erfreulichen Aufschwung be griffen ist. Ein Mehr von 217,868 stZ an verfrachteter Geistes ware legt Zeugnis ab, daß tausend fleißige Hände am Werke sind, um der Buchhandelsstadt im Tale des Nesen- baches zu weiterer Blüte zu verhelfen. Und wer aufmerksamen Auges die Stuttgarter Produktion verfolgt, wird sagen müssen, daß die Erzeugnisse des hiesigen Verlagsbuchhandels immer noch die alten soliden Eigenschaften aufweisen, die den Stuttgarter Platz groß gemacht haben. Zur Stärkung des Kommissionsbuch handels dürfte der Leipziger Einfluß, der sich auch in den Bar sortimenten geltend macht, sein redliches Teil beitragen. Nicht lange mehr wird es dauern, so wird auch der stolz ragende Neu bau von Neff L Koehler in der Friedrichstraße seine Pforten öffnen: ein weiteres Denkmal von nord- und süddeutscher Ver brüderung. Der eingehende Festbericht Fritz Eisenhart? in Nr. >52 d. Bl. über die süddeutsche Messe wird in manchem Leser die Sehnsucht erweckt haben, auch dabei gewesen zu sein. Die auswärtigen Be sucher, unter denen sich diesmal auch eine echte und rechte »gelernte« Buchhändlerin befand, waren, sofern sie bis zum Schlüsse aus- geharrt haben, besonders befriedigt von den Cannstatter Kursaal- Anlagen. Diese Parkanlagen, am Sulzerrain, reichen bis in die zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts zurück. Sie gehören ohne Zweifel zu den schönsten derartigen Anlagen in Deutschland und zeigten sich in den blendend schönen Tagen der Junimesse in strahlendem Glanze. Die hier erbohrten Quellen, wie auch die des benachbarten Stadtteils Berg, der das größte Mincral- schwimmbad Deutschlands besitzt, sind in Ärztekreisen längst ge schätzt, und es ist eigentlich verwunderlich, daß das Silber dieser verschiedenen Mineralquellen nicht mehr, als es geschieht, von einer rührigen Fremdenindustrie zu Gold gemünzt wird. Vielleicht erleben wir noch den verdienten Aufschwung Cannstatt-Stuttgarts zu einem lebhaften Kurort. Der »Freiligrathsblick« auf dem Sulzerrain erinnert den Besucher daran, daß Ferdinand Freilig- rath auf dem Uffkirchhof in Cannstatt nach einem vielbewegten Wanderleben die letzte Ruhestätte gefunden hat, und Berthold Auerbachs bronzene Porträlbüste bei der »Auerbachlindc« kündet auch hier von schwäbischer Literatur. Die Pfadfinder Stuttgarts, unterstützt von dem Christlichen Verein junger Männer, hatten vom 12. bis 29. Juni in der Ge werbehalle eine Ausstellung veranstaltet, die geradezu mustergültig arrangiert war und über die der Briefschreiber umso lieber be richtet, als es zu den Grundsätzen der Leiter dieser neben »Jung- Deutschland« Wohl bedeutsamsten Jugendbewegung gehört, bet der Jugend literarische Interessen zu erwecken und zu fördern. So fehlte im Pfadfinderheim weder eine Bibliothek noch ein Lesezimmer mit einer Jugendbibliothek. Holland L Josenhans hatten aus ihrer Lehrmittelhandlung für die Abteilung »Des Pfadfinders Schule« Präparate aus der Tier- und Pflanzen kunde beigesteuert, ebenso Modelle zum Bau des menschlichen Körpers, und unterhielten außerdem eine stets umlagerte Ver kaufsstelle von Pfadfinder-Literatur. Der Mimir-Verlag hatte Bilder und Tafeln zur Alkoholfrage geliefert. Heimatbilder in prächtigen großen Photographien stellte Ludwig Schaller aus, die Union Deutsche Verlagsgesellschaft ihre Wanderbücher. Eine dauernde Erinnerung an die Ausstellung sollen 12 Lumisre-Post- karten festhalten, deren vollendeter Druck, wenn ich nicht irre, von der Druckerei Ulshöfer ausgeführt, von neuem davon zeugt, daß die Kunst Gutcnbergs mit der bekanntlich hier besonders ge pflegten Farbenphotographie tapfer Schritt hält und nicht aus ihren alten Lorbeeren ausruht. Ich sah in diesen Tagen Karten vom Leipziger Turnfest, die in ihrer alten hausbackenen Manier weit hinter diesen Pfadfinder-Postkarten aus Stuttgart zurückstanden. Eine Anzahl Porträts von Pfadfindern der äußeren Mission wies in jedem einzelnen Falle die Beigabe einer kurz gehaltenen, mit der Schreibmaschine hergestellten Biographie des Betreffenden auf. Eine solche Beigabe ist auch dem Sortiment in allen den Fällen zu empfehlen, wo es sich darum handelt, irgend ein Porträt eines Schriftstellers, Redners, Künstlers, Rezitators aus besonderer Veranlassung im Schaufenster auszustellen. Meist begnügt man sich ja in dergleichen Fällen mit der Ausstellung des betreffenden Bildes und einiger Literatur. Das Interesse des Beschauers würde jedoch m ungleich höherem Matze geweckt werden, wenn eine vielleicht auch nur ganz kurze handschriftliche Notiz die Reklame des Bildes durch die Reklame des Wortes er gänzte. Das Material hierzu ist ja leicht zu beschaffen. Neben der Pfadfinder-Ausstellung wird manchen Meßbesucher die »Große Stuttgarter Kunst-Ausstellung« angelockt haben, mit der Theodor Fischers vielumstrittcnes Kunstgebäude seiner Bestimmung übergeben worden ist. Sie wurde am 8. Mai eröffnet und soll bis Oktober dauern, wie Robert Haugs schönes Plakat, ein Meister stück Stuttgarter Plakatkunst, es urbi et orbi verkündet. Dem Buch handel hat diese Ausstellung das in der Deutschen Verlags-Anstalt erschienene Prachtwerk »Die Stuttgarter Kunst der Gegenwart« beschert. Herausgegeben mit Unterstützung unseres Königs, der Ministerien des Kirchen- und Schulwesens und der Finanzen, der kunstfördernden Vereine Stuttgarts und zahlreicher Kunstfreunde, stellt dieser stattliche Band sowohl ein Denkmal schwäbischen Gc- meinsinns, als auch ein solches des hohen Standes der in den hie sigen Kunstanstalten gepflegten Reproduktionstechniken dar. 39 Farbtafeln, 12 Gravüren, 36 Kunstdrucktafeln und 229 Textillustra tionen in Autotypie schmücken den wahrhaft prächtigen, von der Deutschen Verlags-Anstalt trefflich gedruckten Band, dessen Ein band I. V. Cissarz entworfen hat. Man kann es der Ankündigung des Verlages glauben, daß der Herstellungswert eines jeden Exem plars etwa doppelt so hoch ist als der Ladenpreis (15 -K>. Die Namen der Kunstanstalten sind auf den Tafeln nicht genannt, von einigen Ausnahmen abgesehen. In die Text-Bearbeitung «88
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