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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.07.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-07-23
- Erscheinungsdatum
- 23.07.1913
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- Deutsch
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- Saxonica
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7486 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. pjk 168, 23. Juli lgl3. Nebenartikel und das Bestreben des Sortimenters, vom Verleger günstigere Bedingungen zu erlangen, die kaum je Anlaß bieten werden, dem Publikum gegenüber das Netto-Ab kommen nicht gewissenhaft einzu halten. Mr. Heinemann wurde demgemäß auch im »Lovlisvller« und im »üublisbers' Oireular« mit Antworten und Anfragen überschüttet. Mr. Saxlon berechnet in seinem Briefe, den ?ubiisdsrs' vireuiar in seiner Nummer vom 21. Juni abdruckte, daß der Sorti menter 17-/- °/» Unkosten habe, und verlangt einen Mindest rabatt von 3V bis 331L"/» aus Netto - Bücher. Dagegen will er gerne auf das in den meisten Fällen dem Buchhändler uner reichbare Freiexemplar verzichten. Andere Buchhändler stellen ähnliche Forderungen. Man sieht, daß die Frage über die außerordentlich hohen Rabatlsätze, die von verschiedenen Ver legern dem Sortiment cingeräumt werden, noch weiterer Aus führungen und Erläuterungen bedarf. Selbstverständlich ver langen Käufer großer Posten, besonders wenn sie bar bezahlen, besondere Vergünstigungen, und soviel ich weiß, erhalten sie diese von sehr vielen Verlegern. Nur sind diese Käufer meistens keine legitimeil Buchhändler, sondern Warenhäuser (Dragers), Konsumvereine (Stores), Chemiker, Lehrervereinigungen, städti sche Behörden (Lountz- Louncii), Regierungs-Behörden ((Statio- uar^-Okkioe), Museen und kree-Iübraiios etc. Hier wäre sür die Verleger Gelegenheit, die übermäßigen Rabattsätze zu kürzen und so dem legitimen Buchhandel eine Anzahl Kunden, die ihm jetzt durch allzugroße Verleger-Vergünstigungen entzogen werden, wieder zuzuführen. Zum Bedauern der Versammlung legte .Herr Heinemann sein Amt als britischer Vertreter im Exekutiv-Komitee des Inter nationalen Verlegerkongresses nieder. Er hat diesen Ehrenposten, der durchaus keine Sinekure ist, 18 Jahre zum Nutzen und Segen des Gesamtbuchhandels verwaltet, so daß man ihn ungern aus seinem Amte scheiden sieht. An seine Stelle trat Herr Geosfrey S. Williams, Haupt der bekannten Firma Williams L Norgate, Präsident der »-Vssocüuion ok koreixu LookssUers ok Kreut Lrituiil unck Ireiunä«, der als eifriger Kämpfer für die Aufrechterhaltung des Ladenpreises und als unerbittlicher Feind der Schleuderei in jeder Form bekannt ist. Von Budapest in Ungarn nach dem sonnigen Torquay in England ist ein gewaltiger Sprung. Hier tagte vom 20.—25. Juni die jährliche Generalversammlung der »Lssoemtoci Lcxckseilsrs«, des größten Sortimentervereins der Welt. Die stark besuchte Versammlung begrüßte das Anwachsen der Netto-Bücher mit Genugtuung. Die vergleichende vom »kubiisbers' kireular« ver öffentlichte Tabelle ist hier beigefügt. 6ook8*) l'otal ?ub1. 8d. ?riee Xot 6ooti8**) l'otal ?ud1. sd. ?ric6 1901 5675 1211 8 7 2322 983 3 4 1902 6091 1239 10 UV- 3050 1247 15 10-/, 1903 5198 951 6 10-/- 3581 1567 11 3 1904 5382 994 5 11 4303 1550 19 5 1903 5621 847 18 «V- 4617 1480 12 8 1906 5843 814 2 1 5136 1646 18 7 1907 4926 872 17 5-,. 5126 1643 14 0 1908 4215 791 0 7 5658 1718 4 10 1909 4688 757 2 0-,, 5607 1653 1 0 1910 4255 691 2 7 6071 1776 7 3 1911 3729 742 8 3 6185 1817 9 7 1912 3182 652 4 7 7091 1953 17 5-/, Man kann aus dem Anwachsen des diet-Preiscs ersehen, wie loyal die von dem Buchhandel eingegangenen Verpflichtungen gehalten werden. Die Versammlung tadelte die neuerdings besonders in London eingerissene Gepflogenheit, interne, nur den Buchhandel angehende Angelegenheiten, besonders die Rabatt sätze, in den Tageszeitungen breitzutreten, da dadurch unter dem Publikum ganz irrige Anschauungen über den Verdienst des Buchhändlers verbreitet würden. Auch sah sich der Kongreß ver anlaßt, gegen die von Schriftstellern und Verlegern neuerdings 2) Biicher, aus die ein Preisnachlaß an das Publikum gewährt werden darf. Bücher, die nur zum Ladenpreise, also ohne jeden Rabatt, an das Publikum geliefert werden dilrse». wieder ins Leben gerufene Agitation gegen die Leihbibliotheken Stellung zu nehmen. Die