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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.07.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-07-23
- Erscheinungsdatum
- 23.07.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Sr?'. !MI »ayrncy. -Tlocy oem ^Zuslanv ersolgt Lieke^uug riaum >/«S. 13.50 M..'/^ S.2S M..'/. 6.50 M.-. sür Nicht- L^pzig oder dur^ Kreuzband, an Nichtmit^lieder in ZZ Mitglieder 40 >pf.. 32 M.. SV^W.; 100 N7.^- Deila^cn werden ^ Nr. 168. Leipzig, Mittwoch den 23. Juli 1813. 80. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Aus dem englischen Buchhandel. v. liv siehe Nr. 1S4.) Rabattgesahr. — Der Rücktritt Mr. Hcinemanns. — Generalversamm lung der ^ssociateck Lookseilers. Neuerscheinungen. — Jüdische Bücher. Der bekannte und um den englischen Buchhandel sehr ver diente Verleger William Heinemann hat durch seine am 3. Juni in Budapest vor dem internationalen Verleger-Kongreß gehal tene Rede in hiesigen Buchhändlerkreisen eine gelinde Sensation verursacht. Wir entnehmen dem knbllskers' lüiroular vom 14. Juni, das die Rede H.'s im Wortlaut bringt, die folgenden Hauptpunkte, die auch für die Leser des Börsenblattes ein ge wisses Interesse beanspruchen dürfen. Die Tendenz seiner Aus führungen, betitelt »Tds Oanxsi to tbs Uaintenanos ok tbs I'ubiisbsck kriee, arising out ok Klükting anck Lxssssivs ckisoounts to tbs Rstall Tracks« (Die Gefahr, die der Aufrechlerhaltung des Verlegerpreises aus den verschiedenartigen und übermäßig hohen Rabattsätzen an den Sortimentsbuchhandel erwächst), ergibt sich klar aus den folgenden Behauptungen des geehrten Redners: »Es hat für uns Verleger wenig Interesse, daß wir auf Aufrechterhaltung des Ladenpreises, der zum Nutzen des Sor timents dem Publikum gegenüber eingeführt wurde, bestehen, wenn wir uns selber untereinander in halsabschneiderischer Weise bekämpfen. Eine solche Politik, die konsequent durchgeführt wird, wird in nicht allzulanger Zeit beweisen, daß die dem Sortimenter drohende Gefahr viel kleiner ist, als die dem Verleger bevorstehende. Unsere Bemühungen, den Ladenpreis aufrecht zuerhalten, würden nur den Sortimenter bereichern, den Verleger aber schädigen. In Wirklichkeit sind wir Verleger als Mittels männer durch die sich stets mehrenden Fachvereinigungen der Sortimenter, Buchdrucker und Papiersabrikanten in eine sehr be drängte Lage geraten, die wir noch verschlimmern, wenn wir uns gegenseitig bekämpfen, indem wir auf der einen Seite uns um die Gunst der Schriftsteller bewerben und auf der anderen Seite uns in die .Hände der Sortimenter geben. Hauptsächlich möchte ich das Augenmerk der Versammlung auf die wenig schöne Art und Weise lenken, mit der einige Verleger sich das Wohlwollen der Sortimenter zu sichern suchen. Nach meiner Meinung wäre es angebracht, daß die Verleger zusammenträten und sich aus be stimmte Verkaufspreise für das Sortiment einigten, so daß die außerordentlich hohen Vergünstigungen, die von einzelnen Ver legern gewährt werden, in Zukunft ganz wegfallen. Zur Zeit, als die Verleger und Buchhändler gemeinsam das Nettosystem in England einführten, drückte der Präsident der »Lssooiatsck Look- ssllers« den Wunsch aus, daß die Verleger es sich zur Pflicht machen sollten, das Sortiment nicht durch das Anerbieten allzu- grotzer Rabattsätze zum Brechen der eingegangenen Verpflich tungen zu verleiten. Das Rettosystem besteht jetzt seit 13 Jahren und hat den Sortimentern großen Vorteil gebracht. Sein Zu sammenbruch würde für den Gcsamtbuchhandel ein nicht zu unterschätzendes Unglück sein. Ich habe