Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-06-30
- Erscheinungsdatum
- 30.06.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19130630
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191306303
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19130630
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1913
- Monat1913-06
- Tag1913-06-30
- Monat1913-06
- Jahr1913
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 148, 30. Juni 1913. Redaktioneller Teil. l Fortsetzung zu Seite 8808 s Anzahl der bekannten Museumsleiter und Sammler vereinigte, aber nicht ganz die sensationellen Ergebnisse brachte wir früher, ferner bei Amsler L Ruthardt in Berlin, wo die Sammlung Weber in alle Welt verstreut wurde, und bei Boerner in Leipzig. Endlich ist auch noch der Versteigerung der wundervollen Kollektionen alter Meister des Budapester Sammler Nemes zu gedenken, die in Paris stattfand und natürlich eine Sensation bedeutete. Nahe zu 5-4 Millionen hat sie gebracht. Und außerdem eine Über raschung, indem der spanische Staat gegen den Verkauf des Goyaschen Bildes »Spielende Zwerge« Verwahrung eingelegt hat, weil es aus einem früheren Diebstahl herrühren soll <vgl. Bbl. Nr. 144>. Im Monat Mai haben auch die Hauptversamm lungen der Vereinigung der Kunst Verleger und der Deutschen Kunst Händler-Gilde stattgefunden. In erfreulichster Weise hat sich gezeigt, daß man hier nicht dem Grundsätze huldigt: getrennt marschieren und getrennt geschlagen werden, sondern daß man in friedlicher Übereinstimmung und gemeinsamer Arbeit am besten die gemeinsamen Ziele zu erreichen hofft. Das Wichtigste über die Versammlungen werden die Leser ja aus den Separatberichten darüber gelesen haben, und ich kann mich darauf beschränken, zu konstatieren, daß der korporative Geist doch immer mehr durchdringt und auch die Säumigen an ihre Pflicht erinnert. So haben sofort nach der Hauptversammlung der Gilde mehrere große und wichtige Firmen ihre Anmeldung vollzogen, und diese Tatsache kann den Wunsch der Verleger, daß die Gilde bald den ganzen deutschen Kunsthandel genügend und eindrucksvoll repräsentieren möge, nur schneller der Verwirk lichung cntgegcnbringcn. Ausgemachten Nörglern und Igno ranten mag das, was man innerhalb der Gilde will, vielleicht nicht schnell genug gehen, aber denen, die aus einer Sache nicht nur immer das Schwache und wenig Gute heraussuchen, sondern auch das Positive gern anerkennen, wird sicher keine Enttäuschung bereitet. Eine sehr beachtenswerte Anregung, auch wenn sie nicht von einem Gildemitgliede ausgegangen wäre, ist die, den Kunsthänd lern den Austausch von Blättern zu ermöglichen, die ohne Aussicht auf Absatz lange auf Lager gelegen haben. Fast in jedem Kunstsortiment ist ein solcher Bestand vorhanden, und er wird von Jahr zu Jahr wie eine schwere Last mit fortgeschleppt. Da aber bekanntlich in Berlin schon längst nicht mehr geht, was in Reichenberg i.B. oder in Bautzen noch immer willige Lieb haber sindet, der dortige Kunsthändler aber in seiner Freude oder dem guten Willen, seinem Publikum etwas Schönes und Beson deres zu bieten, manches Blatt gekauft hat, das er nie los wird so ist der Wunsch des gegenseitigen Austausches nur zu verstehen. Geschädigt wird dadurch niemand, ja, im Gegenteil, es kann dieser Modus nur beschleunigend auf den Absatz wirken, und das haben die Verleger, die vielleicht in erster Linie sich eine Schädigung ihrer Interessen herauskonstruieren könnten, auch eingefehen. Selbstverständlich soll diese Vergünstigung nur den Gildemit gliedern zugute kommen, und cs werden auch innerhalb der Orga nisation die Vorarbeiten getroffen, um die Anregung praktisch zu verwerten. Daß die kürzlich von einem großen Schadenfeuer heimgesuchte Firma Scholz in Mainz unentwegt fortsährt, die Kunst unter die Menge zu bringen, beweisen ihre Kunstgaben für das deutsche Volk. Das letzte Heft gilt dem urdeutschen Meister Ludwig Knaus, der trotz Futurismus und Kubismus doch noch immer wieder der jenige ist, der in das trübe Grau des Alltags so etwas wie leuch tende Stunden bringt. Eine Anzahl der hübschesten und bekann testen Gemälde, dazu einige Zeichnungen und ein von freudiger Begeisterung getragener Text werden das Andenken an diesen liebenswerten unter den deutschen Genremalern des letzten Jahr hunderts besser wachhalten, als ein Denkmal in Erz oder Stein. Und der wohlfeile Preis von 1 «lk wird das Übrige dazu tun. Eine sicher auch für den Kunsthandel sehr reizvolle Publi kation bringt Baumgärtners Buchhandlung in Leipzig auf den