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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1913
- Strukturtyp
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- 1913-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1913
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 113, 20. Mai 1913. Der offenbare Widerspruch zwischen dem ersten und dem zweiten Absatz springt so inr Auge, datz man sich darüber wundern muß, datz er dem Verfasser entging. Während er im ersten Absatz das fortschreitende System der privaten Sub' Mission für die außerordentliche Verschiedenheit der erzielten Preise verantwortlich macht, schreibt er demselben System einige Zeilen weiter unten eine nivellierende Tendenz zu. Es ist ja möglich, daß die private Submission im Buchdruckgewerbe in der Tat nach beiden Richtungen wirkt, aber es fehlt noch völlig an einem Versuch der Erklärung dieser doch immerhin merkwürdigen möglichen Doppelwirkung. Im übrigen muß gesagt werden, daß es nur eine zuverlässige Methode zur Ermittelung von Durchschnittspreisen gibt: die Feststellung der tatsächlich gezahlten Einzelpreise. Und gerade der Umstand der außerordentlichen Verschiedenheit auf diesem Gebiete läßt einen auf anderem Wege ermittelten Durchschnittspreis im Lichte einer sehr zweifelhaften Brauchbarkeit erscheinen, insbesondere hier »bei der großen Zersplitterung des Gewerbes und dem Fehlen eines einheitlichen Marktes als Preisregulator». Zumal dann, wenn, wie es hier geschieht, der Tarif des Buchdruckervereins zu gründe gelegt wird, der erst allmählich allgemeine Geltung anntmmt und im übrigen die Eigenschaft hat, datz seine Preise auf dem Papier niedriger erscheinen, als sie in der Praxis zu sein Pflegen. Wir werden auf diesen Tarif noch zurückkommen. Ähnliche Bedenken wie gegen die gewählte Methode bei Ermittelung der Druckpreise erheben sich gegen die Art der Feststellung der Papierpreise, obwohl man auf diesem Gebiete mit weit größerem Rechte als aus dem des Buchdrucks von einem Durchschnittspreis sprechen kann und hier sehr gute Unterlagen in Gestalt der periodischen Preislisten der Papier- Händler zur Verfügung stehen. Die Schwierigkeit liegt auch hier wiederum in der außerordentlichen Mannigfaltigkeit und Verschiedenheit der vorhandenen Sorten, die zudem beständigem Wechsel unterworfen sind, der seit einem Jahrzehnt geradezu den Charakter einer richtigen Papiermode angenommen hat. Es ist naturgemäß nicht leicht, die Preise dieser beständig wechselnden Sorten und ihr Verhältnis zueinander richtig zu ermitteln. Ein besonderer Umstand läßt auch hier die Methode der direkten Untersuchung, d. h. die Feststellung der tatsächlich gelieferten Papiere und des dafür gezahlten Preises besser erscheinen als die Feststellung durch Umfragen und Preislisten. Es werden für den Buchhandel in großem Umfange Neu anfertigungen gemacht, für die besondere Preise festgesetzt werden. Ob diese sich in der Regel unter oder über den entsprechenden Katalogpreisen bewegen, mag dahingestellt bleiben, jedenfalls kommen nicht unwesentliche Abweichungen sehr häufig vor. Bemerkenswert ist nun, daß beide Verfasser bei Ermittlung der Papierpreise zu wesentlich verschiedenen Ergebnissen kommen, obgleich ihren Untersuchungen im wesentlichen das- selbe (nicht gerade reichliche) Ziffernmaterial zu gründe liegt. Bertenburg gibt als Ergebnis einer eingehenden Rundfrage bei vier Fabriken und drei Großhändlern folgende, aus dem September 1911 stammende Tabelle: »Die Preise vom Lager der Großhändlers*), also für kleinere und mittlere Bestellungen, betragen per Kilogramm in Pfennig: Jahr Satiniertes geringes Druckpapier Satiniertes mittelseines Druckpapier Satiniertes holzsreies Druckpapier 1890 41 50 66 1891 41 50 K0 1892 37 50 55 1896 35 50 52 1898 35 45 50 1901 3l 44 48 1903 29 42 48 1906 29 40 48 1908 29 37 44 1910 29 37 44 1911 28 35 43« *) Im Ortginal gesperrt. Unbestritten ist die auffallende