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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.07.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-07-23
- Erscheinungsdatum
- 23.07.1913
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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168, 23. Juli 1913. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 7511 (gorijctzu», M Seile 748t>.j len. Mrs. Nelson waren die Pioniere dieser in Leinen gebun denen, mit anziehenden bildergeschmückten Schutzumschlägen ver sehenen handlichen Romanausgaben. »Iba ^larriago vk William ,Vsko<-, von Mrs. Humphry Ward, war das erste Buch dieser Gattung. Wenn, wie der Engländer behauptet, Nachahmung die höchste Art der Schmeichelei und Bewunderung ist, dann können Messrs. Nelson mit ihrem Erfolg zufrieden sein; beinahe alle Verleger folgen ihren Spuren. Die Firmen John Song, Georg Newnes, Henry Frowde sind die letzten Nachzügler. Messrs. Collins, Mcthuen, Macmillan, Heinemann, Everett, Hutchinson, Hodder L Stoughton, Ward Lock usw., alle haben sich beeilt, Neu drucke ihrer 6/—-Romane etc. in einer 7 ck-Ausgabe zu bringen, und scheinen damit eine Goldmine gefunden zu haben. Hierdurch erklärt sich auch die Tatsache, daß die Werke erster Autoren, wie Rider Haggard, Gilbert Barkcr, Anthony Hope, Scton Merriman, A. E. W. Mason, Marion Crawford, S. R. Crockctt, Conan Doyle, Eden Phillpotts, Cutcliffe Hyne, Jack London, Miß Braddon, Hall Caine, Mme. Albanesi, Mrs. Hum- phry Ward, H. G. Wells, Walter Besant, Quiller Couch, Quida und Charles Garvice, in diesen billigen Ausgaben zu haben sind. Die bildergeschmücktcn Schutzumschläge sind die Hauptattrak tion mancher Schaufenster. Auch die französische Ausgabe von Nelsons »Ein Schilling-Bibliothek« findet in Frankreich Nach ahmer in Hülle und Fülle. Dort sind es die Firmen Hachette und Nilsson, die das Muster der Nelson-Bücher getreulich kopieren. Während aber die von der Firma Nilsson hergestellten leinen gebundenen Bände sich durch guten Druck, Papier und geschmack volle Aufmachung auszeichnen, können die bei der Firma Hachette erschienenen Bände schwerlich mit dieser Ausgabe, geschweige denn mit der »Nelson-Ausgabe einen Vergleich aushatten. Eine englische Firma, die bekannten Herausgeber von der »Lverx- inaa Ivibrarz-« Messrs. Dent, veröffentlichen nun im Verein mit der neuerdings in den Vordergrund getretenen französischen Ver lagsfirma Cres L Cie. eine neue in Leinen gebundene I/— s k. - Ausgabe französischer We rke, die »Oollsetion 6aIIia«, als deren Herausgeber Professor Charles Sarolea zeichnet. Wie zu erwarten war, sind die von der Firma Dent hergestellten Bücher, was geschmackvolle Aufmachung und Druck betrifft, tadellos, ob aber die Auswahl dem Publikum und die Bedingungen dem Buchhandel zusagen, mutz die Zukunft lehren. Auffallend ist, datz die religiöse Unterhaltungslektüre neuer dings wieder aufzulebcn und im Publikum Anklang zu finden scheint. Religiöse Konflikte liegen in der Luft, und da der Ro manschriftsteller eine feine Witterung für die Bedürfnisse des Publikums hat, so sucht er durch seine Schilderungen das Interesse an der Religion wieder zu beleben. Haupt sächlich sind es Romane aus weiblicher Feder, die sich mit solchen Gewissensproblemen beschäftigen. So erwarb sich z. B. Mrs. Henry La Pastures Roman »dliokael kerr^s« in religiösen Kreisen eine gewisse Popularität, die auch Mitz Dorothea Ger- rards »vnvortkz- ?aet« (Stanley Paul; 6/—) im Publikum zu finden scheint. Daß auch männliche Verfasser den religiösen Problemen nicht widerstehen können, zeigen Mr. O'Donnovans Modernistcn-Roman »b'aUior Uaipk« und Mr. Goads in religiöse Sentimentalitäten getauchte Erzählung »Tde Lio^Som«. Der amerikanische Schriftsteller Winston Churchill, der seinen Ruf durch »Tke öunAlo«, jenes grauenhafte realistische Gemälde der großen Schlächtereien Chicagos, erwarb, läßt »Tka Inside ok tbe 6up« (Macmillan. 6/—) erscheinen. Dieser Roman erinnert den Leser an das Werk der Mrs. Humphrh Ward, »Robert Eismeere«, das vor etwa zwanzig Jahren das Tagesgespräch Londons war. Auch Oliver Onions trefflicher Roman »Dke 8tarx ok ttonis« (Martin Secker. 