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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.07.1913
- Strukturtyp
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- 1913-07-08
- Erscheinungsdatum
- 08.07.1913
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- Deutsch
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^ 155. 8. Juli 1913. Redaktioneller Teil. VSrlenblaU s. d. Dtschn, Buchhandel. 7095 lKortsctzung j» Seite 7ÜS8.I Zur Entwicklung und Geschichte des sozia listischen Buchhandels und der Arbeiter presse. Von Ernst Drahn, Berlin-Steglitz. Nr. 472— 476 von Kultur und Fortschritt, Neue Folge der Samm lung »Sozialer Fortschritt«, Hefte für Volkswirtschaft, Sozialpolitik, Frauenfrage, Rechtspflege und Kultur interessen. 8°. 72 S. Gautzsch bei Leipzig, Felix Dietrich, 1913. Preis ^ 1.25 ord. Uber den sozialistischen Bnchhandel, über die Zehn-, ja Hunderttan- scnde von Druckschriften aller Art, die die sozialistische Partei jahraus jahrein zur Agitation und zur Bildung ihrer Angehörigen veröffent licht, hat bisher eine geschichtliche systematische Darstellung gefehlt, und wer dieser Seite des Buchhandels sein Interesse zuwenden wollte, war ans die gelegentlichen Notizen in der Parteipresse, auf die Jahres berichte der sozialistischen Partei und der einzelnen Agitationsbezirke, ans die einschlägigen Kapitel in den verschiedenen Geschichten des So zialismus von Bernstein, Mehring n. a., auf die Zeitschriften, den »Bibliothekar«, auf das »Verzeichnis der in deutscher Sprache vorhan denen Gewerkschaftsliteratur« und andere verstreute Quellen hingewie sen. So ist es doppelt verdienstlich, daß Ernst Drahn (nicht Drahm, wie irrtümlich in Nr. 129 des Bbl. unter Neue Bücher zu lesen war) eine ein gehende sachliche Darstellung des weiten Gebietes in gedrängter Kürze gegeben hat. Er gibt sie, indem er der Entwicklung der sozialistischen Bewegung in Deutschland folgt und damit zugleich die ganze Geschichte der Arbeiterbewegung dem Leser vor Augen führt. Die ersten drei Teile seiner Arbeit — Vom schweizer Handwerksburschen-Kommunis- mus bis zum Auftreten Lassalles — Vom Auftreten Lassalles bis zum Vorabend des Sozialisten-Gesetzes — Unterm Sozialisten-Gesetz — gehören schon der Geschichte an, und wir versagen uns ein näheres Eingehen auf sie, so interessante, oft neue Einblicke in die Geschichte des Sozialismus sie bieten, so viel Anregendes aus znm Teil noch un bekannten Quellen der Verfasser aus der Zeit der Zensur, aus den Tagen der Aufhebung der Zensur, ferner zur Entwicklung des soziali stischen Buchhandels und über die Wege, Werke von Karl Marx nach Deutschland hineinzupaschen, zu erzählen weiß: die wichtigsten Erzeug nisse dieser Periode sind das Kommunistische Manifest, Lassalles Agita tionsschriften, der erste Band von Marx' »Kapital«, der 1867 erschien, die Schriften Fr. Engels', Bebels, Liebknechts, Bloß', Kautskys, Meh rings n. a., die zum Teil in Zürich und London gedruckt und von dort ans vertrieben wurden. Uns sollen hier aus dem vierten Teil »In neuester Zeit« die Aus führungen interessieren, die sich mit den letzten zehn Jahren befassen. An Parteizeitnngen waren 1912 vorhanden 89, die in 59 Partei druckereien hergestellt wurden, außerdem ist der Parteivorstand an 23 Druckereien beteiligt; die Abonnentenschaft der sozialistischen Tages presse stieg auf ca. 114, bei den Zeitschriften der freien Gewerkschaften