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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.07.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1913-07-02
- Erscheinungsdatum
- 02.07.1913
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- Deutsch
- Sammlungen
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i^rNch.^INach ^d-n!^Dusvind^"s°I^ rr naum^5 Nicht" »! ^ ' ' ' ur^ Kreuzband, an Nichtmit^lieder in »^Mitglieder 40 Pf.. 32 M.. SO^M.. 1<X> M.^-.Deilagcn werden ^ Nr. ISO. Leipzig, Mittwoch den 2. Juli 1913. 80. Jahrgang. Redaktion Allgemeiner Deutscher SuchhaMungs-Gehilfcn-Derdand. Im vergangenen Monat Juni wurden ausgezahlt: ^ 2304.— Krankengelder, „ 140.— Begräbnisgeld (Rest), „ 6284.— Witwen- u. Waisengelder und ! einschl. „ 1183.— Jnvalidengelder. / Zuschläge. Leipzig, 1. Juli 1913. Der Vorstand. Leipziger Briefe. v. lIV siehe Nr. 120.» Leipzig im Zeichen des modernen Verkehrs. — Gras Zeppelin i» Leip zig. — Zum 12. Deuischen Turnfest Leipzig 1913. — Die Festgabe der Stabt Leipzig siir Kongreßteilnehmer. — Die Richard Wagner-Gedächt nis - Ausstellung des stadtgeschichtlichen Museums. — Siegel- und Reklamemarken. — Literatur. Wenn die heißen Tage des Hochsommers kommen, dann pflegt gewöhnlich auch im Leben der Großstadt eine Art Ruhe pause einzutretcn. Viele Menschen fliehen dann den Asphalt, und diese Entvölkerung der Stadt verleiht ihrem Äußeren jene Ruhe und Ordnung, die oftmals das Gefühl der Langeweile auf- kommen läßt. Ganz das Gegenteil ist in diesem Jahre in Leipzig der Fall. Die aus Anlaß der Jahrhundertfeier stattfindenden und noch geplanten Veranstaltungen verursachen ein fortwäh rendes Kommen und Gehen. Selten hat unsere Stadt derart im Zeichen des Verkehrs gestanden wie in diesem Jahre. Mein Weg führte mich kürzlich von der ruhigen Vorstadt Gohlis, wo inmitten großstädtischer Bauten das Häuschen steht, in dem Friedrich Schiller das Lied an die Frende gedichtet hat, nach dem Innern der Stadt. Am neuen Hauptbahnhos drängten sich die Neugierigen um ein mit Blumenguirlanden geschmücktes Vehikel. Es war der erste Kraftomnibus, der als Ergänzung der Straßenbahn zusammen mit seinen Brüdern künftig das Straßenbild neuartig beleben wird. Der schaulustige Fremde kann dann von dem lustigen Verdeck aus unbehindert die Schönheiten unserer Stadt betrachten und von »oben herab« be urteilen. Dem Durchschniltssterblichen wird eine derartige billige Fahrt umso lieber sein, als er sich doch nicht eine Luft fahrt mit dem Zeppelin leisten kann, die auf Plakaten der Delag in allen Wirtshäusern angeboten wird. Tenn durch die In betriebnahme der Leipziger Luftschifshalle ist unsere Stadt dem modernsten, aber auch teuersten Verkehrsmittel, der Passa- gier-Luftschiffahrt, angeschlossen. Was vor hundert Jahren eine phantastische Utopie schien, ist heute Wirklichkeit. Eingeleitet wurde dieser wichtige Abschnitt im Leipziger Verkehrswesen durch die Etnweihungsfcicr der neuen Lustschisf- halle, an der sowohl der König von Sachsen wie der Graf Zeppelin teilnahmen. Für die Leipziger wird dieser Tag ein unvergeßlicher bleiben. Über der Stadt, dem Ausstellungsge lände und dem Völkerschlachtdenlmal kreuzten in den Nach mittagsstunden die beiden Zeppclinluftschiffe »Sachsen« und »Vik toria Luise«, und überall, wohin der König und sein Gast Graf Zeppelin kamen, wurden sie von brausendem Jubel empfangen. eller Teil. !Die Ovationen, die dem