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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-05-21
- Erscheinungsdatum
- 21.05.1913
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- Deutsch
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5384 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 114, 21. Mai 1913. binderarbeiten, Honorar, Reklame und Vertrieb liegt sonach nicht innerhalb der Grenzen dieses Titels. Nur die Büchersche Kritik des Buchhandels als Preisbildenden und -beeinflussenden Faktors findet noch eine eingehende Würdigung. Dagegen mindert es einigermaßen den Wert der Franckenschen Arbeit, deren Grenzen alle Faktoren, die bei der Preisbildung des Buches Mitwirken, einschließen, daß er weder über die Buch binderkosten, die er gar nicht erwähnt, noch über die Honorar- entwickclung irgendwelche Angaben macht. Die Bemerkung »Die Art, wie die Höhe des Honorars bemessen wird, ist in der Praxis sehr verschieden, wird man kaum als Äquivalent für diesen Mangel ansehen können. Seine tatsächlichen Angaben über diese Frage lauten: »Angesichts der enormen Produktivität des deutschen Büchermarktes ist es ja allzu erklärlich, daß oft das Angebot an Werken die Nachfrage übersteigt. Deshalb ist es den Autoren meist nicht gelungen, die Honorare wesent lich zu erhöhen.*> Es ist mißlich, einen Durchschnittssatz anzugeben, denn wollte man aus diesem Durchschnittshonorar für Einzelfälle Rückschlüsse ziehen, so käme man bei der außerordentlichen Verschiedenartigkeit der Verhältnisse zu völlig schiefen Ergebnissen.« Es folgt eine Aufzählung der gebräuchlicheren Hono rierungsarten. Es ist nicht leicht, angesichts dieser Behaup tung und dieser Begründung ernst zu bleiben und es ist einigermaßen peinlich, ihnen in einer wissenschaftlichen Arbeit zu begegnen. Selbst wenn für den Satz, daß es den Autoren meist nicht gelungen sei, die Honorare wesentlich zu erhöhen, die Wahrscheinlichkeit der täglichen Erfahrung ebenso spräche, wie sie in Wirklichkeit gegen ihn spricht, wäre es notwendig gewesen, ihn näher zu begründen. Denn wir nähern uns hier doch aus jeden Fall den eigentlichen Grundkosten eines Buches, die für seine Preisentwicklung von einschneidender Bedeutung sind. — Dafür bringt Francken unter dem Abschnitt: »Grundkosten« umfangreiche Zusammenstellungen der Preissteige rung für Wohnung, Lebensmittel und sonstige Lebensbedürfnisse. Es ist gewiß interessant und auch für die Preisbildung im Buchgewerbe von Bedeutung, zu wissen, wieviel das Pfund Speck im Jahre 1871 und wieviel es im Jahre 1909 ge kostet hat. Diese Ermittlungen erstrecken sich sogar bis nach Japan, wir erfahren u. a., daß in Deutschland ein kleines Küchenmcsser 25 in Japan 2 ^ 08 H kostet, — kurz, man hat das Gestühl: weniger hier wäre bei der Ermittlung der sonstigen preisbildenden Faktoren mehr gewesen. Beide Verfasser geben am Schluß einen überblick ihrer Untersuchungen. Hier zeigt sich deutlich die Verschiedenheit der Ansichten. Francken stellt fest, daß eine erhebliche Er höhung der Herstellungskosten der Druckerzeugnisse in den letzten beiden Jahrzehnten eingetreten ist. Bet einzelnen Faktoren fehle es auch nicht an verbilligenden Momenten, doch »ist ihre Bedeutung so gering, daß sie bloß dahin gewirkt haben, daß die Verteuerung des Produkts nicht eine noch größere ge worden ist«. Bertenburg dagegen teilt als Resultat seiner Unter- suchungen mit, daß bei kleinen Auslagen die Preise bedeutend gestiegen waren, daß »mit dem Steigen der Auflage die Er höhung der heutigen Preise gegen die vor 20 Jahren erzielten immer geringer wurde und sich schließlich bei einer bestimmten Auflagenhöhe, die für jede Arbeit zu errechnen war**), in eine Verbilligung umkehrte«. Auf die Schwächen seiner Be weisführung, die ihn zu diesen Ergebnissen brachte (Papicr- preisbewegung, Verbesserung der Ausstattung, Methoden der Ermittelung von Durchschnittspreisen), haben wir bereits hin gewiesen. Außer Betracht bei dieser Besprechung blieben die von beiden Verfassern angestellten Untersuchungen über die Preis bewegung von Druckerzeugnissen, die nicht in das Gebiet des Buchhandels im engeren Sinne fallen, wie z. B. Akzidenz-, *> Im Original nicht gesperrt. Aber nur für die Akzidenzen, die außerhalb dieser Be sprechung'blieben, wirklich^errechnet wurden. Der Res. Zeitungs- und Zeitschriftendruck. Ebenso wurde verzichtet auf eine kritische Erörterung der Meinungen beider Verfasser über die Entwicklung der Ladenpreise und den Einfluß der Druckkostenbewegung auf diese Entwicklung. Die Meinungen gehen auch hier ziemlich weit auseinander. Die Vergleichung der durch Bertenburg und Francken er mittelten Ergebnisse mit der Entwicklung des Ladenpreises soll an Hand früherer Arbeiten sowie der Goldfriedrichschen Übersicht der Erscheinungen des Jahres 1908 in einem be sonderen Artikel borgenommen werden. Dort wird auch Ge legenheit sein, die von Bertenburg und Francken nach dieser Richtung gezogenen Schlüsse auf ihre Richtigkeit zu prüfen. Die beiden Arbeiten können nach alledem Wohl als sehr tüchtige Beiträge zur Aufhellung der so außerordentlich ver wickelten buchgewerblichen Produktionskosten gelten. Man darf aber auchsagen,daß die besonderenSchwierigkeiten, die das Buch gewerbe der wissenschaftlichen Bearbeitung bietet, durch sie erst voll zum Bewußtsein gebracht wurden. Carl H. Winter. Vereinigung der Kunstverleger. Bericht über die Hauptversammlung vom 8. Mai 1913. Die Ordentliche Hauptversammlung der Vereinigung der Kunst verleger fand am 8. Mai 3 Uhr nachmittags im Berliner Künstlerhause statt. In Vertretung des 1. Vorsitzenden, Herrn Emil Werckmeister, wurde sie durch den 2. Vorsitzenden, Herrn Ernst Schnitze, eröffnet. Die Präsenzliste ergab, daß 23 stimmberechtigte Mitglieder vertreten sind. Nach einer Begrüßung der Anwesenden wurde der Geschäfts bericht über das verflossene Jahr erstattet, dem wir folgendes ent nehmen: Die Mitgliederzahl ist auf 36 angewachsen. Seit der Außer ordentlichen Hauptversammlung im November v. I. sind die Firmen P. Becker L Co., Berlin, Geldner L Heinig, Berlin, Paul Heckscher, Stockholm und Berlin, Heller L Co., Wien, Kluge L Morgenstern, Berlin, I. Petry, München, Unger L Fengler, Berlin, als Mitglieder ausgenommen worden, was weiter dazu beitragen wird, den Lieferungs bedingungen der Vereinigung allgemeine Anerkennung zu verschaffen. Den Mitgliedern wird empfohlen, in Konfliktsfällcn mit der Kund schaft oder mit anderen Mitgliedern auf Grund der Lieferungsbedin gungen sich der Vermittlung des Vorstandes zu bedienen, und zwar sollten nur durch Dokumente oder persönliches Zeugnis belegte Fälle vor das Vorstanöstribunal gebracht werden. Die Vereinigung ist am 15. Februar 1913 beim Kgl. Amtsgericht Berlin Mitte in das Vereinsregister unter Nr. 1585 eingetragen wor den und hat damit die Rechte einer juristischen Person erhalten. An das Kultusministerium ist eine Eingabe gerichtet worden, in der die Bitte ausgesprochen wurde, bei Neubesetzung der Königlichen Künst lerischen Sachverständigen-Kommission in stärkerem Maße als bisher Männer aus dem Kreise des Verlagskunsthandels nnd der graphischen Kunstanstalten zu berücksichtigen. Den Bemühungen des Vorstandes ist es gelungen, in zwei Fällen auf gütlichem Wege zu erreichen, daß irreführende Bezeichnungen von Schnellprcssendruckcn in einer Weise, die zu Verwechslungen mit Photogravüren führen konnten, im Sinne der Vereinigung abgeändert wurden. Vom 1. April d. I. ab findet die Abstempelung der Frühdrucke im Hanse des Schatzmeisters der Vereinigung, .Herrn Eduard Schroedcr, Kurfttrstendamm 36, statt, an den alle Sendungen und Anfragen in Abstempelungsangelegenhciten direkt zu richten sind. Herrn Nesch, von der Firma Ludwig Möller, Lübeck, wird der Dank der Vereinigung dafür ausgesprochen, daß er gemäß der An regung der Vereinigung bezüglich einheitlicher Bezeichnungen für die im Kunsthandel vorkommenden Vervielfältigungsarten in seinem aus führlichen Artikel in der Jannarnnmmer des »KnnsthandelS« eine prak tische Form gefunden hat, die dem Vorwärtskommen der Sache gute Dienste leisten wird. Demnächst sollen die Ansichten jedes Mitgliedes durch eine schriftliche Umfrage festgestellt werden, um alsdann möglichst in Verbindung mit dem Bund der chemigraphischen Anstalten eine ein heitliche Bezeichnung für die verschiedenen Techniken zu erreichen. Unter Bezugnahme auf die inzwischen erfolgte behördliche Rege lung der Ausverkäufe in Groß-Berlin bittet der 2. Vorsitzende, um den 8 14 der Lieferungsbedingungen wirksam zu machen, jeden zur Kenntnis der Mitglieder kommenden Fall eines Gesamtausverkaufes dem Vorstande mitzuteilen. Bezüglich der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik 1914 wird berichtet, daß infolge einer zu schwachen Beteiligung der Mitglieder eine die Vereinigung ausreichend repräsentierende ge- lFortsetzung auf Seite .5421.)
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