auf 214 Millionen; der »Wahre Jakob« hatte 1912 380 500, die »Neue Welt« über 600 000 Abonnenten. Der Umsatz der Buchhandlung Vor wärts stieg von rund 193 000 Mark im Geschäftsjahre 1901/02 auf rund 791 000 Mark im Jahre 1911/12; eines ihrer Hauptunternchmen ist die blühende 10 Pfennig-Arbeitergcsnndheitsbibliothek; eine Volksaus gabe von Schillers Werken (3 Leinenbände 3,50 Mark) war in einer Auflage von 10 000 Exemplaren in zwei Monaten vergriffen. Im ganzen stellte die Buchhandlung Vorwärts 1911/12 — ohne Zeitschriften, Einzelnummern, Flugblätter, deren in Großberlin in diesem Jahre allein über 1514 Millionen verbreitet wurden, und ohne Postkarten — 1,653,000 Exemplare für den Partetbuchhandel her, die bis zum Preise von 5,50 Mark (brutto) hinauf in den Handel gebracht wurden. Andere Parteiverlagsgeschäfte, wie I. H. W. Dietz Nachf. (Singer), werden ans eine Gesamtproduktion von 2 Millionen Exemplaren 1911/12 ge schäht; bei ihm erscheint Bebels »Frau und der Sozialismus« im 135. Tausend, »Aus meinem Leben« im 65. Tausend. Im Handel sind 1911 überhaupt in Deutschland und Österreich an deutschsprachlicher Literatur von Parteiverlagsartikeln rund 1150 Ein- zelpnblikationen aller Preislagen gewesen, davon reichsdcntsche Schrif ten ca. 800 und österreichische ca. 350; rein belletristisch waren davon gegen 120 Werke. Gegenüber der fast allgemeinen Gepflogenheit im Deutschen Buchhandel haben die sozialistischen Parteinnternehmungen eine Eigentümlichkeit, nämlich die, daß die Verleger ihre Artikel in den weitaus meisten Fällen nur gegen bar abgeben, ohne Remission zu gestatten, wobei sich für die Rentabilität dieser Verlagsinstitute der Vorteil ergibt, daß sie nicht mit Ncmissionsexemplaren zu rech nen haben; dies hat aber in der Praxis zur Folge gehabt, daß die Kreiswahlvereinsverbände sich für den Vertrieb sic besonders inter essierender Broschüren und Werke selbständig ins Zeug legen. Diese Ein richtung muß sich im ganzen bewährt haben, sonst würde sie nicht fort- bestehen. Gute Erfahrungen hat der Parteibuchhandel mit den Jugend schriftenausstellungen vor Weihnachten und mit dem Schriftcnvcrkanf während der Wanderkurse gemacht. Noch einige Worte über die Arbeiterbibliotheken. Von den Ge- wcrkschaftskartellen wurden 1911 für 547 Bibliotheken und 87 Lese zimmer 93160 Mark anfgewandt, in 138 Jugendbibliotheken waren 30 460 Bände vorhanden. Eine an seltenen, längst vergriffenen Werken reichhaltige wertvolle Bibliothek von 14 000 Bänden ist im Parteiarchiv zu Berlin vorhanden; sie birgt die Nachlässe von Marx und Engels' und die Sammlung Mottelers, des »roten Postmeisters«. Die Haupt bibliothek derPartei in Berlin (HeimannscheBibliothek) zählt ca. 34000 Bände. Die Gesamtzahl der Bibliotheken, die sozialistischen Verbänden gehören, ist noch nicht festgestellt. Hennig, der Redakteur des »Biblio thekars«, schätzt nur die Bücherzahl, und zwar ans mehr als ^/, Million. Zu einem sozialistischen Antiquariat sind die Anfänge vorhanden. 