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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1913
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- Deutsch
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113, 20. Mai 1913, Redaktioneller Teil, «Srlmil-U f, d, Dychn, Buchhandel, 5379 Seile 344 u, ff,) über die Frage des Weltformais u, a, das folgende: »Wohl aber muß aus die Nachteile aufmerksam ge macht werden, die dem Buchdruck von jener radikalen Richtung drohen. Bereits die bestehenden Tarife bieten so manche Ge legenheit zum Nachrechnen*) und Herabdrücken, Macht die Bewegung des Nivellterens und Mechanisierens der Produktion weitere Fortschritte, so verstärken sich diese Gelegenheiten, und das Gewerbe hat den Schaden,« Eine verblüffende Bestätigung unserer schon ausgesprochenen Meinung, daß die Buchdruckpreise im Tarif niedriger erschei nen, als sie in Wirklichkeit zu sein pflegen. Im allgemeinen gelten dann noch gegen die hier ange wandte Methode die Bedenken, daß vor Einführung des neuen Druckpreisetarifs von 1912 eine ungemeine Verschiedenheit der Satz- und Druckpreise herrschte und der Verleger nach dem von akademischer Seite sonst so hochgeschätzten Grundsatz des un gehinderten Wettbewerbes in der Lage war, sich durch persön liche Geschicklichkeit und Wahrnehmung der Konjunkturen mög lichst vorteilhafte Preise zu sichern. Dieser Umstand ist eben falls geeignet, die stattgefundene Preissteigerung höher anzu nehmen, als hier geschehen ist. Eine Zusammenstellung der besprochenen vier Beispiele aus der Praxis gibt nun folgendes Bild: Art derArbeit Auslage Preisbewegung v, 1890-1902 v, 1ÜV2-1S12 v, 1880—1912 Dissertation 4M -ft 15,1k ff- 40,3 k 4- 55.4 k Wissenschastl, Lehrbuch 1000 -t- 1,«k 4- 24,1k 4- 25,7 k Schullesebuch 5000 — 1»,7K 4- 15k 4- 4,3 k Roman 120M - 17,4 k - 3.3 k — 20,«k Dazu wird folgendes Resümee gegeben: > Während in der ersten Hälfte des untersuchten Zeit- raums lediglich die Werke mit ganz geringer Auflage und schwierigerer Satzaussührung (tabellarischer, wissenschaftlicher und Ziffernsatz) mäßige Preissteigerungen erfahren haben, die Wcrkdruckarbeiten mittlerer und höherer Auflagen da gegen eine stark rückläufige Preistendenz zeigen, verändert sich das Bild im letzten Jahrzehnt ganz erheblich. Als Zeitpunkt des Beginns der allgemeinen Preissteigerung kann man wohl das Jahr 1907 annehmen, in dem ein neuer Lohntaris neben großen Erhöhungen der Lokal zuschläge eine allgemeine lOprozentige Lohnsteigerung brachte und außerdem durch die Aufklärung, die die Feststellungen des ersten allgemeinen Preistarifs gaben, mehr Klarheit in die Buchdruckerkreise über das Wachsen der allgemeinen Unkosten gebracht wurde und allgemein eine schärfere Preis- kalkulation begann,« Es folgen dann noch eingehende Ausführungen über Bewegung der Druckpreise, (Schluß solgt,) Kleine Mitteilungen. Politik der Bücherei, — Im »Zentralblatt für Volksbildungs- wesen« (Jahrg, 18 Hest 3) macht R, Angermann unter dem Titel «Doppelexemplare und ausscheidende Bücher« einige Bemerkungen zur Anschaffungspolitik der volkstümlichen Bibliotheken und erörtert vor allem die Frage, ob eine derartige öffentliche Bücherei in erster Linie eine Fürsorgeanstalt oder ein Bildungsinstitut sei, »Daß sie beides nicht in gleichem Maße sein kann, zeigt sich täglich mehr und mehr. Namentlich in größeren Betrieben wird man oft mit Schrecken gewahr, daß die Fürsorgetätigkeit die erzieherische völlig zu überwuchern und zu ersticken droht,,, Dem Bibliothekar, der seine Haupttätigleit als eine erzieherische erkennt, wird an Bücherwölfen ,., nichts liege». Und ebensowenig wird er die Meinung unterschreiben, daß sich bereits in der Neigung zur Literatur überhaupt, mag diese noch so minderwertig sein, ein geistiges Interesse kund täte, das schon an sich selbst liebe voller Pflege seitens der Bibliothek wert wäre,« Alten Leute», Schwa chen und anderen Elemente» möge man in der Weise entgegcnkommen, de» anderen Lesern gegenüber dürfe man sich hiermit nicht begnügen. Das Höhcrlcsen gelinge nicht seiten, deswegen möge man etwa zwei *> Im Original nicht gesperrt. Bände von May oder der Marlitt einstellen, um das Vertrauen des Lesers zunächst zu gewinnen. Verlange der betreffende Leser nach mehr Werken der Art, so solle man ihm getrost etwas Besseres reichen. Auf alle Fälle aber müßten die zngestandencn zwei Werke der unteren Grcnzautoren in zahlreichen Exemplaren vorhanden sein, »Denn die Werbekrast eines Buches — der ja allein diese Autoren ihr Existenzrecht in der Bildungsbibliothek verdanken — verliert ganz beträchtlich, wenn cs nicht ohne weiteres verfügbar ist, sondern erst vorbestellt werden mutz , , , Aus ähnlichen Gründen scheint es mir auch nicht em pfehlenswert von den Autoren dritten und vierten Ranges, wie etwa Jules Verne oder Gerstäcker, deren Fruchtbarkeit in keinem Ver hältnis zu ihrem Wert steht, sämtliche Werke einzustcllen.