6/—) kann hier angereiht werden, da man in ihm vergebens nach der ausgleichenden und versöhnenden Gerechtig keit sucht. Als ein Zeichen unserer rastlos nach Wahrheit suchenden Zeit mutz das Interesse angesehen werden, das man den neuen Über setzungen der Heiligen Schrift cntgegcnbringt. Die anglikanische Kirche ist mit ihrer revidierten Übersetzung unzufrieden, und der Erzbischof von Canterbury empfing eine Deputation, die ihm eine Korrektur der »Lutboriseä Version«, wo sie veraltet und offenbar falsch übersetzt ist, vorschlug. Inzwischen wurde von zwei Geistlichen eine Übersetzung der Epistel an die Hebräer veröffentlicht, die allgemeine Anerkennung fand. Dieselben ano nymen Verfasser wollen in kurzer Zeit das Evangelium St. Mar kus übersetzen; als Verleger wird die Lambrickgo?ress genannt. Dann kommen auch die Katholiken mit einer neuen, von Kar dinal Bourne approbierten Bibelübersetzung, der sogenannten »Douay-Bibel«, die bis jetzt beim Gottesdienste gebraucht wird, aber in gar zu archaistischem Englisch abgefaßt ist und vielfach gegen den englischen Sprachgebrauch verstößt. Die neue »West- mioster Version« wird in dem berühmten Verlagshaus von Long- mans erscheinen. Ihre Herausgeber sind die beiden Jesuiten Cuthbert Lattey und Joseph Keating. Bis jetzt erschienen der erste und zweite Brief an die Thessalonicher. Die gesamte zu ständige — auch protestantische — Kritik lobt die Übersetzung ohne jeglichen Vorbehalt. Zuerst wird das neue Testament erscheinen. Es ist Wohl allgemein bekannt, daß die beste französische Bibel übersetzung vor etwa zehn Jahren von dem Jesuiten Crampon herausgegeben wurde, was ein gutes Omen für die neue eng lische Version zu fein scheint, da sich der Jesuitenorden augen scheinlich nicht den Ruf der Gelehrsamkeit rauben lassen will. Die jüdischen literarischen Gesellschaften Großbritanniens hielten unlängst ihre jährliche Generalversammlung ab. Der Präsident, Herr Israel Abrahams, klagte über das geringe In teresse, das seine Glaubensgenossen diesen Bestrebungen eist- gegenbringcn. Sie kaufen keine jüdischen Bücher in englischer Sprache, so gut und billig diese auch sein mögen, so datz die Verleger die Annahme aller solcher Werke, die sich nicht an ein weiteres Publikum wenden, ver weigern. Vergebens haben die Vereine versucht, diese Gleich gültigkeit zu bekämpfen. Diese Erscheinung tritt auch bei den Veröffentlichungen anderer Bekenntnisse zu tage und liegt in der Natur der Verhältnisse begründet, da von einseitigem Stand punkt abgefaßte Schriften im Publikum aller Konfessionen ein gewisses Mißtrauen Hervorrufen. London, Juli 1913. W. vonKnoblauch. 6rieelij8clie palaeoxraptiie. Von v. Oarätliausen. 2. laxs. 86.2: Die 8ckrikt, Un1ei-8cliriften unä dtii-ono- loxle im Altertum unä im d^rantlnlbclien Mittel alter. Nit 35 k'igurori unä 12 'laksln. I^siprix: Vsit L Oomp. 1913. VIII, 516 8. 8«. krsiZ ^6 16.— orä. Im Börsenblatt vom 7. September 1911 ist der erste Band der Griechischen Paläographie von V. Gardthansen zur Anzeige gebracht worden, der sich mit dem Buchwesen im Altertum und im byzantinischen Mittelalter beschäftigt. Ihm ist jetzt der zweite Band gefolgt, der in der Hauptsache die Schrift selbst behandelt und, da hierin das eigentliche Thema des ganzen Buches liegt, im Umfang den ersten bei weitem llbertrifft. Wenn von dem ersten Bande gesagt wurde, daß es wohl nur wenige Buchhändler geben wird, für die sein Inhalt von erheb licherem Interesse ist, so muß das natürlich von dem zweiten in noch erweitertem Sinne gelten. Andrerseits aber kann ich mir wohl denken, daß einer ausgewähltcn kleinen Zahl von Antiquaren die Beschäf tigung mit dem Werke unter Umständen sogar von direktem Nutzen sein kann, wenn auch griechische Handschriften bei uns nur sehr selten auf den Markt kommen. Inhaltlich zerfällt der Band in zwei Bücher: »Schriftwesen« auf der einen Seite, »Unterschriften und Chronologie« auf der anderen. Unter Schriftwesen wird zunächst die Schrift an sich be handelt in ihren Arten, ihrer Geschichte, in der Anordnung der Buch staben und der Zeilen. Das sind Kapitel, die über den Kreis der Studenten und Fachgelehrten hinaus Interesse finden können, beson ders da, wo von der Geschichte der griechischen Schrift und damit von dem Ursprung unserer eigenen die Rede ist. Weitere acht Kapitel behandeln die Arten griechischer Volksschrift: die älteste und die spätere Papyrusnnciale, die Pergamentnnciale in gleicher Abstufung, die Cursive, die Minuskel, Duktus und Nationalschrift. Zu dieser Abteilung gehören die meisten der beigegebenen Tafeln, die vom 4. Jahrhundert v. Chr. angefangen bis zum Jahre 1496 zahlreiche Faksimiles mit Übertragungen in die jetzt übliche Druckschrift bringen. Ein anderer Abschnitt ist den künstlichen Schriftarten, der Tachy- graphie und Kryptographie, gewidmet, und schließlich werden Ab-
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