Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-06-11
- Erscheinungsdatum
- 11.06.1925
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19250611
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192506118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19250611
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1925
- Monat1925-06
- Tag1925-06-11
- Monat1925-06
- Jahr1925
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
x° 134, 11. Juni 1925. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. vuchbandel. 9 49 5 zeit unterdrückte, oft frisch von der Presse weg konfiszierte unid gar nicht in den Handel gekommene Bücher finden sich hier. Überhaupt hatte Min-zloff für Raritäten dieser Art ganz besonderes Interesse und Sammlergeschick, das sich auch in dem belletristischen Teil der Bü cherei glänzend bewährt. Dieser belletristische Teil besteht fast durch gehend aus derartigen Büchern. Es ließe sich, bloß an der Hand dieser Sammlung, eine lehrreiche Geschichte der russischen Zensur, etwa von 1810—1906, schreiben. Liebevoll und eingehend behandelt die Biblio thek ferner die Zeit der ersten Revolution (1905), ans die sich wiederum eine geradezu einzigartige Sammlung konfiszierter Broschüren be zieht. Besondere Erwähnung verdient die vollständige Serie der »Mit teilungen des Rates der Arbciterdeputierten« von Petersburg, darunter Einzelnummern, die zu den größten bibliographischen Seltenheiten ge hören. Endlich ist von hervorragendem Werte und auch für weitere kreise von größtem Interesse, ebenfalls in dieser Vollständigkeit kaum von einer anderen sogar russischen Bücherei libertroffen, die Samm lung der politischen und satirischen Blätter, die 1905 und 1906 im ersten Überschwang revolutionärer Hoffnungen wie Pilz« aus der Erde schossen und meist sofort polizeilich konfisziert wurden. Sie bilden eine in Rußland ganz eigenartige kurzlebige Literatur voll sprühenden Witzes, und einzelne Blätter davon wurden schon damals nach menIgen Tagen mit kolossalen Summen bezahlt. Die Vollständig keit dieser Sammlung läßt sich jetzt nicht kontrollieren, doch ist sicher das Meiste und Wertvollste vorhanden. Die Bibliothek enthält auch handschriftliche Schätze. In das Hauptgebiet des Sammlers fällt z. B. eine Reih« von interessanten Aktenblludeln aus dem 18. Jahr hundert (von Peter dem Großen bis Katharina II.). Sie bieten selt sam belehrendes Material zur Charakteristik der russischen admini strativen und gerichtlichen Praxis jener Zeit. Zum Schluß sei noch erwähnt, daß die Bücherei auch eine hübsche Sammlung alter (vorwiegend lateinischer und französischer, aber auch einiger deutscher) Drucke des 15. bis 18. Jahrhunderts enthält. Ihre Würdigung muß ich Fachleuten überlassen, ebenso wie die Bewertung der orientalischen Handschriften, die die Bibliothek sozusagen als Nebenfach ebenfalls umfaßt. Leipzig, den 22. Mai 1925. Professor I)r. F. Bra u n. Bauausstellung in Essen. — Auf der Bauausstellung in Essen, die vom 18. Juli bis 16. August abgehalten werden soll, veranstaltet die Es s e n e r B u ch h ä u d l c r - V e r c i n i g u n g eine B ü ch c r s ch a u. Verleger, die ihre Werke ausgestellt haben wollen, mögen sich umgehend mit der Buchhandlung Otto S ch m e m a u n in Essen in Ver bindung setzen (vgl. Inserat im Bbl. Nr. 132, S. 9431). Zur Preiserhöhung im Buchdruckgcwcrbe. — Der Verein der Sächsischen Fachpresse E. V-, Sitz Leipzig, hat in seiner Monatsversammlung am 4. Juni nach lebhafter Aussprache folgende Entschließung gefaßt: »Die bei der Mitgliederversammlung des Vereins der Säch sischen Fachpresse am 4. Juni 1925 anwesenden Vcrlegcrmitglieder erklären einstimmig, zur Übernahme der Druckprcis-Erhöhung von 10A nicht in der Lage zu sein, da sic keine Möglichkeit zur Abwäl zung sehen. Ter Verein der Sächsischen Fachpresse erblickt in dem Beschlüsse des Buchdrucker-Vereins, den Tarif allgemein um 105L zu erhöhen, eine Ungerechtigkeit und weist auf die Notwendigkeit hin. daß die Buchdrucker sich den berechtigten Wünschen der Fachzeitschrif- ten-Verleger nicht verschließen und einen Weg suchen, in den Ver handlungen mit ihren Verlegerkunden einen tragbaren Ausgleich zu^ finden«. Leipziger Bnchbinderci-A-G. vorm. Gustav Fritzsche. — Die Generalversammlung beschloß die Ausschüttung einer Dividende von 8 Prozent. Ferner wnrde beschlossen, die 5000 Nm. Vorzugsaktien in Stammaktien zusammenzulegen, und zwar mit 20 Aktien L 5 Rm. in eine Stammaktie ä 100 Nm. Weiterhin beschloß die Versammlung Kapitalerhöhung von 955 000 Nm. auf 1 Mill. Nm. Die neuen Stammaktien sind für das Geschäftsjahr 1925/26 divibcndenberechtigt und werden von der Allgemeinen Deutschen Kreditanstalt als Führerin eines Konsortiums zu 106 Prozent übernommen. Das Bczugsrecht der Aktionäre bleibt ausgeschlossen. Sämtliche Kosten für die Kapitals erhöhung trägt die Gesellschaft. Eine Reihe Satzungsänderungen wurde ebenfalls gutgeheißen. Wie mitgeteilt wurde, beabsichtigt die Ge sellschaft. wie schon seit längerer Zeit geplant, das Unternehmen zu er weitern. Die Verhandlungen hierüber schweben aber noch. Zu dem Zwecke der Erweiterung wurde eine weitere Kapitals erhöhung beschlossen auf bis zu 1 200 000 Nm. Diese neuen Stamm aktien sind gleichfalls für 1925/26 dividendenberechtigt und werden zu 106 Prozent unter Ausschluß des gesetzlichen Bczugsrecht der Aktionäre begeben. Auch hier trägt sämtliche Kosten der Kapitalserhöhung die Hürlenvlatt f. >en 2>e«tsche« Bachhauüel. «. Jahrgang. Gesellschaft. Uber den Geschäftsgang teilt die Verwaltung mit. daß die letzten Monate erfreulicherweise eine gute Beschäftigung und annehmbare Verdienste brachten. In letzter Zeit war allerdings wieder ein Rückgang der Preise zu bemerken. Da weitere Lohnerhöhungen bevorstchcn, wird die Verwaltung mit größter Vorsicht Weiterarbeiten müssen, sie hofft jedoch auf eine gute Beschäftigung in den kommenden Monaten und unter den üblichen Vorbehalten auch auf einen zufrieden stellenden Abschluß für das laufende Geschäftsjahr. »Bei Unbcstellbarkcit zurückscndcn an . . .« — Zwecks Entlastung des Verkehrs haben die Postbehörden angeordnet, daß unbestell bare Drucksachen nur dann zur Rücksendung gelangen sollen, wenn dies vom Absender ausdrücklich gewünscht wird. Es empfiehlt sich also, Trucksachen-Sendungen mit einem entsprechenden Vermerk zu versehen. Postpakctverkchr zwischen Deutschland und Großbritannien. — Vom 1. Juni an sind im Postpaketverkehr zwischen Deutschland und Großbritannien Postpakete im Gewicht über 5 bis 10 kx zugelassen. Von diesem Verkehr ist der Freistaat Irland ausgeschlossen. Eilzustel lung ist bei den vorbezeichneten Postpaketen nicht zulässig. Hinsichtlich der Größe und der Wertangabe gelten für diese Pakete die für Post pakete bis 5 gegebenen Bestimmungen. Kölner Verlags-Anstalt und Druckerei A.-G. in Köln. — Die Generalversammlung genehmigte den Abschluß für 1924, der einen Reingewinn von 123615 Nm. auswcist, aus dem eine Divi dende von 6V- v. H. auf.die Stamm- und von 6 v. H. für di« Vor zugsaktien zur Ausschüttung gelangt. Chr. Bclscr A.-G. in Stuttgart. — Zur ordentlichen Gene r a l v e r s a m m l u n g dieser Gesellschaft werden die Aktionäre aus Freitag, den 26. Juni 1925. vormittags 11 Uhr, in die Kanzlei der Rechtsanwälte Kraut und vr. Schott. Stuttgart. Olgastraße 109, ein geladen. Tagesordnung: 1. Vorlegung der Bilanz auf 31. Dezember 1924. — 2. Beschlußfassung über Gewinnverteilung. — 3. Entlastung des Vorstands und Aufsichtsrats. — 4. Aufhebung des vorjährigen Be schlusses über Kapitalserhöhuug. — 5. Zuwahl in den Aufsichtsrat. (Deutscher Neichsanzcigcr Nr. 128 vom 4. Juni 1925.) Gründung einer Deutschen Händclgesellschaft. — Am 8. Juni wurde in Leipzig die Gründung einer Deutschen Händclgesellschaft vollzogen. Ten Vorsitz hat Prof. vr. Hermann Abert (Berlin) übernommen. Der Zweck der Gesellschaft ist u. a. die regelmäßige Veranstaltung von H ä n-d c l fe ft e n und die Revision der H ä n d e l - G e f a m t a u s g a b e. Zcitschristvcrbot im besetzten Gebiet. — Die Nhetnland- k o IN IN i s s i o n hat durch Beschluß vom 5. Juni d. I. Nr. 18548/11. C I. 1. ir. die von W. Severin in B e r l i n - C h a r l o t t e n b u r g herausgegebenc Zeitschrift: »Das deutsche Signal« für die be setzten Gebiete für einen Zeitraum von drei Monaten vom 10. Juni 1925 ab verboten. AMnlllnllAiMeii. Ernennung znm beeidigten Sachverständigen. — Herr Paul N itsch m a n n in Berlin, der Erste Vorsteher der Deutschen Buch Händlergilde und Erster Schriftführer des Börscnvcreins der Deut schen Buchhändler zu Leipzig, ist zum beeidigten Sachverständigen für das Kammergericht und für die Gerichte der Landgcrichtsbezirke l. II und III, Berlin, ernannt worden. Ernennung. — Herr Hermann Gall, Inhaber der Firma Halm L Goldmann in Wien, ist zum Konsul der Republik Guatemala mit dem Sitze in Wien ernannt worden. Gestorben: am 5. April nach schwerem Leiden im 82. Lebensjahre Herr I). Di. Wilhelm Notcrmund, Gründer der Buchhandlung Noter- mund K Co. in S^o Lcopoldo (Brasilien). Der Verstorbene, ein Lehrcrssohn aus Stemmen bei Verben an der Aller, hatte Theologie studiert und war nach verschiedenen Stel lungen in Deutschland am 20. Dezember 1874 nach S^o Lcopoldo ge kommen. Hier widmete er sich zunächst mit großem Eifer seinem geist lichen Amte, das mit der Zeit forderte, sich auch der Jugend anzuneh men. Di-. Rotcrmund faßte auch diese Aufgabe mit Eifer und Energie an, sodaß sich aus der anfänglichen Elementarschule 1880 das Oolle-Aw I2SV
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder