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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1913-07-05
- Erscheinungsdatum
- 05.07.1913
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 153, 5. Juli 1913. gewendet zu werden braucht. Die ursprüngliche Flächenangabe von rund 10 000 Quadratmetern enthielt außerdem die etwa 750 Quadrat meter große Fläche eines 0 Meter breiten Vorgartens nicht mit, der früher an der Südgrenze des Bauplatzes vorgesehen war, der aber dem Baugrundstück zuzurechnen ist, ohne daß auch dies einen Mehrauf wand von Land für die Stadt erfordert. Nun hat außerdem das Hoch-- bautechnische Bureau des Königlichen Finanzministeriums, das den Neubau der Deutschen Bücherei ausfllhrt, neuerdings gebeten, die Bau platzabgrenzung abzuändern, weil sich fiir die schon ausgcarbeitetc Planung die neu vorgeschlagene Abgrenzung als günstiger erwiesen hat. Der Nat steht nicht an, diesem Wunsche zu entsprechen, zumal damit eine Schädigung des benachbarten städtischen Landes nicht ver bunden ist. Durch Hinzunahmc neuer Landstrecken wird der Bauplatz eine Gesamtfläche von 12 258,7 Quadratmetern erhalten. Die hier durch bedingte erneute, aber geringfügige Änderung des Bebauungs planes bezüglich der südlich der Deutschen Bücherei liegenden Bau- flächcn werden den Stadtverordneten in besonderer Vorlage unter breitet.« Eine Bitte Peter Roseggers. — Im »Heimgarten« schreibt Peter Rosegger: »An meine Freunde und Leser und alle, die mir gut sind, richte ich eine innige Bitte: Mir ist zugetragcn worden, daß man ge legentlich meines siebzigsten Geburtstages auf meinem Sommerheim mir persönlich mancherlei Ehrungen plant. Schon die Absicht erreicht ihren Zweck und erfüllt mich mit Dankbarkeit. Aber ich muß von Herzen bitten, die Absicht nicht zu verwirklichen. Mein besorgter Arzt gestattet mir meine heimatliche Sommerfrische nur unter der Be dingung, daß ich dort unbedingte Ruhe habe, um nach einer schweren Influenza mich zu erholen. Mein Gesundheitszustand ist nach lang jährigem Leiden überhaupt so geworden, daß alle Aufregung und Ge mütsbewegung möglichst vermieden werden muß. Ich werde an diesem Tage in stiller Zurückgezogenheit aller Liebe, Güte und Ehren gedenken, die mir in meinem Leben so überreich erwiesen oder zugedacht worden sind. Ich bitte meine Freunde dringend, alle persönlichen Ehrungen unterlassen zu wollen.« Die »Tägliche Rundschau« druckt diese Bitte mit dem Zusatz ab: »Man teilt diese Bitte gern der Öffentlichkeit mit, nicht nur um dem verehrten Dichter einen Wunsch zu erfüllen: sein Anliegen ist in den Tagen, wo andere Geistesgrößen ihren Ehrungen durch halb Europa nachlaufen oder entgegenreisen, zugleich ein ziemlich seltenes Beispiel dankenswerter Bescheidenheit!« Übrigens sind einige öffentliche Ehrungen für den Dichter, dessen 70. Geburtstag bekanntlich auf den 31. Juli dieses Jahres fällt, schon jetzt in den Tageszeitungen bekanntgemacht worden. So hat die philo sophische Fakultät der Wiener Universität in einer Dekanats sitzung beschlossen, Peter Rosegger zu seinem 70. Geburtstage zum Ehrendoktor der Wiener Universität in Vorschlag zu bringen. Der Akademische Senat hat diesem Anträge der philosophischen Fakultät kürzlich einmütig zugestimmt. Und der Grazer Gemeinderat hat auch einstimmig den Beschluß gefaßt, den Dichter anläßlich des zu erwartenden Geburtstages zum Ehrenbürger der Stadt Graz zu ernennen und dem Stadtkai im sechsten Bezirk den Namen N o - seggerkai zu geben. Ungetreuer Verbandskassierer. Wie die »Voss. Ztg.« meldet, ist der langjährige, in weiten Kreisen bekannte Kassierer des Zentral verbandes der Schulbuchhändler, Papier- und Schreibwaren-Dctail- listen Deutschlands (Sitz Berlin) Otto Wolfs unter Mitnahme der ihm anvertranten Verbandsgclder seit mehreren Tagen flüchtig ge worden. Eine Durchsuchung seiner Wohnung hat keinerlei Anhalt dafür gegeben, wohin sich der Flüchtige gewandt haben könnte. Die genaue Höhe der veruntreuten Summe konnte bisher noch nicht festgestellt werden. Da Wolfs auch Kassierer der Ortsgruppe Charlottcnburg war und auch deren Vermögen unterschlagen hat, so dürfte sich die Gesamt summe auf etwa 10 000 Mark stellen. Der Flüchtige wird bereits steck brieflich verfolgt. Persanalnachrichten. Karl Weiser s. — Der Oberregisseur des Weimarer Hofthcaters Karl Weiser ist am 30. Juni im 65. Lebensjahre in Wei- m a r gestorben. Als Sohn einer Schauspielerfamilie in Alsfeld (Hessen) geboren, war er zum Theologen bestimmt, aber schon als Knabe vom Theater angezogcn, betrat er mit 18 Jahren die Schan- spielerlanfbahn. Nach mehreren Wanderjahren war er bis 1882 bei den Meiningern und folgte dann einem Ruf nach Weimar, um dessen Theater er sich unvergeßliche Verdienste erworben hat. Er war auch ein starkes poetisches Talent, das schon frühzeitig das Interesse der literarischen