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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-07-10
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1913
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 157, 10. Juli 1913. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 7151 Fortsetzung zu Leite 7126.» so interessante Stadt Ravenna hat Pier Desiderio Pasolini eine umfassende Monographie, Häven na e 1e sue §ranäi me in ori 6 betitelt (E. Loescher L Co.-Rom; krs. 15.—), heraus gegeben. Caesar, Galla Placidia, Onoria, Theodorich, Amala- suntha, Justinian und Theodora, Karl der Große, Dante, Napo leon, Byron, Garibaldi, mit der Geschichte Ravennas eng ver bunden, sind darin in Charakterbildern geschildert. — Eine aus führliche geschichtliche Studie hat Guido Pasolini über den letzten ausländischen Papst Adriano VI. (E. Loescher L Co.-Rom; krs. 10.—) veröffentlicht. Das Werk ist reich illustriert. Um das Studium der Gedichte Carduccis zu fördern und zu erleichtern, hatte man mehrere kleinere Wörterbücher verfaßt, aber sie nur auf die »Oäi barbare« unä »Mine e ritnn« beschränkt (siehe Bbl. Nr. 109). Nun haben E. Liguori und A. Pelli ein virionario OarUueeiano (G. Barbera- Florenz; krs. 4.—), das zur Verständlichung sämtlicher Gedichte Carduccis dienen soll, ausgearbeitet. Es ist ein kritisches und ausführlich beschriebenes Verzeichnis der meist schwierigeren oder weniger bekannten Wörter, insbesondere jener, die vom La teinischen abstammen. Personen-, Orts-, geographische mytho logische und geschichtliche Namen sind ebenfalls einer gründlichen Erörterung unterzogen worden. Die Kathedralkirche S. Petronio in Bologna wird in einer mit zahlreichen Illustrationen ausgestatteten Monographie in ge schichtlicher, architektonischer und künstlerischer Beziehung von A. Gatti unter dem Titel b.a basiliea petroniana (Paolo Neri-Bologna; krs. 25.—) ausführlich besprochen. Von dem in Turin 1911 abgehaltenen internationalen Kon greß über die Anwendung der Elektrizität, ist jetzt das Protokoll der Verhandlungen äel Oon^resso internatio nale äelle applieationi elettrieke 1911 (Rivista l'eeniea di Llettrieitä-Mailand; krs. 16.—) erschienen. G. Oberosler. Das Musikbuch. Eine nach Gruppen und Gattungen geordnete Zusammenstellung von Büchern über die Musiker, die Musik und Instrumente mit erläuternden Einführungen. Gr. 8<>. iv und 390 Seiten. Aus dem Verlag von Breilkopf L Härtel, Leipzig 1913. Das Musikbuch! Ein stolzer Titel fürwahr! Doch wenn man aufmerksam in dem schön und klar gedruckten Band liest, der nur einen Teil des angesehenen Musikvcrlags umspannt, den der Literatur über Musik, wird man bald gewahr, daß kaum ein Name von Klang ans der Musikgeschichte der letzten sieben Viertcljahrhundcrte fehlt. Aus der früheren Zeit haben in diesem Kataloge nur die Werke Aufnahme gefunden, die noch von irgend welchem Wert für die Gegenwart sind; um so stärker ist das letzte Jahrzehnt vertreten, in dem die Literatur iiber Musik sich zu einem Hauptzweig des Musikverlags Breitkopf L Härtel entwickelt hat. Ausgeschlossen ist das Gebiet des reinen Lehr buchs der Musik, das in diesem Verlag bekanntlich auch bedeutend ausgebant ist. Im Jahre 1745, als Johann Gottlob Immanuel Breitkopf, dem der deutsche Buchdruck und Buchhandel so viele Anregung und Förde rung zu danken hat, in das väterliche Geschäft eintrat, erschien auch das erste Breitkopfsche Musikbuch, des königlich dänischen Kapell meisters Johann Adolf Scheibe »kritischer Musikus«; daß es einer der besten Leipziger Kupferstecher, Johann Martin Bcrnigeroth, der sich an französischen Vorbildern geschult hatte, mit einem graziösen Titelkupfer zierte, ward von eigener Bedeutung für den Verlag, der sich im neunzehnten Jahrhundert auch zum Kunstverlag erweitern sollte. So war der Grund zum Musikverlag gelegt; daneben er richtete Immanuel Breitkopf ein großes Lager deutscher, englischer, französischer, italienischer handschriftlicher und gedruckter Mnsikalien mit Katalogen über die gesamte Musikliteratur der damaligen Zeit. Sein größtes Verdienst war die Verbesserung des Musiknotensatzes, die ihm im Jahre 1754 gelang ; sie hat die Bedeutung einer Erfindung, da der alte Musiknotensah fast in Vergessenheit geraten war und zu jener Zeit Musikalien nur geschrieben oder durch Kupferstich hergestellt wurden. Wie der reine Musikalienvcrlag, der jetzt mit gegen 25000 Num mern den Hauptstamm des Geschäfts bildet, sich weiter entwickelte, da von soll nicht die Rede sein, blättern wir also in dem Bücherverlag, in der langen Folge von musiktheoretischen und musikgeschichtlichen Werken, von musikalischen Zeitschriften, Musikerbiographien, von Schriften und Briefwechseln von Musikern. An der Spitze steht natürlich der Alt- und Großmeister deutscher