greisen und doch so jugendfrtschcn Er- »oberer der Lüste zuteil wurden, wollten kein Ende nehmen, und sichtlich bewegt durchschritt er die dichtgedrängten Reihen seiner Bewunderer. Wer, wie der Schreiber dieser Zeilen, aus der Zeit Wilhelms I., des Kronprinzen Friedrich, Bismarcks und Moltkes herausgcwachsen ist und sich erinnert, wie damals die Wogen ehrlicher vaterländischer Begeisterung hochgingen, der fühlte sich in längst vergangene Zeiten zurückversetzt und empfand die Freude über die Begeisterungsfähigkeit des Volkes, die den wirklichen Helden gegenüber niemals versagt und befreit von allem Konventionellen wie ein unaufhaltsamer Strom sich Bahn bricht. Hier schwindet aller kleinlicher politischer Handelsgeist und beugt sich vor dem Erfolg rastloser, mit beispielloser Energie geleisteter Arbeit. Nun rüstet Leipzig, die Turner zu empfangen, die in den nächsten Tagen in unfern Mauern das zwölfte Deutsche Turnfest feiern. Eine Erinnerungstafel am alten Rathaus läßt den Blick auf ein halbes Jahrhundert deut scher Turnerei zurückschweisen. Denn das Jahr 1863 sah die deutschen Turner zu derselben Veranstaltung (3. Deutsches Turn fest) bereits in Leipzig. Für die deutsche Turnerei ergibt sich daher ein doppeltes Jubiläum. .Hundert Jahre seit der Er hebung des deutschen Volkes, an der die Turner so lebhaft An teil nahmen, und fünfzig Jahre seit dein 3. deutschen Turnfest in Leipzig 1863! An die hunderttausend Turner wird Leipzig in den kommenden Tagen zu beherbergen haben. Bei der großen Sympathie der weitesten Kreise unserer Bewohnerschaft für die Turnsache dürfen die Gäste eines freudigen Empfanges und eines genußreichen Aufenthaltes sicher sein. Das Fest, das eine gewaltige Vorarbeit der Leipziger Turncrkreise erfordert hat, warf schon lange seine Schatten voraus. Die bereits in neun Nummern vorliegende illustrierte, im Verlage von Paul Eber hardt in Leipzig erscheinende Festzeitung für das zwölfte Deut sche Turnfest kündete der ganzen deutschen Turnerschaft schon seit Monaten an, wie sich Leipzig auf ihren Empfang rüstet. Unter den Mitarbeitern begegnen wir dem um die Turnsache hochver dienten Lindenauer Arzt Geh. Sanitätsrat vr. Ferd. Goetz, unter den mit Beiträgen vertretenen Leipziger Künstlern die Namen He- roux, Seliger, Arthur Liebsch, H. Zeißig usw. Das Festplakat von H. Treiber-München zeigt einen steinschleudernden Turner und dürste nicht nur künstlerisch, sondern auch praktisch seine Wir kung nicht verfehlen. Draußen in Eutritzsch vor der alten histo rischen Gosenschenke ist der Festplatz bereitet, dessen Entwurf vom Leipziger Oberbaurat Scharenberg stammt. Die Festkarte ist von Bruno Hdroux gezeichnet, das Festzeichen in Bronze stammt von Hans Zeißig-Leipzig. Auch ein Festbuch ist erschienen, das neben rein geschäftlichen Mitteilungen eine Reihe Aufsätze ent hält, die allgemeines Interesse beanspruchen, u. a. einen Beitrag aus der Feder des Altmeisters der deutschen Turner, des Ge heimrats vr. F. Goetz, über das 3. Deutsche Turnfest in Leip zig 1863. Der jugendfrische Sechsundachtzigjährige, der kürzlich seine diamantene Hochzeit feierte, dürfte zum Feste der Gegen stand wohlverdienter Ovationen werden. Mit dem Turnfest ist übrigens auch eine Verkaufsausstellung turnerischer Literatur verbunden, deren Leitung in den Händen der Sertg'schen Buch handlung (Leopold Hagcmann) liegt. 895
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