mich schon des öfteren gefragt, ob uns dieses Unglück nicht bald droht, da von gewissen Seilen dem Sortimentsbuchhandel stets größere Vergünstigungen eingeräumt werden, die ihn dazu verleiten, seine Lagerbestände über seine Kräfte zu vermehren. Ich selber werde dem Sorti ment stets solche Bedingungen gewähren, daß es einen guten Gewinn erzielen kann, aber ich sehe davon ab, ihm außerordent lich hohe Rabattsütze anzubieten, bloß zu dem Zwecke, meine Konkurrenten zu unterbieten! Daher enthalte ich mich auch der Gepflogenheit, verschiedene Preise einzuführen oder mir von ge wisser Seite die Rabattsütze vorschreiben zu lassen. Es ist mir mitgeteilt worden, daß einige Verleger um die Weihnachtszeit an gewisse Handlungen täglich Zirkulare, Briefe und sogar Tele gramme mit Anerbietungen außerordentlicher Rabattsätze gesandt haben. Diese Manipulationen müssen den Buchhändler verleiten, auch seinen Kunden größere Vorteile einzuräumen. Denn wenn der Verleger verschenkt, warum nicht auch der Sortimenter? Ähnliches soll, wie mir meine deutschen Freunde Mitteilen, auch in Deutschland Vorkommen, und von den Vereinigten Staaten weiß ich dasselbe! So wächst sich dieses Problem zu einer inter nationalen Bedeutung aus. Es unterliegt keinem Zweifel, daß durch das Aufhörcn des Ladenpreises in einem Lande die übrigen Länder bald in Mitleidenschaft gezogen werden.« Am Schluß seiner Rede legte der Redner der Versammlung folgende Resolution vor: »Der Internationale Verleger-Kongreß, der seine 8. Sitzung in Budapest abhält, beauftragt sein Exekutiv-Komitee, an alle nationalen Vereinigungen eine Denkschrift zu richten, in der auf die dem Gesamtbuchhandel durch die übermäßige Rabatt gabe seitens der Verleger an den Sortimentsbuchhandel dro hende Gefahr aufmerksam gemacht wird, da hierdurch die Auf rechterhaltung des Ladenpreises in Frage gestellt ist. Das Er- greifen von geeigneten Gegenmaßregeln muß da, wo die Gefahr sich zeigt, den betreffenden nationalen Vereinigungen über lassen werden.« Im großen und ganzen kann jeder Buchhändler und Ver leger, der die im Buchhandel herrschenden Zustände kennt, nur den Auslassungen des Redners zustimmen. Die Frage ist nur die, ob der jetzt auf Nettobücher eingeräumte Rabattsatz wirklich dem Sortimentsbuchhandel genügt, um ihm einen der Arbeit und dem Risiko entsprechenden Reingewinn zu garantieren. Jeder Arbeiter ist schließlich seines Lohnes wert. Es ist aber eine nicht zu verkennende Tatsache, daß es in London kaum noch einen Buch- laden gibt, der nicht gezwungen ist, andere Neben artikel zu führen, falls er bestehen will. Das allein deutet daraus hin, daß der aus dem Bücherverkauf hcrrllhrende Nutzen zu minimal ist und der auf Nettobücher gewährte Rabatt nicht ge nügt. Denn man darf nicht vergessen, daß die Spesen eines Buch händlers, abgesehen von dem toten und wertlosen Lager, sich bis auf 1714 Prozent belaufen! Der Rabatt ans Netto-Bücher be trägt gewöhnlich 2 Pence auf den Schilling (also ungefähr 2ü Pfennige auf die Mark). Dazu kommt in günstigen Fällen noch das Freiexemplar als dreizehntes Exemplar und in ein zelnen Fällen ein Kassa-Skonto von 214 bis S °/>! Ein Reingewinn von 2 bis 3 °/-> aus den Umsatz kann schwerlich als ein genügender Lohn für die geleistete Arbeit und das einge gangene Risiko betrachtet werden, da Verluste aller Arten mit dem Geschäftsbetriebe verbunden sind, die auch der gewitzigste Buch händler nicht vermeiden kann, und die in den meisten Fällen den Reingewinn nicht höher steigen lassen. Daher auch die S74
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