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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-07-05
- Erscheinungsdatum
- 05.07.1913
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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6990 Börsenblatt f, d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 153, 5. Juli 1913. zu wenig kollegialer Konkurrenz gegeben, weshalb sich schließlich der größte Teil derjenigen Firmen, die als Spezialität den Han del mit Schulbüchern und Schulbedarfsartikeln betreiben, zu dem »8z-ndi«at dos librairos olassiquos do Trance« zusammcnschlossen und unter sich bestimmte Ab machungen trafen. Auf der letzten Generalversammlung des ge nannten Syndikats, dessen Mitgliederzahl sich im vergangenen Jahre von 40 auf 84 erhöht hat, wurde über die Erfolge berichtet, die die Versuche zeitigten, um dem Syndikat einen größeren Ein fluß zu verschaffen. Die Verleger von Schulbüchern hatten dem Syndikat eine Liste von 212 ihrer Wiedcrverkäuscc-Kunden über lassen, mit denen der Vorstand sich zwecks Festsetzung einheitlicher Lieferungsbedingungen ins Einvernehmen setzen konnte. Die Verleger selbst haben ein Interesse an der loyalen Regelung dieser Angelegenheit, denn es kommt hin und wieder vor, daß gewisse Lehranstalten aus zweiter Hand größere Rabatte ange- botcn erhalten, als vom Verleger selbst, da dem Wiederverkäufer die auf Papierwaren usw. erzielten Gewinne in manchem Falle gestatten, einen größeren Nachlaß auf die Schulbücher zu ge währen. Das Syndikat hat sich mit 200 Firmen in Verbindung gesetzt, von denen 172 eine Antwort einsaudien. Hierunter sind 151, die sich verpflichteten, Schulbücher nicht mit einem höheren Rabatt als 25 Prozent und 13/12 den Schulen, Instituten usw. anzubietcn; die anderen 21 werden sich der Bewegung anschließen, sobald deren günstiger Abschluß gesichert ist. Somit sind 86 Pro zent der in Frage kommenden Kreise für diese Reform als ge wonnen zu betrachten. Es ist dem Syndikat ferner gelungen, 56 nicht auf den Listen der Verleger stehende Firmen zur Unterzeichnung des Schul- bllcherreverses zu bewegen, die endgültige Regelung dieser An gelegenheit kann also nur noch eine Frage der Zeit sein. Im allgemeinen erhalten diejenigen Buchhändler, die sich um die Schulbüchcrlieferungen von ganze» Bezirken bewerben und ent sprechenden Absatz haben, mit lM/s, Prozent und 13/12 geliefert, dazu wird ihnen bei Barzahlung in vielen Fällen noch ein ge wisses Skonto gutgeschrieben. Noch immer kämpfen die Buchhändler mit aller Macht gegen die ihnen durch Glieder des Lehrer st andes erwachsende Konkurrenz. Wurde doch auf der Zusammenkunft eines Provinz syndikats ein Fall mitgeteilt, wonach ein Lehrer nicht gezögert hatte, eine minderbezahlte Stelle anzunehmen, da er den Aus fall an Gehalt durch den Verkauf von Schulbüchern auszugleichen hoffte. Für größere Bezüge schlug eine Versammlung von Buch händlern in Poitiers die folgenden Rabattsätze vor: Unter- richtsanstaltcn (mit Ausnahme der Schulbücher) 15 Prozent, Behörden und Bibliotheken 15 Prozent, Lehrern (jedoch nur für llntcrrichtswerke) 15 Prozent, Soldatenbibliotheken und Offi zierzirkeln 20 Prozent. Für die Schulbücher wird als Maximum der bereits angeführte Rabattsatz: 25 Prozent und 13/12 ange nommen, doch soll versucht werden, diesen möglichst bald aus 20 Prozent und 13/12 hcrabzusetzen. Die Familie des unlängst verstorbenen Pariser Buchhändlers und Antiquars Edouard Champion hat in einer Denk schrift die dem Verschiedenen gewidmeten Grabreden und sonstigen Nachrufe gesammelt, und es verlohnt Wohl, auf einige weniger bekannte Züge in dem Leben dieses Berufsgenossen hin zuweisen. Es muß CH. zur Ehre angerechnet werden, daß er sich nicht mit dem Verlag derjenigen Werke beschäftigte, die am lukrativsten erscheinen konnten, sondern mit solchen, die am meisten Ehre eintrugen. Man schätzt die Anzahl derjenigen Werke, die er im Laufe seiner Tätigkeit entweder selbst verlegt oder durch Rat und Tat gefördert hat, auf 3000. Kam es jemals vor, daß ihm die Mittel fehlten, um ein ihm wertvoll er scheinendes modernes Buch hcrauszugcben, so pflegte er seiner Privatbibliothek irgend ein seltenes Werk zu entnehmen und mit dessen Erlös die Kosten für die geplante Veröffentlichung zu decken. Wir Deutschen haben K. I. Trllbner ein ehrenvolles An denken bewahrt, weil er einst die Manessische Liederhandschrist seinem Lande erhalten hat. Champion hat sich die Anerkennung seines Landes durch eine ähnliche Tat gesichert, die erst spät bekannt geworden ist. Als nämlich nach dem Kriege von 1870/71 die gesamte Bibliothek der Metzer Artillerieschule in der dortigen Markthalle ausgespeichert war, wurde sie von Champion entdeckt, und es gelang ihm, sich die Bibliothek on bloo für 4—5000 kis. zuschlagen zu lassen. Er verlud danach die Werke in drei Wag gons nach Frankreich, wo sie heute einen Teil der Bibliothek der Loolo militairo von Fontainebleau bilden. Der wertvollste Be standteil derselben waren die Manuskripte des Marschalls Vau- ban, der für Ludwig XIV. 30 neue Festungen längs der Grenze errichtete und über 300 in Verteidigungszustand setzte. Der diesjährige große Literaturpreis der Loa- demie kranqaiso im Betrage von 10000 krs. ist, wie er innerlich, Romain Rolland für dessen 10. (Schlutz-)Band der Ro- man-Serie »dsan - Ldristopko« zugefallen. (Ollendorff, 3 krs. 50 ots. pro Band.) Der Enkel Renans, Einest Psichari, ein Offizier, hatte mit seinem »Lppol des armes« (Oudin, 3 krs. 50 ets.) den gleichen Preis erstrebt, doch hat er, wie auch der dritte Kandidat, E. Clermont, dessen Roman »Oaure« (Grasset, 3 krs. 50 ets.) mit aus die engere Wahl gestellt war, vor Rolland die Segel streichen müssen. Sodann verteilt die Leadsmio kranqaiso alljährlich einen »Urix national do littsratnro«, der in der Summe von 3000.— krs. besieht und wechselweise in einem Jahre einem Profawerk und im anderen einem Band Poesien zufällt. Der Laureat dieses Jahres ist Ernest Gaubert mit dem Roman: »Xmour Inaris (Eros, 3 krs. 50 ets.). Von den letzten Romanschöpfungen bekannter Au toren wären zu erwähnen: A. Hermant, Ua kamouse eomedisnne (Lemerre); P. Adam, 8tepkan1o (Fasquelle); P. Reboux, Iw jeuns amant (Flammarion) undBoyslesve,I-a inarebancke do pktits pains paar los canarcks (Calmann-Levy). Alle diese Bände kosten je 3 krs. 50 ets. Das gangbarste Memoirenwerk zurzeit ist: Aarquiso do la Tour do l'iii: donrnal d'uno komm« cts cin- quante ans, 1778—1815 (Chapelot, 2 Bände, 12.— krs.), das persönliche Eindrücke aus der Zeit der Revolution und des Kaiserreichs enthält. Andre Beaunier veröffentlicht bei Plon: »Visa^es do koinmes«, mit einer Reihe von Biographien bedeu tender Frauen zumeist des letzten Jahrhunderts (3 krs. 50 ets.), Claude Ferval bringt einen neuen geschichtlichen Roman »vn double amour« (Fasquelle, 3 krs. 50 ets.), die Geschichte der La Balliere enthaltend. Die Firma Manzi hat von dem Werk: »I-os dardias de Versailles«, das den Konservateur dieses Schlos ses, Pierre de Nolhac, zum Verfasser hat, eine sehr handliche und mit mehr als 40 ganzseitigen Illustrationen ausgestattete kleine Ausgabe herausgegcben, die gebunden 5.— krs. kostet. Dann verdient Erwähnung, daß die Zahl der billigen Sammlungen um die »Libliotkequo Uaebotts« und die »LibUotböqus dlilsson« vermehrt wurde. Die Firma Hachette ist wohl das größte buchhändlerische Unternehmen Frankreichs, das besonders hinsichtlich der pädagogischen Literatur eine Son derstellung einnimmt und unter anderem die Eisenbahnbuchhand- lungcn von ganz Frankreich und gewissen Bezirken des Auslands mit Literatur und Zeitungen versorgt. Wenn auch an Klassiker ausgaben wirklich kein Mangel ist, so hat doch die genannte Firma durch ihre Verkaufsstellen von vornherein die Gewähr für den Absatz ihrer eigenen Publikationen. Der Preis der Libiiotbequo Uaokotto ist 1 kr. für den in Leinen gebundenen Band. Als erster erschien eine Auswahl von Corncilles Werken, die Werke voit Racine und Molierc folgen demnächst. In der Libliotkequo Xilsson werden für 95 ets. gebundene Werke in Taschenformat dargcboten, es handelt sich um solche von Müsset, Balzac, Stendhal usw. Das Wetteifern um das billigste Buch dauert fort. Als neuestes Erzeugnis dieser Art ist: »Ua 6iaadv Oolleotion natio nale« zu betrachten, die den Untertitel führt: Toutos les plus bslles Oeuvres des autours Iss plus volöbros (Rouff). Der Ver leger zeigt an, daß der Preis jeder Nummer im Format von 29:20 ein mit farbigem Umschlag 20 ets. beträgt und daß jeder Band 7 000 bis 10 000 Zeilen enthält, die von 40 000 bis 60 000 Buchstaben gebildet werden. Man kann sich ohne Schwie rigkeiten vorstellcn, welchen Eindruck diese Zahlen auf empfind same Gemüter machen müssen. (Fortsetzung aus Seite 7018.)
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