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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1913
- Strukturtyp
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- 1913-06-17
- Erscheinungsdatum
- 17.06.1913
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- Deutsch
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!!nner^,lb des ^Deutscher,- fesches. 2Nc^tmitglieder^ imZZÄeile berechnet. — In dem iNust^crt^, Teil: für Mitglieder« ^36 Mar? j?hrlich?Äach ^dem*Auc.Ü2nd ^erfolgt LisferAng ?! Naum^Z pf.^^S. M.^^S.ÄM^.g.'s.^O M.^ für Mch? ^ 'über Leipzig oder durch Kreuzband, an Nichtmitglieder in ZZMitglieder 40 Pf.. 32 M.. SO M.. 100 M. — Deilagen werden 12 Nr. 137. Leipzig, Dienstag den 17. Juni 1913. 80. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Bekanntmachung. Aus Anlaß des 25jährigen Regierungs-Jubiläums Sr. M. des Kaisers hat uns die Verlagsbuchhandlung Julius Springer durch eine Spende von tausend Mark ersreut, mit der sie das Kapital der Julius Springer-Stiftung erhöht. Dank erfüllt bringen wir diese freundliche Zuwendung zur all gemeinen Kenntnis. Berlin, den 14. Juni 1913. Der Vorstand des Unterstützungs-Vereins Deutscher Lnchhändler und Luchhandlungs-Getzülfen. Rudolf Hofmann. Edmund Mangelsdorf. Max Winckelmann. Max Schotte. Or. Georg Paetel. Aus dem russischen Buchhandel. in. <11 flehe Nr. 78.) Ausstellungen und Kongresse. — Aus Kunst und Literatur. — Biblio thekswesen. — Russische und polnische Neuigkeiten. Unsere Zeit rollt schnell dahin, die Romanowfeste sind ver gessen, und neue Ereignisse stehen im Mittelpunkt des Interesses. Ich will darum auch nicht auf die Feier ausführlich zurück kommen, sondem nur noch eine Ausstellung erwähnen, die den Romanows gewidmet und für den Buchhändler und Bücher freund von Interesse ist. — Die einzige in Rußland bestehende »Gesellschaft für Bücherfreunde« in St. Petersburg veranstaltete eine Ausstellung von Lithographien, Kupferstichen und Büchern, die »das Leben des Hofes 1613—1913« charakterisieren sollten. Die Mitglieder der Gesellschaft hatten ihre Mappen und Schränke geöffnet und ihre seltenen Schätze zu der Ausstellung geliehen, die, wenn auch nicht quantitativ, so doch qualitativ Vorzügliches brachte. Die äußerst glänzende Hofhaltung der Romanows hat den Malern und Stechern von jeher Gelegenheit geboten, ihre Kunst in den Dienst des Hofes zu stellen, und so finden wir denn, angesangen von dem ersten Romanow Michail Feodoro- witsch bis zu Nikolaus II., Kunstwerke von hohem Werte. Ein vorzüglich redigierter und mit vollendetem Geschmack gedruckter Katalog, der von dem Petersburger Antiquar N. W. Solovieff versaßt ist und von W. A. Weretschagin eine Einleitung ent hält, dürfte bald zu den gesuchten Seltenheiten des russischen Antiquariats gehören. Von all den vielen Ausstellungen, die uns im Frühjahr überfluten, steht in diesem Jahre die » Hausinduftri e-Aus- stellung« in Petersburg an der Spitze. Ein Rundgaug durch diese Ausstellung gibt erst einen rechten Begriff von der unermeßlichen Größe des russischen Reiches. Eskimos, Finnen, Tartaren, Kaukasier, Mongolen u. a. haben hier ihre Erzeugnisse zur Schau gestellt und zeigen, wieviel Tüchtiges und Gutes im Lande geleistet wird. Es ist hier nicht meine Aufgabe, alles das aufzuzählen, was zur Ausstellung gebracht wurde, und ich will nur die prächtigen Teppiche aus dem Kaukasus, die schönen Keramiken aus Podolien und die ganz vorzüglichen Erzeugnisse der Möbelfabrikation aus dem Gouvernement Perm erwähnen, die man den besten deutschen Arbeiten der Dresdner Werkstätten !an die Seite stellen kann. Doch nicht nur die verschiedensten Gebrauchs- und Luxusgegenstände werden von der Haus- industrie hergestellt, sondern auch ausgezeichnete Lehrmittel und Schulutensilien. Namentlich das Gouvernement Wjatka leistet darin Gutes und macht den bei weitem teureren ausländischen Lehrmitteln tüchtige Konkurrenz. Die ideellen und materiellen Erfolge der Ausstellung sind Wider Erwarten gut; da nicht nur die russische Intelligenz sich für die Arbeiten der Hausindustrie interessiert, sondern auch das Ausland, so haben namentlich Eng land und Wohl auch Deutschland namhafte Bestellungen gemacht. Die Ausstellung zeigt jedenfalls wieder einmal, wie groß das russische Reich ist und auf welch hoher Kulturstufe der Bauer in einigen Gouvernements steht. Die Hausindustrie-Ausstellung nimmt in so großem Maße bas Interesse der Intelligenz in Anspruch, daß all die jährlich wiederkchrenden Kunstausstellungen erst in zweiter Linie kommen. Die Ausstellungen der »Akademie«, die früher immer zu den interessantesten der Residenz gehörten, werden von Jahr zu Jahr langweiliger und schwächer. Man vermißt die treibende Kraft, und auch das Preisrichterkollegium scheint seine Prämien nur noch aus Verlegenheit zu verteilen, da das Geld nun einmal da ist. Die einzige hervorstechende Erscheinung auf der Aus- stellung ist Frau Käte Münzer-Neumann, deren holländische Bil der, obwohl ein gründliches Studium der alten Meister ver ratend, eine eigene Note haben und das Heranreifen einer tüch tigen Künstlerin zeigen. Bei weitem interessanter und reicher ist die Ausstellung des »Sojus«, jener Moskauer Künstlergesellschast, die sich vor zwei Jahren aus dem »Mir Jskustwa« heranbildete und kräftig ihre eingeschlagenen Wege weiterschreitet. Der bedeutendste Künstler des »Sojus« und der neueren russischen Malerei überhaupt, I. I. Brodski, stellt als Hauptwerk ein prächtiges Parkbild aus, das sicher zu den besten Schöpfungen des Meisters gehört. Als ein ganz neuer zeigt sich ein Künstler, der sich als Landschafter einen guten Namen gemacht hat: S. I. Shukowski. Er bringt Interieurs aus alten Edelsitzen, die zu den besten Jnncnbildern gehören, die je gemalt worden sind. Wir hoch diese Bilder in den Kunstkreisen etngeschätzt werden, beweisen die Ankäufe einiger seinerBilder durch die Tretjakow-Galerie und das Nationalmuseum. Mit dem Gefühl der Befriedigung verläßt man die Aus stellung des »Sojus« und kommt zu der der »Wanderer«, die diesmal ein Bild von großer Zugkraft besitzt, und zwar Repins Kolossalgemälde »Der 17. Oktober 1905«. Dies Bild wurde jahrelang von allen Ausstellungen ferngehalten, da man fürchtete, es könnte die sicheren »Grundlagen des Staates« erschüttern. Trotzdem man in gewissen Kreisen Repin schon zu den Alten und Abgetanen werfen möchte, hat er hier wieder ein Kunst werk ersten Ranges geschaffen. Das Bild ist ein Ausschnitt aus der großen Revolution, die 1905 über Rußland brauste, und zeigt eine Volksdemonstration, eine von allen Fesseln, allem Zwang befreite Menge. Die einzelnen Gestalten, denen Repin eine be sondere Sorgfalt widmete, sind so scharf charakterisiert, daß jede ein Meisterwerk für sich ist. Vor dieser großartigen Schöpfung treten die auch sonst nicht bedeutenden an deren Werke völlig in den Hintergrund. — Im Aus lande gibt es ja schon seit langem juryfreie Ausstellun gen, oft mit Bildern, auf denen alle Farben irgendwie 834
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