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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1913
- Strukturtyp
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- 1913-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1913
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- Deutsch
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5378 Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. .V 113, 20. Mai 1913. Hierzu wird bemerkt: .In diesem Falle hat sich, der höheren Auflage wegen, das Bild schon wesentlich gegen das vorige verschoben. Die Gesamtpreissteigerung von 1890 bis 1913 beträgt hier nur noch 25,7°/,, wovon 1,6°/, auf die erste Hälfte, 24,1°/, aber auf die zweite Hälfte des untersuchten Zeitraums ent fallen. Die divergierende Bewegung zwischen Satz- und Druckpreis aus der einen, dem Papierpreis aus der andern Seite tritt hier, wo der Anteil der Papierkosten relativ höher geworden ist, weit schärfer hervor.. Man sieht, der Verfasser betreut die Papierpreise mit einer beinahe ungeduldigen Sorgfalt. Er legt einen außerordent lichen Wert darauf, daß die von ihm ermittelte Ermäßigung auch gebührend in Erscheinung tritt. Es folgt dann eine nochmalige Auseinandersetzung über die Gründe der Erhöhung der Satz- und Druckpreise, und schließlich kommt er wiederum auf die Papierpreisfrage zurück, indem er feststellt, daß die Papierverkausspreise sich in den Jahren 1912, 1902 und 1890 verhielten wie 100:110:150, so daß die Ermäßigung von 1890 dir 1902 viermal so groß war wie in den letzten zehn Jahren. Und schließlich folgt nochmals eine Zusammenstellung und Mahnung: .Die Entwicklung ist also folgendermaßen verlaufen: von 1890—1902 geringe Lohnsteigerung, hohe Papierpreis ermäßigung; von 1902—1912 hohe Lohnsteigerung, geringe Papierpreis- ermäßigung. Diese Tatsachen sind zum besseren Verständnis der nachfolgenden Untersuchungen im Auge zu behalten.« 3. Schullesebuch, Auflage 5000, 10 Bogen zu 16 Seiten, Format 16:24. Kosten pro Bogen: Jahr Satz Druck Papier Gesamtpreis 18M 25.41 21.75 84.75 131.91 19N2 30.80 25.— 82.15 117.75 1912 41.89 38.— 57.75 137.64 Hier erlebt der Verfasser die Genugtuung, daß .bei diesem Werk mit verhältnismäßig einfacher Satzaus- sührung und hoher Auflage die Wirkung des Papierrück ganges so scharf in Erscheinung tritt, daß in der ersten Hälfte der Untersuchungszeit sogar eine erhebliche Preis ermäßigung*), und zwar um 10,7 sestzustellen ist«. Die Freude dauert nur nicht lange: ,Jm zweiten Jahrzehnt ist jedoch die hauptsächlich aus Lohnerhöhungen beruhende Steigerung der Satz- und Druck kosten so bedeutend, daß dadurch nicht nur die gesamte Er mäßigung absorbiert wird, sondern daß sogar 1912 der Gesamtpreis gegen 1890 noch eine Steigerung um 4,3°/, erfährt.» 4. Roman (Volksausgabe). Auflage 12 000, Blattgröße 13:20 am, 20 Bogen zu 16 Seiten. Jahr Satz Druck Papier Gesamtpreis 1890 19.45 42.75 244.08 306.28 1902 24.47 49.50 178.99 252.96 1912 80.73 49.68 162.72 243.13 Hier ist endlich die Preisbewegung in der gewünschten Weise vor sich gegangen, da die Senkung der Papierpreise auch während des letzten Jahrzehntes erheblicher als das Steigen der Satz- und Druckpreise angenommen wird. Es sei gestattet, aus einige Momente hinzuweisen, die der Verfasser nicht berücksichtigt hat. Die Volksausgabe eines Romans im Jahre 1890 wird in vielen, wenn nicht in den meisten Fällen von Platten gedruckt worden sein. Der Druck einer Auflage von 12 000 Stück von frischem Satze ist für die damalige Zeit eine ungewöhnliche Erscheinung. Bei dem Beispiel von 1912 ist dagegen Satz mit der Zeilengußmaschine angenommen und die tarifarische Ermäßigung von 8°/, für Maschinensatz be rechnet worden. In der Erläuterung heißt es: »Er (der Verleger) wählt Zeilengußmaschincnsatz, obwohl dieser für Werke besserer Ausführung seiner nicht immer einwandfrei klaren Schriftbilder wegen seltener verwandt wird, begnügt sich mit einer geringeren Druckaussührung und weniger sorgfältiger Zurichtung und läßt zur Ver billigung der Einheit eine hohe Auflage Herstellen. In der Tat wird dadurch erreicht, daß der Preis von 1890 bis 1912 um nicht weniger als 20,6°/, sinkt, wovon 17,4°/, auf die erste Hälfte des untersuchten Zeitraumes entfallen. Aber trotz der erwähnten ungünstigen Verhältnisse von 1902 bis 1912 geht auch hier der Preis noch um 3,2°/, zurück.