Welt auf sich zog. Seine Dramen »Nero« (1881), »Wucherer« (1884), »Rabbi David« (1894) und »Hutten« (1897) er regten großes Aufsehen und gingen über eine Reihe von Bühnen. Im Jahre 1908 erschien von ihm eine Bearbeitung von Goethes Faust, dessen Mephisto zu seinen Glanzrollen gehörte. Als sein Lebenswerk bezeich- nete er selbst die vierteilige dramatische Dichtung »Jesus« (1906). Leider war es ihm nicht vergönnt, deren Aufführung im Großherzog- tnm.Weimar zu erleben, obgleich sich in Eisenach eine besondere Ver einigung gebildet hatte, die das Stück auf die Bühne bringen wollte. Bis zu seinem Tode kämpfte er gegen das Zensurverbot, indem er immer wieder den Instanzenweg beschritt. Professor vr. Georg Erler f. — In M ii n st e r ist der ordentliche Professor der Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität und Mitdirektor des historischen Seminars, Geh. Reg.-Rat Prof. Di-. Georg Erler im Alter von 63 Jahren gestorben. Er ist in weiteren Kreisen namentlich durch seine Arbeiten zur deutschen Universitäts und Gelehrtengeschichte bekannt geworden. Auf der Kreuzschule in Dresden vorgebildet, studierte er in Leipzig klastische Philologie und Geschichte und wirkte 1873 bis 1884 als Oberlehrer am dortigen städti schen Nikolaigymnasium. In den Jahren 1882—84 veröffentlichte er eine quellenmäßige, aber dabei für weitere Kreise redigierte »Deutsche Geschichte von der Urzeit bis zum Ausgang des Mittelalters in den Erzählungen deutscher Geschichtsschreiber« (Leipzig 1882—84, 3 Bde.). Nach längeren Studienreisen, die ihn nach Wien, Paris und Nom führ ten, habilitierte er sich 1887 in Leipzig für mittlere und neuere Ge schichte, wurde 1890 außerordentlicher Professor und folgte 1892 einem Rufe als Ordinarius nach Königsberg. Seit 1902 lehrte er an der Universität Münster, wo er auch mit deu Professoren Spannagel und Meister die Übungen des Historischen Seminars leitete. Als Vorsitzender der Historischen Kommission für Westfalen und Generalsekretär des Westfälischen Provinzialvereins für Wissenschaft und Kunst hat er für die Pflege der heimischen Geschichte sehr fördernd gewirkt. Von seinen Arbeiten sind noch hervorzuhebcn: Seine Publikationen der Univer sitätsmatrikeln von Leipzig seit 1409—1809 (1895—1909) und Königs berg (Bd. I, 1910, II, 1912) und das kulturgeschichtlich wertvolle Werk: »Die Leipziger Magisterschmäuse im 16., 17. und 18. Jahr hundert« (1905). Seit 1907 gab er auch »Beiträge zur Ge schichte Niedersachsens und Westfalens« heraus, eine Sammlung von Arbeiten seiner Schüler, von der bis jetzt 30 Hefte vorliegen. Eine Hauptarbeit von ihm galt Dietrich von Nieheim, dem Ge schichtschreiber des Konstanzer Konzils, dessen Leben und Be deutung er geschildert (Leipz. 1887) und von dem er mehrere Schrif ten herausgegeben hat. Ferner ist noch zu nennen: »Geschichte der abendländischen Kirchenspaltung von der Wahl Urbans VI. bis zur Berufung des Konstanzer Konzils« (Stnttg. 1904, 2 Bde.). Auch an Gebhardts »Handbuch der deutschen Geschichte« (2. Auflage, Stuttg. 1901) ist Erler mit drei Abschnitten beteiligt. Professor Lendlmayr -f. — Der ordentliche Professor der Zoologie, der derzeitige Rektor der deutschen Universität in Prag, vr. Robert Lendlmayr Edler v. Lendenfeld, ist gestorben. Lendlmayr hat sich namentlich mit der Tiefsee- und Hochgebirgsforschung beschäftigt und zu diesem Zwecke ausgedehnte Reisen nach Australien und Neuseeland unternommen, über die er verschiedentlich in bedeutenden Monogra phien berichtet hat. Auch ein zusammenfastendes Werk »Die Hochgebirge der Erde« hat er herausgegeben. Von seinen zahlreichen zoologischen Schriften sind die über die Hornschwämme, über die Spongien und Cölenteraten bemerkenswert. Als Obmann der Gesellschaft zur För derung der deutschen Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen hat Lendlmayr sich große Verdienste um das Deutschtum erworben. Sprechfaul. ^ Führung der Lagerbestände. Ich wünsche für meine» Verlag eine besonders übersichtliche Füh rung der Lagerbestände einzusllhren, bei der es möglich ist, tagtäglich über den Lagcrbestand aus dem Lausenden zu sein. Gibt es für diese Zwecke geeignete gute Vordrucke? Das Kartensystem wird sich wohl am meisten empfehlen. Ich bemerke, baß mein Lager sich bei 2 verschiedenen Kommissionären, bei mir selbst und zum Teil bei den Buchbindereien und Buchdruckercien befindet. Das Schema müßte also Uber alle Lager eine klare Übersicht geben. Für freundliche An regungen aus Kollegen-Krcisen wäre ich sehr verbunden. Verantwort!. Ned. t. V.: RichardAIbcrtl. — Verlag: DerBdrscnvercttt der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlerhauS, Hospttalstr. Druck: N a UI m L T e c m a n II. Sämtlich ln L e t p z t g. — Adresse der Redaktion: Leipztg-R., Gerichtsweg 26 sBuchhänblerhauSs.
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