Preissenkung seit Beginn der neunziger Jahre, die Bertenburg auf das Erlöschen des Patents für die Herstellung des Sulfitstoffes im Jahre 1884 zurückführt. Die Preise für Zeitungspapiere sanken nach seinen Angaben von 39 H für das Kilo im Jahre 1883 auf 26 H im Jahre 1890 und 21 H im Jahre 1899, für Zellstoff von 32.75 ^ im Jahre 1884 auf 18,9 H im Jahre 1899. Aus diesen Ziffern geht hervor, datz heute die Preissenkung ihren Tief punkt überwunden hat, denn nach einer Tabelle des Verbandes der deutschen Druckpapierfabriken, die Francken mitteilt, betrug der Preis für 100 kg Zeitungsdruckpapier 1908: ^ 21.50, 1909: ^ 21.60, 1910: ^ 21.45. Aus der oben mitgeteilten Tabelle scheint dagegen für die Werkpapiere das Gegenteil hervorzugehen. Dort fallen die Preise in dem Jahrzehnt von 1900—1910 noch erheblich weiter, bei der besonders wichtigen Mittelsorte sogar von 44 auf 35 gegen von 50 auf 44 im Jahrzehnt 1890—1900. Diese Feststellung steht im Widerspruch sowohl mit den Er fahrungen der Praxis, wie auch mit denen Franckens, der sagt: >Für die Zeit von 1900—1910 sind infolge der hohen Preise für Kohlen, Holzstoff und Zellulose die Preise für sämtliche mittleren Papiersorten — etwa bis 50 ^ für das Kilogramm, außer Zeitungsdruckpapier, um annähernd 10«/, gestiegen.- Hier wird also ein allmähliches Anziehen der Preise etwa seit dem Jahre 1900 angenommen, namentlich für die mittle ren Papiersorten, die ja für den Buchverlag hauptsächlich in Frage kommen. Nach dem mir vorliegenden Preisverzeichnis einer sehr bedeutenden Verkaufsstelle des Verbandes deutscher Druckpapierfabriken, datiert März 1909, kosten vom geringsten satinierten Holzpapier, das der Sorte 1 der Bertenburgschen Tabelle entsprechen dürfte, 13 Kg ^ 5.—, also das Kilo etwa 38,46 H, die billigste .mittelfeine« Sorte (.leicht holzhaltig.) 13,5 Kg ^ 6.—, also das Kilo etwa 44,44 H, die gewöhn lichen holzfreien Sorten durchweg 50 H für das Kilo. Diese Preise sind seit Ausgabe des Preisverzeichnisses jedenfalls nicht gesunken. Sie entsprechen aber auch dem Stand der Bertenburgschen Tabelle von 1908 so wenig, daß man sich unwillkürlich fragt, welcher Nachprüfung denn seine von vier Fabriken und drei Großhändlern .bereitwilligst, gelieferten Zahlen unterzogen wurden. Dagegen stimmen sie annähernd mit den Ziffern des Jahres 1898 (!) aus der Bertenburgschen Tabelle überein. Wir stehen hier also vor einem noch ungelösten Rätsel. Während Francken nachweist, datz die Preise für Zeitungsdruckpapier etwa seit 1901 auf 21 H für das Kilo stehen blieben, und annimmt, daß die bis 1901 ebenfalls ge fallenen Preise für Werkdruckpapiere seitdem um etwa 10"/„ angezogen haben (für diese Annahme spricht auch unser oben gegebenes Beispiel), hält Bertenburg auf Grund seiner Tabelle ein beständiges Sinken der Preise für Werkpapiere bis 1911 für erwiesen und beziffert den Rückgang dieser Preise aus 33»/o gegen 17"/„ bei Zeitungsdruckpapier. Für diese An nahme bietet jedenfalls die von ihm mitgeteilte Tabelle keine genügende Unterlage. Es ist nicht etnzusehen, warum die besseren Papiersorten um den doppelten Prozentsatz der Zeitungspapiere im Preise gefallen sein sollen. Auch eine Zusammenstellung, die der Verfasser dieser Zeilen nach den ihm vorliegenden Preislisten einer sehr be deutenden Papiergroßhandlung gemacht hat, gibt, obwohl sie nur den Zeitraum von 1898 bis 1909 umfaßt (ältere Preislisten waren nicht mehr vorhanden), ein wesentlich anderes Bild. Hiernach betrugen die Preise für das KZ in Pfennigen: Jahr holzhaltig maschincn- glatt holzhaltig weih satiniert leicht holzhaltig mittelfein satiniert holzfrei satiniert billig holzfrei mitteldick weiß satiniert 1898 33,33 34,61 42,39 53,125 89,89 1901 38,84 42,39 48,14 59,375 68,68 1903 33,33 34,61 50,00 53,125 60,00 1906 33,33 34,81 50,00 53,125 60,00 1999 33,33 34,61 50,00 53,125 60,00 l Fortsetzung aus Seite 5377.)
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