65 einzelne freie Gewerkschaften geben alljährlich im Selbstverlag Stati stiken von hohem nationalökonomischen Werte — die bekanntesten und besten sind die Enqueten des Holzarbeiterverbandes — heraus; ihre anderen Publikationen, ganz abgesehen von den Zeitschriften und Ver bandsblättern, zeigen fast durchweg sehr hohe Auflage- und Umsatz ziffern. Als anarchistisch endlich kommen in Deutschland 7 (in Öster reich 1) Zeitungen bzw. Zeitschriften in Frage; der Broschüren- und Werkevertrieb ist aus begreiflichen Gründen nicht groß, beträgt etwa 50 Titel, das Londoner Antiquariat von Paul Herfort vermittelt seltene anarchistische Schriften. Die Zahl der gewerkschaftlich organisierten Anarchisten war für 1909 auf 17 633 angegeben. Im. Kleine Mitteilungen. Deutsches Buchgewcrbcmuscum in Leipzig. — Ende Juni wurde im Teutscheu Buchgewerbehause zu Leipzig eine interessante Ausstellung b u ch g e w c r b l i ch e r Arbeiten des Berliner Künstlers Hein rich Wieynk eröffnet, die noch bis Anfang August täglich (von 9—6 Uhr, Sonntags 11—2 Uhr) zu sehen sein wird. Übersicht über den Besuch der Universitäten des Deutschen Reiches im Sommer-Semester 1913. — Berlin: 7613 immatrikulierte Stu denten, 770 Studentinnen, 4202 Hörer und Hörerinnen, Gesamtbestand 12 585. München: 6356 immatrikulierte Studenten, 299 Studen tinnen, 785 Hörer und Hörerinnen, Gesamtbestand 7440. Leipzig: 5026 immatrikulierte Studenten, 145 Studentinnen, 832 Hörer und Hörerinnen, Gesamtbestand 6003. Bonn: 4116 immatrikulierte Stu denten, 344 Studentinnen, 208 Hörer und Hörerinnen, Gesamtbestand 4668. Frei bürg: 2906 immatrikulierte Studenten, 257 Studen tinnen, 134 Hörer und Hörerinnen, Gesamtbestand 3297. Breslau: 2632 immatrikulierte Studenten, 158 Studentinnen, 240 Hörer und Hörerinnen, Gesamtbestand 3030. Göttin gen: 2616 immatriku lierte Studenten, 237 Studentinnen, 111 Hörer und Hörerinnen, Ge samtbestand 2964. Halle: 2682 immatrikulierte Studenten, 83 Stu dentinnen, 113 Hörer und Hörerinnen, Gesamtbestand 2878. Heidel berg: 2379 immatrikulierte Studenten, 238 Studentinnen, 175 Hörer und Hörerinnen, Gesamtbestand 2792. Marburg: 2243 immatriku lierte Studenten, 163 Studentinnen, 27 Hörer und Hörerinnen, Ge- samtbestand 2433. Münster: 2020 immatrikulierte Studenten, 189 Studentinnen, 177 Hörer und Hörerinnen, Gesamtbestand 2356. Tü bingen: 2189 immatrikulierte Studenten, 45 Studentinnen, 95 Hörer und Hörerinnen, Gesamtbestand 2329. Kiel: 2195 immatrikulierte Studenten, 71 Studentinnen, 52 Hörer und Hörerinnen, Gesamtbestand 2318. Jena: 1969 immatrikulierte Studenten, 91 Studentinnen, 93 Hörer und Hörerinnen, Gesamtbestand 2153. Straßbnrg: 1979 immatrikulierte Studenten, 58 Studentinnen, 92 Hörer und Hörerinnen, Gesamtbestand 2129. Königsberg: 1527 immatriku lierte Studenten, 119 Studentinnen, 98 Hörer und Hörerinnen, Gesamt- bcstand 1744. Greifswald: 1357 immatrikulierte Studenten, 86 Studentinnen, 111 Hörer und Hörerinnen, Gesamtbestand 1554. Gießen: 1406 immatrikulierte Studenten, 30 Studentinnen, 99 Hörer und Hörerinnen, Gesamtbestand 1535. Wttrzbnrg: 1438 immatriku lierte Studenten, 18 Studentinnen, 72 Hörer und Hörerinnen, Gesamt bestand 1528. Erla n.g e n: 1268 immatrikulierte Studenten, 23 Stu dentinnen, 42 Hörer und Hörerinnen, Oiesamtbestand 1333. Nostock: 993 immatrikulierte Studenten, 12 Studentinnen, 87 Hörer und Höre rinnen, Gesamtbestand 1092. Die Schule auf der Buchgewerbe-Ausstellung Leipzig 1914. Die Sonderausstcllung »Schule und Buchgewerbe« der Internationalen Bnchgewerbe-Ansstellttng Leipzig 1914 weist in ihrem Programm, dessen einzelne Abschnitte von den Abteilungsleitern nach eigenen Ideen geschickt und anziehend ausgearbcitet worden sind, die folgenden Gruppen ans: Zeichnen, Schreiben; Sprechen, Singen, Musik; Lesen,
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