Markt: Handzeichnungen französischer Meister nach den Origi nalen in Faksimile-Reproduktion. Sehr glücklich war es, daß man bis auf das 17. Jahrhundert zurückgriff und die beiden großen Meister Claude Lorrain, den Träger der heroischen Landschaft, und Nicolas Poussin, den Vater des französischen Mhthenbildes, mit hineinnahm. Dann kommen die großen Re präsentanten des 18. Jahrhunderts, Watteau, Boucher und Jean Baptiste Greuze, kommt im 19. Jahrhundert Jean Francois Millet, dessen kräftiger Strich keinen Zweifel über seine künstlerischen Absichten aufkommen läßt. Wohl vermißt man in dem an künstlerischen Energien so reich gesegneten urxnon röximo noch manchen bedeutenden Namen, aber auf Vollständigkeit erhebt die Mappe ja nicht im ent ferntesten Anspruch. Sie will eine Auslese geben von dem intimsten Schaffen, wie es sich in den Werkstätten großer franzö sischer Meister vollzog, und das wird sie mit den dreißig Tafeln auch erreichen. Die Reproduktionen sind ganz vorzüglich und geben den immer zahlreicher werdenden Liebhabern der Hand zeichnung ein interessantes Studienmaterial in die Hand. Der Preis von 30 -4k ist durchaus angemessen. Noch hätte ich mit kurzen Worten eines bedauerlichen Ereig nisses zu gedenken, das ist die langsame, aber gewisse Auflösung der Berliner Sezession. Die inneren Kämpfe, die besonders heftig seit der Präsidentschaft des Kunsthändlers Paul Cassirer eingesetzt haben, sind ja all gemein bekannt, und es bleibt wirklich betrüblich, daß die tatsächlichen Verdienste, die dieser auch als Händler um die junge deutsche Kunst hat, zum Ende so getrübt werden müssen. Wer, ohne sich um den ganzen häßlichen Streit zu kümmern, die Ausstellung der refüsierten Sezession gesehen hat, wird zugeben, daß die Maßnahmen gegen die tüchtigen, ja hervorragenden Künstler Opposition und Verwunderung erregen mußten. Wenn man seinerzeit die Wahl Cassirers allgemein als ein Vertrauensvotum für den Kunsthandel ansah, so knüpfte man doch auch den Wunsch daran, daß diese sich bewähren möge. Ebenso aber auch die Befürchtung, daß es ungemein schwierig sein werde für einen in erster Linie doch von rein kaufmännischen Gesichtspunkten geleiteten Mann, die Balance zwischen Künstler und Kunsthändler zu halten. Die Befürchtung hat sich erfüllt. Und hat Resultate gezeitigt, die man weit über das lokale Inter esse oder das einer Künstlergruppe hinaus im Interesse der ganzen deutschen Kunst bedauern mutz. Stuttgart. Arthur Dobsky. Der Bucheinband. Ein Handbuch für Buchbinder und Bücherfammler, von G. A. E. Bogeng. Verlag von Wilhelm Knapp, Halle a. S. 1913. ll^sSOH. »Die Literatur der Buchbinder- und Einbandkunst ist recht um fangreich, und eine vollständige Bllcherkunde der Buchbinderei als Ge werbe und Kunstgewerbe müßte einen ziemlichen Umsang gewinnen, zumal wenn auch die vielfach gedruckten kleinen Abhandlungen von Buch einbanbarbeiten in ihr die notwendige Berücksichtigung finden würden.« Mit diesen Worten leitet der Verfasser des vorgenannten Werkes dessen Ab schnitt »Literatur« ein, und da dieser weit über 300 Buchtitel und wichtige in der Fachpresse abgedruckte, die Buchbindekunst betreffende Abhandlungen verzeichnet, so bilden diese die beste Bestätigung seiner Angaben. Die von ihm gegebene Übersicht verzeichnet aber nur eine Auswahl der neueren und neuesten Literatur im Anschluß an die verschiedenen Abschnitte seines Buches, und man kann hieraus aus den Gesamtumsang der in Rede stehenden Literatur schließe». Das VIII und 382 Großoktavseiten starke Buch zerfällt in acht Abschnitte, von denen der erste den Begriff des Bucheinbandes, beste» Vorsormen im Altertum, die Entstehung der modernen Buchform und die des Buchbindereigewerbes, die Verschiedenheit der Bucheinband- arten, den Bucheinband als Prunkstück, den Kunstcinband, den Ver leger- und Licbhabereinband usw. behandelt. Der zweite Abschnitt ist überschrieben: Die Gebrauchsform des Bucheinbandes. Auch hier sind die historischen Verfahren vorangestellt, dann aber wird das heutige von de» Vorarbeiten, dem Heften an durch die ganze Skala der Arbeiten in ihrer außerordentlichen Viel- artigkclt bis zum fertigen Buche beschriebe» und gelehrt, um mit der Technik des modernen Masseneinbandes zu schließen. Der dritte Abschnitt ist den Bucheinbandstoffen gewidmet. Die hauptsächlichsten derselben werden aufgesührt, unter gleichzeitiger Schilderung der geschichtlichen Entwicklung ihrer Verwendung sowie ihrer Anwendung im heutigen Buchblnbcreibctrieb.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder