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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-07-10
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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7126 Börsenblatt f. d- Dlschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. -st 157, 10. Juli 1013. gehren. Auch L. di S. Giusto nimmt die Romanschriftstellerei nicht gar zu streng, ja an sinnlichen und schlüpfrigen Situa tionen übertrifft er bei weitem die Jnvernizio. Wir haben aber auch Aristokratinnen der Schriststellerkunst, die mit ihren Schriften ausschließlich den Zweck verfolgen, zur Erziehung und Bildung des Herzens beider Geschlechter bei- zutragen. Sie verstecken sich hinter Pseudonymen, aber das große Publikum, das ihre ernsten Bestrebungen, weil es sie mora lisch und für das Volkswohl im allgemeinen fruchtbringend findet, unterstützt, weiß, daß Cordelia: Frau Virginia- Tedeschi-Treves, Jolanda: Frau Maria Majocchi-Plattis, Ncera: Anna Radius - Zuccali, Fulvta: Rachele Sa- poriti heißen. Diesen reihen sich noch Anna Vertua Gentile, Ada Negri, Gemma Ferruggia, Amelia Rosselli, Evelyn und noch einige andere Namen an. Unter solchen Verhältnissen ver steht es sich ja von selbst, daß der Kamps zwischen beiden Lagern ein sehr lebhafter sein wird, um so mehr, als, um die Lücken auszufüllen, mitunter auch hastige, ungeduldige Schrift steller auftreten, die nur auf den momentanen Erfolg bedacht sind. Der gewissenhafte Schriftsteller will sich dagegen Erfolg aus lange Zeit hinaus sichern; er sucht nur Werke von bleiben dem Wert zu schaffen. Die Sichtung des in letzter Zeit so massenhaft aus den Markt gebrachten Lesestoffs bleibt dem Kri tiker Vorbehalten, denn das Publikum hat in unserer hastigen Zeit keine Mutze dazu, das wirklich Gute von dem Schlechten zu scheiden und abzusondern. Und wenn der Kritiker gewissen haft zu Werke geht, so wird das Minderwertige recht bald in Vergessenheit geraten. Ich habe in letzter Zeit schon öfters erwähnt, daß man auch bei uns jetzt der Bibliographie mehr Beachtung schenkt als bisher. Man erkennt endlich, daß man, wenn die Bibliographie ordentlich gepflegt wird, dadurch den Grundstein zu allerhand Studien legt. Unser bibliographisches Material wird nunmehr durch ein von F. Gatti und F. Pellati zusammengestelltes La on a r i o bidlioArakioo ä i arcliooloAia 6 ä i storia äoll'arte per I'Italia (E. Loescher & Co. in Rom; krs. 10.—) bereichert. Dieser erste Band bezieht sich auf das Jahr 1011, dem in Bälde der für 1012 folgen wird. Es sind fiir die Zusammenstellung dieses speziell der Archäologie und der Kunstgeschichte Italiens gewidmeten bibliographischen Jahrbuches etwa 378 Zeitschriften und Tagesblätter exzerpiert worden, deren Verzeichnis der wirklichen Bibliographie voran geht. Die bibliographischen Angaben sind alphabetisch nach den Autoren geordnet, und der Band schließt mit einem Sach- und Schlagwort-Negister. Im ganzen ein sehr praktisches Nach schlagewerk, das 3722 Titel ausführt, die aus italienischen (170), französischen (97), deutschen (70), englischen (25), lateinischen (5), sowie russischen, holländischen, griechischen, ungarischen, spanischen und norwegischen Zeitschriften zusammengestellt wor den sind. Die Werke in Bandform sind unter Angabe des Ver legers, der Seitenzahl und des Preises verzeichnet. Bei den Zeitschriften-Auszügen verweist eine eingeklammerte Zahl auf den Titel der betreffenden Tageszeitung oder Monatsschrift, die zu diesem Zweck in einem Verzeichnis mit laufenden Nummern zusammengestellt sind. Man hatte bis vor einigen Jahren die löbliche Gewohnheit, beim Schluß des Schuljahres die fleißigsten Schüler mit einem Preis, der zumeist aus einem Buche bestand, auszuzeichnen. An Stelle des Buches führte man immer mehr die Medaille ein, weil diese — wie man behauptet — weniger koste. Im Grunde ge nommen ist die Ersparnis für die Gcmcindefinanzen keine wesent liche; groß ist dagegen der dem Buchhandel dadurch erwachsene Schaden, denn der Absatz an Büchern zur Preisverteilung reprä sentiert, für Volks-, Normal- und technische Schulen berechnet, doch immer einen Nettowert von ungefähr 1 Million Lire. Kleine Ge meinden, deren Vertretungen sich des Volkswohles aufrichtig an nehmen, wollen zu der aufgehobenen Gepflogenheit zurllckkehrcn. Hoffen wir, daß auch die größeren Gemeinden und der Staat diesem dem Buchhandel nutzbringenden Beispiel folgen werden. Endlich, nach langen Vorstudien, werden auch wir in Italic» die Einführung des Kontokorrents bei den Postspar kassen, sowie den damit verbundenen Olearinx- Verkehr nach dem Muster der übrigen mitteleuropäischen Staa ten erhalten. Es war ja Zeit, daß auch hierzulande diese besonders für den Kleinhandel sehr wichtige und ersprießliche Einrichtung endlich einmal eingefllhrt wurde. Nur hat die Post- Verwaltung ihren fiskalischen Gesinnungen nicht entsagen können; denn für die zur Eröffnung einer laufenden Rechnung nötige, in ihrer Höhe noch nicht bestimmte Depot-Summe werden gar keine Zinsen gutgebracht, und zweitens wird für jede Zu- oder Abschreibung die Gebühr von 5 cts. berechnet. Auch unter diesen Bedingungen wird die Neueinrichtung mit Freude begrüßt, denn die sich daraus ergebende Erleichterung des Verkehrs hat für den Handel im allgemeinen einen unschätzbaren Wert. Dem Verlagsbuchhändler und Komturherrn vr. Ulrico Hoepli in Mailand wurde dieser Tage vom Gemeinderat, dem er das erste Exemplar des von ihm verlegten Werkes Uoäoviev il dloro 6 In Vita a Uilano ncltzuattiocsllto zu geeignet hat, die goldene Medaille für die um das Wohl und Ansehen der Stadt verdienten Männer zuerkannt. Graf F. Malaguzzi Valeri beschreibt in einem kostbaren Bande das Leben in Mailand um das 14. Jahrhundert und be schäftigt sich auch ausführlich mit dem Hofe des Herzogs Lodo« vico il Moro, der damals als der Prunkvollste ganz Europas galt. Das schöne Werk l-a Lortc äiUoäovieo il Noro. — Un vita milanoss o l'arto a älilano nolla so- eonäa, motä äcl ljuattrovento (II. Hocpli-Mailand; krs. 48.—) illustriert Paläste, Hofräume, Möbel, Terrakotten, die Meisterwerke der damaligen Goldschmiedekunst und die Kleider- trachtcn jener glänzenden Epoche. Sehr interessant ist die Be schreibung der Toiletten der Beatrice d'Este und der Jsabella d'Aragona, die die Bewunderung der Botschafter und der aus ländischen Fürsten erweckten, so reich waren sie mit Juwelen besetzt, originell, elegant und aus den kostbarsten Geweben her- gestellt. Leider ging von diesem prunkhaften Hofe die Bewegung aus, die später ganz Italien jahrhundertelang unter fremde Knechtschaft gestellt hat. Eine sehr reiche Auswahl von Beiträgen aus dem Gebiete der Geschichte und der Literatur enthält der bei Frat. Bocca-Turin erschienene Band 8critti vor! äi crnäiriono e äi critioainonoreäilioäolkokkaikr (kr«. 80.—). Von diesem reicheingebundenen Bande, an dessen Herstellung sich bei nahe 70 Schriftsteller beteiligt haben, kommen nur wenige Exem plare in den Handel. Dem Bande geht eine vollständige Biblio graphie der Werke Neniers voran, und unter den Autoren finden wir u. a. Baudi di Vesme, Arturo Graf, Guido Mazzoni, Alessandro Luzio, Francesco Novati, V. Salvadori, A. Segarizzi, P. Toesca, Tohnbee Paget, Berthold Wiese usw. Zur Ehrung des um die Geschichte Italiens im allgemeinen und jener der Savoyschen Monarchie insbesondere hochverdienten Schriftstellers Antonio Manno erschienen zliseollLnoa üi stucki storiei in onoro äi Ln ton io älnnno (zwei starke Bände, Frat. Bocca-Turin; krs. 25.—), von denen nur 40 Exemplare für den Büchermarkt bestimmt sind. Diese geschicht lichen Beiträge von über 60 Autoren sind wegen der ge wählten Themata besonders wertvoll und interessant. Antonio Manno hat sich insbesondere mit derUiblioArakin s-torioa Ü8Ali8tttticko1la ilonarckia äi 8avoin, von der letzthin der IX. Band (Und—ilon) erschienen ist (Frat. Bocca- Turin; krs. 20.—), einen unvergänglichen Ruf gesichert. Unter dem Schutze des R. Istituto äi stuäi superiori in Florenz erschien der erste Band einer Quellengeschichte der Stadt Florenz unter demTitel I'onäi äi stori» kiorcntinn. I. uk oarto äol mvnnstoro äi 8t a. älnrin in Uirenr« von L. Schiaparelli (E. Loescher L Co.-Rom; krs. 15.—>. Das Werk wird mehrere Bände umfassen und zuerst die Dokumente der Klösterabteien, des bischöflichen und des Kapitular-Archivs illu strieren. Über die für Archäologen und Geschichtschreiber (Fortsetzung aus Seite 7l51.>
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