« Wohl aber sollten eine Anzahl von Bänden da sein, damit der Auslcihbeamte nicht so oft in die Verlegenheit komme, dem Leser zu sagen, von dem Schriftsteller ist alles ausgeliehen. Entsprechendes habe auch für Familicn- blätter, wie Gartenlaube, Daheim zu gelten: auch sie locken und werben: man möge daher ältere Jahrgänge cingehen lassen und im übrigen das Publikum allmählich von dieser Kost entwöhnen, bis man das Minimum erreicht habe. Schließlich, meint Angermann, sei cs über haupt nicht vorteilhaft, die unterhaltende Abteilung einer populären Bibliothek ins Ungemessene zu vermehren, »Werden die Grenzen nicht zu eng gezogen, so ist es für die Bildungsarbeit einer Bücherei geradezu ein Vorteil, wenn sie nicht alle an sie gerichteten Wünsche be friedigen kann. Wie manches prächtige, anregende Buch kommt nur als Ersatz für ein begehrtes unter die Leute und trägt dann gute Früchte! Ja es wäre wohl denkbar, daß bei beschränkten Beständen sogar die eigentlichen Wünsche der Leser, die keineswegs immer offen am Tage liegen, letzten Endes noch besser erfüllt werden als bei allzu reichen,« Diese Politik bewußter Beschränkung werde an einigen Bibliotheken bereits mit besten Ergebnissen befolgt, Generalversammlung der Goethe-Gesellschaft. — Aus den Vor- standswahlcn wurden ans der kürzlich in Weimar abgchaltencn General versammlung Freiherr von Rheinbabcn, der Oberpräsident der Rhcin- provinz, zum Vorsitzenden und Wolsgang von Dettingen, der Direktor des Goethe-Nationalmuseums, zum Vizepräsidenten gewählt. Bet der Wahl von Nheinbabens wurde hervorgehoben, daß er als Leiter der Rheinischen Goethe-Festspiele in einem engeren Verhältnis zu Goethe stehe, Oettingen erstattete Bericht über das Goethe-Nationalmufeum, Der Anbau sei erfreulicherweise bald vollendet und der Katalog zu Goethes Handbibliothek gehe seiner Vollendung entgegen. An Zu wendungen ist besonders ein bisher unbekanntes Gocthebildnis von Dawe zu erwähnen, das den Mitgliedern der Goethe-Gesellschaft als diesjährige Spende überreicht werden soll. Als nächste Vereinsgabe soll der Briefwechsel zwischen Karl August und Goethe sowie der Re gisterband zu der Sophienausgabe von Goethes Werken erscheinen. Die große Ausgabe von Otto Ludwigs Werken, die von Paul Merker- Leipzig besorgt wird, genießt ebenfalls die Unterstützung der Goethe- Gesellschaft, Deutsch-russischer Litcraturvertrag, — Im Ministerium des Äußern zu St, Petersburg hat am 14, Mai der Austausch der Rati fikationsurkunden betreffend die Urheberrechtskonvention zwischen Deutschland und Rußland stattgefunden. Die Vorberatungen über ein neues Postabkommcn zwischen Deutsch land, Österreich und Ungarn sind beendet. Die Vertreter der öster reichisch-ungarischen Regierung sind von Berlin, wo die Beratungen stattgefunden haben, zurlickgekehrt. Die Beratungen waren dadurch notwendig geworden, daß der zwischen den Postverwaltungen von Österreich, Ungarn und Deutschland bestehende Postvertrag vom Jahre 1872 kürzlich von der österreichisch-ungarischen Regierung gekündigt ist. An die Stelle dieses Vertrages sollen zwei gesonderte Verträge treten. Wann die endgültigen Beratungen stattfinden werden, steht zurzeit noch nicht fest. Eine deutsch-chinesische Universität in Tsingtau, — Man schreibt dem «Leipz, Tagebl,«: Das Reichsmarineamt hat einen Kommissar, den Geh, Regierungsrat Rosenberger, nach Tsingtau entsandt, um an Ort und Stelle die Vorarbeiten für einen Ausbau der dor tigen deutsch - chinesischen Hochschule in Angriff zu nehmen und dem Reichsmarineamt über die erforderlichen Maßnahmen Be richt zu erstatten, Gehetmrat Rosenberger ist inzwischen im Schutzgebiet Kiantschau cingetroffen. Es wirb beabsichtigt, die Hochschule in doppelter Beziehung zu erweitern. Einmal ist in Aussicht genommen, die Räumlichkeiten so zu vergrößern, daß die Schlilerzahl, die gegenwärtig aus Raummangel auf 350 beschränkt ist, aus svo gebracht werden kann, Diese Maßregel ist auch bereits bei den Etatberatungen des Reichstags in der Budgetkommission be-
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