^ 152, 4. Juli 1913, Fertige Bücher. D-u-nbi-ud, D„chn. suchh-nd-i. 6963 Zmmermanns Münchhausen wird gleich dem Don Quixote seine zeit liche Bedeutung überdauern, als ein großes fröhliches Schauspiel allgemein mensch licher Torheiten und menschlicher Schönheit. Die hier angezeigte, von Will Vesper besorgte und von Robert Goeppinger mit neun ganzseitigen Zeichnungen geschmückte Ausgabe (800 Seiten, gebunden M. 4.50) wird als ein rechtes Sommer- und Ferienbuch willkommen geheißen werden. Immermanns „Münchhausen", einer der bedeutendsten komischen Romane unserer Literatur, ist als Ganzes merkwürdig wenig gekannt und verbreitet, Schuld daran trägt die Barbarei, mit der man schon bald nach Immermanns frühem Tode die Oberhofszenen aus der Dichtung herausgeschnitten hat, um so eine Muster-Dorfgeschichte für die deutsche Familie zu gewinnen. In Wirklichkeit aber sind die Oberhofszenen durchaus nicht das Beste an dieser Dichtung, obgleich sie an ihrem rechten Platz, innerhalb des Ganzen, ein positives und erfrischendes, ruhiges Gegenbild zu den grotesken, turbulenten Münchhausenszenen abgeben. Der Lauptwert des Buches liegt in der dichterischen Kraft, dem freien fröhlichen Geist, mit dem alle Personen und Szenen in diesem bunten Epos gestaltet sind. Bei Vorausbestellung mit 50°/» (weißer Zettel beiliegend) Martin Mörikes Verlag/München 907»