« Diese Beispiele werden hier mitgeteilt, weil sie die wich tigsten und am einfachsten nachzuprüfenden Berechnungen dar stellen, die in den beiden besprochenen Publikationen enthalten sind. Vielleicht nimmt ein Verleger zu der Behauptung, der Herstellungspreis eines Romans in 12 000 Auflage sei von 1902 bis 1912, also in einer Zeit rapider Steigerung derSatz- und Druckpreise, um 3,2°/, gesunken infolge der niedergehenden Papierkosten, das Wort. Hier sei nur noch auf eins hinge wiesen: Die Ansprüche an die Qualität der Herstellung sind gerade in den letzten 20 Jahren und gerade auf dem Gebiete der Belletristik außerordentlich gestiegen, so sehr, daß man sagen kann: kein Verleger kann heute ein belletristisches Verlags werk so einfach ausgestattet auf den Markt bringen wie vor 20 Jahren. Es würde ihm einfach nicht abgenommen. Die Kritik befaßt sich heute manchmal mehr mit der Ausstattung als mit dem Inhalt, und wer Geschäfte machen will, mutz diesen gesteigerten Ansprüchen Rechnung tragen. Das gilt auch für die sogenannten Volksausgaben, ja für diese am allerersten. Man braucht sich nur die Ausstattung der billigen Klassiker ausgaben und populären Bibliotheken anzusehen, wie sie heute ist und wie sie vor zwanzig Jahren war. Dabei wird ganz abgesehen von den Verlagswerken, zu deren Ausstattung heute Künstler in einem früher nicht geahnten Umfange heran gezogen werden und bei denen besonders raffinierte Ausstattungs- Wünsche befriedigt werden. Und dieses Bedenken erhebt sich nicht nur gegen das vorliegende Beispiel aus der Belletristik, es gilt mehr oder weniger modifiziert für alle Wissenschaften. Ferner bleiben bei diesen Beispielen unberücksichtigt die Kosten der Autorkorrekturen, die nach Bertenburg »recht häufig den Anlaß zu den unerquicklichsten Streitigkeiten zwischen Druckerei, Verlag und Autor geben-, was jeder Verleger aus eigener bitterer Erfahrung bestätigen kann. Diese Streitig keiten zwischen Verleger und Autor werden in der Regel hervorgerufen, wenn der Verleger sich in seiner selbstverständ lichen Erwartung, ein druckfertiges Manuskript erhalten zu haben, schwer getäuscht steht. Viele Autoren haben die Neigung, die Fahnenabzüge als eine Art Reinschrift des Manuskripts anzusehen und dementsprechend zu behandeln. Verschärft werden nun die Schwierigkeiten, die sich daraus ergeben durch die Tatsache, daß eine Nachprüfung der vom Drucker berechneten Autorkorrekturen für den Verleger in den allermeisten Fällen unmöglich ist. Man kann sagen, daß die Preise durch die Autorkorrekturen nicht unwesentlich ebenfalls gestiegen sind, einmal, weil der Tarif dafür ebenfalls erhöht wurde, zum anderen, weil die Neigung zu solchen nachträg lichen Korrekturen gerade in wissenschaftlichen Kreisen kaum abgenommen haben dürfte (einen gewissen Anhaltspunkt für diese Annahme geben die vielen im Korrespondenzblatt des Akademischen Schutzvereins behandelten derartigen Fälle) und drittens, weil bei der zunehmenden Sorgfalt, die die Verleger der Gestaltung des Satzbildes heute zuwenden müssen (auch die Zunahme der Illustrationen spielt eine gewisse Rolle), jetzt häufiger als früher Satzkorrekturen berechnet werden. Daß überhaupt die unkontrollierbaren Kosten im Buch druckgewerbe noch eine beträchtliche Rolle spielen, dafür gab erst in allerjüngster Zeit einer der hervorragendsten Fach männer dieses Gewerbes interessanten Aufschluß, vr. E. Morgen stern schrieb im Deutschen Buch- und Steindrucker (1913, *) Im Original gesperrt.
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