Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.07.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-07-25
- Erscheinungsdatum
- 25.07.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19130725
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191307251
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19130725
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1913
- Monat1913-07
- Tag1913-07-25
- Monat1913-07
- Jahr1913
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. 170, 25. Juli 1913. früher beliebten Wege des Büchcrballens in Briefpaketen be ziehen, sondem mutz es sofort in der allerkürzesten Zeit zu erhalten suchen, um von dem Inhalte Kenntnis nehmen zu können. So könnte ich der Beispiele noch mehrere anführen, aber ich beschränke mich diesbezüglich und stelle den Antrag: Der 8. Internationale Verlegerkongretz in Budapest vom 1. bis 5. Juni 1913 beschließt, das Permanente Bureau in Bern möge baldmöglichst in jenen Staaten, die Mitglieder des Welt postvereins sind, vorstellig werden, um im Sinne meiner Aus führungen zu den gewünschten Resultaten zu kommen. Das Referat wurde in der Versammlung einstimmig an genommen. Von unserer Jugendpflege. Ein paar Worte der Entgegnung. Man erinnert sich vielleicht da und dort noch eines kurzen Aufsätzchens, das ich ungefähr vor Jahresfrist an dieser Stelle (vgl. 1912, Nr. IKK) veröffentlicht habe. Ich sprach damals von der erschreckenden körperlichen Minderwertigkeit des Jungbuchhandels und bat für unsere Lehrlinge um einige Stunden Freizeit wäh rend der Sommermonate. Ich schlug auch vor, die Lehrlinge sollten sich während dieser Freistunden gemeinsam körperlichen Übungen hingeben, die von erfahrenen Gehilfen beaufsichtigt werden mutzten. Mein Aufsatz hat damals allerlei erfreulichen Widerhall gefunden, — ob er Praktische Folgen gehabt hat, weiß ich nicht. Heute veranlasst mich ein kleiner Abschnitt im letzten Hamburger Brief des Herrn Justus Pape (Bbl. 160), der Ange legenheit wieder zu gedenken. Herr Pape ist dafür, daß die Jugend »alltags zu tüchtiger und dauernder Arbeit angehallen werde«. Kein Mensch wird ihm, denke ich, widersprechen. Wenn Herr Pape aber in der »dauernden Arbeit« die auf die Minute genaue Ausnutzung jeder schönen Sommernachmittagstunde sieht — und das tut er Wohl, wie das Beispiel von der besorgten Mutter, das er erzählt, zu lehren scheint —, dann, denke ich, müssen doch allerlei Ein wände wach werden. Ich will mir wieder erlauben, auf die überaus geringe Militärtauglichkeit beim Jungbuchhandel hinzu weisen, will wieder an die Tausende blutjunger, krummruckiger Brillenträger erinnern, die in unseren Kontoren Fakturen ordnen und Rechnungen ausschrciben. Der Mitzstand besteht, und Ab hilfe zu schassen, sollte dem deutschen Buchhandel eine Ehren pflicht sein. Der Körper des jungen Mannes, der tagsüber ange strengt gearbeitet hat, fordert vor allen Dingen in den Entwick lungsjahren, daß ihm auch sein Recht werde. Geschieht das nicht, so leidet er so oder so Schaden. Dann kommen die schlim men Instinkte auf, die den Jüngling in die Cafes jagen oder abends in die Parks. Der junge Mann, der die schwellenden Kräfte seines jungen Körpers kennen und erproben gelernt hat, der hütet sie auch und verschwendet sie nicht in allerlei obskuren Ausschweifungen. Oeterum eon8so: Gebt den jungen Mit arbeitern Zeit und Gelegenheit zu sportlicher Betätigung! Sport treiben heißt nicht dem der Menschheit seit ihren Uranfängen innewohnenden Spieltrieb nachgeben (wie kürzlich im Zwiebel- fifch zu lesen stand), sondem Sport treiben Heißt segensreiche Arbeit leisten, Arbeit im Dienste des Individuums, des Berufes, des Staates. Die wenigen Freistunden in der Woche (ich habe früher die Sonnabendnachmittage für die Monate Juni bis August vorgeschlagen) werden sich reichlich bezahlt machen. Auch zu dem, was Herr Pape über die Freundschaft zwischen Mann und Weib in den jungen Jahren sagt, fühle ich mich ge drungen, ein Wort zu sagen, da das Thema im Börsenblatt nun einmal angeschnitten ist. Zuerst einmal ein persönliches Wort. Ich steckte als junger Bursch in einem Tennisklub, dem natürlich auch eine nicht geringe Anzahl junger Mädchen angehörte. Aus festester Überzeugung kann ich sagen, daß mir nie auch nur der Gedanke an geschlechtliche Annäherung gekommen ist, und von meinen Kameraden behaupte ich mit Fug das Gleiche. Aus einigen von denen, die damals täglich mit den Mädchen im Ver kehr standen, sind Männer von hoher Ehrenhaftigkeit und von ganz außergewöhnlicher