Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 4557 ^ 97, 29. April 1913. HH Hugo Schmidt, Verlag UH HAH/ München Bauerftraße 24. HAH/ <A Zum hundertsten Geburtstag Richard Wagners wird Mitte Mai erscheinen (I Briefe an eine deutsche Bühnenkünstlerin (Berta Morena) Geheftet 4 Mark 50 Pf., in Halbpergament 5 Mark 50 Pf., in Leder gebunden IO Mark Unter den vielen Publikationen, die das Wagnergcdenkjahr bringen wird, werden diese Briefe wohl tt die eigenartigste und schönste Gabe an die große Wagnergcmeinde sein. Was das Interesse an den Hauptschöpfungcn WagnerS nicht nur bis heute erhalten, sondern sogar noch gesteigert hat, ist auf etwas zurückzuführcn, waS man früher geglaubt hatte tadeln zu müssen, nämlich auf die philosophische Tiefe jener Kunstwerke und die Schwierigkeit, mit Verständnis darin einzudringcn. Hier ist auch der Grund verborgen dafür, daß die Freunde des Kunstwerkes, trotzdem an sogenannten Führern durch die Musik und sonstigen „Erläuterungen" kein Mangel ist, sich immer noch zu Fragen veranlaßt sehen, deren Natur auf etwas anderes hinwcist, als auf das Interesse an der bloßen technischen Mache und deren Wunderbarkeiten. Adolf Vogl, der ausgezeichnete Dirigent, hochgeschätzte Komponist von Symphonien, Liedern und der Oper „Maja", hat in einer Reihe von Vorträgen, zu denen man ihn eingeladen, vor einem ausgewählten Publikum in München, Berlin und Darmstadt die Tiefen deü „Ring", des „Parsifal" und des „Tristan" in der erwähnten Hinsicht aufzudecken versucht. Ernste Aufmerksamkeit und reiches beifälliges Verstehen haben seine Bemühungen um das gedankliche Erfassen von Richard Wagners Meister werken belohnt. Die hier angezeigten Briefe entstammen jenen Vorträgen, ihr Entstehen jedoch verdanken sie einer Anregung der Kammersängerin Berta Morena, der Adolf Vogl vor einem Jahr die Isolde ein studieren half. AIS die Künstlerin ihr letztes halbjähriges Gastspiel in Amerika absolvierte, erfüllte Vogl sein Versprechen und schrieb ihr diese Briefe. An eine Herausgabe war ursprünglich nicht gedacht. Doch Berta Morena und alle die, die diese Briefe kennen lernten, waren der Überzeugung, unserer Zeit täten Gedanken, wie sie in den Briefen isiedergelcgt sind, dringend not, jsie drangen auf die Veröffentlichung der Briefe, und nun werden diese als Gedenkgabe zum hundertsten Geburtstag Richard WagnerS die vielen Freunde seiner Kunst erfreuen. Erstaunt und ergriffen werden sie durch diese Briefe zu einem neuen, vertieften Erfassen der großen Tondramen gelangen. Adolf Vogls Tristanbricfe werden schnell als das feinste, eigenartigste und vornehmste Buch über WagnerS Schaffen weit gekannt und gerühmt sein. Ich bitte, von diesem Buch nicht zaghaft zu bestellen! Bezugsbedingungen: i. R. mit 25°/„, bar mit Partie 7/d. Hugo Schmidt, Verlag, München