allgemeine Klage über die Leihbiblio theken besteht nämlich darin, daß sie erstens nicht genügend Bücher kaufen, um jedem Schriftsteller einen lohnenden Lebens unterhalt zu sichern, zweitens, daß sie das Publikum nicht schnell genug mit den neuestenMeisterwerken derLiteratur bedienen, da die Leihbibliotheken sich sonderbarer Weise weigern, eine so große Anzahl von jedem Werke anzuschaffen, wie sie Abonnenten haben, und daß drittens die Abonncmentsbedingungen der Leihbibliotheken so niedrig sind, die Auswahl dagegen so groß ist, daß das leselustige Publikum vom Kaufen abgefchrcckt wird und es vorzieht, sich sein Lesefutter aus dem unermeßlichen Reservoir der Leihbibliotheken zu holen! Die weisen Männer, die diese Agitation ins Werk setzten, haben dabei nur übersehen, daß sie sich mit ihren Behauptungen selber widersprechen und auch ver gessen, daß die Leihbibliotheken kaufmännische Unternehmungen und keine philanthropischen Anstalten sind, die, wie die »rüee lübraries«, von den Steuerzahlern erhalten werden. Die Kon kurrenz der öffentlichen Bibliotheken verbietet schon den Leih bibliotheken im eigenen Interesse den Abonnementsprcis zu er höhen, wiewohl manche bei der stetigen Steigerung aller Lebens- bedingungcn gern dazu bereit wären. Es ist eine unbestrittene Tatsache, daß das Leben in London innerhalb zehn Jahren um 20 °/-> teurer geworden ist. Auch wurde die von einzelnen Verlegern neuerdings angenommene Gewohnheit, das Sortiment auszuschalten und sich init Zirkularen direkt an das Publikum zu wenden, einer scharfen Kritik unterzogen. Der Glanzpunkt des Kongresses war das unvermeidliche Fest mahl, zu dem nicht nur die Spitzen der Stadt Torquay, die Chefs der bedeutendsten Londoner Verlagshäuser, sondern auch die bekanntesten Vertreter der Literatur erschienen waren. Die Festrede wurde von dein bekannten Schriftsteller Hall Caine ge halten, der eigens von seinem Tuskulum auf der Insel Man herbeigeeilt war, um mit seinem Rat und seiner großartigen kaufmännischen Begabung dem notleidenden Buchhandel gewisse Ratschläge zur Verbesserung seiner Lage zu geben. Leider lohnte ihm das Verlegerorgan, »Tire kubiisbers' Oireular«, seinen Eifer mit schnödem Undank. Es nannte seinen Vorschlag unpraktisch, obgleich die Leihbibliotheken ihn schon seit etwa zwei Jahren zu ihrer Zufriedenheit in London durchführen. Hall Caine riet näm lich den Sortimentern, sich mit den Verlegern dahin zu einigen, daß sie die neu erscheinenden Bücher vor dem offiziellen Erschei nungstag zur Einsicht erhalten. Selbstverständlich könne der Buchhändler nicht selber alles lesen, er könne aber seine Frau und Tochter damit betrauen. Auch könnten die Buchhändler ja nach dem Vorgehen der Londoner Leihbibliotheken sich in jeder Stadt zusammentun und ein Komitee ernennen, das die Biicher prüft und dann den Mitgliedern seine Ansicht über deren wahrschein liche Gangbarkeit milteilt. Hall Caine wird sich jedenfalls über das absprechende Urteil des »Uublisbors' kircuiar« zu trösten wissen, um so mehr, als er soeben telegraphisch mit Mr. W. R. Hearst in New Aork einen Vertrag abschlotz, der ihm 500 000 — 100 000 P einbringt. Diese Summe ist nicht etwa für fertig vorliegende Werke des besthonoricrten Schriftstellers der Welt, sondern für Werke, die Hall Caine in den nächsten fünf Jahren, nach dem Erscheinen der Buchausgabe von »3?be VVomau Tiicm kavvst Lla« (im August ; W. Heincmann ; 6/—), zu schreibe» ge denkt. Hearst hat sich nur den alleinigen Abdruck dieser künftigen Meisterwerke in Amerika für seine Zeitschriften und Zeitungen gesichert; die europäischen Rechte und Buchausgaben werden somit durch diesen Vertrag nicht berührt. Hall Caine warnte auch vor dem überhandnehmen der billigen Neudrucke, die gar zu schnell nach dem Erscheinen der 6/—-Bände erschienen und cs so dem Sortimenter unmöglich machten, seinen Vorrat teurer Ro mane loszuwerden. Ein Zwischenraum von mindestens zwei Jahren sollte zwischen der Original-Ausgabe und der neuen billigen 7 ck-Ausgabe liegen, um so mehr, als die Buchhändler unmöglich bei dem Verkauf der 7 ci-Bücher, auch wenn sic netto verkauft würden, bestehen könnten. Daß diese Warnung nicht ungerechtfertigt ist, geht aus der folgenden Liste von Verlegern hervor, die neuerdings 7 ci-Ausgaben auf den Markt brach- izortfeßu»» aus Leite 7511.»
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