Sittenfestigkeit geworden. Es kommt eben nur darauf an, welche Vertreter des weiblichen Geschlechts einem zuerst im Freien, außerhalb der Familie, entgegentreten. Hat man das zweifelhafte Glück gehabt, diesen ersten Vertretern aus der Straße zu begegnen, dann mag in vielen Fällen das wahr fein, was Herr Pape behauptet. Andere aber mögen den Verkehr der beiden Geschlechter in engem Kreise treulich zu dem Schönsten rechnen, was ihnen das Leben beschert hat. — Mit den Pfadfindern gehe ich wirklich nicht durch Dick und Dünn. Die »gemischten Wandervogeltrupps« aber »mit ihrem Singsang«, die der Herr Pape gleichfalls bedenklich findet, haben mir im Frankenland neulich eine schöne Stunde verschafft: im Steiger- Wald war's. Der Tag war heiß gewesen, und nun lag letztes Sonnenlicht auf den welligen Höhen. Kein Windhauch rührte sich. Und da zogen sie unten durchs Tal: Buben und Mädel in bunter Reihe, die Zupfgeige am Arm, und durch den wundervollen Juniabend klang's und sang's von alten lieben Liedern.— Ich bin nachher mit den Wandervögeln zusammen in der Bahn gefahren. Jedem Jungen, jedem Mädel strahlte hellste, frischeste Wander freude aus dem Gesicht. Damals bin ich des Wandervogcltums herzlich froh geworden, gerade damals, als ich Buben und Mädel in engster Gemeinschaft sah! Bedenken, wie sie Herr Pape geäußert hat, sollten Wohl gegen diese Bewegung meines Erachtens nicht ins Feld geführt werden. W. S a ck e n. Kleine Mitteilungen. Klage des Syndikus des Börscnvcreins wegen Beleidigung (vgl. Nr. 89). — In der Strafsache gegen Herrn Karl Schirmer in Leipzig wegen öffentlicher Beleidigung des Herrn vr. Orth stand heute vor der Ferienstrafkammer L des Königlichen Landgerichts Leipzig Hauptverhandlung an. Nach Eintritt in die Sache wurde auf Anregung des Gerichts fol gender Vergleich abgeschlossen: Herr Schirmer erklärt, daß er Herrn vr. Orth in dem von ihm in der Zeit vom 17. bis 19. April 1913 verbreiteten und in dem Schau fenster seines Geschäftslokales Burgstraßc 22 ansgehängten Plakat nicht habe beleidigen wollen und die darin enthaltene Beleidigung zurücknähme. Die Kosten übernimmt Herr Schirmer, er trägt auch die dem Nebenkläger erwachsenen notwendigen Auslagen. Dem Nebenkläger wird gestattet, diese Erklärung im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel zu veröffentlichen. Der Nebenkläger zieht den Strafantrag zurück. Leipzig, den 22. Juli 1913. Or. Böhme Or. Wilfferodt für den Angeklagten Schirmer. für den Nebenkläger. Deutsches Zeitungsarchiv. — In einer am 17. Juli in Berlin abgehaltcnen Sitzung des Organisationsausschusses des Deutschen Zei tungsarchivs wurde ans Grund der Ermittelungen eines in der Sitzung vom 14. April dieses Jahres eingesetzten Unterausschusses festgestellt, daß die ursprüngliche Absicht der Organisation des Deutschen Zeitungs archivs als eines rein gemeinnützigen Unternehmens durch die von Herrn Or. Beck getroffenen Maßnahmen durchkreuzt worden ist. Der Organisationsausschuß hat deshalb beschlossen, an sämtliche Mitglieder eine Einladung zu einer neuen Sitzung ergehen zu lassen, auf deren Tagesordnung die Auflösung des Ausschusses oder die Herbeiführung einer Neuorganisation des ganzen Unternehmens auf gemeinnütziger Grundlage gesetzt werden soll. In einer Mitteilung an die Presse bestreitet Herr Or. Beck, daß er durch sein Verhalten das Zustandekommen eines gemeinnützigen Vereins »Deutsches Zeitungsarchiv« durch kreuzt habe. Er habe nur neben den Verein eine erwerbswirt schaftliche Verlagsgesellschaft gestellt, die ihm »das finanzielle Risiko abnehmen sollte, ohne ihn in seiner Bewegungsfreiheit hinsichtlich der Verwirklichung des Vereinszmeckes zu behindern«. Es handelt sich also hier anscheinend um einen der jetzt so häufigen Fälle, in denen »gemeinnützige« und geschäftliche Zwecke in einer Weise miteinander verkoppelt werden, daß man nie weiß, wo die Gemeinnützigkeit an fängt und das Geschäft aufhört. Verband der Buchhandlungsreisendcn Deutschlands, Österreich- Ungarns und der Schweiz. — Die diesjährige Generalversammlung, die wiederum mit einer Ausstellung aller für den Reisebuchhandel in Betracht kommenden Werke verbunden ist, wird vom 23.—25. August in Dresden (Pirnaischestr. 29) abgehaltcn werden. Ans die Tages ordnung der geschäftlichen Sitzungen sind nachstehende Punkte gesetzt worden: 1. Jahresbericht des Vorsitzenden. — 2. Jahresbericht des Kassenwartes. — 3. Bericht der Kassenrcvisoren. — 4. Bericht der sFortsetzung auf Seite 7571.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder