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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-05-21
- Erscheinungsdatum
- 21.05.1913
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 114, 21. Mai 1913. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Duchhanbcl. 5383 auseinandersetzen will, so sind wir, soweit diese Erörterungen auf das Interesse des Buchhandels Anspruch erheben können, gern bereit, ihm das erforderliche Weiße Papier zur Verfügung zu stellen. Ob jedoch der Vorstand des Börsenbereins als der berufene Vertreter des Buchhandels von sich aus in der Lage ist, dein weiteren Wunsche des Herrn vr. Ave- narius auf Ernennung von Bevollmächtigten zu entsprechen, um mit Vertretern des Dürerbunds zu verhandeln, erscheint uns des wegen zweifelhaft, weil er im gegenwärtigen Stadium der Dinge statutarisch gar nicht in der Lage ist, die Entschließung der einzelnen Verleger und Sortimenter betreffs ihrer Stellung nahme zu dem Dürerbundunternehmen in anderer Weise zu be einflussen, als durch rein persönliche Stellungnahme. Das ist in Nr. 111 des Bbl. geschehen, und zwar zu einer Zeit, als der Vorstand des Börsenvereins aus zahlreichen Kundgebungen des deutschen Verlags- und Sortimentsbuchhandels die Ge wißheit entnehmen konnte, daß seine Anschauungen über die ge plante »Mittelstelle für Volksschriften« auch von denen geteilt werden, ohne deren Mitwirkung eine solche Gründung von vorn herein als ein totgeborencs Kind bezeichnet werden muß. Diese Sachlage schließt indessen nicht aus, daß nach unserer Kennt- nis der Verhältnisse der Vorstand des Börsenvereins auf einen an ihn ergehenden Wunsch der Dürcrbundleitung gern bereit sein wird, Herrn vr. Avcnarius oder einem Beauftragten des DürcrbundS gegenüber seinen Standpunkt eingehend zu be gründen und darzulegeu, warum die »Mittelstelle für Volkslite ratur« sich in ideeller und materieller Beziehung als ein Fehl schlag erweisen muß. Red. Über Preisbildung im Buchgewerbe. «Schluß zu Nr. IIS b. Bl.) Die Erhebungen beider Verfasser über die Entwicklung der Lohn-Tarife und der Kosten für die Rohmaterialien im Buchgewerbe nachzupriifcn, würde heißen ein neues Buch schreiben. Von einem gewissen Interesse für den Buchhandel ist es, wie sehr der Ton, in welchem die neuen Druckpreis- tarise des Deutschen Buchdruckerverbandes besprochen werden, verschieden ist von jenem, den Bücher, auf dessen Schultern beide Bearbeiter stehen, im Jahre 1903 gegenüber der Rabatt bewegung des Börsenvereins anschlug. Die Berechtigung einer tariflichen Regelung, die doch eine bis dahin unbekannte Bin- düng des offenen Marktes und in einem sehr hohen Grade eine Unterbindung der freien Konkurrenz im Druckgewerbe bedeutete, wird ohne weiteres anerkannt. Francken schreibt: »Der deutsche BuchdruckpretStarif ist also ausgesprochener- maßen zu dem Zwecke geschaffen worden, der im Buchdruck gewerbe vorhandenen Zerfahrenheit der Kalkulation?- und BercchnungSweisen auf Grund einwandfreien Materials zur Festsetzung der Selbstkosten ein Ende zu machen. Der berechtigte Wunsch"), die.zu niedrig empfun denen Preise allgemein zwangsweise zu er höhen, zeigt sich am besten in den nicht weniger als 400 Anträgen der einzelnen Bezirksversammlungen.. Und schließt: .Der Wunsch des Verlegerveretns, dem Pretstaris die obligatorische Kraft zu nehmen und ihm nur fakultativen Charakter zu geben, ein Wunsch, der auch schon bei verschiedenen Truckereibesitzern Echo fand, kann keines wegs gebilligt werden, denn damit wäre der Haupt, vorteil des Tarifs preisgegeben und im wesentlichen der vor 1908 bestehende u n h a l t b a r e Zustand zurückgerusen.« Bertenburg meint: »Die Gründlichkeit, mit der bei Feststellung der Selbst kosten vorgegangen wurde, die allgemeine Mitarbeiterschaft der gesamten Buchdruckereibesitzei Deutschlands und der Gehilsenschaft, deren Vertreter bei den Beratungen äußerten, daß .die festgestellten Preise auf Grund ihrer eigenen Er fahrung und Kenntnis der Verhältnisse als mäßige zu be zeichnen seien , bieten an sich schon eine Gewähr für "> Die hier folgenden herausgehobencn Stellen sind im Original nicht gesperrt. eine den tatsächlichen Verhältnissen entsprechende Normierung der Preise.« Hier wird also zugegeben, daß die Beschlüsse der über wiegenden Mehrheit der Angehörigen eines Berufs an sich schon eine Gewähr für eine den tatsächlichen Verhältnissen entsprechende Auffassung der Lage dieses Berufs bieten, — ob wohl wenige Zeilen weiter zugegeben werden muß, daß diese Beschlüsse »von einem Teile der Buchdrucker selbst sehr scharf kritisiert wurden, und daß die Denkschrift des Deutschen Ver legervereins außerordentliche Mängel nachgewiesen hat. Dem Buchhandel wurde seinerzeit mit einem großen Aufwand an Scharfsinn das Recht, über die Gestaltung seiner Lage selbst beschließen zu dürfen, westritten. Es ist vielleicht nicht unan gebracht, auch darauf hinzuweisen, welch hoher Wert der Mit- Wirkung der Buchdruckergehilfenschaft beim Zustandekommen des neuen Tarifs beigemessen wird, obwohl nirgends zu er kennen ist, daß diese Mitwirkung größere Fehler verhütet hat. Die sehr scharfen Bestimmungen des Tarifs über Ehren- und Schiedsgerichte, die befugt sind, Ehren- und Geldstrasen zu verhängen und einer „schleudernden" Druckerei mit einem Schlage sämtliche tariftreucn Gehilfen zu entziehen, werden ohne ein Wort der Kritik wiedergegeben. Die Bemühung des Buchdruckervereins, durch scharse Bestimmungen des Pretstarifs die Verbilligung des Maschinen satzes nicht den Abnehmern zugute kommen zu lassen, wird von beiden Autoren als eine notwendige soziale Maßregel im Interesse der kleinen, kapitalschwachen Betriebe gegen über- mächtige Konkurrenz und zur Verhinderung plötzlicher, umfang reicher Arbeiterentlassungcn bezeichnet. Eine besonders charakteristische Stelle, die das unbedingte Wohlwollen Bertenburgs für die Sätze der Buchdruckertariss scharf beleuchtet, sei kurz erwähnt. Bekanntlich sah der Tarif von 1907 einen Ausschlag auf das vom Verleger gelieferte Papier vor, derart, daß der Drucker nicht nur an Satz und Druck verdiente, sondern auch noch am Papier 20°/), Nutzen hatte. Die Opposition des Verlegervereins nötigte zur Entfernung dieser Bestimmung. Jetzt bekommt der Drucker wie recht und billig lediglich die Lagerkosten vergütet. Bertenburg meint nun zu dem Vorgehen des Verlegervereins: »Man versteht diesen Standpunkt, wenn man weiß, daß gerade beim Werkdruck in der Regel der Verlagsbuchhändler das Papier liefert und die Broschüre (des Verlegervereins) ja lediglich die Interessen der Verleger und nicht der übrigen Drucksachenverbraucher") wahrnehmen sollte.« Man ist da doch versucht zu fragen, ob denn »die übrigen Drucksachenverbraucher-, mit anderen Worten also das bücher kaufende Publikum nicht ebenfalls ein Interesse daran hat, daß der Papierpreis nicht durch ungerechtfertigte Zuschläge verteuert wird. Von besonderem Werte für die über kurz oder lang er folgende Revision des Buchdrucker-Tarifes sind die Berechnungen, die Bertenburg über die Kosten des Maschinensatzes gegenüber dem Handsatze auf Grund eigener Untersuchungen gemacht hat. Bekanntlich enthielt der Preistarif von 1907 die Be stimmung, daß Maschinensatz wie Handsatz zu berechnen sei, während 1912 ein Nachlaß von 10»/, bei Maschinensatz für zulässig erklärt wurde. Verschiedene Fachleute aus dem Druckgewerbe haben sich bemüht, nachzuweisen, daß die Ver billigung der Satzkosten durch die Setzmaschine eine nur schein bare, mindestens aber eine weit unbedeutendere sei, als ge wöhnlich angenommen werde. Bertenburg weist nunmehr an drei mit peinlicher Genauigkeit aus der Praxis berechneten Beispielen nach, daß die Verringerung der Kosten sich je nach den Produktionsverhältnissen auf etwa 20—40°/, beläuft Man wird gut tun, sich diese Feststellung zu merken. Keine der beiden Arbeiten bietet eine Darstellung der übrigen buchgewerblichen Produktionskosten, außer Papier, Satz und Druck. Die Bertenburgsche Arbeit lautet »Die Preisgestaltung im Druckeretgewerbe«; eine Untersuchung der Kosten für Buch- "> Im Original nicht gesperrt. SS7«
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