Musik Johann Sebastian Bach. Seit 1873 Philipp Spittas große Bachbiographie zuerst erschien, sind der Nachforschung und zugleich der älteren deutschen Musikgeschichte die Wege gewiesen worden, die sie jetzt noch wandeln; das längst vergriffene wertvolle Werk erscheint neu bearbeitet von Kretzschmar und Wolffheim. Die Entwicklung von Bachs Handschrift kann man in zeitlich geordneten Nachbildungen ver folgen, die Kretzschmar auf 142 Lichtdrucktafeln in Folio heraus- gcgeben hat. Der zahlreichen anderen Werke über Bach, der Einzcl- forschuugen in den Bachjahrbüchern usw. kann hier natürlich nicht Erwähnung geschehen. An Bach schließen sich an Händel, dessen Bio graphie aus Chrysanders, seines Vorkämpfers, Feder auch neu auf gelegt wird, Gluck, Haydn, — die grundlegende Lebensbeschreibung von Pohl ist leider nur bis zum zweiten Bande gediehen —, Mozart — ich erinnere nur an Otto Jahns Standardwerk —, Beethoven, dem die fünf Bände der großen Lebensbeschreibung von Thayer, deutsch von Hermann Deiters in Hugo Riemanns Bearbeitung, gewidmet sind. Diesen sechs Klassikern folgen Werke über die Romantiker Carl Maria von Weber, Franz Schubert, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Robert und Clara Schumann und Friedrich Chopin. Unter den Neuromantikern Berlioz, Liszt, Wagner, Cornelius und Bülow nehmen den breitesten Raum natürlich Franz Liszt und Richard Wagner ein. Beide sind mit den großen Ausgaben ihrer gesammelten Schriften vertreten, die erfreulicherweise auch in billigen Volksausgaben vorliegen; 2500 Briefe von Franz Liszt hat La Mara in acht Bänden herausgegcben, zu denen die Sammlung von mehr als 2000Briefen her vorragender Zeitgenossen an Liszt, ebenfalls von La Mara besorgt, wie Rede zur Gegenrede sich verhält. Tie vom Hause Wahufried autori sierte Gesamtausgabe von Wagners Briefen füllt nicht weniger als 17 Bände; die Briefe an Freunde, Gönner, Künstler, Verleger und seine Familie sind natürlich auch in Einzelausgaben erschienen. Das Standardwert aller biographischen Wagnerliteratur, Glascnapps Leben Richard Wagners in sechs Büchern, liegt schon in fünfter, bzw. in vierter Auflage vor. All diese großen Musiker von Bach bis Wagner, und dazu viele andere, wie Brahms, Franz, dem deutschen Volke in seinen weitesten Kreisen uahegebracht zu haben, ist das Verdienst von Jda Maria Lipsius, die unter dem Pseudonym La Mara 1868 ihre »Musikalischen Studieuköpfc« zuerst veröffentlichte, die jetzt zum Teil schon in neunter Auflage erschienen sind. Die vor-Bachsche Zeit, von den Meistern wie Palestriua, Orlando di Lasso bis zu den Deutschen Schein und Schütz, hat ebenso ihre Würdigung gefunden, wie die Zeit von Brahms bis zur Gegenwart; die Musikpflege au deutschen Höfen im 17. und 18 Jahrhundert hat gleich falls ihre Schilderung erfahren, wie die Kirchenmusik, die besonders reich vertreten ist. Zu Werken über Notenschrift und Notendruck, Melodram und Singspiel, Oper und Musikdrama, sind rein ästhetische, wie über Stil und Formen in der Musik, Musikästhetik, Rhythmus, Ornamen tik und Tanz, solche über Sprach-, Gehör- und Stimmbildung, über Gesang und Musikpsychologie, über Instrumente und Instrumentalmusik getreten. Aus der Allgemeinen Musikgeschichte sei Niemanns Handbuch in fünf Teilen hervorgehoben, das eben nur dieser Leipziger musikalische Polyhistor verfassen konnte, aus der reichen Literatur über Lieder und Volkslieder Kretzschmars Geschichte des neuen deutschen Liedes. Das Musikbuch bringt nicht nur kurze Titelaugabeu der Werke, sondern auch kurze, den Inhalt darlegende Erläuterungen und ge nauere Inhaltsübersichten, die dem Musikwissenschaftler, dem Biblio thekar, dem Musiker und Musikfreunde willkommen sein werden. Das reiche Jllustratiousmaterial ist dem eigenen Kunstverlage der Firma entnommen. Der Bär hält, wie über dem Portal des ehrwürdigen früheren Geschäftshauses in der Nniversitätsstraße, in dem Immanuel Breit kopf und Gottsched wohnten, in dem Goethe aus- und einging, als Verlagssignet der Firma immer noch getreulich Wacht. Seine Liebe zur Musik, seine Begabung für Tanz und andere Künste sind bekannt, und so sehen wir ihn auf der lauuigcn Schlußvignettc mit andächtig ge senktem Kop/e den lustigen Schalmeien eines Fauns lauschen. Iw. Kleine Mitteilungen. Jahrhundert-Ausstellung in Erfurt. — Eine Jahrhundert-Aus stellung großen Stils bereitet die Stadt Erfurt vor. Nach den von Muscumsdirektor I)r. Nedslob soeben bekanntgegcbcncn Grundzügen dürfte diese Ausstellung zu deu bedeutsamsten Unternehmungen zur Erinnerung an die Befreiungskriege gehören. Unter allen Städten Thüringens ist Erfurt diejenige, die am meisten von den Ereignissen der napoleonischen Herrschaft und von der Erhebung Deutschlands be-
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